S 6
S 6: Ressourcen in der Arbeit
S 6: Ressourcen in der Arbeit
Set of flashcards Details
Flashcards | 38 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 26.05.2013 / 09.06.2013 |
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Bedeutung der emotionalen Komponente bei sozialer Unterstützung?
das Gefühl, dass man es wert ist, fähig und ein geschätztes Mitglied einer Gruppe --> Essenz der sozialen Unterstützung
Bedeutung der instrumentellen Komponente bei sozialer Unterstützung?
Meta-Analyse: Instrumentelle Unterstützung hat stärksten Effekt auf körperliche Gesundheit
---> sind Empathie und Wertschätzung doch nicht so wichtig? Doch, denn auch eine instrumentelle Hilfe wird oft deshalb als hilfreich empfunden, weil sie Empathie und Wertschätzung kommuniziert, "weil sie guttut/emotionale Bedeutung hat"
Bedeutung der Wertschätzung bei sozialer Unterstützung?
Bsp. Cousin, der für mich einkauft, wenn ich krank bin --> Es ist nicht nur die problembezogene Hilfe (einkaufen), sondenr auch die Wertschätzung, die dadurch ausgedrückt wird
Beschreibe dysfunktionale soz. Unterstützung!
Unterstützen und trotzdem abschätzig wirken. Bsp.
- Vorwürfe machen
- die eigene, helfende Rolle betonen
- ganz schnell Lösungsvorschläge machen "du musst nur"
JE mehr dysfunktionale SU Personen am Arbeitsplat erhielten, desto mehr % hohe psychosomatische Beschwerden.
Was ist invisible support?
Wenn Partner berichten, sie hätten Unterstützung gegeben, die Person selbst aber das nicht berichtet. Trotzdem zeigt sich (oder gerade deshalb?) ein positiver Effekt auf Depression.
Erfolg und Befinden: Forschungsergebnis?
Je weniger subjektiver Erfolg zu t1, desto mehr Depressivität bei t2. (Korr. r = -.14 -- nicht eeeextrem stark aber signifikant)
Zu subjektivem Berufserfolg gehört
- Zielerreichung (aufgabenbezogen)
- erfolgreiches prosoziales Verhalten
- positives Feedback
- Laufbahnveränderungen (z.B. Beförderung)
Daily goal-attainment and well-being: Forschungsergebnis?
Es ergab sich eine sig., wenn auch nicht extrem starke Beziehung:
Zielerreichung (Ende Arbeitstag) hängt positiv zusammen mit Wohlbefinden (positive Stimmung, Arbeitszufriedenheit) am nächsten Morgen zusammen
Erfolgserlebnisse in der Arbeit und tägliches Befinden: wie ist die Wirkungskette?
Mehr Erfolgserlebnisse in der Arbeit --> mehr Gelassenheit am Abend --> mehr Qualität des Schlafs.
Sowohl interindividuelle Effekte (Leuten mit Erfolgserlebnissen gehts besser als denen ohne) als auch intraindividuelle Effekte (an Tagen mit ERfolg gehts mir besser als an Tagen ohne). --> Hat starke motivationale Implikation. Problem ist nicht zu wenig Motivation, sondern zu wenig Erfolgserlebnisse.
Wertschätzung: Formen, Quellen, Auslöser?
Entwicklung einer neuen Skala:
- Formen: Lob, Komplimente, Verständnis, Aufmerksamket, Dankbarkeit, Belohnungen, verbesserte Arbeitsbedingungen
- Quellen: Vorgesetzte, Kollegen, Kunden
- Auslöser: Arbeitsleistung, Persönliche Charaktereigenschaften
Forschungsergebnisse Wertschätzung und wahrgenommene Leistungsfähigkeit?
- Wertschätzung durch Kunden hängt sig. mit mehr Erfolgserlebnissen zusammen. Diese wiederum sig. mit wahrgenommener Leistungsfähigkeit. Mediator Erfolgserlebnisse! Wertschätzung durch Kunden hängt nach Kontrolle der Erfolgserlebnisse nicht sig. mit wahrgen. Leistungsfähigkeit zus.
- Wertschätzung durch Vorgesetzte hängt sig. mit weniger Ressentiments zusammen (=weniger negative Gefühle gegenüber der Organisation), diese wiederum sig. neg. mit wahrgen. Leistungsf. Ressentiments Mediator!
- Kontrolliert man die beiden Mediatoren, werden die beiden Beziehungen nicht signifikant
Forschungsergebnisse Wertschätzung und Arbeitszufriedenheit sowie Ressentiments?
W und AZ hängen sig. zusammen
W und R hängen sig. zusammen (weniger wenn mehr Wertschätzung)
Forschungsergebnisse Illegitime Aufgaben/Ressentiments und Arbeitszufriedenheit?
Je mehr illegitime Aufgaben, desto weniger Arbeitszufriedenheit (r = -.12 nicht sig! ; wenn Wertschätzung nicht kontrolliert, ist r = -.24 und sig. -- Mediator Wertschätzung)
Je mehr illegitime Aufgaben, desto mehr Ressentiments (r = .45 sig! Auch wenn Wertschätzung kontrolliert! Ist deshalb nicht vollständige Mediation, da sig. Korr. erhalten bleibt nach Kontrolle der Mediatorvariable).
Wie kann man Wertschätzung vermitteln?
- durch täglichen Umgang (unterstützend, anerkennend, fair)
- durch Arbeitsgestaltung
- :
- Lob und Anerkennung
- Vorschläge und Einwände ernst nehmen
- Schwierigkeiten anerkennen
- Anteil nehmen und Interesse zeigen
- informieren
- nicht defensiv reagieren
Bei negativem Feedback:
- nicht pauschalisieren (immer, nie)
- nicht voreilig der Person zuschreiben
- Verständnis eigen
- Person und Verhalten trennen
- Positives mehrfach erwähnen (Sandwich-Feedback)
- aber notwendiger Kritik nicht ausweichen!
- gekränkte Reaktionen sind ev. nicht zu vermeiden
Arbeitsgestaltung:
- interessante und herausfordernde Arbeitsaufgaben
- Entscheidungsspielräume
- keine kleinlichen Kontrolen
- keine illegitimen, vermeidbaren Belastungen
Beschreibe das Beispiel der "Magnet-Hospitals" für eine gute Spitalkultur!
Konzept der Amerikanischen Gesellschaft für Krankenpflege; mit Zertifizierung verbunden. Zeichnen sich aus durch
- ausgezeichnete Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal
- wenig Fluktuation
- Pflegepersonal bleibt im Schnitt 8+ Jahre
- Positive Ergebnisse für die PatientInnen
- Aufenthaltsdauer
- Mortalität (4.6% geringer als in anderen Spitälern im Jahr 1994)
- Magnet Hospitals finden auch in schwierigen Zeiten genügend Personal
Autonomie ("empowerment"):
- Spital unterstützt Autonomie und partizipative Entscheidungsfindung
- Pflegefachpersonen sind so autonom wie möglich in ihrern professionellen Hanldungen
- Autonomie mit Verantwortung verbunden
- Ideen, Vorschläge, Bedürfnisse werden gefördert, anerkanne; diskutiert und umgesetzt
- Pflegeberuf anerkannt und hat hohen Status im Spital
Best Practices:
- Pflegemodell ist bekannt, diskutiert, wird angewandt
- bestmögliche Ausbildung des Personals ist verlangt, erwünscht, unterstützt
- Meinung der Pflege bzgl. Patientenbehandlung ist gefragt , wird respektiert
- Berufspraxis wird überdacht, diskutiert, weiterentwickelt
- Interdisziplinäre Zus.arbeit
Innovation, Veränderungsbereitschaft, konstantes Lernen:
- Spital innovativ
- Organisation und Angestellte wollen lernen und unterstützen Veränderungen
- Überzeugung, dass man dauernd dazulernen muss
Führung:
- Enthusiasmus für Pflege
- vertritt und verteidigt Beruf generell und im Spital
- visionäre Leitende; in Zukunft denken, doch konsistent mit Gegenwart
- sehr gute Kenntnisse des Pflegeberufs
- Aus- und Weiterbildung unterstützen
- hohe Ansprüche
- Mitarbeiter unterstützen, sich auf allen Abteilungen zeigen, zuhören, Partizipation der Entscheidungen fördern, delegieren, reagieren auf Problene und Anfragen, gerecht handeln, Komm. mit anderen Disziplinen sicherstellen
Welchess sind die drei am häufigsten untersuchten organisationalen Ressourcen?
- Kontrolle (Autonomie, Handlungsspielraum, Entscheidungsautonomie). --> vgl. job-demands-control model von Karasek
- Soziale Unterstützung
- Weitere organisationale Ressourcen: Rewards (Anerkennung, Wertschätzung, Unterstützung, Sicherheit, Bezahlung, Status) --> vgl. Efford-Reward-Model, Equity-Modell von Burnout, SOS-Modell
Mögliche Wirkungsweisen von Ressourcen: Beschreibe "Ressourcen vermindern Stressoren"
z.B.
- Auftrag kann abgelehnt / verschoben werden (Kontrolle)
- Kollegen helfen bei Termindruck (soziale Unterstützung)
- Hohe Self-efficacy fördert Effizienz – weniger Fehler – weniger Stressoren
Mögliche Wirkungsweisen von Ressourcen: Beschreibe "Ressourcen vermindern Wahrnehmung/ Bewertung von Stressoren (appraisal)
z.B. man weiss
• dass man aufhören kann, wenn es zu schlimm wird („Minimax-Hypothese“)
• dass man Hilfe bekommt, wenn es zu schlimm wird
• dass am Schluss das Erfolgserlebnis / die Beförderung / die Anerkennung kommt (= Effort-Reward Balance)
• dass man im Zweifel noch Reserven mobilisieren kann (Self-efficacy)
• Man reagiert generell weniger emotional auf potentielle Belastungen (emotionale Stabilität)
• Mit jemandem reden hilft, das Problem zu strukturieren und einzuordnen (soziale Unterstützung)
Mögliche Wirkungsweisen von Ressourcen: Beschreibe "Ressourcen erleichtern adäquates Coping"
z.B.
• Kontrolle erlaubt, dass man Belastung und Ressourcen zeitlich optimal aufeinander abstimmt
• Gute Ratschläge geben Hinweise auf Bewältigungsmöglichkeiten (Soziale Unterstützung)
• Selbstvertrauen führt dazu, dass man nicht aufgibt, bis man eine gute Bewältigungsmöglichkeit gefunden hat
• Emotionale Stabilität / Optimismus etc. wirkt „aufgabenirrelevanten Kognitionen“ entgegen und fördert die Konzentration auf die Problemlösung
Was ist die Minimax-Hypothese?
Exp. mit kleinen Elektroschocks: Die einen hatten Knopf (STOP) --> fast niemand hat ihn gedrückt, doch physiologische Messgrössen/Reaktionen waren geringer bei den Leuten mit Knopf!!
Mögliche Wirkungsweisen von Ressourcen: Beschreibe "Belohnungen geben das Gefühl, es lohne sich, Belastungen auf sich zu nehmen"
z.B.
• Das Hochgefühl nach dem Marathonlauf entschädigt für das Leiden
• Die Gesundung des Patienten entschädigt für die Belastung
• Die Beförderung entschädigt für die Belastung
• Die Anerkennung des Geleisteten entschädigt für die Belastung
Mögliche Wirkungsweisen von Ressourcen: Beschreibe "Ressourcen beeinflussen die Gesundheit direkt"
Vermuteter Mechanismus: Sie befriedigen unmittelbar ein Bedürfnis
z.B.
• das Bewusstsein, Kontrolle zu haben, gibt ein Hochgefühl
• Verständnis und Anteilnahme tun gut (soziale Unterstützung)
• Man geniesst, dass man hohen Status hat und anerkannt ist
Beschreibe die Ressource Kontrolle!
- eine der wichtigsten Ressourcen
- versch. Autoren unterscheiden versch. Aspekte:
- - Verhaltenskontrolle (Situation kann geändert werden)
- - Kognitive Kontrolle (Reinterpretation; "Gar nicht so schlimm, wird schon gut werden")
- - Entscheidungskontrolle
- - Primäre Kontrolle (änderung der Umwelt)
- - Illusionäre Kontrolle (Gefühl haben, wenn man Knopf drückt, wirds besser)
- - Sekundäre Kontrolle (Anpassung, z.B. durch Organisation von Unterstützung, durch Reinterpretation)
- Control means to have an impact on the conditions and on ones activities in correspondence with some higher-order goal
Befunde zur Ressource "Kontrolle"?
- Haupteffekte gut nachgewiesen
- Interaktionseffekte gemäss Karasek-Modell (Job-Control-Demands-Modell) oft nicht gefunden (d.h. Stressoren wirken nicht unbedingt weniger, wenn man viel Kontrolle hat)
- -möglicherweise, weil Kontrolle und Stressor sich entsprechen müssen
- - möglicherweise, weil Personenmerkmale berücksichtigt werden müssen (z.B. self-efficacy)
Beschreibe Untersuchungsergebnisse zu Cortisol am Ruhetag: Welche Veränderungen gab es im Vergleich zum Arbeitstag in Abhängigkeit der Kontrolle?
(Angestellte eines schweizer Logistikunternehmens)
Wenn Kontrolle tief: erhöhtes Kortisol am Ruhetag
Wenn Kontrolle hoch: weniger Kortisol am Ruhetag (die 25% mit der höchsten Kontrolle hatten deutliche Abnahme!)
Beschreibe die zwei Aspekte der Definition der Ressource "Soziale Umterstützung"!
- strukturell: Einbettung in soziale NEtzwerke (z.B. Anzahl Vereine, in denen man Mitglied ist, ob verheiratet etc.)
- funktional: Unterstützendes Verhalten anderer Personen (oft im Vordergrund in der Psychologie)
Beschreibe die Ressource "soziale Unterstützung"!
Einschätzung der Verfügbarkeit (erwartete Unterstützung):
- zeigt positive Zus.hänge zu Massen von Gesundheit und Wohlbefinden
- zeigt neben direkten Effekten auch Puffereffekte (Interaktion von Stressoren mit sozialer Unterstützung; Stressoren wirken sich weniger stark aus, wenn SU vorhanden)
- Aber: auch "umgekehrte Puffereffekte" (Verstärkung der Wirkung von Stressoren). Offenbar Problem der Selbstwertbedrohung.
Tatsächliche Mobilisierung von Hilfe:
- korreliert oft positiv mit Stress-Symptomen (erwartet man Unterstützung, wirken sich Stressoren weniger stark aus)
- Hintergrund: Hilfe wird mobilisiert, wenn man im Stress ist
- Wichtig: Mobilisierung von Hilfe zeitlich begrenzt - Gefahr der Überforderung der Unterstützenden; Gefahr des Aufgebens, wenn kein Fortschritt (soz. Unterstützung als begrenzte Ressource; nur sehr wenige unterstützen auf Dauer. Zudem: Leute, die Unterstützung geben, erwarten dann oft, dass man sich genau so verhält, wie sie wollen)
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