Turnaround Management
Turnaround Management - Begrifflichkeiten und Fragestellungen rund um das Thema TM
Turnaround Management - Begrifflichkeiten und Fragestellungen rund um das Thema TM
Fichier Détails
Cartes-fiches | 49 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 16.04.2015 / 13.10.2015 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/turnaround_management
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/turnaround_management/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Free Cashflow / FCF
FCF setzt sich rechnerisch aus OCF abzüglich Investitionen zusammen.
FCF zeigt Betrag auf, der für Zahlungen an EK- und FK-Geber zur Verfügung steht.
Restschuldbefreiung
Nach Ablauf von sechs Jahren ein.
Gesetzliche Folge gegen die kein Gläubigern kommen kann.
Erklären Sie detailliert den idealtypischen Verlauf einer Unternehmenskrise!
Übertragen auf die UN-Praxis stellt Krise eine außerordentliche Situation dar, in der die Existenz eines UN in absehbarer Zeit substantiell & nachhaltig gefährdet ist.
UN gerät unter erheblichen Entscheidungs-& Handlungsdruck. Wendepunkt besteht darin, dass die Krise entweder durch gezielte, auf konkrete Umstände abgestimmte Gegenmaßnahmen überwunden wird oder in einem Zusammenbruch endet. Man unterscheidet drei Krisenarten:
1. Krise ' strategische Krise (Verlust von Unternehmensvorteilen).
Strategische Krise, wenn Handlungsspielraum ist weiterhin groß und die Existenzbedrohung eher theoretischer Natur ' man kann noch entgegenwirken.
Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen besteht die Möglichkeit, dass sich eine solche strategische Krise bald im Erfolg des Unternehmens wiederspiegelt.
2. Krise ' Ertragskrise
Durch dauerhafte Verfehlung der Erfolgsziele hinsichtlich Umsatz, Gewinn, Rentabilität gekennzeichnet ' Umsatz- und Gewinneinbruch.
Die Existenzbedrohung für UN nimmt zu, während sich die Spielräume verkleinern.
Handlungsbedarf steigt an - Handlungsspielraum sinkt.
Oftmals werden Kosten und Preise gesenkt ' "Kaputtsparen"; keine guten Maßnahmen. In dieser Krise kommt oft Überschuldung zum Tragen
3. Krise ' Liquiditätskrise
Finanzielle Spielräume des UN haben sich so verengt, dass Unternehmensfortführung gefährdet ist und Zahlungsunfähigkeit droht.
Bedingt durch permanente Verluste keine Liquidität vorhanden.
Handlungsbedarf sehr hoch - Handlungsspielraum sehr niedrig
4. Krise ' Insolvenz
Beschreiben Sie die Unternehmenskrise nach Witte und Krystek!
Bedrohung hochrangiger Ziele der Entscheidungseinheit.
Eingeschränkte Reaktionszeit bis zum Abschluss der Entscheidung.
Ungewollte sowie ungeplante Prozesse von begrenzter Dauer und Beeinflussbarkeit sowie mit ambivalentem (unklarem) Ausgang.
UN-Krise ist in der Lage den Fortbestand einer Unternehmung substanziell und nachhaltig zu gefährten bzw. unmöglich zu machen.
UN-Krise ist oft Ausgangspunkt für Sanierung/Restrukturierung eines UN, vor allem wenn Handlungsdruck hoch ist.
Handlungsspielraum ist eingeschränkt und Möglichkeiten begrenzt den Weg aus eigener Kraft zu schaffen/bewältigen.
Erklären Sie detailliert die Sanierungs- und Restrukturierungsphase im Rahmen des TM. In welchen vier idealtypischen Stufen verläuft eine Unternehmenskrise?
Sanierungs- und Restrukturierungsphase können nur im außergerichtlichen Sanierungsverfahren angewendet werden.
In der Sanierungsphase (2-6 Wochen) liegen Sofortmaßnahmen, wie Kostensenkung, Ergebnisverbesserung und Liquiditätssicherung im Fokus.
Maßnahmen zielen auf UN-Stabilisierung um Basis für langfristige Erholung zu schaffen.
Vertrauen und Unterstützung von wichtigen Anspruchsgruppen zurückgewinnen. Vertrauen der MA und Führungskräfte zurückgewinnen.
Optimierung der Kosten sowie Effizienz.
Die Restrukturierungsphase (6-24 Monate) ist eher langfristig angelegt.
Befasst sich mit der strategischen Umsetzung: Maßnahmencontrolling, Realisierungscontrolling, Taskforces.
Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen mit strategischer Ausrichtung.
u.U. Austausch der UN-Führung vornehmen.
4 Stufen einer Unternehmenskrise:
1. Stufe: strategische Krise ' In der Regel auf einen Verlust von Wettbewerbsvorteilen zurückzuführen.
2. Stufe: Ergebniskrise ' Ergebnis- und Finanzsituation des Unternehmens verschlechtert sich.
3. Stufe: Liquiditätskrise ' UN ist nicht mehr in der Lage seinen Zahlungsverpflich-tungen nachzukommen ' Überschuldung droht.
4. Stufe: Insolvenz ' Sowohl der Erfolg wie auch die Liquidität des UN kann nicht länger sichergestellt werden.
Erklären Sie ausführlich den TM-Prozess / die Stufen des TM-Prozess!
TM-Prozess besteht aus zwei Teilen --> Konzeptphase und Umsetzungsphase.
In der Konzeptphase wird zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht:
Transparenz über die IST- Situation, die heutige und zukünftige Markt- und Wettbewerbssituation, die Branchenentwicklung und Marktpotenziale und die Gesamtbewertung verschaffen.
Dann wird das Grobkonzept erstellt. Das Grobkonzept beinhaltet:
Operative Restrukturierung: Im Vordergrund stehen schlanke Organisationen und Prozesse, vor allem die Vereinfachung von Fertigungsverbünden und Konzernstrukturen sowie die Steigerung von Effizienz und Effektivität.
Strategische Restrukturierung: Der Fokus liegt auf Kernmärkten und vielversprechenden Geschäftsfeldern. Die Unternehmensbereiche, die Wert vernichten, werden abgestoßen.
Finanzielle Restrukturierung: Eine Kombination von Kostenreduzierung, flexibleren Strukturen und Entwicklung eines tragfähigen Finanzierungskonzeptes, Umsetzungsorganisation und Integrierte Businessplanung. In dieser Konzeptphase erfolgen auf Grundlage der Bestandsaufnahme und dem Grobkonzept die Sanierung bzw. Sofortmaßnahmen. Ziel ist Kostensenkung, Ergebnisverbesserung und Liquiditätssicherung.
Die Konzeptphase dauert in der Regel 2 bis 6 Wochen.
In der zweiten Stufe (Umsetzungsphase) wird ein Detailkonzept erstellt:
Detaillierung des Grobkonzeptes. Erstellung von Maßnahmenplänen und Verbesserung der Schlüsselprozesse.
Darauf folgt die Restrukturierung --> Umsetzung (kontinuierliche Ausrichtung auf neues Unternehmenskonzept): Maßnahmencontrolling Realisierungscontrolling. Kontrolle durch Lenkungsausschüsse Taskforces.
Die zeitliche Dauer der Stufe 2 (Umsetzungsphase) in der Regel 6 bis 24 Monate.
Welche Bestandteile und Nutzen bietet ein integrierter Businessplan?
Bestandteile: (Plan-) Bilanz, GuV sowie Liquiditätsplan.
Alle Effekte der operativen, finanziellen und strategischen Restrukturierung müssen im Businessplan zusammengefasst werden.
Aktualisierung der Pläne angesichts veränderten Marktsituation. Rechnen von reellen Cases und Entwicklung Notfallplan (sofern notwendig).
Weiterer Nutzen: Kosteneinsparung, Flexibilisierung
Welche 4 Arten der Liquiditätsbeschaffung unterscheidet man?
Liquiditätszufuhr durch EK
Liquiditätszufuhr durch FK
Verkauf von VG
Organisatorische Möglichkeiten/Sofortmaßnahmen
Nennen Sie (5) Maßnahmen, durch die sich mittels Eigenkapital die Liquiditätssituation im Unternehmen verbessern lässt und erklären Sie diese!
Kapitalerhöhung durch Gesellschafter: Erhöhung des Stammkapitals (GmbH) oder Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe junger Aktien (AG). Unabhängigkeit bleibt bestehen. Zudem Signalwirkung, dass Vertrauen in Zukunft des UN besteht.
Freiwilliger Nachschuss d. Gesellschafter: Neben der gegebener Nachschusspflicht können Gesellschafter auch freiwillige Kapitalerhöhung vornehmen. Vorteil: Geringe(re) Kosten und Nachschuss muss nicht publiziert werden.
EK-Ersetzendes Gesellschafterdarlehen: Gesellschafter stellt Darlehen aus mit Rückzahlungsanspruch nach der Krise. Vorteil: Kein neuer Gesellschafter kommt ins UN und schnelle Liquiditätszufuhr.
Rangrücktrittserklärungen von Gläubigern: Vertragliche Vereinbarung zwischen UN und Gläubigern, dass Gläubiger die Geltendmachung seiner Forderungen bis zur Sanierung zurückstellt ohne sie zu verlieren.
Debt-Equity-Swap: Forderungen eines Gläubigers werden in EK umgewandelt. Gläubiger erhält entsprechende UN-Beteiligung. Nur mit Zustimmung von 75% der Gesellschafter bzw. Aktionäre möglich.
Nennen Sie (5) Maßnahmen, durch die sich mittels Fremdkapital die Liquiditätssituation im Unternehmen verbessern lässt und erklären Sie diese!
Bankkredit: Chance auf Bankkredit gering --> Möglichkeiten während Krise eingeschränkt, da Sicherheiten nicht erbracht werden können.
Überbrückungskredit: Form eines sehr kurzfristigen Kredits --> Dient zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen. Wird oftmals benötigt um Überleben des UN während Sanierungsphase zu sichern.
Umwandlung kurzfristige in langfristige Kredite: Kredit-Umschuldung Vorteil: Günstiger Zinssatz und feste Ratenzahlungen.
Kredit durch Bankenpool: Banken, die Kredite an UN vergeben haben, können Bankenpool bilden. Bank/Lieferant mit höchsten Forderungen wird i.d.R. Poolführer
Steuer-Stundung: Zeitlich befristeter Kredit des FA an das UN unter der Voraussetzung, dass UN spätere Zahlung sicherstellen kann --> Stundung mit Zinsaufschlag 0,5% p.M. verbunden.
Nennen Sie (5) Maßnahmen, durch die sich mittels organisatorischer Maßnahmen die Liquiditätssituation im Unternehmen verbessern lässt und erläutern diese!
Verschiebung von Investitionen:
Genaue Untersuchung, welche Investitionen dringend notwendig sind und welche in Zukunft geschoben werden können.
Prüfung, ob Verschiebung nicht mit evtl. Risiken verbunden ist --> Hierdurch werden mehr finanzielle Mittel für dringende Zahlungen möglich.
Verbesserung des Forderungsmanagements:
Grundsätzlich: Zahlungsziele Forderungen kürzer als Zahlungsziele Verbindlichkeiten.
Durch Kreditversicherungs-/Forderungsausfallversicherungen.
Optimierung Mahn- und Inkassowesen.
Strengere Auswahl der Kunden, denen Lieferantenkredit gewährt wurde.
Lageroptimierung:
Verringerung der Lager- und damit Kapitalbindung durch Just-in-Time-Lieferung oder Übertragung des Lagers auf Lieferanten.
Verbesserung Ablauforganisation im UN.
Anpassung der Mengen an das Kaufverhalten der Kunden.
Verkauf schwer verkäuflicher Waren zu niedrigen Preisen (Selbstkosten)
Outsourcing:
Auslagerung von (Teil-)Bereichen eines UN die nicht dem Kernbereich des UN angehören --> Kapitalaufbringende Maßnahme. Nur sinnvoll, wenn Auslagerung im Vergleich kostengünstiger ausgeführt werden kann.
Liquiditätsvorteil, weil man z.B. seinen Fuhrpark verkaufen, Personal abbauen oder Räume einsparen kann.
Verbesserung des Raummanagements:
Verringerung Raumkosten durch Umzug --> niedrigere Mietzahlungen.
Kündigung Mietverträge bei nicht mehr zwingend benötigten Räumen.
Alternativ: Vermietung von nicht mehr benötigten Räumen.
Erhöhung Mieteinnahmen
Weitere:Verbesserung der Einkaufskonditionen und Senkung der Personalkosten
Beschreiben Sie detailliert den Ablauf des Insolvenzverfahrens von der Antragsstellung bis zur Eröffnung! ? Buch 15a ff. InsO
Antragstellung von Schuldner (Eigenantrag) oder Gläubiger (Fremdantrag) bei Gericht --> Eröffnungsgrund wird aufgenommen. --> i.d.Z. Antragsfristen beachten: unverzüglich, max. 3 Wochen nach Insolvenzgrund.
Insolvenzgericht bestellt Gutachter/vorläufigen (schwachen) Insolvenzverwalter: Dieser prüft ob Insolvenzgrund vorliegt und ob Massekosten gedeckt sind.
Sicherungsmaßnahme(n): Gericht kann vorläufigen Insolvenzverwalter einsetzen. Dieser ist zuständig, die Insolvenzmasse zu sichern:
Starker Insolvenzverwalter: Schuldner bekommt vom Gericht allgemeines Verfügungsverbot auferlegt --> Insolvenzverwalter haftet für begründete Vbk.
Schwacher Insolvenzverwalter: Keine HaftungGutachter wird i.d.R. auch vorläufiger Insolvenzverwalter
--> i.d.Z.: Gericht bestimmt im eigenen Ermessen ob konkrete Besetzung eines Gläubigerausschusses erfolgen muss.
Einreichen des Gutachten vor Gericht --> Sofern Insolvenzgrund und Insolvenzmasse vorliegen/ausreichen eröffnet Insolvenzgericht das Verfahren.
Beschreiben Sie detailliert den Ablauf des Insolvenzverfahrens von der Eröffnung bis zur Beendigung/zum Abschluss!
Sofern Insolvenzgrund und Insolvenzmasse vorliegen/ausreichen eröffnet das Insolvenzgericht das Verfahren --> Es erfolgt ein Eröffnungsbeschluss.
Die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis geht auf den Insolvenzverwalter über.
Gläubiger werden zur Geltendmachung ihrer Forderungen innerhalb einer Frist aufgefordert.
Ein Berichts- und Prüfungstermin werden festgelegt.
Berichtstermin: Insolvenzverwalter erstellt Vermögensübersicht, berichtet über Vermögen des Schuldners und die Möglichkeit der Betriebsfortführung --> Insolvenzplan.
Prüfungstermin: Formale Prüfung der Forderungen. i.d.R. nach 6 Wochen: Gläubigerversammlung findet statt. Versammlung wird zudem einen Gläubigerausschuss wählen, der den Insolvenzverwalter unterstützt und überwacht.
Versammlung entscheidet vorallem über Fortführung des Verfahrens.
Bericht vom Insolvenzverwalter endet mit Handlungsempfehlung --> Sanierung, übertragende Sanierung, Liquidation.
Der von der Gläubigerversammlung entschiedene Weg wird bestritten.
Erlöse werden gemäß Quote an Gläubiger verteilt.
Verfahren wird nach Fortführung bzw. Auszahlung der Quote beendet.
Erklären Sie die Begriffe „Insolvenzplanverfahren“ und „übertragende Sanierung“ und erläutern Sie Vor- und Nachteile! oder Welche Möglichkeiten bestehen ein Unternehmen im gerichtlichen Insolvenzverfahren zu sanieren? Zeigen Sie jeweils Vor- und Nachteile auf!
Insolvenzplanverfahren:
Ziel --> wirtschaftlich bessere Verwertungsergebnisse als im Falle der gesetzlichen Zerschlagung zu erlangen.
Eine Sanierung, bei der die Gläubiger die wichtigsten Entscheidungen treffen.
Insolvenzverwalter erstellt Sanierungskonzept für UN, welches vom zuständigen Gericht abgesegnet wird.
Im Nachgang erfolgen Verhandlungen mit Gläubigern über Verzichtsmöglichkeiten.
Der Insolvenzplan besteht aus zwei Bestandteilen:
Darstellender Teil: Beschreibt geplante wirtschaftlichen Maßnahmen --> Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich Produktion, Management, Vertrieb
In diesem Teil wird Sanierungsplan erstellt.
Gestaltender Teil: Regelt die Beteiligung der jeweiligen Gläubiger an der UN-Sanierung.
Einteilung der Gläubiger in Gruppen,
Festlegung des Forderungsverzichts,
Festlegung des Zahlungsplans.
In dieser Phase wir der Finanzplan erstellt.
Gläubigerversammlung entscheidet über die Annahme oder Ablehnung des Insolvenzplans
Vorteile: Verlustvorträge sichern, Kontinuität des UN, positive PR, Erhalt der Lieferanten, zukünftig höhere Quoten für Gläubiger, viele Arbeitsplätze bleiben erhalten
Nachteile: Über Austausch des Managements und Abbau von MA entscheidet nicht die Gläubigerversammlungüber --> Einigung mit Betriebsrat notwendig,
Einmaliger Forderungsverzicht bedeutet meist keine grundlegende Sanierung
Übertragene Sanierung: Übertragene Sanierung = Verkauf d. UN --> Sanierung ist hierbei keine „Heilung“.
In der Regel: Gründung einer Auffanggesellschaft und Übernahme von Teilen des Geschäftsbetriebs --> meist GmbH.
Bewertung des Anlage- und Umlaufvermögens durch Sachverständigen.
Veräußerung des profitablen AV und UV sowie des Geschäftsbetriebs an Investor (ohne Forderungen)
i.d.Z.: Genehmigungen durch Gläubigerversammlung erforderlich.
Vorteile: Übernahme nur der erhaltenswerten Unternehmensteile, Erhalt des Firmennamens, geräuschlose Sanierung möglich, neue Gesellschaft haftet nicht für Altverbindlichkeiten
Nachteile: Übergang sämtlicher Arbeitsverhältnisse, Folgeinsolvenz möglich, Verlust der Verlustvorträge, negative PR
Nennen Sie 4 Haftungstatbestände, die zu einer persönlichen Haftung des GF führen können und erläutern Sie diese!
Haftung wegen fehlerhafter Gründung:
Falsche Angaben ggü. Handelsregister im Zusammenhang mit der Gründung
Schädigung der Gesellschafter durch z.B. nicht werthaltige Einlagen und nicht offen gelegten Gründungsaufwand
Haftung wegen Insolvenzverschleppung:
Antrag wird nicht rechtzeitig gestellt --> Antrag muss unverzüglich, jedoch spätestens 3 Wochen nach Eintritt des Insolvenzgrundes erfolgen --> i.d.Z.: Einholung eines kompetenten Rechtsrats mit dem Ergebnis, dass kein Insol-vengrund vorliegt stellt keine Pflichtverletzung dar.
Haftung für nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge:
Betroffen hiervon: AN-Beiträge.SV-Beiträge sind zu entrichten auf alle geschuldeten Löhne/Gehälter, auch wenn diese nicht ausbezahlt wurden.
Haftung für nicht abgeführte Steuern:
LSt wird in voller Höhe nur auf gezahlte Löhne geschuldet.
Ratsam: Zahlungen an AN sind bei Liquiditätsengpässen zu kürzen, so dass Mittel für Lohnsteuer zur Verfügung stehen.
Weitere Haftungstatbestände: Haftung für Zahlungen in der Krise & Haftung wegen Untreue (Führung schwarzer Kassen, Aufhebung Beherrschungsvertrag…)
Sanierung
Sanierung
Sofortmaßnahme zur Wiederherstellung der Profitabilität und gleichzeitiger Kostensenkungen eines UN
Dauer: 2-6 Wochen
Erfolgreiche Sanierung umfasst: Wiederherstellung des Kapitals, Vermeidung weiterer Verluste, Schaffung gewinnbringender Umsätze, Schaffung ausreichender Liquidität
Restrukturierung
Restrukturierung
Kontinuierliche Ausrichtung auf ein neues UN-Konzept
Dauer: 6-24 Monate
Restrukturierung gliedert sich in: Operative R., Strategische R., Finanzielle R.
Sanierungsbilanz
Sonderbilanz, die bei Beginn der Sanierung erstellt werden muss um ein reales Bild vom Unternehmenswert zu erhalten --> Bestandsaufnahme
im Gegensatz zur Handelsbilanz wird in der Sanierungsblanz von Fortführungswerten (anstelle Verkehrswerten) ausgegangen.
Sanierungs-Eröffnungsbilanz: Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten können neu bewertet werden; bisherige Wertansätze müssen nicht fortgeführt werden.
Debt-Equity-Swap
Finanz-Vehikel, Sofortmaßnahme zur Erhöhung des Eigenkapitals.
Forderungen eines Gläubigers werden in Eigenkapital umgewandelt.
Gläubiger erhält entsprechende Unternehmensbeteiligung.
Nur mit Zustimmung von 75 % der Gesellschafter bzw Aktionäre möglich
Patronatserklärung
Man unterscheidet zwischen zwei Varianten:
externe Patronatserklärung
Kreditsicherheit die ggü. Gläubiger einer Gesellschaft abgegeben wird um deren Kreditwürdigkeit zu stärken.
interne Patronatserklärung
Erklärung eines Gesellschafters gegenüber der Gesellschaft, für sämtliche Verbindlichkeiten aufkommen zu wollen.
Insolvenzgläubiger
Gläubiger, der bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens einen begründeten Vermögensanspruch gegen den Schuldner hat.
Absonderungsberechtigte Gläubiger / Absonderungsgläubiger
Gläubiger, deren Forderungen durch Sicherungsrecht gesichert.
Wir sind gegenüber Insolvenzgläubigern im Vorteil --> Sie werden bevorzugt aus dem Verwertungserlös befriedigt.
Im Regelfall sind dies danken.
Aussonderungsberechtigte Gläubiger / Aussonderunggläubiger
Gläubiger, die dem insolventen Unternehmen eine Mietsache zur Verfügung gestellt haben.
Der bzw. die Gläubiger bekommen den Gegenstand zurück --> Er weird ausgesondert.
Massegläubiger
Massegläubiger sind Gläubiger die ein Dauerschuldverhältnis mit dem Unternehmen haben.
Massegläubiger sind im Insolvenzverfahren bevorzugt zu befriedigenden Gläubiger; Sie sind privilegierte Gläubiger und stehen vor den Insolvenzgläubigern.
Typische Massegläubiger: Vermieter, Arbeitnehmer
Integrierte Liquiditätsplanung
Der Liquiditätsplan stellt alle Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens einer Periode dar.
Mit ihm wird die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zukunftsorientiert sichergestellt.
Auftretende Engpässe können rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen abgewendet werden.
Moratorium
Erklärung der Gläubiger, dass sie für bestimmten Zeitraum ihre Forderungen nicht geltendmachen werden.
Ist dem außergerichtlichen Verfahren zuzuordnen.
Eine Art der Stundung.
Fortführungsprognose
Die Fortführungsprognose wird ein wird beim Tatbestand der Überschuldung aufgestellt.
Sie gibt Aussage über mögliche Insolvenzantragstellung.
Bei einer positiven, durch den Steuerberater bzw. Wirtschaftsprüfer bescheinigten, Fortführungsprognose entfällt die Antragspflicht des Schuldners.
Gläubigerausschuss
§ 67 ff. InsO:
Der Gläubigerausschuss ist ein selbstständiges, nicht weisungsgebundenes Selbstverwaltungsorgan zur Unterstützung und Überwachung des Insolvenzverwalters
Massekosten
Sind Kosten des Insolvenzverfahrens, die gedeckt sein müssen
--> Gerichtskosten, Kosten des Insolvenzverwalters und Mitglieder des Gläubigerausschusses
Hinreichende Masse
Die hinreichende Masse stellt den Grund für die Eröffnung des Internetverfahrens dar.
In diesem Fall sind die Verfahrenskosten gedeckt --> diese Kosten sind als Massekosten direkt aus der Masse zu begleichen.
-
- 1 / 49
-