Psychopathologie

A. frühzeitige Ejakulation, ca. 1min nach Eindringen in Vagina (auch bei nicht-vaginaler sexueller Aktivität)

B. 6 Monate, bei 75-100% sexueller Aktivität

C. Leiden

D. nicht besser erklärt durch:

• Psychische Störung
• Beziehungsprobleme, Stressoren
• Substanz- oder Medikamenteneinfluss
• Medizinischem Krankheitsfaktor

Spezifizieren 1:

• Lebenslang
• Erworben

Spezifizierung 2:

• Generalisiert
• Situationsabhängig

Schweregrad:

• Mild: 30-60sec
• Moderat: 15-30sec
• Schwer: vor Beginn/zu Beginn/innerhalb 15sec

Verzögerte Ejakulation:

• < 1% der Männer, länger als 6 Monate

Erektionsstörung:

• Starke altersbezogene Zunahme der Inzidenz und Prävalenz (v.a. ab 50 J.) --> klarer Zusammenhang mit dem Alter
• Ca. 2% der Männer jünger als 40 J. häufige Schwierigkeiten
• 40-50% der Männer über 60 J. bedeutsame Probleme

Weibliche Orgasmusstörung:

• Grosse Variationsbreite zwischen 10-42% --> kommt sehr oft vor, dass es als Störung diagnostiziert wird = Leiden und Beeinträchtigung

Schmerzstörungen:

• Ca. 15% der nordamerikanischen Frauen --> kommt auch relativ oft vor

Störung mit verminderter sexueller Appetenz beim Mann:

• Subklinische Probleme: 6% (18-24J.) bis 41% (66-74J.) --> relativ viel
• Persistierende sexuelle Interessenlosigkeit über mind. 6 Monate: Ca. 1.8% der Männer zwischen 16-44 J.

Vorzeitige Ejakulation:

• 20-30% der Männer zwischen 18 und 70 J. sind darüber besorgt, wie schnell sie ejakulieren
• Neue Kriterien: 1-3% der Männer würden Diagnose erhalten

Substanz-/ medikamenteninduziert:

• Antidepressiva: unerwünschte Nebenwirkungen auf Sexualität bei 25-80%
• Antipsychotika: 50%
• Chronischer Alkohol-, Nikotin- und Drogenmissbrauch assoziiert mit sexuellen Problemen

• Verzögerte Ejakulation
  • Schwere Formen einer depressiven Störung
• Erektionsstörung
  • Ejaculatio Präcox, Hypoaktives sexuelles Verlangen
  • Angst- und depressive Störungen
  • Krankheiten, die mit vaskulären, neurologischen und endokrinen Funktionen interferieren, die für Erektion bedeutsam sind
• Weibliche Orgasmusstörung
  • Störung des sexuellen Interesses/ Erregung
• Störung des sexuellen Interesses/ Erregung bei Frauen
  • Depressive Störungen, Angststörungen
  • Missbrauch im Erwachsenenalter
• Störung mit verminderter Sexueller Appetenz beim Mann
  • Verschiedene andere psychische Störungen (v.a. Depressionen)
• Vorzeitige Ejakulation
  • Erektile Störung
  • Angststörungen (v.a. wenn lebenslang); Drogenentzug (v.a. wenn erworben)

Aufmerksamkeitsfokus wichtig --> Wahrnehmung Erregung, Interpretation Symptome, Selbstbeobachtung dysfunktional

• 302.6 (F64.2) Geschlechtsdysphorie bei Kindern
• 302.85 (F64.1) Geschlechtsdysphorie bei Jugendlichen und Erwachsenen
• 302.6 (F64.8) Andere spezifizierte Geschlechtsdysphorie
• 302.6 (F64.9) Nicht-spezifizierte Geschlechtsdysphorie

A. Inkongruenz zwischen erlebtem und primären/sekundären Geschlecht, mind. 6 Monate, mind 2 Kriterien:

A1. Inkongruenz
A2. sich von primären/sekundären Geschlechtsmerkmalen zu trennen
A3. Wunsch nach Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlecht
A4. Verlangen dem anderen Geschlecht anzugehören
A5. möchte als Angehöriger des anderen Geschlecht behandelt werden
A6. typische Gefühle und Reaktionen des anderen Geschlechts

B. Beeinträchtigung oder Leiden

Spezifizieren:

• Mit einer Störung der sexuellen Entwicklung (biologisch/ physisch), beides kodieren
• Posttransition: Übergang zum Leben im andern Geschlecht, inkl. medizinischen Massnahmen

• Non-Konformität mit Geschlechterrollen
  • Bezogen auf geschlechtsspezifische Verhaltensweisen, Aktivitäten und Interessen
  • Atypischer Geschlechtsausdruck
• Fetischistischer Transvestitismus
  • „Cross-dressing“ führt zu sexueller Erregung (v.a. bei hetero- und bisexuellen Männern)
  • Geschlecht wird nicht grundsätzlich in Frage gestellt
  • Es können auch beide Diagnosen gegeben werden
• Körperdysmorphe Störung
  • Änderung oder Entfernung von eines spezifischen Körperteils wegen eines wahrgenommenen Makels
  • Kein Wunsch Geschlecht zu wechseln
  • Es können auch beide Diagnosen gegeben werden
• Psychotische Störung
  • Wahnvorstellung dem andern Geschlecht anzugehören
  • Es können auch beide Diagnosen gegeben werden

• Prävalenz: sehr gering
  • Männer (Geburtsgeschlecht): 0.005% - 0.014%
  • Frauen (Geburtsgeschlecht): 0.002% - 0.003%
• Kinder: vermehrt emotionale und Verhaltensprobleme --> Probleme nehmen mit dem Alter zu
  • Angststörungen
  • Impulskontrollstörungen
  • Depressive Störungen
  • Ausgrenzung von Gleichaltrigen
• Erwachsene: reaktive Störungen
  • Anpassungsstörungen
  • Depressive Störungen

Wann ist eine Sexualpräferenz aussergewöhnlich? Und wann sollte eine «aussergewöhnliche» Sexualpräferenz als Störung diagnostiziert werden?

unterscheiden: was ist rechtlich verboten? was ist eine Störung?; Ausschliesslichkeit sexueller Erregung in best. Situationen

• Sexualverhalten auf unübliches Sexualobjekt gerichtetoder unübliche Art sexueller Stimulierung
• Paraphilie = Abweichung (para) im Objekt, von dem der Betroffene angezogen wird (philie)
• Intensitätsstufen
  1. Impuls --> intensiv, jedoch einmalig oder nur sporadisch
  2. Reaktion --> wiederkehrendes Konfliktlösungsmuster
  3. Stabile deviante Orientierung/ Fixierung --> Sexualität ohne deviante Inhalte nicht oder wenig intensiv erlebbar
  4. Progediente Entwicklung und Verlaufsform («süchtiges» Erleben) --> zunehmende Häufigkeit des devianten Verhaltens mit abnehmender Befriedigung; Ausbau der Praktiken; Trend zur Anonymität
• Stereotypes und ritualisiertes sexuelles Verhalten
• Individuelle Bedürfnisse des Partners zweitranging (Partner wird zum Objekt)
• Sexuelle Befriedigung nur unter ganz speziellen Bedingungen erreicht
• Sexuelle Präferenzen bedeuten nicht prinzipiell ein psychisch bedingtes Risiko zur Sexualdelinquenz
  • Die meisten sexuellen Gewalttaten werden von heterosexuellen Menschen mit «normalen» sexuellen Präferenzen verübt

• 302.82 (F65.3) Voyeuristische Störung
• 302.4 (F65.2) Exhibitionistische Störung
• 302.89 (F65.81) Frotteuristische Störung
• 302.83 (F65.51) Sexuell Masochistische Störung
• 302.84 (F65.52) Sexuell Sadistische Störung
• 302.2 (F65.4) Pädophile Störung
• 302.81 (F65.0) Fetischistische Störung
• 302.3 (F65.1) Transvestitische Störung
• 302.89 (F65.89) Andere näher bezeichnete paraphile Störung
• 302.9 (F65.9) Nicht näher bezeichnete paraphile Störung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch beobachten einer Person (nackt, zieht sich aus, befindet sich in sexueller Aktivität) --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/Beeinträchtigung

C. mind. 18 Jahre alt

Spezifizieren:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch Zeigen eigenen Genitalien einer nichts ahnenden Person --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/Beeinträchtigung

Spezifizieren 1:

• vorpubertären Kindern zeigen
• physisch entwickelten Individuen zeigen

Spezifizieren 2 :

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch sexuelle Aktivitäten mit vorpubertären Kindern/Kindern (≤13) --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/interpersonelle Schwierigkeiten

Spezifizieren 1:

• Exklusiver Typ
• nicht-exklusiver Typ

Spezifizieren 2:

• angezogen durch männliche Individuen
• angezogen durch weibliche Individuen

Spezifizieren 3:

• auf Inzest limitiert

Spezifizieren 4:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch entweder Benutzung lebloser Objekte oder spezifischer Fokus auf nicht-genitale Körperteile --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. Leiden/Beeinträchtigung

C. nicht begrenzt auf Kleidungsstücke Cross-Dressing oder Geräte für sexuelle Aktivitäten

Spezifizieren 1:

• Körperteile
• leblose Objekte
• Anderes

Spezifizieren 2:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch Cross-Dressing --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. Leiden/Beeinträchtigung

Spezifizieren 1:

• Mit Fetischismus
• Mit Autogynephilie: erregt wenn sich selbst als weiblich sehen

Spezifizieren 2:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

• Voyeuristische Störung:
  • Eines der meist vorkommenden gesetzeswidrigen Sexualverhalten
  • Nicht-klinische Stichprobe: 12% bei Männern, 4% bei Frauen
• Exhibitionistische Störung:
  • Nicht-klinische Stichprobe: 2-4% bei Männern
• Frotteuristische Störung:
  • Nicht-klinische Stichprobe: bis 30% bei erwachsenen Männern
  • Ambulante Patienten: 10-14% der Männer
• Sexuell Masochistische Störung:
  • Nicht-klinische Stichprobe: 2.2% bei Männern, 1.3% der Frauen
• Sexuell Sadistische Störung:
  • 2 bis 30% in Normalbevölkerung (je nach Strenge der Kriterien)
  • <10% der Sexualverbrecher in den USA haben Diagnose
• Pädophile Störung:
  • Weitgehend unbekannt, höchstens 3-5% bei Männern, Frauen deutlich weniger
• Bei Sexualstraftätern:
  • Insgesamt liegt bei 10-20% der Sexualstraftätern eine Paraphilie vor
  • Sexueller Sadismus bei 5-10% der Vergewaltigern
  • Ca. 30% Pädophilie bei Missbrauchstätern
• Frauen:
  • 10-30% bei sexuellem Missbrauch von Kindern, Frauen als Täterinnen --> die meisten erfüllen Kriterien einer Pädophilie
• Sadomasochismus:
  • Verhältnis 20 Männer : 1 Frau
  • Ausgeglicheneres Verhältnis, wenn Unterscheidung zwischen mit und ohne gegenseitiges Einvernehmen

• Fetischistische Störung: Fetisch als unerlässliche Quelle der sexuellen Erregung, menschliche Begegnung wird sekundär
  • Besteht Vermeidungsverhalten hinsichtlich enger zwischenmenschlicher Beziehungen?
  • Ev. Symptom einer anderen psychischen Störung? Behandlungsrelevante Alternativdiagnose, z.B. soziale Phobie, ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung?
• Transvestitische Störung:
  • Männlichen bzw. weiblichen Anteilen der Persönlichkeit durch Kleidung Ausdruck verleihen/ Erleben der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht
  • Neue Erkenntnis: die sexualisierenden Aspekte (allein) gelten nicht als treibende Kraft des «Cross-Dressing»
• Inklinierender sexueller Sadomasochismus: inklinieren = gegenseitiges Einverständnis
  • Andere psychische Störung? V.a. im Zusammenhang mit vermindertem Urteilsvermögen und Impulskontrolle (Persönlichkeitsstörungen, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch)
  • Selbstverletzung? Meist im Rahmen einer anderen psychischen Störung besser erklärbar

A. Fehlen oder Reduktion von sexuellem Interesse/sexueller Erregung, 3 der folgenden Kriterien (bei 75-100% sexueller Aktivität):

• Interesse an sexueller Aktivität
• Gedanken oder Phantasien
• Initiative für sexuelle Aktivität
• sexuelles Vergnügen
• Interesse/Erregung als Reaktion auf sexuelle/erotische Hinweisreize
• Empfindung während sexueller Aktivität

B. 6 Monate

C. Leiden

D. nicht besser erklärt durch:

• Psychische Störung
• Beziehungsprobleme, Stressoren
• Substanz- oder Medikamenteneinfluss
• Medizinischem Krankheitsfaktor

Spezifizieren 1:

• Lebenslang
• Erworben

Spezifizierung 2:

• Generalisiert
• Situationsabhängig

Schweregrad:

• Mild
• Moderat
• Schwer

A. Persistierende/wiederkehrende Schwierigkeiten bei mind. 1 der folgenden Kriterien (bei 75-100% sexueller Aktivität):

• Vaginales Eindringen
• vaginale oder Becken-Schmerzen
• Angst
• Anspannung

B. 6 Monate

C. Leiden

D. nicht besser erklärt durch:

• Psychische Störung
• Beziehungsprobleme, Stressoren
• Substanz- oder Medikamenteneinfluss
• Medizinischem Krankheitsfaktor

Spezifizieren 1:

• Lebenslang
• Erworben

Spezifizierung 2:

• Generalisiert
• Situationsabhängig

Schweregrad:

• Mild
• Moderat
• Schwer

--> per Definition nur an Frauen zu vergeben

A. Mangel oder Absenz von sexuellen/erotischen Gedanken oder Phantasien und Verlangen zu sexueller Aktivität

B. 6 Monate

C. Leiden

D. nicht besser erklärt durch:

• Psychische Störung
• Beziehungsprobleme, Stressoren
• Substanz- oder Medikamenteneinfluss
• Medizinischem Krankheitsfaktor

Spezifizieren 1:

• Lebenslang
• Erworben

Spezifizierung 2:

• Generalisiert
• Situationsabhängig

Schweregrad:

• Mild
• Moderat
• Schwer

A. Störung sexueller Funktionsfähigkeit

B. persönliche Gechichte, phyische Untersuchungen, Laboranalysen weisen auf folgende Punkte:

• während oder kurz nach Substanzintoxikation/Substanzentzug, nach der Einnahme eines Medikamentes
• Substanz/Medikament kann Symptome hervorrufen

C. nicht besser erklärt durch andere sexuelle Funktionsstörung

• wenn Symptome vorausgegangen
• Symptome über Zeitperiode persistieren nach Intoxikation und Entzug

D. nicht ausschliesslich im Verlauf eines Delirs

E. Leiden/Beeinträchtigung

Codierung: betreffende Substanz

Spezifizieren ob:

• Mit Beginn während Intoxikation
• Mit Beginn während Entzug
• Beginn nach Einnahme eines Medikaments

Spezifizieren des Schweregrads:

• Mild: in 25-50% der sexuellen Aktivität
• Moderat: in 50-75% der sexuellen Aktivität
• Schwer: in > 75% der sexuellen Aktivität

• Weniger klare Trennung
• Geschlechtsspezifische
• Bei Frauen: Störung des sexuellen Verlangens und der sexuellen Erregung wurden kombiniert
• Minimale Dauer von 6 Monaten (ausser bei substanz- und medikamenteninduziert)
• Schweregrad
• Neue Kategorie «Genito-Pelvic Pain/Penetration Disorder» ersetzt die DSM-IV Kategorien «Vaginismus» und «Dyspareunie» --> Waren oft komorbid und schwer zu unterscheiden
• Diagnose der «sexuellen Aversion» gestrichen
• Keine Subtypisierung mehr nach psychisch vs. biologisch/psychisch bedingt

A. Inkongruenz zwischen selbst erlebtem und zugeschriebenem Geschlecht, mind. 6 Monate, 6 Kriterien (inkl. A1):

A1. Verlangen, dem anderen Geschlecht anzugehören
A2. Kleidung des anderen Geschlechts
A3. Rolle des anderen Geschlechts
A4. Spielzeuge oder typische Aktivitäten des anderen Geschlechts
A5. Vorliebe für Spielgefährden des anderen Geschlechts
A6. Ablehnung geschlechtstypischem Verhalten/Aktivitäten
A7. Ablenkung sexueller Anatomie
A8. Wunsch nach primären/sekundären Geschlechtsmerkmalen des anderen Geschlechts

B. Leidensdruck/Beeinträchtigung

Spezifizieren:

• Mit einer Störung der sexuellen Entwicklung (biologisch/ physisch)
• Beides kodieren

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch Berühren/Reiben an einer nichts ahnenden Person -->  Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/Beeinträchtigung

Spezifizieren:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch physisches/psychisches Leiden der eigenen Person --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/Beeinträchtigung

Spezifizieren 1:

• Mit Asphyxiophilie: Wenn das Individuum zur Erreichung der sexuellen Erregung Praktiken zeigt, die mit einer Restriktion der Atmung verbunden sind

Spezifizieren 2:

• In kontrollierter Umgebung -->  Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

A. 6 Monaten, wiederkehrende und intensive sexuelle Erregung durch physisches/psychische Leiden anderer Person --> Manifestiert sich durch Fantasien, das Verlangen oder Verhalten

B. entsprechendes sexuelles Verhalten (mit einer nicht einwilligenden Person), Leiden/Beeinträchtigung

Spezifizieren:

• In kontrollierter Umgebung --> Individuen, die in Institutionen leben oder aufgrund des Settings im Ausleben der Paraphilie eingeschränkt sind
• Vollremission: Kein entsprechendes Verhalten und kein Leidensdruck/ Beeinträchtigung in den letzten 5 Jahren in einer unkontrollierten Umgebung

• Symptome charakterisiert durch eine paraphile Störung, welche klinisch signifikantes Leiden oder Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen, dominieren --> erfüllen aber nicht alle Kriterien einer der Störungen
• Grund, warum die Kriterien nicht ganz erfüllt sind, wird angegeben
• Beispiele:
  • Zoophilie
  • Nekrophilie
  • Coprophilie
  • Urophilie
• Mindestens 6 Monate
• Spezifizieren ob in Remission oder in einem kontrollierten Umfeld

Im Gegensatz zu vielen psychischen Störungen Ich-synton

• Eigenes Verhalten wird selbst nicht als störend/abweichend angesehen
• Paraphile oft nicht erkannt (Person empfindet sich selbst meist nicht als krank)
• Leidensdruck entsteht (wenn überhaupt) erst spät im Krankheitsverlauf und ist meist sekundär, d.h. der Patient leidet nicht unter seiner eigenen Symptomatik, wie bei Ich-dystonen Erkrankungen (z. B. Phobien)
• Sekundäres Leiden: z.B. juristische Folgen, soziale Isolation, finanzielle Schwierigkeiten, Verluste des Arbeitsplatzes, medizinische Krankheitsfaktoren etc., hervorgerufen durch das Auftreten der sexuellen Phantasien, Bedürfnisse oder Verhaltensweisen

• Definition von Paraphilien unterliegt ständigem Wandel, ist abhängig von gesellschaftlichen Normen (Bsp. Homosexualität)
• Paraphile Verhaltensweisen sind so lange keine psychische Störung, wie die Betroffenen nicht unter dem Drang zur Ausübung leiden oder andere Menschen damit beeinträchtigen
  • D.h. keine Diagnose wenn Fetischismus, Transvestitismus, Sadomasochismus in gegenseitigem Einvernehmen
• Bessere Unterscheidung und Beschreibung von problemlosen und gefahrvollen Abweichungen
  • Inklinierend (gegenseitiges Einvernehmen)
  • Perikulär (gefahrvolle Abweichung)