Seminar VA6
Vertrauen
Vertrauen
Kartei Details
Karten | 32 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.02.2016 / 11.02.2016 |
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3. Grad der Möglichkeit zur offenen Kommunikation
wichitge Voraussetzung
wieder Ranghöherer
4. Zeitliche Dauer der Beziehung
V entwickelt sich über die Zeit hin
Beziehung dauerhaft oder nur kurzfristig angelegt?
personale Bedingungen
Prozess der Vertrauensentwicklung wird bestimmt durch die individuelle Vertrauenstendenz und die implizite
Vertrauenstheorie
- Qualität der Vertrauenstendenz bei den Interaktionspartnern
- Kompatibilität der impliziten Vertrauenstheorie mit dem wahrgenommenen Verhalten des Interaktionspartners
- Grundeinstellung zum Interaktionspartner (Sympathie vs Antipathie) als Ergebnis des Afangskontakts
implizite Vertrauenstheorie
- Gesamtheit der normativen Erwartungen eines Individuums an das Verhalten anderer Personen im Hinblick auf eine positive Vertrauensentwicklung
- je stärker die eigenen Erwartungen an eine vertrauenswürdige Person mit deren wahrgenommenen Verhalten übereinstimmen
Vertrauensdiskordanz
Inkompatibilität mit der impliziten Vertrauenstheorie
Qualität des Anfangskontakts
massive Prägung des weiteren Miteinander durch den ersten Eindruck einer Person
Sozialwissenschaftliche Vertrauenstheorien
Luhmann
Rotter
Deutsch
Vertrauen in der Lehrer-Schüler-Beziehung
- Vertrauen als wesentliches Merkmal für die Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung
- angstmindernder und leistungsförderlicher Effekt
- vertrauensvolle Beziehungen haben positive Auswirkungen auf das Gelingen präventiver und intervenierender Maßnahmen
- betrifft nicht intendiertes Vorbildverhalten der/s Lehrerin/s sowie gezielte Strategien
- unfreiwillige Beziehungsform mit formalem Machtgefälle
- höheres Risiko für die rangniedrigere Person
- daher Vorleistungen von der ranghöheren Person erforderlich (bspw. durch Verzicht auf Kontrolle, Übertragung von Verantwortung)
- asymmetrische Beziehung: evtl. Dekodierungsprobleme, Strategieverdacht;
- Beziehung findet unter den Rahmenbedingungen eines konkreten schulischen Umfeldes und Schulprofils und - klimas statt
Was kennzeichnet eine/n vertrauenswürdige/n
Lehrer/in?
- Schüler/innen fordern vor allem: Unterstützung, Zugänglichkeit, Respekt und Aufrichtigkeit
- Schüler/innen erwarten fachliche Hilfe aber auch persönliche Zuwendung bei Problemen
- sie wollen sich auf Aussagen verlassen können
- Aufgeschlossenheit gegenüber den Schüler/innen den Schüler/innen das Gefühl geben, als Person akzeptier und ernst genommen zu werden
individuelle Erwartungennicht einheitlich
Vertrauen in der pädagogischen Beziehung:
Vertrauen als Moderatorvariable
Wirkungen:
- weniger Kontrolle
- mehr Austausch und Kreativität
- Erleben von „Echtheit“ und Glaubwürdigkeit
- höhere Zufriedenheit
- stärkere Kooperation
- effizientere Arbeitsabläufe
- höhere Identifikation mit der Schule/Arbeitskontext
Vertrauen im pädagogischen Kontext
Erleben des pädagogischen Kontextes als „Ort des
Vertrauens“ erbringt Wahrnehmungsveränderungen, die
bewirken, dass Lernende …
… verstärkt mit Unterstützung seitens der Lehrperson
rechnen,
… sachfremde Kritik weniger erwarten,
… die Lehrenden in ihrer Modellfunktion eher akzeptieren,
… eine größere Bereitschaft zur Mitarbeit zeigen,
… weniger Stresserleben empfinden,
… eine höhere Akzeptanz für alternative Verhaltens- und
Sichtweisen zeigen
Vertrauen im Kontext von Nachhaltigkeit und BNE
Umweltwissen vs Umwelthandeln
• mangelndes Vertrauen in die Effektivität umweltschonenden Verhaltens aufgrund zeitlicher Verzögerung der Wahrnehmung von Handlungskonsequenzen (Schweer & Gerwinat 2013; Schweer & Siebertz 2013)
• Vertrauen zwischen Umweltwissen und Umwelthandeln verhaltenssteuernd
der/die Pädagoge/in als Vorbild
- Interaktion innerhalb pädagogischer Settings ist u.a. durch Asymmetrie und Unfreiwilligkeit der Zusammenarbeit charakterisiert
- für ein positives Lehr-Lern-Klima ist vorhandenes Vertrauen wesentlich, ebenso Authentizität und Glaubwürdigkeit des/r Pädagogen/in
- Engagement seitens des/r Pädagogen/in stellt einen weiteren zentralen Faktor vor allem auch in Hinblick auf nachhaltige Einstellungs- und Verhaltensweisen dar
Fazit: Vertrauen und BNE
- Mangel an Vertrauen in umweltschonendes Verhalten und in das Konzept der Nachhaltigkeit positive und negative Konsequenzen häufig erst nach Verzögerung sichtbar
- Verminderung von Unsicherheiten durch Vertrauen
- Vertrauen steigert die Bereitschaft zur Mitarbeit
- Wahrnehmung von Lehrenden als authentisches Modell für nachhaltiges Verhalten
individuelle Vertrauenstendenz
die vertrauensrelevanten Erfahrungen, die ein
Mensch im Laufe seines Lebens macht, sich nicht unmittelbar und direkt in Vertrauenshandlungen
niederschlagen, sondern zunächst in der grundsätzlichen Überzeugung, anderen Menschen potenziell Vertrauen schenken zu können.
nicht lebensbereichsübergreifend
Def Vertrauen
- V. als Glaube an das Gute im Menschen
- V. durch den Glauben daran, dass der Andere für einen irgendwann das tut, was man für ihn getan hat
- der bewusste Vorgang auf Information zur Erhöhung der Erwartungssicherheit bei positiver Wertschätzung der Erwartung und einer ihr zugemessenen Eintretenswahrscheinlichkeit
grundlegende Merkmale nach Schweer :
- Risiko
- Reziprozität
- Zeit
- Bereichsspezifität
Risiko
Vertrauenshandlungen sind risikoreiche Handlungen, sind Enscheidungen gegen Kontrolle -> Vertrauensvorschuss
Reziprozität
Vertrauensvorleistung erwartet, dass entgegengebrachtes Vertrauen erwiedert wird -> Vertrauenswürdigkeit wird unter Beweis gestellt
Zeit
Vertrauen ist nicht von Beginn an sonder muss sich über die Zeit etablieren
Bereichspezifität
Vertrauensvolle Beziehungen sind nicht in jedem Bereich gleichermaßen möglich -> soz. Nahraum stärker als geschäftl. Beziehungen
Vertrauen als soziale Einstellung
- V= soziale Einstellung mit individuell unterschiedlicher Ausprägung (Schweer)
- drei Aspekte:
- Kognitive Vertrauenskomponente
- Affektive Vertrauenskomponente
- Behaviorale Vertrauensskomponente
1. Kognitive Vertrauenskomponente
Gemeint ist das Wissen bzw Quasi-Wissen über den Interaktionspartner
2. Affektive Vertrauenskomponente
die positiven oder negativen Gefühle und Empfindungen, welche dem Interaktionspartner entgegengebracht werden
3. Behaviorale Vertrauenskomponente
das offene Verhalten, welches dem Interaktionspartner gegenüber gezeigt wird
Luhmann Vertrauen
- V. als Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität
- effektiver Umgang mit der vorhandenen Komplexität sozialer Wirklichkeit
- V. reduziert Komplexität, als es die Freiheit der anderen ausblendet und damit eine, wenn auch riskante, Zukunftsplanung ermöglicht.
- V. schafft Handlungssicherheit und überhaupt mehr Raum für Handlungsmöglichkeiten, indem es Unsicherheiten in der Umwelt, die in der Realität nicht ausgeräumt werden können, im Bewusstsein neutralisiert
Rotter Vertrauen
- V. als eine stabile Persönlichkeitsdisposition / Personenvariable
- individuelle Persönlichkeit wird geprägt durch die jeweiligen Interaktionserfahrungen mit der Umwelt
- Individuum zeigt die Verhaltensweisen, die es in der Vergangenheit mit subjektiven Konsequenzen verbunden hat
- -> Entwicklung einer generalisierten, bereichsübergreifenden Erwartungshaltung, dass man sich auf das Wort eines Menschen verlassen kann
- Vertrauen/Misstrauen unterscheidung nur inwieweit bereit einen Vertrauensvorschuss einzuräumen
- Messung: ITS Interpersonal- Trust-Skale
Deutsch Vertrauen
- Funktion situativer Bedingungen (=Eigenschaften der jeweiligen Situation)
- die Entscheidung für eine risikoreiche Handlung in einer Interaktionssituation, in welcher das Erreichen eines bestimmten Ziels abhängig ist vom eigenen Verhalten UND dem Verhalten anderer
- Untersuchung: Gefangenen-Dilemma-Situationen
- V= risikoreiche Wahlentscheidung, bei der das Handlungsergebnis immer auch abhängig ist von der Entscheidung des Gegenübers, wobei dieser prinzipiell die Möglichkeit zur Täuschung besitzt
differentielle Vertrauenstheorie
- jegliches Verhalten resultiert aus dem Zusammenwirken personaler UND situationaler Faktoren
- es gibt keine generellen Fakoren die für alles Personen in allen Sitaution die Entwicklung von (Nicht-) Vertrauen prognostizieren
- Ergebnis des Wechselspiels situationaler und personaler Bedingungen
Situationale Bedingungen
- Grad der Symmetrie der Beziehungsstruktur
- Grad der Freiwilligkeit der Beziehung
- Grad der Möglichkeit zur offenen Kommunikation
- Zeitliche Dauer der Beziehung
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