s. o.
Set of flashcards Details
Flashcards | 207 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 28.01.2016 / 04.06.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/tierzucht_und_genetik_fuer_die_veterinaermedizin
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Durch welche Maßnahmen kann das Generationsintervall verkürzt werden?
?
Welche Kreuzungsverfahren sind keine terminalen Kreuzungen?
?
Durch welche Kriterien ist die Melkbarkeit charakterisiert?
?
Welches sind die biologischen Grundlagen der Stressempfindlichkeit beim Schwein?
rel. kleines Herz, rel. wenig Blut, rel. viel Muskelmasse, rel. wenig Hämoglobin (Defekt im Ryanodinrezeptor führt zu vermehrten Ca2++ Einstrom ins SR -> Muskelkontraktionen -> Temperatur steigt) => Hyperthermie
Durch welche Merkmale ist PSE-Fleisch charakterisiert?
blass (Pale), weich (Soft) und wässrig (Exudative)
schlechte Wasserbindungsqualität
trocken -> beim braten, säuerlich (durch pH-Abfall)
Mangel aber noch uneingeschränkt verzehrsfähig, fettarm
Meist tritt das PSE-Fleisch bei Kreuzungstieren auf, bei denen das Vatertier der Rasse Piètrain Träger eines speziellen Gens ist. Die Kreuzungstiere haben ein wesentlich höheres Fleischbildungsvermögen als die ursprünglichen Linien, bedingt durch Heterosis-Effekte. Bei Stress (z. B. den Transport zum Schlachthof) entsteht eine Maligne Hyperthermie, so dass die Rückenmuskeln einer Temperatur oberhalb von 42 °C ausgesetzt sind.
Drei Mendelschen Regeln
Transmissionsgenetik
- Uniformitätsregel --> Bei Kreuzungen von reinen Linien sind alle Individuen der F1-Generation gleich.
- Spaltungsregel --> Ausprägung der Merkmale phänotypisch = 3.1; Im Genotyp Verteilung 1: 2:1
- Neukombinationsregel --> Unabhängigkeitsregel bei dihybridem Erbgang: Segregation der Allele unabhänhgig voneinander. (Mendels Beweis für die Chromosomen)
- Wie lautet die Definition von Haustieren und landwirtschaftlichen Nutztieren?
- Welche Ursachen und Bedeutung hat die Domestikation?
- Was behindert die Domestikation von Tieren?
- Welchen Bedingungen unterliegen domestizierte Tiere?
- Vor ca. 200.000 Jahren kam es wohl zu einem Rückgang im natürlichen Nahrungsangebot → Jäger und Sammlertum wohl nicht mehr ausreichend → Domestikation von Wildtieren und Wildpflanzen = erste und wichtigste kulturelle Leistung des Menschen
-
- Behibevorzugte Nahrung schwer zu beschaffen
- unbeugsame Widersetzlichkeit
- langsame Wachstumsrate, langes Generationsintervall
- keine Zuchtbereitschaft in Gefangenschaft
- hierarchische Probleme (keine Leittierdominanz)
- Panik bei fehlender Fluchtmöglichkeit/Feindkontakt
kleine Gruppen werden von der Wildart isoliert → genetische Drift
- ungleichmäßige Vermehrungsrate
- raschere Generationsfolge
- Änderungen von sozialen Strukturen, Umwelt und Ernährung
- Wegfall der natürlichen Selektion → züchterische Selektion
durch Zunahme der Bevölkerung: Anstreben höherer Leistung und daher auch Erhöhung der Individuenzahl
Nennen Sie 4 Tabus hinsichtlich der Nutzung von Tieren?
Verzehr von Hundefleisch in Europa
Meerschweinchen als Nahrungsmittel in Europa
Was sind Geschlechtsbegrenzte Defekte?
Defekt tritt nur bei einem Geschlecht auf. Meist männlichen Tieren. weibliche Merkmalsträger meist nicht lebensfähig.
Was sind Erbfehler?
Jede Abweichung von der arttypischen phänotypischen Ausprägung eines Organismus, die das physische und/oder psychische Wohlbefinden eines Tieres beeinträchtigt und die eine genetische Grundlage hat
Wie lange ist die Trächtigkeitsdauer beim Schwein?
110 Tage
Welchen Zyklustyp haben kleine Wiederkäuer in der Regel?
saisonal Polyöstrisch
Wie lange dauert die Brunst beim Pferd?
5-7 Tage
In einer Hunderasse werden 50 Hündinnen und 5 Rüden zur Zucht eingesetzt. Wie groß ist die effektive Zuchtpopulation?
Ne= (4x5x50)/(50+50)= 1000/55= 18,1818....= ca. 18
Was sind die Prinzipien der Evolutionstheorie von Darwin?
„survival of the fittest“
- gemeinsame Abstammung und allmähliche Entwicklung (Mutation)
- besser angepasste Lebewesen überleben eher und geben daher ihr Erbgut weiter (Selektion)
- Mensch ist ein Teil der Natur und steht nicht über ihr
Definieren sie die Begriffe „Genom“, „Gen“, „Pseudogen“ und „Allel“
Genom
ist die Gesamtheit des genetischen Materials eines Organismus (replikationsfähig)
Kern-DNA & mitochondriale DNA (mtDNA)
Gen
ist eine DNA-Abschnitt, der biologische Information enthält und für eine RNA und/oder ein Polypeptid kodiert
ist ein DNA-Abschnitt, der exprimiert wird
ist eine Transkriptionseinheit (funktionelle Abschnitte: regulatorisch 5' und 3', kodierender Abschnitt) Genprodukt(e)
Pseudogen
funktionsloses Gen, nicht kodierend
Allel
eine von zwei (oder mehreren) varianten Formen eines Genes oder eines DNA-Abschnitts
Genort, der auf homologen Chromosomen den gleichen Platz einnimmt
Definieren Sie den Begriff „Genom“. Wie (Bestandteile) ist das Chromatin von Säugern aufgebaut bzw. organisiert? Welche Funktionen haben diese Strukturen? (7 Punkte)
2008-06-27 & 2010-01-26) Wie ist das GENOM von Säugern aufgebaut (biochemisch) bzw. organisiert (zelluläre/subzelluläre Ebene)? Welche Funktionen haben diese Strukturen? (7 Punkte)
2008-02-25) Wie ist das Genom von Säugern aufgebaut bzw. organisiert? Welche Funktionen haben diese Strukturen?
Genom
ist die Gesamtheit des genetischen Materials eines Organismus (replikationsfähig)
Säugergenom: Zellkern-DNA & mitochondriale DNA (mtDNA)
Chromatin (Aufbau und Organisation)
Chromatin = anfärbbare Einheit = Summe der Nukleosomen (Grundbausteine des Chromatins, Chromatin von Säugern ist auf Histone aufgewickelt)
Zellkern-DNA ist in Chromosomen organisiert (Chromosomen = 30% DNA + 10% hnRNA + 60% Histon-Proteine)
Heterochromatin: hoch kondensiert, funktionell inaktiv
Euchromatin: locker aufgewickelt, funktionell aktiv, schwach anfärbbar
Gene: codierende Bereiche der DNA
Pseudogene: nicht codierende Bereiche
DNA
stabiles Rückgrat aus Zucker, variable Nukleinsäuren die über Wasserstoffbrückenbindung (A&T, C&G) zur Doppelhelix (antiparallele, komplementäre Anordnung der Einzelstränge) binden (Nukleotid = Zucker und Nukleinsäure)
Schreibweise des kodierenden Stranges 5‘3‘
Mitochondriale DNA (mtDNA) ist einzelsträngig und ringförmig
Funktionen der Organisation in Chromosomen:
Kompaktierung und Kondensierung
Sicherung der Erstellung identer Kopien bei der Mitose = Replikation
bei Eukaryoten:
Portionierung der DNA
Crossing Over, Rekombination und Segregation bei der Meiose Evolution
Chromatin-Dichte (Euchromatin <-> Heterochromatin) Regulation der Transkription (Genexpression) und des Zellzyklus
Welche Struktur-Funktions-Beziehungen sind für ein eukaryotisches Chromosom notwendig?
Kinetochor, dient dem Angriffspunkt des Spindelapparates zur Trennung der Chromosomen während der Mitose
Telomer, dient als Schutz der Chromosomen vor dem Abbau, werden im Alter kürzer
Wann/warum wird die Genomaktivität von Zellen permanent verändert? Welche molekularen Mechanismen kennen Sie, die die Genomaktivität permanent verändern? (4 Punkte)
Frage) Wie kann die Genom- und/oder Genaktivität einer Zelle reguliert werden, wenn die Zelle durch ein Zytokin stimuliert wird? Welche Schritte müssen stattfinden, damit es zur Genaktivität (Transkription) kommt? Beschreiben sie kurz die molekularen Mechanismen
Permanente Veränderung der Genomaktivität = Differenzierung
--> molekulare Mechanismen:
- epigenetisch (während Embyonalentwicklung)
- Feedback loops
- DNA-Rearrangements (ß-Zelle)
- Chromatinstruktur
Transiente Veränderung Genomaktivität: Ausgelöst durch extrazelluläre Stimuli
--> molekulare Mechanismen:
- Direkt: zB Steroidhormon dringt in die Zelle ein und reguliert positiv oder negativ die Genexpression
- Indirekt: Signaltransduktion, erzeugt an der Zellmembran Konformationsänderung eines Rezeptor --> intrazelluläre Signalkaskade --> positive oder negative Regulation der Genexpression.
Was sind die strukturellen (biochemischen) Gemeinsamkeiten und Unterschiede von DNA und RNA? Nennen Sie je 2 Methoden zur DNA- und zur RNA-Analyse. Nennen Sie einen Einfluss der Strukturunterschiede auf die Nukleinsäureanalytik!
Welche Genprodukte kennen Sie? Welche Modifikationen der RNA nach der Transkription kennen Sie, die notwendig sind, um eine mRNA (Boten-RNA) zu bilden? An welchem Teil des RNA-Moleküls finden die verschiedenen Modifikationen statt und welche Funktionen haben die verschiedenen Reifungsprozesse?
Genprodukte
RNAs
mRNA (kodierend) … messenger RNA (als Zwischenstufe hnRNA – heterogene Kern-RNA)
rRNA (nicht kodierend) = ribosomale RNA, Struktur-Bestandteil des Ribosoms
tRNA (nicht kodierend) = transfer RNA, Aminosäure wird anhand des Codes erkannt
miRNAs (nicht kodierend) beeinflussen die Translation und/oder bauen ihre Ziel-mRNAs ab
sRNA (nicht kodierend) … small RNAs
snRNA = small nuclear RNA (100 bis 300 nt), katalytisch aktiv, mit Proteinen assoziiert bilden sie snRNPs (small nuclear ribonucleoproteins): Splicing
snoRNA = small nucleolar RNAs prozessieren ribosomale RNA
Proteine
Strukturproteine, Enzyme, Hormone
werden nur an Ribosomen aus Aminosäuren aufgebaut (unter Beihilfe verschiedener RNAs)
posttranskriptionelle Modifikationen der RNA (nur in Eukaryoten)
RNA-Reifung: aus hnRNA wird mRNA … DNA (Transkription) hnRNA (Capping, PolyA) Primärtranskript (Splicing) reife mRNA
hnRNA wird im Nucleoplasma transkribiert, rRNA dagegen im Nucleolus
Capping – 5‘-Ende-Modifikation
Cap = Methylguanosin-Rest am 5‘ Ende von RNA Pol. II Transcripten
Funktion: Cap wird vom Cap Binding Complex der Translationsmaschinerie (am Ribosom) erkannt, Stabilität und Transport der RNA
Polyadenylierung – 3‘-Ende-Modifikation
Anhängen eines Poly-A-Schwanzes (200 bis 250 A)
Funktion: Stabilität und Transport der RNA, Translationsregulation (-effizienz)
Splicing 5‘ 3‘ – interne Modifikation
Entfernung der nicht-kodierenden Introns
aus einer hnRNA können verschiedene mRNAs entstehen (Genanzahl < Anzahl Transkripte)
Alternative Transkriptionsstarts
Alternatives Splicing
Alternative Polyadenylierung
RNA-Editing
Wie heißt das primäre Syntheseprodukt der Translation und was muss mit diesem geschehen, damit es biologisch aktiv wird? Nennen Sie 3 Beispiele beruhend auf drei verschiedenen biochemischen Mechanismen.
Polyaminosäure-Kette biologisch inaktiv!
wird zu aktivem Protein oder Polypeptid modifiziert durch posttranslatorische Modifikationen:
Chemische Modifikation: (Anhängen funktioneller Gruppen)
- kleine chemische Gruppen (Acetylierung, Methylierung, Phosphorylierung...)
Zucker-Seitenketten
Lipid-Seitenketten
Intein Splicing
Faltung (alpha/beta Faltblattstrukturen)
Proteolytische Spaltung (sequenzspezifische Proteasen -> Schneiden Proteine in aktive kleinere Proteine)
Welche unterschiedlichen RNAs sind an der Protein-Biosynthese beteiligt? Welche Funktion hat die jeweilige RNA?
mRNA (und dessen Vorläufer hnRNA) … messenger RNA
die einzige kodierende RNA – nur aufgrund dieses „Bauplans“ werden Proteine an den Ribosomen synthetisiert (Translation)
wird im Zellkern transkribiert und zur fertigen mRNA (Capping, Polyadenylierung, Splicing) gereift
rRNA … ribosomale RNA (nicht kodierend)
ist neben Proteinen ein Baustein der Ribosomen, an den Ribosomen erfolgt die Biosynthese
wird im Nukleolus generiert und wird von der rDNA kodiert
tRNA … Transfer-RNA (nicht kodierend)
bringen jeweils einzelne Aminosäuren zu den Ribosomen und vermittelt bei der Translation einem Codon auf der mRNA eine AS
miRNA … Micro RNA (nicht kodierend)
miRNAs beeinflussen die Translation und/oder bauen ihre Ziel mRNA ab
Was ist das „Transcriptom“? Nennen Sie 3 molekulare Mechanismen, die dazu beitragen, dass das Transcriptom größer ist als die Summe aller Gene. (5 Punkte)
Frage) Was ist das Proteom? Nennen Sie 6 molekulare Mechanismen, die dazu beitragen, dass das Proteom weit größer ist als die Summe aller Gene!
Transkriptom = Gesamtheit der Transkripte einer Zelle (Struktur-RNAs, hnRNAs, mRNAs)
Gene < Transkripte (<< Proteine)
Proteom = gesamter Protein-Gehalt einer Zelle
Gene < Transkripte << Proteine
Mechanismen an der DNA (zur Vergrößerung der Vielfalt der Transkripte)
alternative Promotoren
alternative Transkriptionsstarts
Mechanismen an der RNA (zur Vergrößerung der Vielfalt der Transkripte)
Alternatives Splicing
Alternative Polyadenylierung
RNA-Editing (Basenaustausch an der mRNA)
bei der Translation
alternative Leserahmen (Frameshifts, ORF = open reading frame), kontrolliertes Wechseln der Leserahmens (ORF) innerhalb einer mRNA
Mechanismen am Protein (alternative post-translatorische Modifikationen, zur Vergrößerung der Vielfalt der Proteine)
Alternative Transportmechanismen
Faltung (AS-Sequenz bestimmt die Struktur) nur korrekt gefaltete Proteine sind biologisch aktiv
proteolytische Spaltung
chemische Modifikation (z.B. neue chemische Gruppen)
Intein-Splicing (Ausschneiden eines Intein)
Was ist direkte und was ist indirekte Gendiagnostik? Mit welcher molekulargenetischen Methode führen Sie direkte und indirekte Gendiagnostik durch? Welche Aussage wird mit der jeweiligen Diagnostik getroffen?
Direkte Gendiagnose
Genprodukt, Gen und Genvarianten sind bekannt => 100% Genauigkeit
Methode:
Direkter molekulargenetischer Gentest für Merkmals- und Anlageträger (z.B. PSS/MHS)
CD18 (z.B. BLAD bei europäischen Schwarzbunten)
UMS (z.B. DUMPS bei europäischen Schwarzbunten)
Myostatin (z.B. Muskelhypertrophie/Doppelländer bei Weiß-Blauen-Belgiern & Piemontesern)
Indirekte Gendiagnose
der genaue molekulare Mechanismus der Genwirkung und das/die beteiligten Gen(e) sind unbekannt => Darstellung über Kopplungsanalysen (=Wahrscheinlichkeitsaussage)
Voraussetzung: Kopplung zwischen DNA-Marker und Locus < 5 cM
Problem: Entkopplung?
Methode:
DNA-Marker (z.B. Weaver beim Europäischen Braunvieh)
Was ist Genom-Kartierung? Nennen Sie 3 Methoden/Arten der Genomkartierung.
Genomkartierung = Charakterisierung von Genomen
Zytogenetisch: Anzahl und Morphologie der Chromosomen (Idiogramm)
Zyto-/Molekulargenetisch: Anordnung der Genloci und Allele auf den Chromosomen
Sequenzbestimmung des Genoms Genomprojekte
Wie heißen die in der Genetik verwendeten Genkarten? Warum benötigen Sie mehr als eine Genkarte, um Säugetier-Genome zu beschreiben?
Genkartierung = Charakterisierung von Genen
= Molekulargenetische Charakterisierung der funktionellen Abschnitte --> Regulatorische Sequenzen (5‘ und 3‘) + Transkribierter Bereich - kodierender Bereich (Exons - Introns)
Sequenzbestimmung des Gens
Weitere Analyse der Genexpression und Genprodukte (RNA-Analyse, Protein-Analyse)
Gen-/Genom-Karten
Lineare Anordnung der Gene bzw. DNA-Loci im Genom eines Organismus.
Das di- oder polyploide Genom muss durch 2 Gen-Karten beschrieben werden:
- Genetische Genkarte (Kopplungskarte): zeigt die relativen Positionen von Genen und anderer Sequenz-Besonderheiten in einem Genom
- Crossing-over-Rate = Maß für den Abstand 2er Genorte/Loci
- beruht auf Kreuzungsexperimenten und Stammbaum-(Pedigree-) Analysen = Kopplungsanalysen
- Physikalische Genkarte (zytologische Chromosomenkarte)
- Sequenz-Abfolge von Nukleotiden in DNA-Molekülen (Chromosomen)
- Fragment-Abfolge in DNA-Molekülen
- beruht auf molekular-genetischen Techniken (FISH, RFLP, Sequenzierung)
Was ist biologische Abstammungssicherung? Welche Verfahren der biologischen Abstammungssicherung kennen sie? Nennen sie 3 Beispiele von Verfahren zur biologischen Abstammungssicherung. Welche Aussage wird bei einer biologischen Abstammungssicherung getroffen?
Def. Biologische Abstammungssicherung
Feststellung der Allele einer größeren Anzahl polymorpher Genomorte bei Eltern und Nachkommen.
Nachkommen können nur Allele tragen, die bei mind. einem der Eltern vorkommen.
Abstammungssicherung = Ausschlussverfahren
Aussage: wenn der Nachkomme Allele hat, die nicht von einem der Elterntiere stammen können, so muss dieses mögliche Elterntier von der Elternschaft ausgeschlossen werden
(es wird eine Wahrscheinlichkeitsaussage getroffen; Sicherheit der Aussage hängt von der Anzahl der untersuchten Genorte, dem Polymorphismusgrad der Loci und der Verteilung der Allelfrequenzen ab)
Biologische Abstammungssicherung durch polymorphe Allele
Protein-Polymorphismen (diese Verfahren können in bestimmten Kombinationen eine Vaterschaft ausschließen, nicht aber diese bestätigen)
Blutgruppen
Enzym- und Serumprotein-Varianten
Haupthistokompatibilitätsantigene (MHC-Komplex)
DNA-Polymorphismen
Mikrosatelliten (STR … Simple Tandem Repeats)
SNP´s
genetischer Fingerabdruck; DNA-Profil eines Individuums (für dieses in hohem Maße charakteristisch); es werden sehr kleine, immer wiederkehrende, sich oft an einzelnen Loci anhäufende, nicht kodierende DNA-Sequenzen (Mikrosatelliten) mittels PCR vervielfacht. Diese tandemartig wiederkehrenden Sequenzen kommen im Genom aller Säugetiere vor, nur die Anzahl der Wiederholungen sind variabel, d.h. sie treten bei jedem Individuum in unverwechselbarer Länge und Kombination auf; die erhaltenen unterschiedlichen Längen (geschnitten) werden mittels Gelelektrophorese aufgetrennt und die Bandenspektren verglichen.
anthropologisch – erbbiolog. Gutachten
mit Hilfe von vererbbaren äußerlichen Merkmalen (z.B. Haut-, Augen-, Haarfarbe, Kopfform, Irisstruktur, etc.)
Warum ist in der Tierzucht Abstammungssicherung notwendig? Welche Methoden zur Abstammungssicherung werden in der Praxis verwendet?
Tierzucht = Feststellung erblicher Leistungen, Selektion auf Erhaltung bzw. Verbesserung der erblichen Leistung
Abstammung <—> Zuchtwert <—> kommerzieller Wert
Notwendigkeit der gesicherten Zuordnung der Verwandtschaftsverhältnisse
Methoden
Ohrmarken, Papiere, Herd- bzw. Zuchtbücher (leicht zu fälschen und schwer zu überprüfen)
Biologische Abstammungssicherung
Nennen Sie 3 Arten und jeweils ein Beispiel von Markern, die in der Tierzucht verwendet werden oder wurden.
Marker für Genkarten:
phänotypische Marker = eindeutig erkennbares Merkmal, das das zu unterscheidende Merkmal markiert, ohne selbst an der Ausprägung des zu untersuchenden Merkmals beteiligt zu sein (z.B. dominante Weißfärbung des Kopfes Fleckvieh = Marker entsprechende Muskelfüllung)
biochemische Marker = Protein-Polymorphismen (Blutgruppen, Enzyme, Serum-Proteine, MHC...)
DNA-Marker = anonyme Sequenzen und Gene (RFLP, SSLP, SNP)
Verwendung:
Kopplungsanalysen (genetische Genkarten, positional cloning)
Phylogenetische Studien (genetische Distanzen)
Abstammungsnachweis (väterliche und mütterliche Allele/Nachkommenallele)
Identitätsnachweis (genetischer Fingerabdruck)
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