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VO Persönlichkeits- und Differentielle Psychologie

Karteikarten zum Skript von G. Gittler, WS 2016

Karteikarten zum Skript von G. Gittler, WS 2016


Kartei Details

Karten 52
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.11.2016 / 18.01.2024
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Auf welchen drei Punkten liegt der Fokus der Differentiellen Psychologie?

1. Systematische Erlebens- und Verhaltensvariationen, welche
2. grundsätzlich reproduzierbar sind, und sich
3. von zufallsbedingten Unterschieden (Messfehlern) abgrenzen lassen.

Welcher Forscher gilt als Begründer der differentiellen Psychologie und in welchem Jahr veröffentlichte er sein Werk "Über Psychlogie der individuellen Differenzen"?

Der Begründer der differentiellen Psychologie ist William Stern, welcher sein bedeutendes Werk im Jahr 1900 veröffentlichte, nur 21 Jahre nach der Eröffnung des ersten experimentalpsychologischen Instituts 1879 durch Wilhelm Wundt.

Mit welcher Art von Zielsetzung befasst sich die differentielle Psychologie und inwiefern stellt sie so einen Gegenpol zur allgemeinen Psychologie dar?

Differentielle Psychologie = idiografische Zielsetzung -> die einzelne Person charakterisierend

Allgemeine Psychologie = nomothetische Zielsetzung -> Gesetzmäßigkeiten, welche allen Individuen gemeinsam sind

Welche 2 Eigenschaften müssen alle Merkmale, die sich zur Charakterisierung von Menschen eignen, besitzen?

1. Es müssen quantifizierbare Merkmale sein -> Operationalsierung
2. Es muss eine Streuung der Merkmalsausprägungen gegeben sein -> Sinnhaftigkeit differentialpsychologischer Fragestellungen (Müssen Sie regelmäßig schlafen?)

Welche 2 differentiell-psychologische Methoden haben eine lange Forschungstradition in Wien?

1. Angewandte Psychometrie = Testanwendungen und -entwicklungen
2. Theoretische Psychometrie = Erforschung testtheoretischer Grundlagen und Entwicklung neuer Modelle

Beschreibe die methodischen Zugänge nach W. Stern (1911).

1. Variationsforschung: Unterscheiden sich Personen(gruppen) in einem Merkmal? Es geht um die Varianz der Ausprägungen eines bestimmten Merkmals bei vielen Personen.

2. Korrelationsforschung: Wie hängen Eigenschaften miteinander zusammen? Es geht um statistische Zusammenhänge (Ähnlichkeit) von zwei oder mehreren Merkmalen von derselben Person. Bsp: Feststellung des Zusammenhangs von  Lügen und Stehlen einer Person.
-> Faktorenanalyse

3. Psychografie: Detaillierte Beschreibung einer Person in Bezug auf viele Eigenschaften. Dis ist die älteste Methode und das Analogon zur Variationsforschung. Bsp: Das Erstellen eines Intelligenzprofils über 8 Subtests des HAWIE-R für eine Person.

4. Komparationsforschung: Inwiefern ähneln sich zwei oder mehr Personen, die durch eine Reihe von Merkmalen charakterisiert sind? Ziel ist es, Personen(gruppen) zu identifizieren, die sich in Bezug auf viele Merkmale signifikant ähnlicher sind als adere. Bsp: Clusteranalyse.

Um welches Merkmal erweiterte Cattell (1957) das Stern'sche Schema und welche Korrelationstechniken ergaben sich daraus?

Er fügte die Dimension "Situationsabhängigkeit von Verhalten" hinzu, wodurch sich 6 Betrachtungsweisen von Zusammenhängen ergeben.

1. Zusammenhänge zwischen Personen und Merkmalen (in einer Situation): Q- und R-Technik
2. Zusammenhänge zwischen Personen und Situationen (hinsichtlich eines Merkmals): S- und T-Technik
3. Zusammenhänge zwischen Merkmalen und Situationen (einer Person): O- und P-Technik

Welche beiden zentralen Forschungsansätze der differentiellen Psychologie lassen sich aus dem Stern'schen Modell ableiten?

a) aus der Komparationsforschung -> der typologische Ansatz:
Durch "Typisierung" wird versucht, Personen nach Ähnlichkeit hinsichtlich wesentlich erscheinender Merkmale zu gruppieren. Durch statistische Typisierungsverfahren wie die Clusteranalyse werden sich ähnelnde Personengruppen zu einem Typus (Cluster) zusammengefasst.
Historische Beispiele: Hippokrates (4 Körpersäfte)


b) aus der Korrelationsforschung -> das Eigenschaftsmodell (Trait-Modell):
Das Trait-Modell nimmt an, dass auf jeder Eigenschaftsdimension beliebig viele feine Abstufungen messbar sind, sodass aus quantifizierbaren Eigenschaften (Traits, Faktoren) die eindeutige Beschreibung von Personen möglich wird.
Traits müssen allerdings genau operationalisiert werden..