11 MZB I - Jessberger

Muskelphysiologie

Muskelphysiologie


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.05.2016 / 10.01.2025
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Dehnungsreflex (von Muskeln)

wann wird dieser Ausgelöst

Prinzip

Dehnung des Muskels aktiviert Agonisten-Muskeln
-> Aber auch: Aktvierung von IA inhibitorischen Interneuronen im Rückenmark, die hemmend auf antagonistische Muskeln wirken
- Gleichzeitig kommt es zur Aktivierung von Gamma-Fasern, die die Spindel „nachjustieren“

Bei Zunahme der Last muss es zu Erhöhung der Muskelaktivität kommen
-> Spindel ist nachjustiert: dadurch erneute Dehnung der Spindel und damit Aktivierung von IA inhibitorischen Interneuronen im Rückenmark, die hemmend auf antagonistische Muskeln wirken; aber auch über IA Fasen direkte Aktivierung von agonistischen Muskeln.
  -> Gleichzeitig kommt es zur Aktivierung von Gamma-Fasern, die die Spindel „nachjustieren“

Erregungsübertragung auf Muskel

Ablauf / Schritte

• Synaptische Integration im Motoneuron
• Entstehung eines Aktionspotentials
• Saltatorische Leitung des Aktionspotentials
• Auslösen der Transmitterausschüttung
• Erregung eines Endplattenpotentials
• Elektromechanische Kopplung
• Kontraktion

„Brainbow“ Mäuse

- Transgene Mäuse mit kombinatorischer Expression von verschiedenfarbigen fluoreszierenden Proteinen
- erleichtert das Verfolgen der einzelnen Axone

neuromuskuläre Endplatte

Die motorische Endplatte ist eine spezialisierte chemische Synapse, die für die Übertragung der Erregung von der Nervenfaser auf die Muskelfaser verantwortlich ist.

Auslösen der Transmitterausschüttung

Ablauf

• Depolarisation der präsynaptischen Endigung durch einlaufendes Aktionspotential
• Calcium-Einstrom durch spannungsgesteuerte Calcium-Kanäle während der Repolarisationsphase
• Bindung von Calcium-Ionen an Calcium-Sensor führt zur Transmitterfreisetzung (regulierte Exozytose)
• es folgt eine kurzfristige Erhöhung der Transmitterkonzentration im synaptischen Spalt, die durch Diffusion, Wiederaufnahme und Abbau beendet wird

Nikotinische Azetylcholin-Rezeptoren

Aufbau

α-Bungarotoxin

Acetylcholinrezeptoren sind spezifische Rezeptoren für Acetylcholin (ACh) auf der Zellmembran. Sie gehören zu den Transmembranrezeptoren.

AChR (Torpedo): aus 5 Untereinheiten
-> zusammengesetzt (Pentamer, total 290 kDa) – 2α, 1β, 1γ, 1δ - Ring mit Pore in Mitte
  -> 2 Bindungsstellen für ACh, Kooperativität zwischen Bindungsstellen; v.a. α beteiligt, aber auch γ, δ

α-Bungarotoxin (aus Schlangengift) bindet an α-Untereinheit

Endplattenpotentiale

überschwellige / unterschwellige Erregung

Endplattenpotential s, Abk. EPP, E endplate potential, postsynaptisches Potential, das in der Muskelfaser an der neuromuskulären Synapse (motorische Endplatte) gemessen werden kann.

- Elektrische Reizung eines Motoneuronaxons führt normalerweise zur überschwelligen Erregung der Muskelfaser (Auslösen eines Muskelaktionspotentials).
- Unterschwellige erregende Potentiale („miniature endplate potentials“, MEPPs) reflektieren die spontane Ausschüttung einzelner synaptische Vesikel.

Ausbreitung des Muskelak1onspoten1als

geschwindigkeit

Entstehung des Aktionspotentials an der neuromuskulären Endplatte durch Aktivierung spannungsabhängiger Natriumkanäle. Schnelle Repolarisation nach Natriumkanal-Inaktivierung und durch Kaliumausstrom und Chlorideinstrom.

Ausbreitung entlang der Muskelfaser mit etwa 5 m/s.

Folge: nahezu simultane Depolarisation der gesamten Muskelfaser (Verzögerung bei einer 5 cm langen Faser beträgt nur etwa 5 ms).

Zusammenhang von:

Aktionspotential - Calciumkonzentration - Muskelkontraktion

Elektromechanische Kopplung:
Das Aktionspotential führt zu einer Erhöhung der intrazellulären CalciumKonzentration in der Muskelfaser, die wiederum durch Regulation der Aktin-Myosin Wechselwirkung eine Kontraktion erzeugt.

Sarkomer:

Transversales und longitudinales System

Unter Sarkomer versteht man die kleinste kontraktile Einheit des Muskels.

Transversales System (T-Tubuli): Einstülpungen des Sarkolemms

Longitudinales System: Sarkoplasmatisches Retikulum (Calcium-Speicher)

Elektromechanische Kopplung:

was wird durch eine Depolirsation in den T-Tubuli bewirkt?

Depolarisation in den T-Tubuli bewirkt eine Calcium-Ausschüttung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum.
-> Die Calcium-Konzentration erhöht sich kurzfristig von etwa 0.1 auf 10 mM.

Elektromechanische Kopplung:

Calciumabhängigkeit der Wechselwirkung zwischen Aktin- und Myosinfilamenten (und Troponin)

Prinzip

s.B.

Querbrückenzyklus

Ablauf / Prinzip

Schritt 1: Die Bindung eines ATP-Moleküls in das aktive Zentrum des Myosinkopfes durchbricht die feste, hochaffine Bindung zwischen nukleotidfreiem Myosinkopf und Aktinfilament. Der Myosinkopf löst sich vom Aktinfilament ab.
Schritt 2: Die Spaltung des ATP-Moleküls in ADP und anorganisches Phosphat induziert ein Umklappen des Konverters mit darin verankertem Hebelarm. Dadurch wird die katalytische Domäne in Richtung Z-Linie verschoben und kommt in Höhe eines neuen Aktinmonomers zu liegen.
Schritt 3: Der Myosinkopf geht mit Aktin eine Bindung niedriger Affinität ein (niederaffiner Aktomyosinkomplex).
Schritt 4: Strukturumlagerungen im Myosinkopf führen zu fester, hochaffiner Bindung des Myosinkopfes an Aktin (hochaffiner Aktomyosinkomplex).
Schritt 5: Konverter mit Hebelarm werden umorientiert und anorganisches Phosphat dissoziiert aus dem aktiven Zentrum des Myosinkopfes ab. Durch die Umorientierung von Konverter mit Hebelarmwerden Aktin- und Myosinfilament etwa 6–8nm gegeneinander verschoben. Diese Verschiebung stellt den ersten Teilschritt des sog. Kraftschlags dar.
Schritt 6: Die Abdissoziation von ADP geht mit einem weiteren Umklappen von Konverter und Hebelarm einher. Durch diesen zweiten Teilschritt des Kraftschlags werden Aktin- und Myosinfilament umweitere 2–4nm gegeneinander verschoben.

Motorische Enplatte:

Transmitter / Rezeptor

Eintreffen eines präsynaptschen Aktonspotentals an der Motoneuron-Axonendigung

ACh-Freisetzung an der motorischen Endplatte

Bindung von ACh an den nikotinischen AChR

Öffnung des nAChR bewirkt überschwellige Depolarisation, also Auslösen eines postsynaptischen Muskelaktionspotentials.

Muskelgewebe:

Skelettmuskulatur vs. glatte Muskulatur;

wie wird eine Kontraktion iniziiert

Skelettmuskulatur:
- Willkürmuskulatur
-> ohne nerven keine Kontraktion

Glatte Muskulatur:
- Als Schicht in inneren Organen und Blutgefässen
- Selbstständige Koontraktion
  -> nicht unmittelbar der Willkür unterstellt

Wie kann die Kraft eiens Muskels dosiert werden?

- Rekrutierung motorischer Einheiten (Anzahl motorischer Einheiten)

- Erhöhung der Entladefrequenz motorischer Einheiten

Einzelzuckung, Superposition, Tetanus

Prinzip

s.B.

Fasertypen von Skelettmuskeln (3)

Ermüdbarkeit

Typ S -  „slow“
Typ FR – „fast fatigue-resistant“
Typ FF – „fast, fast-fatigable“
 

Muskelfasertypen:

Prozent der Maimalkraft vs welche Fasern werden gebraucht (Graphisch)

s.B.

Verschiedene Kontraktionsformen:

Isotonische Kontraktion

Isometrische Kontraktion

Auxotonische Kontraktion

Isotonische Kontraktion: Die Spannung des Muskels bleibt gleich, die Muskellänge ändert sich.

Isometrische Kontraktion: Die Länge des Muskels bleibt gleich, die Muskelspannung ändert sich.

Auxotonische Kontraktion: Muskelspannung und -länge ändern sich gleichzeitig. Dies ist der häufigste Fall bei Bewegungsabläufen.

Kraft-‐Sarkomerlängen-‐Beziehung

s.B.

Kontraktionsgeschwindigketi:

Beziehung zwischen Musklelkraft und Verkürzungsgeschwindigkeit

s.B.

Geschwindigkeit – Last – Beziehung

s.B.

Elektromyographie

Was wird gemessen?

Messung der elektrischen Muskelaktivität

Mit Hilfe von feinen Nadelelektroden lassen sich Potentialschwankungen einzelner motorischer Einheiten ableiten (Einzelfasermyografie)

Meistens bezeichnet EMG die Messung der Potentialänderungen an der Hautoberfläche. In diesem Falle werden Summenaktionspotentiale eines ganzen Muskels oder mehrerer Muskeln gemessen.

Hauptanwendung zur Unterscheidung von Myopathien und Neuropathien.

Elektromyographie:

Intrazelluläre vs. Eextrazelluläre Ableitung

s.B.

Parabiose:

Muskelregeneration bei Parbiotischen Mäusen (alt & jung)

Verminderte (muskel)Regeneration mit dem Alter
-> Verbesserte RegeneraFon nach Parabiosis

Medikamentöse Muskelrelaxation:

Botulinum Toxin

Curare

Succinylcholin

Neostigmin

Bungarotoxin

=> welche wirken prä-/postsynaptisch; reversibel/irreversibel

Entscheidender Fortschritt für die operative Medizin.
-> Eine Blockade der neuromuskulären Erregungsübertragung kann prinzipiell durch präsynaptische oder postsynaptische Blockade erfolgen.

Reversible präsynaptische Blockade durch:
Botulinum Toxin

Reversible postsynaptische Blockade durch:
Curare: kompetitiver nAChR-Antagonist  
-> verringerte Depolarisation
Succinylcholin: hochaffiner Agonist
Neostigmin: Cholinesterasehemmer
-> Dauerdepolarisation

Irreversible postsynaptische Blockade durch:
Bungarotoxin

Muskelerkrankungen:

Myotonien

Myasthenien

Periodische Paralysen

Dystrophien

Atrophien

Hypertrophien

Myotonien
 Muskelteifheit

Myasthenien
 Muskelschwäche

Periodische Paralysen
 Muskellähmungen

Dystrophien
 MUskeldegeneration

Atrophien
 Muskelscchwund

Hypertrophien
 Muskelvergrösserung

Muskelerkrankungen:

Myasthenia gravis

Symptom

Ursache/ Prinzip

Behnadlungsmöglichkeit

Belastungsabhängige Muskelschwäche, die sich durch schnelle Ermüdung bei wiederholten Bewegungen bemerkbar macht. Symptomatisch sind häufig herabhängende Augenlider (Ptosis).

Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen ACh-Rezeptoren gebildet werden. Dadurch verringert sich die Anzahl der verfügbaren ACh-Rezeptoren. Ausserdem werden ACh-Rezeptoren in der postsynaptischen Membran abgebaut und es kommt zu einer Umstrukturierung der motorischen Endplatte.

Behandlungsmöglichkeit: Erhöhung der ACh-Konzentration im synaptischen Spalt durch Hemmung der ACh-Esterase (z.B. durch Neostigmin)

Muskelerkrankungen:

Myotonia congenita

smptome

Urache/ prinzip

Behandlung

Symptome: Muskelsteifigkeit und gestörte Bewegungsabläufe. Neigung zu Krämpfen (lid lag).

Erbliche Ionenkanalkrankheiten mit Mutationen im Chloridkanal des Skelettmuskels, die zu einer erniedrigten Chloridleitfähigkeit führt. Dadurch wird die Re-Stabilisierung des Ruhemembranpotentials nach einem Aktionspotential geschwächt und es kommt zu einer Übererregbarkeit (myotone Kontraktion).

Behandlung: meist nicht notwendig, da die Patienten gut mit der Behinderung im Alltag zurechtkommen können.

Muskelerkrankungen:

Paramyotonia congenita

Symptome

Ursache / prinzip

Behandlung

Symptome: kälte- und bewegungsabhängige Muskelsteife

Natriumkanal-Myotonie (Myotonia Eulenburg). Eine Mutation des Natriumkanals bewirkt eine erhöhte Natriumleitfähigkeit (unvollständige oder verlangsamte Inaktivierung). Dadurch kommt es zu vermehrten und verlängerten Aktionspotentialen und dadurch zur myotonen Muskelreaktion.

Behandlung: medikamentöse Behandlung meist nicht nötig.

Muskelerkrankungen:

Muskeldystrophie (Duchenne)

Symptome

Ursache/prinzip

Erblich bedingte Muskelerkrankung, die zu einem fortschreitenden Schwund des Muskelgewebes führt. Früher Beginn der Krankheit im 3. bis 5. Lebensjahr. Frühzeitig hilfsbedürftig und auf Rollstuhl angewiesen. Die Lebenserwartung liegt selten über 25 Jahre.

Ursache ist das Fehlen oder der hochgradige Mangel des Dystrophinproteins. Dies führt zu einer unvollständigen Ausbildung des sarkomerischen Zytoskelettes und damit zu einer Fehlentwicklung der mechanische Eigenschaften der Muskelfaser.