Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Prof. Walter
Prof. Walter
Kartei Details
Karten | 51 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 16.07.2013 / 08.03.2019 |
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3.7 Definiere Entwicklung!
reales Sozialprodukt > Bevölkerungswachstum
3.8 Welche Arten von Wachstum gibt es? Erläutere anhand von Beispielen!
Extensives Wachstum: Vermehrung der im Produktionsprozess eingesetzten Produktionsfaktoren (Arbeit, (Human-)Kapital, Boden). – Zusätzliche Arbeitskräfte (Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung abgebaut). – Zusätzliche Gewinnung landwirtschaftlich genutzter Flächen durch Rodung, Aufschüttung, Entwässerung etc. – Investition von Kapital (z.B. in die Produktion).
• Intensives Wachstum: Produktivität der Produktionsfaktoren nimmt zu (steigende Ergiebigkeit) Output einer mengenmäßig konstant gehaltenen Kombination von Produktionsfaktoren wird größer.
3.9 Was sagt der Begriff der industriellen Revolution und wie ist er entstanden?
Industrielle Revolution bezeichnet den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, der durch das Zusammenspiel institutioneller, gesellschaftlicher und technischer Faktoren bewirkt wurde.
Dieser Prozess begann in England um 1760 und erfasste danach fast alle Staaten der Welt. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff die Periode der Intensivierung und Vernetzung innovativer Komponenten, die ein nachhaltiges Wachstum und die Veränderung der Gesellschaftsstruktur herbeiführten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff Industrielle Revolution durch den englischen Historiker Arnold Toynbee zum universalhistorischen Schlüsselbegriff (Industrial Revolution, 1887).
3.10 Nenne 3 Definitionen des Begriffes der Industrialisierung.
- Industrialisierung bedeutet den Übergang von der handarbeitsorientierten zur maschinenorientierten Tätigkeit (F.-W. Henning).
- Unter Industrialisierung können alle Vorgänge verstanden werden, „die mit dem Aufkommen und der schließlichen Durchsetzung des Fabriksystems zusammenhängen. Industrialisierung bedeutet die Frage nach der Entwicklung und dem Wachstum der Gewerbe und der Industrie selbst und den Veränderungen in der Gesamtwirtschaft und Gesellschaft, soweit sie durch die Industrie bestimmt sind“. (G. Adelmann).
- Industrialisierung eines Landes ist „die ununterbrochene Steigerung des Anteils des industriellen Sektors am Sozialprodukt bzw. an der Beschäftigtenzahl und dem genutzten Kapitalstock“. (S. Kuznets)
3.11 Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Manufaktur und einer Fabrik?
Unterschiede zwischen Manufaktur und Fabrik Manufaktur:
- Beibehaltung der Handwerkstechnik - Geringere Arbeitsteilung - Geringere Kapitalintensität - Geringere Produktionsmengen - Vorwiegend gelernte Arbeitskräfte
Fabrik: - Einsatz von Maschinen - Ausgeprägte Arbeitsteilung - Hohe Kapitalintensität - Massenproduktion - Vorwiegend an- und ungelernte Arbeitskräfte
5.5 Was versteht man unter der sog. Bauernbefreiung?
- Rechtlichen Bindungen (Personenrechtlich: Aufhebung der persönlichen Unfreiheit und/oder Freizügigkeitsbeschränkung).
- Grundherrlichen Bindungen (Verfügungsgewalt der Bauern über den Boden nicht mehr beschränkt; Bauern erhalten Eigentum an Boden, Gebäuden und Inventar).
- Hoheitlichen Rechte (Aufhebung der Polizeigewalt der Grundherrn; Gerichtsbarkeit).
5.4 Nenne die wichtigsten Entwicklungsmuster der Industrialisierung in Deutschland
- starkt regional zergliedert
- Komplämentär-Regionen (SW - Schweiz; Preußen - Großbritannien)
- Heterogenität (räumlich, wirtschaftlich, politisch, sozial und konfessionell)
- Zollgrenzen/Tarife/Gewichte/Maße/Münzen Vielfältig
- Stunde Null (Nach Dreißigjährigem Krieg 1648)
- Bauernbefreiung
- Entwicklung einer Gewerbefreiheit
- Gründung des deutschen Zollvereins (1833/34)
- Ausbau des Verkehrswesens (Kanäle, Chausseen, Eisenbahn)
- hoher Ausbildungsstand (Aufklärung, Neuhumanismus)
- dichter vorindustrieller Gewerbebesatz
- Kapitalverfügbarkeit
- Eisenbahnbau als Katalysator und Führungssektor (Vor- und Nachkopplungseffekte, externe Effekte, rascher Preisauslgleich, Markterschließung, vernetzte Wirkungsstruktur von Kommunikation und Verkehr
- Rasche Importsubstitution von Eisenbahnprodukten
- Günsige Vorraussetzungen bei den Ressourcen (Kohle, Eisenerz)
- Schwer- und Investitionsgüterindustrie Dominant
- wissenschaftlich basierende "High-Tech-Industrien": Chemie, Elektrotechnik, Motoren, Feinmechanik, Optik
5.12 Nenne wesentliche Komponenten von vorindustrieller Entwicklung
- Ansammlung von Humankapital (Know-how, Fertigkeiten, Realbildung etc.)
- Verflechtungsbeziehungen (Multiplikatoreneffekte, dynamisches Wachstum etc.)
- Nicht zu ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung (Verhinderung des Abflusses kaufkräftiger Nachfrage ins Ausland)
- Zunächst Tendenz zu Extensivem Wachstum
5.13 Nenne wesentliche Komponenten industrieller Entwicklung
- Übergang von extensivem in intensives Wachstum (Zunehmend produktive Nutzung überschüssiger Ressourcen)
- Ausbau des Bildungs- und Ausbildungswesens (Imitation und Adaption)
- Gewährleistung von Eigentums-, Besitz- und Verfügungsrechten
- Gewährleistung freier Unternehmerinitiative
- Etablierung von Kreditinstituten
- Keine direkten Interventionen von Seiten des Staates
6.24 Was bedeutet wirtschaftliche Integration?
Wirtschaftliche Integration bedeutet grundsätzlich einen automatischen oder gesteuerten Prozess, bei dem es zu einem Abbau von Hemmnissen im Austausch oder Handel zwischen A und B kommt.
Vollstädige Integration im Rahmen optimierter infrastruktureller Bereiche bedeutet, dass gleiche Faktorentgelte für gleiche Faktorleistungen gezahlt werden. (Ludwig Schätzl)
Der Idealfall vollkommener Integration ist die Markt-, Preis- und Zahlungsgemeinschaft, die sich wechselseitig stütz und auch die Märkte der Produktionsfaktoren einschließt (Wilhelm Röpke)
6.25 Nenne Kriterien zur Bestimmung räumlicher Integration
6.27 Was sind die Fünf Merkmale des vollkommenen Marktes? Wer hat sie Formuliert?
- Sachliche Gleichartigkeit der Güter
- Fehlen persönlicher Präferenzen
- Fehlen räumlicher Differenzierungen zwischen beiden Marktseiten
- Fehlen zeitlicher Differenzierungen
- Markttransparenz
6.211 Was ist raumgebunden?
• Eingeschränkt raummobil: verderbliche Lebensmittel, aber: Konservierungstechnik, z.B. Eis.
• Raumimmobil: Boden.• Mensch? – Zunehmend raummobil (zunehmende Arbeitsmobilität).
• Kapital? – Raummobilisierung durch Kommunikationstechnik (Telegraf, Telefon)
6.215 Was ist der Launhardtsche Trichter? Was stellt er dar?
7. 16 Was ist eine Innovation?
Wenn eine Invention durch kreative Kreation, eine neue Idee bei Erwartungsunsicherheit zum Erfolg führt.
1.3 Wie lautet das Motto der Vorlesung?
Perspektive durch Retrospektive.
1.11.1 Nenne Basisinnovationen der ersten langen Welle (1800)
Dampfkraft
Textilindustrie
Eisenindustrie
1.11.2 Nenne Basisinnovationen der zweiten langen Welle (um 1850)
Eisenbahn
Dampfschiffe
Eisen- und Stahlindustrie
1.11.3 Wann war die 3. lange Welle? Nenne 3 Basisinnovationen dieser Zeit.
Automobilindustrie
Chemische Industrie
Elektrizität
1.11.4 Zu welcher Welle sind die Basisinnovationen Elektrotechnik und Petrochemie zu zählen? Wann etwa entstand diese?
Ab 1950 entwickelte sich die vierte lange Welle.
1.11.5 Nenne aktuelle Basisinnovationen.
Mikroelektronik
Nanotechnologie
Bio- und Gentechnologie
1.13 Was sind die strukturgeschichtlichen Ebenen?
1.14.1 Wovon kommt der Begriff "Pound Sterling"
Das Pfund der Osterlinge (Kaufmannsfamilie)
1.14.2 Woher stammt der Begriff Börse?
"Van der Buerse" Kaufmannsfamilie aus Brügge
1.14.3 Woher stammen die Begriffe Kommanditgesellschaft, Lombardkredit, Indossament, Giroverkehr
Begriffe aus der Wirtschafts- und Finanzgeschichte des spätmittelalterlichen Italien.
1.14.4 Wie entstand der Begriff Messe für einen Markt?
Der Markt schloss sich an die kirchliche Messe an.
1.14.5 Nenne Beispiele für Ortsnamen als Familiennamen!
Bayer(n), Hesse(n), Adenau(er), Schweiz(er), Berg(er), Ebene(r), Klamm(er), Thal(er), Flach…
1.15 Nenne Familiennamen die auf frühere Berufsbezeichnungen zurückgehen!
Agricola Auermacher Fechner Ganser Geis(e)ler Glotzenmacher Hodler Bauer Uhrmacher Pelzhändler Geflügelhändler Viehhändler Holzschuhmacher Fuhr- und Kaufmann Hucker Karter (Carter) Kessler Pagenstecher Pfister Scheibler Schopenhauer Schröter, Schröder Semmler Tandler Wurzler Krämer Wollkämmer Kesselschmied Fohlenbeschneider Bäcker Salzhändler Holztroghauer Tuchschneider Weißbrotbäcker Trödler, Hausierer Gewürzhändler
1.17 Was rekonstruieren Historiker?
1.15 Wozu brauche ich WSG?
Aus den Fehlern der Geschichte lernen (propädeutische Funktion)
Gesetzmäßigkeiten erkennen, Handlungsmöglichkeiten ableiten
Kausalitäten identifizieren
Wie kommen Zäsuren zustande? (Inventionen/Innovationen)
Verstehen von Strukturen, Institutionen und Akteuren
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