Wein
...
...
Set of flashcards Details
Flashcards | 51 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Nutrition |
Level | Other |
Created / Updated | 26.09.2015 / 30.05.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/wein9
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/wein9/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Weine aus Übersee: Südafrika
In Südafrika ist der Weinanbau ein wichtiger Wirtschaftssektor. Es werden jährlich rund 10 Millionen hl produziert, wovon rund die Hälfte exportiert wird. Angebaut werden vorwiegend Cabernet Sauvignon und Syrah.
Deklaration (Nr. 1)
Da jedes Land und teilweise jede Weinbauregion ihre eigene Bezeichnung führt, ist es schwierig sich im Durcheinander von Herkunftsbezeichnungen und Qualitätssiegeln zurechtzufinden.
Deshalb hat die Europäische Union im Jahr 2009 ein neues Weingesetz erlassen, welches die Deklaration von Wein vereinfachen und gleichzeitig die Vorgaben für Produzenten verschärfen soll. Seit Anfang 2014 müssen alle Europäischen Weine in die zwei Kategorien "Wein ohne geografische Angabe" (Wein | Wein mit Angabe der Rebsorte und/oder des Jahrgangs) und "Wein mit geografischer Angabe" (Wein mit geschützter geografischer Angabe | Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung) eingeteilt sein. Beide Kategorien haben zudem eine weitere Qualitätsunterteilung. (SEITE 20)
Besonders die zwei Unterteilungen von Wein mit geografischer Angabe sind wichtig, da alle Europäischen Qualitätsweine darunter fallen. Die heutigen Gütesiegel für kontrollierte Herkunftsbezeichnung, wie AOC, DOC, DO, heissen seit Anfang 2014:
Deutsch: g.U. - Geschützte Ursprungsbezeichnung
Englisch: PDO - Protected designation of origin
Französisch: AOP - Apellation d'origine protégée
Italienisch: DOP - Denominazione d'origine protetta
Landwein mit Herkunftsangabe, heute eine Stufe unter den kontrollierten Herkunftsbezeichnungen, wird ersetzt durch:
Deutsch: g.g.A - Geschützte geografische Angabe
Englisch: PGI - Protected geographical indication
Französisch: IGP - Indication géographique protegé
Italienisch: IGP - Indicazione geografica protetta
Der heutige Tafelwein, meist Billigwein aus verschiedenen Jahrgängen und Regionen, darf in Zukunft nur noch als "Wein" bezeichnet werden.
Deklaration (Nr. 2)
Da viele Länder die neuen Deklarationsvorschriften noch nicht adaptiert haben und erst die Weine bis zum Jahrgang 2013 im Verkauf sind, werden im Folgenden die wichtigsten, der bis Ende 2013 gültigen, länderspezifischen Herkunftsbezeichnungen erläutert.
Das Qualitätssiegel AOC
Mit dem Register der Ursprungsbezeichnung AOC (Appellation d'Origine Contrôlée) lassen sich geografische oder traditionelle Bezeichnungen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen schützen, deren Qualität und Haupteigenschaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt werden. Ist ein Name geschützt, darf er nur von den Produzenten des entsprechend definierten geografischen Gebiets benutzt werden, die sich an ein detailliertes Pflichtenheft halten.
Schweiz (Deklaration)
Seite 22
AOC:
Höchste Qualität: Der Wein stammt aus einer bestimmten Reblage, einer Gemeinde oder einem Kanton bzw. einer Region. Die Qualität des Weins wird regelmässig geprüft und der Name des Weins ist geschützt.
Landwein:
Der Wein stammt aus einer bestimmten Region. Um als Landwein zu gelten, muss ein Schweizer Wein aus der Süd-, Ost- oder Westschweiz stammen. Es dürfen keine Vermischungen zwischen diesen Regionen oder gar ausländischen Weinen gemacht werden. Es gibt sehr gute Landweine; die Schwierigkeit ist, sie zu finden.
Tafelwein:
Billigweine, die international zusammengemischt werden. Es bestehen keine geografischen Vorschriften.
Wynzerwy
Der Wynzerwy ist ein geschütztes Qualitätssiegel in der Ostschweiz für die besten einheimischen Weine. Die Wynzerweine werden durch die Produzenten jedes Jahr bestimmt.
Italien (Deklaration)
Seite 23
Vigna:
Wein aus einer besonders guten Lage eines bestimmten Rebbergs.
DOCG:
Denominazione di Origine Controllata e Garantita: Entspricht dem Schweizer AOC, also kontrollierte Weine aus einer bestimmten Gemeinde oder einem Gebiet. DOCG steht für garantierte Qualität.
IGT:
Indicazione geografica tipica: Wein aus einer bestimmten Region
VDT:
Vino Da Tavola: Tafelwein
Frankreich (Deklaration)
Seite 24
AOC:
Crand Cru: Weine aus der besten Hanglage der renommiertesten Rebberge
1er Cru: Beste Hanglage des Rebbergs
Appellation de village: Weine aus einer bestimmten Gemeinde
Appellation régionale: Weine aus einem bestimmten Gebiet
VdP:
Vin de Pays: Landwein
VdT:
Vin de Table: Tafelwein
Etikette (Deklaration)
Schweizer Weine unterliegen zudem besonderen gesetzlichen Bestimmungen, was die Deklaration auf der Etikette betrifft. Es gelten folgende Richtlinien für Weinetiketten:
- Name des Weins: Kann eine Fantasiebezeichnung sein oder aber die Lage des Rebbergs beinhalten (Grand Cru, Clos, Domaine, Château usw.)
- Herkunft: Gemeindenamen oder Region muss angegeben werden, wenn der Wein eine gewisse Qualitätsstufe hat. Im Wallis, in der Waadt und im Kanton Neuenburg besagt die Ortsangabe, dass es sich um Weisswein aus der Traubensorte Chasselas handelt.
- Sorte: Für alle Rebsorten ausser Chasselas und billige Verschnitte ist die Angabe der Sorte obligatorisch
- Qualität bzw. Herkunft und Ursprungsbezeichnung: Ist eine Garantie für die kontrollierte Qualität eines Weines
- Jahr der Traubenernte
- Name und Anschrift des Produzenten
Weinkarte (Deklaration)
Mit diesen Etiketteninformationen und einem geschulten Gaumen können die Gäste aktiv beraten werden. Gut geschultes Personal kann wertvoll sein, um Wein zu verkaufen. Eine Möglichkeit, um das zu erreichen, sind regelmässige Degustationen mit dem Personal. Eine Liste mit dem Grundcharakter jedes Weins und den passenden Menus hilft den Angestellten, sich selbst zu informieren.
Die Zusammenstellung einer Weinkarte bedarf einer gewissen Fachkenntnis. Eine gute Weinkarte enthält ein ausgewogenes Angebot an Weinen, die zu den Speisen und der Gästestruktur passen. Die Gliederung der Weine kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen, z.B. geografisch, nach Weintyp oder nach Preisen.
Weinempfehlungen können auch direkt auf die Menukarte gesetzt werden. Wichtig ist, dass die Weinempfehlung gleich neben dem Menu und nicht irgendwo unten auf der Karte aufgeführt ist.
Auf der Weinkarte sind nur wenige Angaben obligatorisch:
- Sachbezeichnung, Ursprungs- oder Herkunftswein möglichst präzise
- Menge
- Preis inkl. MwSt.
Der Alkoholgehalt muss nur angegeben werden, wenn der Wein über 15% Alkohol enthält (z.B. Portweine).
Degustation
Die Beurteilung eines Weines erfolgt mit den Augen, der Nase und dem Gaumen. Am wichtigsten ist die Nase, sie kann Hunderte von Gerüchen unterscheiden.
Sehen (Degustation)
Man beurteilt Klarheit und Brillanz, Färbung und Intensität, Perlage und Oberfläche des Weins
Riechen (Degustation)
Der Geruch eines Weines im Glas, auch Bukett genannt, sagt viel aus über einen Wein. Die Nase kann viel mehr verschiedene Gerüche unterscheiden als die Zunge. Während dem Riechen sollte der Wein etwas bewegt werden, um die Aromastoffe zu lösen. Die Nase nicht sofort tief ins Glas halten, sonst werden die Geruchssinne durch den Alkohol betäubt. Typische Aromen sind:
- fruchtig
- blumig
- würzig
- holzig
- Beeren (Himbeere, Erdbeere, Heidelbeere, Johannisbeere usw.)
- Vanille / Caramel
- Zitrus
- Muskat
- Pflaumen
- Rosen
- Zapfen
- usw.
Schmecken (Degustation)
Man nimmt einen Schluck und behält ihn ca. 10 Sekunden im Mund. Mit der Zunge spürt man:
- Süsse
- Säure
- Bitterkeit, Gerbstoffe
- Alkohol
- Kohlensäure
Beurteilt werden Kriterien wie Struktur, Harmonie, Nachhaltigkeit
Abgang (Degustation)
Mit dem Abgang ist die Nachhaltigkeit des Weines gemeint. Man erkennt darin oftmals die Qualität des Weins. Bessere Weine haben meist einen längeren Abgang. Folgende Fragen lassen sich stellen:
- Was für ein Eindruck bleibt am Gaumen zurück?
- Klingt der Wein noch lange nach?
- Verändert sich der Geschmack noch im Nachklang?
Gesamtbeurteilung (Degustation)
Zum Schluss einer Degustation wird der Gesamteindruck des Weins beurteilt.
Man versucht mit alltäglichen Wörtern, unter denen sich eine andere Person etwas vorstellen kann, den Wein zu charakterisieren. In der Regel werden Adjektive gebraucht wie:
- rustikal
- kräftig
- wuchtig
- charmant
- fein
- charakterreich / charakterarm
- körperreich
- usw.
Weinglossar
- Entrappen: Trennen der Trauben von den Stielen und dem Traubengerüst, auch "Abbeeren" genannt
- Kelterung: Trennung des Saftes von den Festbestandteilen der Trauben
- Maische: breiartige Masse, bestehend aus Traubensaft und Traubenhülsen
- Maischegärung: Gärung des Traubensafts mit den Traubenhülsen
- Oechslegrad: Masseinheit für die Dichte des Traubenmostes. Da diese vorwiegend vom Zucker bestimmt wird, kann mit dem Oechslegrad der Zuckergehalt des Traubenmostes und somit der Alkoholgehalt vorhergesagt werden.
- Saftgärung: Gärung ohne Traubenhülsen. Wird bei Weisswein angewendet
- Schönung: Herausfiltern verschiedener Reststoffe aus dem vergorenen Wein, bevor dieser gelagert wird. Damit wird verhindert, dass die Weine trüb werden.
- Schwefeln: Durch die Zugabe von Schwefel werden Keime und Hefe abgetötet. Dies führt dazu, dass die Gärung abgestoppt wird und der Wein länger haltbar gemacht werden kann. Es gibt in der Weinliteratur eine grosse Diskussion über die Vor- und Nachteile des Schwefelns, da auch geschmackliche Rückstände zurückbleiben
- Tannine: Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe, die dem Wein eine herbere Note geben. Durch längere Lagerung können Tannine jedoch "feiner" gemacht werden.
- Trester: Traubenreste nach der Pressung. Entsteht beim Weisswein und kann für Weinbrand benutzt werden (bspw. Grappa, Marc).
Bedeutung und Herkunft von Wein
Wein zählt zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit. Sowohl die Kelterung als auch der Weingenuss sind über Jahrtausende hinweg bis heute immer weiterentwickelt worden. Der Weinbau oder die Geschichte der Rebe lässt sich über 8000 Jahre zurückverfolgen. Ihr Ursprung liegt in Vorderasien, von da eroberte der Weinbau Ägypten, Griechenland und das Römische Reich. Ungefähr 1000 Jahre vor Christus brachten die Römer den Wein in unsere Breitengrade.
Wein ist heute nicht mehr aus dem gastronomischen Alltag wegzudenken. Seine Bedeutung als Genussmittel ist ungebrochen, weshalb jeder gute Gastronom ein gewisses Grundwissen über Wein haben sollte.
Herstellung von Weisswein
Bild S. 5
Bei edlen Weissweinen werden die Trauben zuerst von den Stielen befreit und erst dann gepresst. Diesen Prozess nennt man Entrappen oder Abbeeren. Dabei werden die Trauben zugleich aufgebrochen; es entsteht eine breiartige Masse, die Maische. Die Maische wird in die Trauenpresse gegeben und gepresst. Diesen Vorgang nennt man in der Weinsprache Keltern. Zurück bleiben die ausgepressten Hülsen, der Trester. Der Trester kann vergärt und destilliert werden, um Grappa oder Marc herzustellen.
Bevor der Traubensaft vergoren werden kann, muss er von Verunreinigungen wie Stielen, Fruchtfleischteilchen und Schmutzpartikel gereinigt werden. Diesen Vorgang nennt man Vorklären. Der dickflüssige Traubenmost wird dabei durch die Zugabe von Enzymen und Filtern dünnflüssiger und klarer. Wird der Wein nicht vorgeklärt, leidet die spätere Qualität des Weins darunter.
Dem Traubensaft wird Hefe und allenfall Zucker beigemischt. Die Hefe vergärt den Zucker zu Alkohol und Kohlensäure. In der Regel ist bei 11-14% Alkoholgehalt der gesamte Zucker umgewandelt und es entsteht ein Wein ohne Restsüsse, ein trockener Weisswein.
Will man einen süssen Wein herstellen, unterbricht man die Gärung durch Zusatz von Schwefel oder durch das Herausfiltern der Hefe, und zwar solange der Zucker noch nicht ganz in Alkohol umgewandelt ist. Diese "abgestoppten" Weine sind in der Regel leichter und süsser, weil weniger Zucker zu Alkohol vergärt wurde.
Weisswein wird durch Saft- oder Mostgärung hergestellt, im Gegensatz zum Rotwein wird nur der Traubensaft ohne die Traubenhäute vergärt. Weisswein kann aber auch aus blauen Trauben hergestellt werden, entscheidend für die Farbe des Weins ist das Gärverfahren, nicht die Farbe der Trauben.
Herstellung von Rotwein
(Bild S. 5)
Beim Rotwein werden blaue Trauben zuerst entrappt und gequetscht. Jedoch findet bei der Produktion von Rotwein keine Pressung oder nur eine schonende Pressung nach der Vergärung statt. Im Gegensatz zum Weisswein lässt man beim Rotwein die Maische gären und nicht den gefilterten Traubensaft. Das Gärverfahren mit den Traubenhülsen heisst deshalb Maischegärung.
Der Saft entzieht den Hülsen Farbstoff und Gerbstoffe, deshalb färbt sich der Wein rot. Die Maische muss regelmässig gerührt werden, damit sich die Farb- und Gerbstoffe regelmässig verteilen.
Gären lässt man die Maische, bis der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt ist. Dies dauert in der Regel 2 Wochen. Danach keltert man die Maische, filtert und schwefelt den Wein. Will man eine Restsüsse erhalten, kann man die Gärung wie beim Weisswein abstoppen. Ab einem Alkoholgehalt von 15% wird die Hefe durch den Alkohol aber sowieso abgetötet, der restliche Zucker wird nicht vergärt.
Schönung und Lagerung
Vielfach werden sowohl Weiss- wie auch Rotweine einige Zeit nach der Gärung nochmals gefiltert, um Rückstände von Hefen oder auch kleinsten Partikeln zu entfernen und damit zukünftige Trübungen und Rückstände zu vermeiden. Diesen Vorgang nennt man Schönung. Ungeschönte Weine sind nicht grundsätzlich ungeniessbar, können aber trüb sein und sind darum weniger beliebt.
Entscheidend für die Qualität von Wein, besonders von Rotwein, ist zudem die Lagerung. Vielfach werden Rotweine zuerst in Holzfässern und anschliessend in Flaschen mehrere Jahre gelagert. Durch die Lagerung bekommen Rotweine einen aromatischeren Geschmack und einen längeren Abgang.
Rotweine enthalten viele pflanzliche Gerbstoffe (Tannine). Tannine schmecken eher herb und geben dem Wein den typischen Geschmack. Durch die Lagerung werden die Tannine der Rotweine feiner, was den Wein weniger herb und umso bekömmlicher macht.
Schaumwein
Schaumweine können aus weissen, blauen oder gemischtem Traubengut hergestellt werden. Um dem Schaumwein einen firmeneigenen Geschmack zu geben, werden vielfach verschiedene Grundweine zusammengemischt und danach vergoren. Diese Mischung nennt mant bei Champagner "Cuvée". Man unterscheidet 3 verschiedene Herstellungsarten, welche sich in der Qualität und dem Aufwand für die Herstellung stark unterscheiden:
- Flaschengärung
- Tankgärung
- Imprägnierverfahren
Schaumwein: Flaschengärung (traditionelle Methode für Champagner)
Bei der "Méthode traditionelle" erfolgt die Gärung vorwiegend in der Flasche.
Die Cuvée wird für die Gärung mit Hefe und Zucker versetzt und in Flaschen abgefüllt. Die Flaschen werden mit Kronkorken verschlossen und 2-6 Monate gelagert. Durch die Gärung entsteht Kohlensäure, welche direkt im Wein eingebunden wird.
Nach Ende der Lagerzeit werden die Flaschen auf dem Kopf "gerüttelt", um die Hefe zum Korken zu bewegen. Liegt der Hefesatz auf dem Korken, wird der Flaschenhals gefroren und der Hefesatz kann beim Öffnen der Flasche bequem mit dem Korken entfernt werden. Die verlorene Menge wird durch den "Dosageliqueur" ersetzt. Die "Dosage" bestimmt den Geschmack und vor allem die Süsse des Schaumweins.
Champagner wird immer aus den Traubensorten Pinot Noir, Pinot Meunier und/oder Chardonnay hergestellt und in der Flasche vergärt. Champagner Blanc d Blancs wird ausschliesslich aus weissen Trauben hergestellt.
Nicht nur Champagner wird mit der Flaschengärung hergestellt. Auch der elsässiche Crémant oder der spanische Cava werden so produziert.
Schaumwein: Tankgärung
Bei der Tankgärung wird die Cuvée mit Hefe und Zucker vermischt und in Drucktanks vergoren. Die Kohlensäure wird wie bei der Flaschengärung durch die Vergärung in den Wein gebunden. Nach der Gärung wird der Wein gefiltert und in die Flaschen abgefüllt.
Diese Herstellungsmethode ist wesentlich günstiger als die Flaschengärung, da in den Tanks grosse Mengen mit wenig Aufwand gelagert werden können.
Schaumwein: Imprägnierverfahren
Beim Imprägnierverfahren wird der Wein unter gleichzeitiger Kühlung mit Kohlensäure versetzt. Die Kohlensäure ist somit nicht ein Produkt der Gärung, sondern wird künstlich hinzugefügt. Diese Herstellungsmethode ist die günstigste, aber die Qualität ist dabei deutlich tiefer als die der anderen beiden Methoden.
Trauben für Weisswein
(Man schätzt, dass es weltweit rund 4000 Traubensorten gibt. Jedoch werden nur die wenigsten für die Herstellung von Wein verwendet.)
- Trauensorte: Chardonnay | Charakter: Körperreich, fruchtig; im Fass ausgebaut: schwere Weine mit Vanille-, Butter- und Raucharomen | Bemerkungen: Typische weisse Traube aus dem Burgund, eine der wenigen weissen Sorten, welche im Fass ausgebaut werden kann.
- Traubensorte: Chasselas (auch Gutedel) | Charakter: Süffig, frisch, fruchtbetont, meist trocken | Bemerkungen: Sehr beliebte Weissweinsorte der Schweiz, besonders in der Westschweiz. Bildet die Grundlage für den Walliser Fendant. International kaum verbreitet.
- Traubensorte: Gewürztraminer | Charakter: Säurearm, intensiv aromatisch nach exotischen Früchten und Gewürzen schmeckend | Bemerkungen: Traubensorte mit roten Trauben, die aber zu den weissen Sorten gezählt wird. Am besten im Elsass.
- Traubensorte: Müller-Thurgau | Charakter: Leicht, frisch, aber aromatisch und charaktervoll. Jung am besten | Bemerkungen: Verbreitetste Weissweinsorte in der Deutschschweiz. In der Schweiz auch unter dem Namen "RieslingXSylvaner" bekannt, obwohl sie keine Verwandtschaft zur Sylvanertraube hat.
- Traubensorte: Petite Arvine | Charakter: Frisch, salzig, Aromen von Grapefruit, Ananans, Rhabarber | Bemerkungen: Sehr alte Rebsorte, die nur im Wallis und grenznahen Regionen angebaut wird.
- Traubensorte: Pinot Gris, Pinot grigio, Grauburgunder | Charakter: Körperreich, leicht, frisch, meist trocken | Bemerkungen: Rote Sorte, aus welcher Weisswein gemacht wird. Im Kanton Wallis als Malvoisie bekannt.
- Traubensorte: Riesling | Charakter: Zitrusfrüchte, frisch, mineralisch; im Alter Petrolnote | Bemerkungen: Wieder in Mode nach längerer Abwesenheit. Bevorzugt ein kühles Klima. In Deutschland entstehen die besten Rieslinge.
- Traubensorte: Silvaner/Sylvaner | Charakter: Stark abhängig vom Boden. Im Elsass einfach, neutral; im Wallis kraftvoll und aromatisch | Bemerkungen: Wird im Wallis unter dem Namen Johannisberg angebaut. Besonders lohnenswert sind Spätlesen oder Edelfäuleweine.
Trauben für Rotwein
(Man schätzt, dass es weltweit rund 4000 Traubensorten gibt. Jedoch werden nur die wenigsten für die Herstellung von Wein verwendet.)
- Traubensorte: Cabernet, Sauvignon | Charakter: Grosser Charakter, würzig, tanninreich; typisches Aroma von schwarzen Johannisbeeren | Bemerkungen: Berühmteste Rotweinsorte weltweit mit hohem Prestige. Wird für die grossen Bordeaux-Weine verwendet. Bei guter Qualität extrem lang lagerfähig. In der Schweiz unbedeutend.
- Traubensorte: Gamay | Charakter: Leicht, duftig, frisch. Jung am besten | Bemerkungen: Die typische Traube aus dem Beaujolais. In der Schweiz die zweitwichtigste Rotweinsorte und Bestandteil des Walliser Dôle
- Traubensorte: Merlot | Charakter: Weich, mittlerer Alkoholgehalt; Aromen von Pflaumen, Tabak, Gewürzen | Bemerkungen: Wichtigste Traubensorte im Médoc und Bestandteil des berühmten Château Pétrus. Erreicht im Tessin eine gute Qualität.
- Traubensorte: Nebbiolo | Charakter: Fruchtig mit vollem Bukett, sehr tanninreich, wird durch lange Lagerung weicher | Bemerkungen: Beste Rotweinsorte des Piemonts. Die berühmten und lang lagerfähigen Weine Barolo und Barbaresco werden daraus gekeltert.
- Traubensorte: Pinot Noir, Blauburgunder | Charakter: Leicht, oft viel Säure; typischerweise Beerenaromen (Kirsche) | Bemerkungen: Zweite berühmte Burgundersorte. Gedeiht in kälteren Klimaregionen am besten. In der Schweiz die meiste angebaute rote Traubensorte.
- Traubensorte: Sangiovese | Charakter: Meist trocken und würzig mit starker Säure und krätigen Tanninen | Bemerkungen: Zweite berühmte Traubensorte Italiens. Bildet die Grundlage von Chianti, Brunello die Montalcino und Vino Nobile di Montepulciano
- Traubensorte: Syrah auch Shiraz | Charakter: Kräftig, tanninreich, pfeffrig; Aromen von dunklen Beeren | Bemerkungen: Berühmte Traube der Rhône, die in wärmeren Regionen gut gedeiht. In Australien besonders gut.
- Traubensorte: Tempranillo | Charakter: Aromatisch, fein, sehr fruchtig, oft Vanille- und Butteraromen | Bemerkungen: Wird in ganz Spanien angebaut und wird für Rioja im Holz ausgebaut. Neuerdings gibt es wieder viele junge, fruchtige Tempranillo-Weine ohne Holznoten.
Die wichtigsten Weintypen: Kelterung aus blauen Trauben
Je nach Kelterung, Vergärung oder Lagerung können (zum Teil aus den gleichen Traubensorten) unterschiedliche Weine hergestellt werden. Diese unterscheiden sich stark nach Farbe, Aroma und Alkoholgehalt.
- Weintyp: Rotwein, Vin Rouge, Vino Rosso | Erklärung: Die Trauben werden von den Stielen getrennt und direkt vergoren. Es findet keine Pressung statt. Der Wein färbt sich durch die Farbstoffe in den Häuten hell- bis dunkelrot
- Weintyp: Weissherbst | Erklärung: Weisswein aus blauen Trauben. Die Trauben werden sofort nach der Lese gepresst. Dadurch gelangen keine Farbstoffe in den Wein, der Wein bleibt weiss. Die Verarbeitung erfolgt wie für Weisswein. Beispiele sind der Dôle Blanche aus dem Wallis oder der Blanc de Noir aus dem Kanton Neuenburg.
- Weintyp: Strohwein, Sforzato, Schilfwein | Erklärung: Den Trauben wird Wasser entzogen, meist durch Trocknung auf Stroh, Schilf oder Holzgestellen. Dadurch steigt der Zuckergehalt und es können gehaltvolle Rot- und Weissweine mit hohem Alkohol- und Zuckergehalt gekeltert werden. Der bekannteste rote Strohwein ist der Amarone di Valpolicella
- Weintyp: Rosé, Rosato, Süssdruck | Erklärung: Rote Trauben werden in der Maische vergoren, aber weniger lang als für Rotwein (ca. 12 Stunden). Es löst sich darum nur ein Teil der Farbstoffe aus den Beerenhäuten. In der Schweiz ist vor allem der Oeil de Perdrix aus Neuenburg bekannt. Er wird aus Pinot Noir gekeltert.
- Weintyp: Rote Südweine | Erklärung: Die Gärung wird durch die Zugabe von Weinbrand (Weindestillat) unterbrochen. Die Hefe wird abgetötet und es bleibt ein hoher Restzuckergehalt. Südweine können über 20% Alkohol enthalten. Zu den Südweinen zählen Madeira, Malaga, Marsala oder Portwein
Die wichtigsten Weintypen: Kelterung aus weissen Trauben
Je nach Kelterung, Vergärung oder Lagerung können (zum Teil aus den gleichen Traubensorten) unterschiedliche Weine hergestellt werden. Diese unterscheiden sich stark nach Farbe, Aroma und Alkoholgehalt.
- Weintyp: Weisswein, Vin Blanc, Vino Bianco | Erklärung: Die Trauben werden abgepresst und der Saft vergoren, bis er (fast) keinen Zucker mehr enthält. Es entsteht ein trockener Weisswein.
- Weintyp: Natürlich süsser Wein | Erklärung: Trauben mit sehr hoher Zuckerkonzentration (z.B. mit Edelfäulnis) werden bis 15% Alkohol vergärt. Die Hefe wird durch den Alkohol abgetötet und herausgefiltert. Es bleibt eine natürliche Restsüsse. Beispiele sind Weine aus Trockenbeerenauslesen.
- Weintyp: Eiswein | Erklärung: Die Trauben werden erst in der ersten Frostnacht im Herbst gelesen, gefroren gepflückt und sofort abgepresst. Durch den geringen Wassergehalt entsteht ein sehr süsser Wein.
- Weintyp: Schaumwein | Erklärung: Schaumweine sind Weine, die aufgrund ihres Gehalts an Kohlendioxid unter Druck stehen. Obwohl vielfach von "Champagner" die Rede ist, dürfen nur die Schaumweine aus der Champagne Frankreich als solcher bezeichnet werden. Weitere beliebte Schaumweine sind: Der Crémant aus dem Elsass, der Prosecco aus Norditalien oder der Cava aus Spanien. Auch die Schweiz kennt mehrere Schaumweinproduzenten, z.B. Baccarat aus Genf oder Mauler im Kanton Neuenburg.
- Weintyp: Weisse Südweine | Erklärung: Weisse Südweine werden aus Weisswein anstatt Rotwein hergestellt. Die Herstellung ist ähnlich wie bei roten Südweinen. Am bekanntesten ist der Sherry.
Bekannte Anbauregionen: Schweiz
Schweizer Weine sind im Ausland wenig bekannt, obwohl die Vielfalt und Qualität relativ hoch ist. Da die Trauben auf sehr unterschiedlichen Böden wachsen, produziert die Schweiz sehr unterschiedliche Weine. Von einigen Ausnahmen abgesehen, sind Schweizer Weine mild und trocken (kein Restzucker!). Der vergleichsweise tiefe Zuckergehalt der Trauben lässt wenig Spielraum bei der Vergärung, es wird ohne Restzucker vergärt. Die Weine werden trocken und mild, erhalten eine natürliche Säure, ohne dass ihnen der fruchtige und blumige Charakter abgeht.
Schweizer Weine haben häufig den Namen der Traubensorte auf dem Etikett. Der exakte Ort, wo der Wein produziert wurde, ist weniger wichtig als in Italien und vor allem Frankreich.
Bekannte Schweizer Anbauregionen: Deutschschweiz
In der Deutschschweiz verteilen sich kleinere Anbaugebiete über 13 Kantone.
Für die Produktion von Rotwein wird viel Clevner (Blauburgunder) angepflanzt. Die Sorte bringt relativ grosse, süsse Trauben hervor.
Deutschschweizer Weisswein ist fast immer aus RieslingxSylvaner (=Müller-Thurgau) Trauben. Die Sorte stellt an Klima und Bodenbeschaffenheit relativ geringe Ansprüche. Im unberechenbaren Schweizer Klima ist es wichtig, dass die Reben früh und zuverlässig reifen. Die Sorte Müller-Thurgau ist hier unschlagbar. Aufgrund ihrer geringen Säure ist sie mild, aber dennoch fruchtig. Die Weine sollten noch jung getrunken werden, sie verderben meist durch zu lange Lagerung. Obwohl sich aus Müller-Thurgau durchaus hochklassige Weine keltern lassen, hat die Traube beim Publikum nicht den besten Ruf. Zu häufig wird Müller-Thurgau für Massenweine verwendet.
Typische Weine aus der Deutschschweiz sind: Bündner Herrschaft, Hallauer oder Federweiss aus dem Rheintal.
Bekannte Schweizer Anbauregionen: Tessin
Im Tessin wird hauptsächlich Merlot angebaut. Merlot kommt aus Frankreich und reift sehr früh. Merlot-Weine sind rubinfarbig, voll und fruchtig und weich im Geschmack und haben einen mittleren Zuckergehalt.
-
- 1 / 51
-