VWL III - Kapitel 1
Grundlagen der Außenwirtschaft HTW Berlin, BWL(B) 4. Semester, Hess Silva
Grundlagen der Außenwirtschaft HTW Berlin, BWL(B) 4. Semester, Hess Silva
Kartei Details
Karten | 67 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.03.2016 / 08.01.2020 |
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sonstige nicht-tarifäre Handelhemmnisse
- administrative Handelshemmnisse (langwierige und komplizierte Abfertigungs- und Genehmigungsverfahren durch das Importland, schikanöse Zollkontrollen, langwierige und schikanöse Qualitätskontrollen=
- politisch motivierte Handelshemmnisse (Boykott: Versuch der teilweisen oder ganzen Unterbindung des Imports aus bestimmten Staaten, können auch vom privaten Sektor ausgesprochen werden; Embargo: Staat verbietet den Exporteuren in bestimmte Länder zu exporieren)
- Qualitätsvorschriften (einerseits Erhöhung der Preise importierte Güter zur Erschwerung des inländischen Absatzes und Einräumung eines Wettbewerbsvorteils für die inländische Wirtschaft + andererseits Sicherung bestimmter Qualitätsstandards im Inland)
Felder der Außenhandelspolitik
-> i.w.S.
- Maßnahmen zur Sicherung der inländischen Preisvorteile gegenüber dem Ausland
- Maßnahmen zur Sicherung der inländischen Qualitätsvorteile gegnüber dem Ausland (Förderung von Bildung und Forschung...)
- Maßnahmen zur Kontrolle von Bodenschätzung zur Vermeidung von Raubbau, u.a. zur langfristigen Exportchancensicherung
- Maßnahmen zur Festigung des Stabilitätsvorsprungs gegenüber anderen Ländern
-> i.e.S.
- Handelsverträge zur Ordnung der Handelsbeziehungen
- Regelung von Fragen der Handelsbeziehungen durch interrnationale Abkommen
Zahlungsbilanzpolitik
-> v.a. Aufgabe der Regierungen -> Unterstützung durch Maßnahmen der Zetralbank möglich (Intervention hängt vom Vorherrschen einess Systems fester oder freier Wechselkurse ab) -> in Extremfällen kann auch IMF(IWF) eingreifen
Leistungsbilanzpolitik
- aktive Leistungsbilanz ist durch Aufwertung, Einstellung von Stützungskäufen fremder Währungen durch die Zentralbank oder Importerhöhung relativ leicht zu korrigieren
- Probleme einer passiven Leistungsbilanz: knappe Devisenvorräte, Importe müssen durch verzinsten Krediten aus dem Ausland finanziert werden und die Beschäftigung wird beeinträchtigt -> eine anhaltend passive Leistungsbilanz kann ohne negative Folgen für das Inland nur durch Förderung des Exports und/odernEindämmung der Importe durch Förderung der Produktion substitutiver Leistungen im Inland ausgeglichen werden
=> Leistungsbilanzüberschuss bei flexiblen WK: Devisenangebot steigt -> WK steigt/DK sinkt -> Exporte teurer -> Importe billiger -> Leistungsbilanz tendiert zum Ausgleich
=> Leistungsbilanzdefizit bei flexiblen WK: Devisennachfrage steigt -> WKsinkt/DK steit -> Exporte billiger -> Importe teurer -> Leistungsbilanz tendiert zum Ausgleich
=> Leistungsbilanzüberschuss bei festen WK: Devisenangebot steigt -> WK droht zu steigen -> Zentralbank kauft Devisen gegen heimische Währung auf -> inländischer Geldumlauf steigt -> Gefährdung der Geldwertstabilität -> Zinssatzsenkungstendenz -> Tendenz zur Beschäftigungsbelebung -> bei Abwertung der Fremdwährung sinkt Wert der Währungsreserven
=> Leistungsbilanzdefizit bei festen WK: Devisennachfrage steigt -> WK droht zu sinken -> Zentralbank muss Devisen verkaufen und heimische Währung ankaufen -> inländischer Geldumlauf sinkt -> Verlangsamung der Inflation bzw. Tendenz zur Deflation -> Zinssatzerhöhungstendenz -> Tendenz zum Beschäftigungsabbau -> Zentralbank muss Devisen für Stützungsmaßnahmen evtl. durch internationale Kredite besorgen -> Gefahr zunehmender internationaler Verschuldung -> Gefahr internationaler Zahlungsunfähigkeit
Wiksamkeit einer expansiven Geldpolitik
= Erhöhung der Geldmenge durch die Zentralbank
-> finanzwirtschaftliche Ebene: B ^ -> M(A) ^ -> i v -> K(im) v -> [N($)-A($)] > 0
-> güterwirtschaftliche Ebene: B ^ -> M(A) ^ -> i v -> Y(r) ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)] > 0
(B = Geldmenge, M = Geldumlauf, i = Zinssatz, K = Kapital, Y = Einkommen, AB = Außenbeitrag)
-> führt sowohl über den finanzwirtschaftlichen Strang als auch über den güterwirtschaftlichen Strang zu einem tendenziellen Devisenbilanzdefizit -> weitere Entwicklung hängt vom WK-System ab
=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] > 0 -> R v -> B V -> M(A) v -> i ^
• -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
• -> K(im) ^ -> A($) ^ -> [N($)-A($)] v
• -> K(ex) v -> N($) v -> [N($)-A($)] v
-> Neutralisierung der ursprünglichen Erhöhung der Geldbasis durch den Rückgang der Geldbasis auf Grund der Devisenmarktintervention
-> in einem System fester WK haben geldpolitische Maßnahmen keine Wirkung auf das nominale Einkommen
=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] > 0 -> WK v
• -> Ex ^ + Im v -> AB ^ -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
-> [N($)-A($)] → 0
-> vereinfachende Annahme, dass WK-Änderung sich nicht auf autonome Kapitalbewegungen auswirkt
-> Devisenbilanz am Ende des Zahlungsmechanismusprozesses ausgeglichen
-> geldpolitische Maßnahmen haben in einem System flexibler WK stärkere Wirkung als bei fixen WK
-> nominales Einkommen verändert sich in die selbe Richtung wie die Geldpolitik
kontraktive Geldpolitik
= Verringerung der Geldmenge durch die Zentralbank
-> finanzwirtschaftliche Ebene: B v -> M(A) v -> i ^ -> K(im) ^ -> [N($)-A($)] < 0
-> güterwirtschaftliche Ebene: B v -> M(A) v -> i ^ -> Y(r) v -> Im v -> AB ^ -> [N($)-A($)] < 0
(B = Geldmenge, M = Geldumlauf, i = Zinssatz, K = Kapital, Y = Einkommen, AB = Außenbeitrag)
-> führt sowohl über den finanzwirtschaftlichen Strang als auch über den güterwirtschaftlichen Strang zu einem tendenziellen Devisenbilanzüberschuss -> weitere Entwicklung hängt vom WK-System ab
=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] < 0 -> R ^ -> B ^ -> M(A) ^ -> i v
• -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
• -> K(im) v -> A($) v -> [N($)-A($)] ^
• -> K(ex) ^ -> N($) ^ -> [N($)-A($)] ^
-> Neutralisierung der ursprünglichen Reduzierung der Geldbasis durch die Erhöhung der Geldbasis auf Grund der Devisenmarktintervention
-> in einem System fester WK haben geldpolitische Maßnahmen keine Wirkung auf das nominale Einkommen
=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] < 0 -> WK ^
• -> Ex v + Im ^ -> AB v -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
-> [N($)-A($)] → 0
-> vereinfachende Annahme, dass WK-Änderung sich nicht auf autonome Kapitalbewegungen auswirkt
-> Devisenbilanz am Ende des Zahlungsmechanismusprozesses ausgeglichen
-> geldpolitische Maßnahmen haben in einem System flexibler WK stärkere Wirkung als bei fixen WK
-> nominales Einkommen verändert sich in die selbe Richtung wie die Geldpolitik
Wirksamkeit einer expansiven Fiskalpolitik
= Erhöhung der Staatsausgaben und/oder Senkung der Steuern
-> finanzwirtschaftliche Ebene: G ^ -> i ^ -> K(im) ^ + K(ex) v -> [N/$)-A($)] < 0
-> güterwirtschaftliche Ebene: G ^ -> Y(r) ^ + P ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)] > 0
-> ob Nettoeffekt des finanzwirtschaftlichen und des güterwirtschaftlichen Prozess zu einem Devisenbilanzüberschuss oder -defizit führt, hängt von der Zinselastizität der internationalen Kapitalströme ab
-> bei einer Annahme, dass die Zinselastizität hinreichend hoch ist, entsteht ein Überangebot am Devisenmarkt
-> die weitere Entwicklung hängt vom herrschenden WK-System ab
=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] < 0 -> R ^ -> B ^ -> M(A) ^ -> i v
• -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
• -> K(im) v -> A($) v -> [N($)-A($)] ^
• -> K(ex) ^ -> N($) ^ -> [N($)-A($)] ^
-> unter den getroffenen Annahmen entsteht ein expansiver Effekt für die wirtschaftliche Entwicklung
=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] < 0 -> WK ^
• -> Ex v + Im ^ -> AB v -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
-> [N($)-A($)] > 0
-> Effekt des Außenbeitragrückgangs übersteigt die Impulse aus den internationalen Kapitalbewegungen bei hinreichend kleiner Zinselastizität der internationalen Kapitalbewegungen -> am Prozessende Devisennachfrageüberschuss
-> bei festen WK expansive Wirkung
-> bei flexiblen WK kontraktive Wirkung
Wirksamkeit einer kontraktiven Fiskalpolitik
= Verringerung der Staatsausgaben und/oder Erhöhung der Steuern
-> finanzwirtschaftliche Ebene: G v -> i v -> K(im) v + K(ex) ^ -> [N($)-A($)] > 0
-> güterwirtschaftliche Ebene: G v -> Y(r) v + P v -> Im v -> AB ^ -> [N($)-A($)] < 0
... Rückwirkung bei festen und flexiblen WK-Systemen spiegelbildlich zur expansiven Fiskalpolitik
-> bei festen WK kontrakive Wirkung
-> bei flexiblen WK expansive Wirkung
Gegenüberstellung Zusammenhang Wirksamkeit Fiskaltpolitik, WK-System und Zinselastizität
-> hohe Wirkung: WK fest +Zinselastizität hoch oder WK flexibel + Zinselastizität gering
-> schwache Wirkung: WK fest + Zinselastizität gering oder WK flexibel + Zinselastizität hoch
Wirksamkeit der WK-Politik
- Ausgang: fixe WK
-> WK-Senkung stimuliert inländische Produktion (wenn WK sinkt, steigen Exporte und Importe sinken -> Unternehmen brauchen mehr Arbeitskraft zur Produktion
-> finanzwirtschaftliche Ebene: WK v -> i ^ -> K(im) ^ + K(ex) v -> [N($)-A($)] < 0
- güterwirtschaftliche Ebene: WK v -> Ex ^ + Im v -> AB ^
• -> Y(r) ^ + P ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)] v
• -> [N($)-A($)] < 0
=> in Situationen, wenn Geld- und Fiskalpolitik unwirksam sind, kann heimische Wirtschaft durch Abwertung der eigenen Währung stimuliert werden -> allerdings Gefahr eines Abwertungswettbewerbs
-> neue Annahme: erfolgreiche Neutralisierungpolitik der heimischen Zentralbank
-> erfolgreiche Neutralisierungspolitik der heimischen Zentralbank verhindert die Beseitigung enes Devisenbilanzdefizits, die durch den Geldmechanismus eingetreten wäre
-> durch anhaltende Interventionen (Devisenverkäufe) der Zentralbank kann das Land ein internationales Liquiditätsproblem bekommen, wenn die Währungsreserven knapp werden
-> erfolgreiche eutralisierungspolitik kann bei einem Devisenbilanzüberschuss dem Land ein Rentabilitätsproblem bringen
-> durch anhaltende Interventionen (Devisenkäufe) der Zentralbank werden Güter viel zu billig exportiert und viel zu teuer importiert und es entsteht eine importierte Inflation
=> Fazit: Devisenbilanzungleichheiten sollten durch wirtschaftliche Maßnahmen und nicht durch WK-Manipulation korrigiert werden
Möglichkeiten zur Verhinderung von WK-Schwankungen
= oft Ergebis von Erwartungen der Marktteilnehmer über künftige Entwicklungen der WK, Zinssätze und der Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft und von psychologischen Faktoren
-> beeinflussen die Konkurrenzfähigkeit der Volkswirtschaft und damit den Wohlstand
-> Schwankungen können durch An- bzw. Verkauf von Devisen entgegengewirkt werden
Devisenmarktpolitik - mögliche Maßnahmen der Regierung und Zentralbank
- Regierung
-> bei festen WK:
• Aufwertung (WK war zu niedrig, durch Erhöhung werden Importe gefördert und Exporte gehemmt -> Abbau von Zahlungsbilanzüberschüssen, Dämpfung der Hochkonjunktur, Verringerung der Preissteigerungsraten)
• Abwertung ( WK war zu hoch, durch Senkung werden Importe gehemmt und Exporte gefördert -> Abbau von Zahlungsbilanzdefiziten, Belebung der Konjunktur, Preissteigerungsantrieb)
-> Übergang zu freien WK -> Abwehr von Spekulationen, Marktmechanismen führen zu WK, die den wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen
- Zentralbank
-> bei festen WK:
• Devisenkauf (DK droht den oberen Interventionspunkt zu überschreiten -> Geldumlauf soll zunehmen, Zahlungsbilanzdefizit soll abgebaut werden, Beschäftigung im Inland soll steigen, Inflationstendenzen bei Vollbeschäftigung)
• Devisenverkauf (DK droht den unteren Interventionspunkt zu unterschreiten -> Geldumlauf im eigene Währungsgebiet soll gedämpft werden, Zahlungsbilanzüberschüsse sollen abgebaut werden, Preissteigerungsraten sollen verringert werden, Dämpfung der Konjunktur und Gefährdung der Vollbeschäftigung)
-> bei freien WK: Zentralbank kann eingreifen, muss aber nicht
• Devisenkäufe verhindern weitere WK-Erhöhungen
• Devisenverkäufe verhindern weitere WK-Senkungen
Devisenbewirtschaftung
-> Devisenan- und verkauf nur zum vom Staat festgelegten Kurs und bei vorgeschriebenen Stellen zugelassen
-> dirigistisches Eingreifen des Staates in den Zahlungsverkehr mit dem Ausland, das die Konvertibilität der eigenen Währung einschränkt
-> Verwaltung knapper Devisen, indem der Staat den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr mit dem Ausland durch Beschränkungen, Verbote oder Regelungen reglementiert
-> Staat kann dazu greifen, wenn die Handelsbilanz längere Zeit stark defizitär ist und die Importe weder durch die Exporterlöse noch durch Währungsreserven bezahlt werden können
-> Staat entscheidet aus politischer Sicht, welche Güter importiert werden und damit über die Zuteilung von Devisen
-> auf Grund einer überbewerteten heimischen Währung können Betriebe mit einer Importlizenz auf diese Weise günstig importieren -> erhalten auf Grund des eingeschränkten Wettbewerbs eine monopolartige Stellung
-> wurde vor allem in den sozialistischen Ländern durchgeführt, manche Länder z.B. in Lateinamerika haben einen gespaltenen WK
Währungskrieg
- Begriff wurde erst 2010 vom brasilianischen Finanzminister geprägt
= wettlaufartige Abwertung der eigenen Währung durch mehrere Länder (damit die Exporte billiger sind, um international wettbewerbsfähiger zu sein, als die anderen Länder)
-> Erwartungen der Länder: internationale Wettbewerbsfähigkeit, Exporte und Binnennachfrage steigen, inländische UN haben mehr Gewinn/Umsatz und müssen mehr produzieren (substitutive Produkte), Beschäftigung steigt
-> Rolle der EZB dabei: können bei der Währungsabwertung helfen (flexible WK), indem sie Devisen kaufen (für eigene Währung) -> dadurch sinkt der WK/ oder sie können den Leitzinssatz senken -> allerdings besteht Inflationsgefahr
Ansatzpunkte zur Beeinflussung der Außenwirtschaft
- Handelshemmnisse (Leistungsbilanz)
- strategische Handelspolitik ( Leistungsbilanz)
- Wechselkurspolitik (Leistungsbilanz und Kapitalbilanz)
- Devisenbewirtschaftung (Leistungsbilanz, Kapitalbilanz)
- Ansiedlungsförderung (Leistungsbilanz, Kapitalbilanz)
- Kapitalverkehrskontrolle (Kapitalbilanz)
- BIP durch Fiskalpolitik (Leistungsbilanz)
- Arbeitskosten durch Lohnpolitik (Leistungsbilanz)
- Zinssatz durch Geldpolitik (Kapitalbilanz)
- Wechselkurs durch Geldpolitik (Kapitalbilanz)
- Standort durch Angebots- und Wachstumspolitik (Kapitalbilanz)
Grundlagen des Außenhandels
- umfasst die grenzüberschreitenden Transaktionen von Sachgütern und Dienstleistungen eines Landes
- Formen: Export/Ausfuhr von Sachgütern und Dienstleistungen, Import/Einfuhr von Sachgütern und Dienstleistungen, Transithandel/Duchführhandel
- Gründe für das Betreiben:
-> Möglichkeit zum Kauf von billigeren Produkten (Preisunterschiede)
-> größere Auswahl durch mehr Vielfalt (Angebotsunterschiede)
-> Arbeitsteilung
-> Schaffung von Arbeitsplätzen durch Export
-> Wechselkursvorteile
-> Produktivitätsunterschiede
-> unterschiedliche Möglichkeiten der Ausstattung mit Produktionsfaktoren
-> Präferenzunterschiede
-> Kaufkraftniveauunterschiede
Autarkie
= eine Volkswirtschaft strebt nach/ erreicht maximale Unabängigkeit vom Ausland durch Selbstversorgung
-> Bsp.: im NS-Regime (nicht erfolgreich, da Erdöl benötigt wurde), Albanien unter der Regierung von Enver Hoxha (1944-1985), Nordkorea seit 1945, Japan bis 1854, Kontinentalchina unter der Regierung von Mao Tse-Tung (1949-1959)
absoluter Kostenvorteil
= Länder haben unterschiedliche Kosten bei der Erstellung von gehandelten Gütern
-> Lösung: Spezialisierung auf die Prodution des Gutes, bei dem das Land den absoluten Kostenvorteil besitzt und Export des Überschusses; Import der Güter aus Ländern, die sie kostengünstiger produzieren (2-Länder-Modell)
-> Anreiz zum Handel
-> so können beide Länder ihr Produktangebot vergrößern, ohne die Produktionskosten zu erhöhen
komparativer/relativer Kostenvorteil
= Betrachtung zweier Güter, Kosten Gut1/Kosten Gut 2 -> >1 heißt komparativer Kostevorteil, <1 heißt komparativer Kostennachteil
-> Lösung: Spezialisierung auf das Gut mit dem komparativen Kostenvorteil und Export des Überschusses; Import der anderen Güter aus Ländern, die dafür einen komparativen Kostenvorteil haben -> bessere Versorgung
Verfügbarkeit von Gütern
- auch ein Grund für Außenhandel
- Ursachen für Nichtverfügbarkeit: natürliche Bedingungen, unzureichende QUalifikationen der Bevölkerung, unzureichende Technologien, fehlendes Sachkapital
Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren
- führt zu unterschiedlichen Preisen der Produktionsfaktoren
- mögliche Folge: Verlagerung von Prozessen an andere Standorte mit einem Überangebot des jeweiligen Produktionsfaktors, z.B. Billiglohnländer
-> Überangebot an Arbeitskraft in den Billiglohnländern sinkt, Preise dieses Produktionsfaktors steigen
-> in Ländern, die die Arbeit importieren, sinken die Lohnsätze, vor allem bei gering qualifizierten Arbeitskräften
-> tendenzielle Angleichung der Löhne
Vorteile Deutschlands gegnüber Außenhandelspartnern
- kapitalintensive Bereiche
- Bereiche mit fortgeschrittener und komplexer Technologie
- Bereiche, die hoch qualifizierte Arbeitskräfte erfordern
Nachteile Deutschlands gegenüber Außenhandelspartnern
- Bereiche der arbeitsintensiven Massenproduktion
- rohstoffintensive Bereiche (geringe Verfügbarkeit, hohe Gewinnkosten durch Beschaffung)
- umweltschonende Produktionsbereiche
Terms of Trade
= Austauschverhältnis von Mengenverhältnissen
= Messgröße für die Entwicklung der Austauschrelationen im Außenhandel
-> gibt an, in welchem Maße der durchschnittliche Erlös je Mengeneinheit von Exportgütern sich günstiger oder ungünstiger als der durchschnittliche Aufwand je Mengeneinheit von Importgütern entwickelt hat
- Formel: ToT= PI(ex)/PI(im)x100 -> bei verschiedenen Währungen und Angabe in eigener Währung: ToT=PI(ex)/PI(im)/WKx100
-> Frage: Wie viel Einheiten eines Gutes muss ich exportieren, um eine Einheit eines anderen Gutes zu importieren?
-> wenn die ToT steigen, stellt dies eine Verbesserung für das eigene Land dar (für eine Einheit des gleichen Exportgutes bekommt man nun mehr Einheiten des Importguts)
-> Veränderungen der ToT können auch bei unveränderten Preisindizes, also nur durch unterschiedliche WK stattfinden (WK steigt = Verbesserung, WK sinkt = Verschlechterung)
unterschiedliche Nachfragepräferenzen
- interindustrieller Handel = Austausch von Leistungen unterschiedlicher Branchen
- intraindustrieller Handel = Austausch von Leistungen derselben Branch
-> Voraussetzung: unterschiedliche Konsumpräferenzen
-> ermöglicht: Agieren von inländischen Herstellern auf globalen Märkten, inländische Nachfrager können aus einer breiten, differenzierten Produktpalette auswählen
internationaler Kapitalverkehr
- Finanzmarkt = Ort des Aufeinandertreffens von Kapitalangebot und -nachfrage
-> typische Kapitalanbieter: private Haushalte, Unternehmen, Ausland
-> typische Kapitalnachfrager: Staat, Unternehmen, Ausland
- FM funktionieren entweder nach festgelegten Regeln oder aufgrund von Handelsgewohnheiten
-> Primärmärkte = Banken stellen für Nachfrager Kapital zur Verfügung und fungieren für Anbieter als Vermittler bei der Ausgabe von Wertpapieren
-> Sekundärmärkte = Wertpapiere können vor Fälligkeit weiter gehandelt werden, um liquide Mittel zu erhalten und zu spekulieren
- Finanzierungsüberschuss = mehr gespartes, als investiertes Kapital -> kann auf internationalen Finanzmärkten angeboten werden
- Unterscheidungsmerkmale zwischen nationalen und internationalen Kapitalbewegungen: Währung, Standort des Kontrahenten (nicht Nationalität!)
Bestimmungsgründe für internationalen Kapitalverkehr
- wesentliche Ursache des rasanten Wachstums internationaler Finanztransaktionen = Liberalisierung des Kapitalverkehrs, elektronische Medien (zur Datenverarbeitung und -vermittlung)
- Einteilung nach der Entstehung: induzierte Finanztransaktionen aus internationalem Handel von Sachgütern und Dienstleistungen, reine Finanztransaktionen aus Portfolioentscheidungen (bilden größeres Volumen)
- ausschlaggebende Kriterien für Portfolioentscheidungen: internationale Zinsdifferenzen, unterschiedliche Geldbeschaffungskosten, Zinsentwicklungserwartungen, Wechselkursschwankungen
-> betreffen sowohl Kapitalanleger als auch Kreditnehmer
-> bestimmen die Entstehung von internationalen Kapitalbewegungen
-> bestimmen die Auswahl der Anlageformen/Finanzinstrumente
Zahlungsbilanz
= kontenmäßige statistische Gegenüberstellung von grenzüberschreitenden, wirtschaftlichen Transaktionen im Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr zwischen Inländern und Ausländern innerhalb einer Periode -> Grundlage zur Bewertung der außenwirtschaftlichen Entwicklung
-> Inländer/Ausländer bezieht sich nicht auf Nationalität, sondern auf Schwerpunktsort der wirtschaftlichen Aktivität -> Unterscheidung zwischen gebietsansässig und gebietsfremd
-> in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben, vom Statistischen Bundesamt erstellt und veröffentlicht, seit 1993 Unterscheidung zwischen Intrahandel (zwischen Dtl. und anderen EU-Ländern) und Extrahandel (zwischen Dtl. und Drittländern)
-> Transaktionsarten: Leistungs- (Güterstrom und Forderungsstrom) und Finanztransaktionen (zufließender und abfließender Förderungsstrom)
Aufbau Zahlungsbilanz
- Aktiva: Leistungsbilanz -> Außenhandel, Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen, laufende Übertragungen (z.B. Rente, also Leistungen ohne unmittelbare Gegenleistung, unentgeltliche Leistungen) => Summe aus Handels- und Dienstleistungsbilanz = Außenbeitrag
Bilanz der Vermögensübertragungen
- Passiva: Kapitalbilanz -> Direktinvestitionen, Wertpapiere, Kreditverkehr, sonstige Anlagen
Veränderung der Währungsreserven (auch Devisenbilanz)
Saldo der statistisch nicht aufgliederbaren Transaktionen (Restposten -> Transit, Koffergeschäfte, illegale Geschäfte)
Leistungsbilanz
- Kategorien: Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz, Bilanz des Erwerbs- und Vermögenseinkommens, Bilanz der laufenden Übertragungen
-> Außenhandel/Handelsbilanz: Warenaustausch, Lohnveredelung, bestimmte Reparaturarbeiten, Lieferung von Schiffs- und Flugzeugteilen -> Gegenüberstellung von Importen und Exporten => Exporte wertmäßig > Importe = aktive Handelsbilanz, Exporte wertmäßig < Importe = passive Handelsbilanz
-> Dienstleistungen: Auslandsreiseverkehr, Transportleistungen, Telekommunikationsleistungen, Wertschöpfung der Versicherungen und Transithandel -> Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben => Einnahmen>Ausgaben = aktive Dienstleistungsbilanz, Einnahmen<Ausgaben = passive Dienstleistungsbilanz
-> Erwerbs- und Vermögenseinkommen: Arbeitseinkommen und Kapitalerträge -> Gegenüberstellung von Zuflüssen an Inländer aus dem Ausland und Abflüssen an Ausländer aus dem Inland
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