Technischer Explosionsschutz
Aufarbeitung des Rep.
Aufarbeitung des Rep.
Kartei Details
Karten | 71 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 16.08.2013 / 02.10.2024 |
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Brennzahl (BZ)
Die Brennzahl ist ein Kriterium für die Ausbreitung eines Brandes nach lokaler Einwirkung einer hinreichend starken Zündquelle von festen Stoffen.
Zur Bestimmung wird die gemahlene und getrocknete Substanz auf einer feuerfesten Platte aufgeschüttet (2cm*4cm) und an einem Ende gezündet (glühender Draht oder kleine Flamme).
Einteilung in Brennzahl 1-6, Bsp.: BZ 2: Kurzes Anbrennen und rasches Erlöschen.
Abbrandgeschwindigkeit
Die Abbrandgeschwindigkeit beschreibt die maximale Ausbreitungsgeschwindigkeit der Verbrennungzone in Feststoffen.
Wird gemessen als die Abbrandzeit einer 25cm langen Schüttung, die an einem Ende mit Hilfe einer Gasflamme entzündet wird.
Schwelpunkt
Der Schwelpunkt ist die niedrigste Temperatur bei der eine feste Substanz Schwelgase in solchen Mengen abgibt, dass das enstehende Gas/Luft-Gemisch durch Fremdzündung entflammt werden kann.
Es gibt keine genormte Messmethode dafür. Kann entweder im Flammpunktprüfgerät oder mit der Lütolf-Apparatur bestimmt werden.
Entzündlichkeit bei Berührung mit Wasser oder feuchter Luft
Einige Stoffe, (z.B. Alkalimetalle) reagieren mit Wasser unter Freisetzung leichtentzündlicher Gase.
Prüfung nach UN-Handbuch
Glimmtemperatur
Die Glimmtemperatur ist die unter vorgeschriebenen Bedingungen ermittelte niedrigste Temperatur einer heißen Oberfläche, bei der eine Staubschicht von 5mm Dicke entzündet wird.
Prüfung auf einer elektrischen Heizplatte über eine halbe Stunde mit konstanter Temperatur.
Selbstentzündlichkeit bei Raumtemperatur/pyrophore Eigenschaften
Einige Stoffe (z.B. weißer Phosphor) können auch bei Raumtemperatur spontan mit der Luft reagieren und zünden. Prüfung gemäß UN-Handbuch.
Prüfung auf Selbstenzündung mit linearer Heizrate nach Grewer
Prüfsubstanz wird konstant auf 350°C erhitzt und das Selbstenzündungsverhalten beobachtet.
Prüfung auf Selbstentzündung bei konstanter Temperatur (Warmlagerung)
Substanz wird 24 Stunden gelagert. Ab einer Temperaturerhöhung von 60K spricht man von einer Selbstenzündung.
Sicherheitstechnische Kenngrößen:
Aufgewirbelte Stäube
- Explosionsgähigkeit
- UEG
- OEG
- SGK
- max. Explosionsdruck
- max. zeitlicher Druckanstieg
- Mindestzündenergie
- Mindestzündtemperatur einer Staubwolke
- Elektrostatische Kenngrößen
- Thermische Stabilität
Staubexplosionsfähigkeit
Ein Stoff ist staubexplosionsfähig, wenn er im Gemisch mit luft durch Einwirken einer Zündquelle definierter Energie zu einer sich selbst erhaltenden Flammenausbreitung initiiert werden kann, die im geschlossenen Behälter mit einer Drucksteigerung verbunden ist.
Eine Vorprüfung auf Staubexplosionsfähigkeit kann mit der modifizierten Hartmann-Apparatur erfolgen: In einem Rohr wird von unten Staub aufgewirbelt und in der Mitte durch einen Funken gezündet. Je nach Reaktion klappt der Deckel am oberen Ende des Rohres unterschiedlich weit auf. Die Flammenausbreitung wird visuell beobachtet.
Dies ist nur eine Vorprüfung, richtige Prüfung mit 20 L Staubexplosionskugel (oder 1m3).
Staubexplosioonsgrenzen und Sauerstoffgrenzkonzentration
Die Staubexplosionsgrenzen beschrieben den Konzentrationsbereich der Stäube mit Luft, innerhalb dessen Explosionen möglich sind.
Die Sauerstoffgrenzkonzentration ist die maximale Sauerstoffkonzentration in einem Gemisch aus brennbarem STaub, Luft und Inertgas, in dem unter festgelegten Bedingungen bei beliebigen Brennstoffkonzentrationen keine Explosion auftreten kann.
Die Prüfung erfolgt ebenfalls in der 20L Staubexplosionskugel.
Für UEG: Staubkonzentration wird so lange verringert bis kene Explosion mehr stattfindet.
Für OEG: Wird meist nicht bestimmt, da anhand ihr keine Schutzmaßnahmen gebildet werden können.-
SGK: Es wird solange Inertgas zugefügt, bis keine Explosion mehr stattfindet, über den gesamten Staubkonzentrationsbereich.
Ermittlung maximaler Explosionsdruck und maximaler zeitlicher Druckanstieg
Prüfung in Staubexplosionskugel:
Geschlossener, annähernd kugelförmiger Behälter. Staub wird von unten aufgewirbelt und durch einen pyrotechnischen Zünder gezündet (10kJ). Der Explosionsverlauf wird über Druckaufnehmer in Abhängigkeit mit der Zeit aufgezeichnet. Die Konzentrationswerte werden über einen weiten Bereich verändert bis die Höchstwerte erreicht werden.
Der maximale zeitliche Druckanstieg ist volumenabhängig, das Produkt aus dem maximalen zeitlichen Druckanstieg und der dritten Wurzel des Volumens ist konstant und ergibt den KST-Wert (Vgl. KG-Wert bei Gasen).
Der KST-Wert ist somit der auf 1m3 bezogene maximale zeitliche Druckanstieg. Über den KST-Wert werden Stäube in Staubexplosionsklassen St 1 - St 3 eingeteilt.
Mindestzündenergie
unter vorgeschriebenen Bedingungen ermittelte, kleinste, in einem Kondensator gespeicherte Energie, die bei einer Entladung ausreicht, das zündwilligste Gemisch einer explosionsfähigen Atmosphäre zu entzünden.
Prüfung mit modifizierter Hartmann-Apparatur und Variation der Apparateparameter.
Mindestzündtemperatur einer Staubwoke
unter vorgeschriebenen Bedingungen ermittelte niedrigste Temperatur einer heißen Oberfläche, bei der sich das zündwilligste Gemisch des Staubes mit Luft entzündet.
Ermittlung mit Ofen nach Godbert-Grennwald.
-senkrecht stehendem, elektrisch heizbaren Rohrofen (bis 850°C). Innentemperatur wird erfasst.
-Staubprobe senkrecht von oben mit Luft eingeblasen und das Reaktionsverhalten visuell beobachtet.
Elektrostatische Kenngrößen
- Leitfähigkeit
- Spezifischer Widerstand
- Durchgangswiderstand
- Ableitwiderstand
- Oberflächenwiderstand
Zoneneinteilung explosionsgefährdeter Bereiche
Ein explosionsgefähdeter Bereich ist ein Bereich in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in solchen Mengen auftreten kann, dass Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer erforderlich werden. Als Grundlage für die Beurteilung des Umfanges der Schutzmaßnahmen werden solche Bereiche nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens in Zonen eingeteilt.
Zone 0
Bereich, in dem explosionsfähige Atmospähre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel ständig, über lange Zeit oder häufig vorhanden ist.
In der Regel nur im Inneren von Behältern oder Anlagen.
Zone 1
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann.
Oft die nähere Umgebung von Zone 0.
Zone 2
Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionfähige Atmosphäre aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebeln nicht oder nur kurzzeitig auftreten kann.
OFt die Umgebung von Zone 1.
Zone 20
Bereich, in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus der in der Luft enthaltenem brennbaren Staub ständig, über lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
In der Regel nur im Inneren von Behältern oder Anlagen.
Zone 21
Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Woke aus der in der Luft enthltenem brennbaren Staub bilden kann.
Oft die Umgebung von Zone 20 oder allgemein wo Staubablagerungen auftreten.
Zone 22
Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus der in der Luft enthaltenem brennbaren Staub nicht oder nur kurzzeitig auftreten kann.
Umfang der Schutzmaßnahmen in Abhängigkeit von der Zoneneinteilung
Zündquellen müssen sicher vermieden werden bei:
0/20 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)
vorhersehbaren Störungen
bei selten auftretenden Betriebsstörungen
1/21 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)
vorhersehbaren Störungen
2/22 : störungsfreiem Betrieb (Normalbetrieb)
Zündquellen
- heiße Oberflächen
- Flammen und heiße Gase (einschließlich heißer Partikeln)
- mechanisch erzeugte Funken
- elek. Anlagen
- stat. Elektrizität
- Blitzschlag
- Ultraschall
- adiabatische Kompression und Stoßwellen
- ionisierende Strahlung
- elektrische Ausgleichströme, kathodischer Korrosionsschutz
- Elektromagnetische Wellen, Radiowellen 3*104-3*1012 Hz
- Eletromagnetische Wellen, sichtbare Licht 3*1011-3*1015 Hz
- Selbstentzündung
Explosionsschutz in Europa
ATEX-Richtlinien: ATnosphère EXplosive
94/9/EG (ATEX 95): Regelt die Produktsicherheit
1999/92/EG (ATEX 137): Regelt den Arbeitsschutz
Warum ist statische Elektrizität besonders gefährlich? Welche Formen gibt es?
Kann vom Menschen nicht wahgenommen werden, erst bei Entladung, dann ist es schon zu spät.
- Coronaentladung
- Büschelentladung
- FUnkenentladung
- Gleitstielbüschelentladung (GSE)
- Schüttkegelentladung
Coronaentladung
Entladung von aufgeladenen Gegenständen über Spitzen, Kanten und Ecken.
Büschelentladung
Ein-Elektroden-Entladung, i.d.R. ausgeghend von isolierenden Materialien.
Funkenentladung
Entladung zwischen zwei Elektroden (Leitern), i.d.R. ausgehend von gegen Erde isolierten leitfähigen Gegenstand.
Gleitstielbüschelentladung (GSE)
Entladung durch einen sehr dünnen aIsolierenden Stoff hindurch (isolierende Platten, FOlien, Beschichtungen).
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