Textanalyse Deutsch
Terminologie der Textanalyse
Terminologie der Textanalyse
Kartei Details
Karten | 117 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.03.2014 / 24.05.2018 |
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Palindrom (Wiederholungsfigur)
Ein Ausdruck (Wort oder Satz), der vor- oder rückwärts gelesen werden kann (und dabei dasselbe bedeutet)
BSP: Anna, Otto, Sugus, Xamax, Reliefpfeiler
Anagramm (Wiederholungsfigur)
entstehen durch Vertauschung von Buchstaben/Lauten eines sprachlichen Ausdrucks (zur Bildung von Pseudonymen oder verschlüsselten Botschaften)
Parallelismus (Syntaktische Figur)
parallele Anordnung gleichrangiger Satzglieder/Phrasen (z.B. Subjekt - Prädikat - Objekt); Form der Verindringlichung
BSP: ..als dass jeder, der kämpfen kann, kämpft; und jeder, der arbeiten kann, arbeitet
Chiasmus (Syntaktische Figur)
Überkreuzstellung einander entsprechender Satzglieder oder Wörter, soll Gegensätze verdeutlichen und einprägen
Antithese (Syntaktische Figur)
Textabschnitte / Text auf makrostruktureller Ebene antithetisch angelegt (mit oder ohne Chiasmus/Parallelismus)
BSP: Friede den Hütten! Krieg den Palästen! (Georg Büchner)
Ellipse (syntaktische Figur)
Aussparung syntaktisch notwendiger sprachlicher Elementen, die aus dem sprachlichen Kotext / pragmatischen Kontext inferierbar sind (besonders gesprochene Register)
- BSP: Er trank Bier, sie [trank] Wein.
Anakoluth (syntaktische Figur)
[griech. "ohne Fortführung, ohne Folge] Satzabbruch / nochmaliges Ansetzen einer Satzkonstruktion; die Unterbrechung einer syntaktischen Konstruktion; eingesetzt um Erregtheit/emotionale Auffwühlung auszudrücken; wichtige Sonderform Parenthese (Einschub)
Zeugma (syntaktische Figur)
syntaktische Figur, bei der ein syntaktisches Element (meist das finite Verb) sich auf mehrere Glieder innerhalb des Satzes bezieht
BSP: Sie schüttelte den Kopf und ihrem Nachbar die Hand; Die Flaschen wurden leerer und die Köpfe voller
Konnotation (bzw. stilistische Markierungen)
der variable, manchmal subjektive und emotive Bedeutungsgehalt eines Wortes
Denotation
bezeichnet den deskriptiven, d.h. den rein sachbezogenen Bedeutungsanteil eines sprachlichen Ausdrucks
Euphemismus
die beschönigende Umschreibung/Paraphrasierung einer Tatsache
Frequenz
korpuslinguistisch abklärbar, Betrachtung der Vorkommenshäufigkeit von Wörtern
Archaismen
veraltete Ausdrücke, dienen der Erzeugung von Ironie
Schlagwörter (fuzzy concepts)
modische Wörter/Ausdrücke mit unscharfer, vager Bedeutung
- Hochwertwörter: Schlagwörter mit besonders positiver Konnotation
- Fahnenwörter: Schlagwörter, die von politischen Gruppen als Erkennungswörter benutzt werden
- Stigmawörter: Schlagwörter, die in politischen Kreisen verpönt, tabuisiert oder verboten sind
Register
funktionsspezifische, d.h. für einen bestimmten Kommunikationsbereich charakteristische Sprech- und Schreibweise
Textanalyse
Allgemein für jede Form von sprach- oder literaturwissenschaftliche Beschreibung bzw. Interpretation von Texten.
Interferenz
1. unerwünschter Transfer von Muttersprache in FS1 oder FS2
2. "Zwischen den Zeilen lesen" (analog zur Textanalyse)
Autosemantikum
Bedeutungswort, Inhaltswort, Vollwort; Worrt, das eine kontextunabhängige, selbstständige lexikalische Bedeutung hat.
Synsemantikum
Strukturwort; Wort, das bei isoliertem Auftreten keine selbstständige lexikalische Bedeutung trägt.
Kohäsion
grammatikalische, lexikalische, phonetische und orthographische Mittel, welche den kognitiven (Textverarbeitungs-) Prozess auf sprachlich-textueller Ebene stützen. Kohäsion ist der Textzusammenhalt auf ausdrucksseitigen Ebenen (signifiant Ebene) oder auch Text-Oberflächenstruktur --> "Gesagtes"
Kohärenz (globale vs. lokale)
die inhaltliche Zusammengehörigkeit eines Textes bzw. den inhaltlichen Zusammenhang von Äusserungen. Resultat von kognitiven (Textverarbeitungs-) Prozessen (signifié Ebene) oder auch Text-Tiefenstruktur. --> "Gemeintes / Sub-Text"
Kontext
alle textenternen Elemente einer Kommunikationssituation
Kotext
das sprachliche, textinterne Umfeld einer Äusserung (sprachlicher Kotext vs. funktionaler Kontext)
Text
ist eine kohärent (pragmatisch, inhaltlicher Zusammenhang/Sinn) deutbare, begrenzte Folge sprachlicher Zeichen mit erkennbarer kommunikativer Funktion
Textfunktion
ist die zentrale Illokution eines Textes (= seine Makro-Illokution); die Textfunktion zeigt hauptsächliche Redeabsichten des Sprechers, mithin den Handlungswert eines Textes an.
subsidiäre Funktion eines Textes
expressiv, appellativ, informativ, phatisch
Textsorte
Gruppe von Texten mit gleichen pragmatischen situativen Merkmalen und meist auch sprachlich-strukturellen Merkmale. BSP: Zeitungsartikel, Bericht, Mahnung, Vertrag.. usw.
Texttyp
Sammelbezeichnung für alle Texte mit einer bestimmten pragmatischen Funktion (REF, APP, EXP, PHAT usw..)
Superstruktur
Typisch semantische-pragmatische Struktur einer Textsorte. Individuelles Top-down-Analyse Wissen
Referentieller/informativer Text
Referieren auf die Welt/etwas in der Welt; epistemische oder deontische Information; nüchterne, objektive Sprache; nur selten rhetorisch überformt
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