S 4
S 4: Stressoren in Organisationen I
S 4: Stressoren in Organisationen I
Kartei Details
Karten | 34 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.05.2013 / 25.05.2019 |
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Überstunden, Belohnung und beeinträchtigte Erholung . Befund dazu?
Mangelnde Erholung ist ein wichtiger Indikator für potenzielle Stressfolgen.
zu I: kriegen viel Anerkennung im Job --> hohe Belohnung, keine schlechte Erholung
zu II: tiefe Belohnung,, eher schlechte Erholung
zu III: Risiko etwas erhöht, aber nicht sig.
zu IV: sehr sig. bei wenig Erholung und wenig Belohnung
Was versteht man unter illegitimen Aufgaben?
Aufgaben, die legitimerweise von einer Person nicht erwartet werden können, weil...
...sie unnötig sind (z.B. Folge schlechter Organisation, Bsp. inkompatible Computersysteme)
... sie nicht der beruflichen Rolle entsprechen und daher unzumutbar sind (z.B. pflegefremde Arbeiten)
Was ist die "Bern Illegitimate Task Scale"?
Erfasst unnötige Aufgaben (unnecessary tasks) und unzumutbare Aufgaben (unreasonable tasks)
Nenne Beispiele für illegitime Aufgaben!
- Schlechte Nachrichten überbringen müssen, die eigentlich in Verantwortung anderer lägen
- Schreibtisch aufräumen müssen (clean desk policy) obwohl ohne Kundenkontakt /im Back-office
- die Powerpoint-Präsentationen des Vorgesetzten vorführen müssen, weil er nicht lernen will, wie man das macht
Längsschnitt-analyse zu illegitimate tasks?
zu Bild:
Irritation = ist Stresssymptom. leichte Reizbarkeit
Resentment = ist Stresssymptom.
Dieses Modell ist eine gute Bestätigung; es wurden zwei Stresssymptome über die Zeit gemessen, die Koeffizienten waren relativ hoch; illegitime Aufgaben sagen vorher, dass jemand, der viel ill. Aufgaben hat, mehr Ressentiments und Irritation zeigt.
Untersuchung: Soziale Stressoren und systolischer Blutdruck (systolic blood pressure SBP recovery) (multilevel-Analyse). Ergebnisse?
Definition Mobbing
- nicht jede schlechte Behandlung = Mobbing
- es muss gezielt gegen bestimmte Personen gehen
- muss häufig vorkommen (wöchentlich)
- muss länger andauern
Prävalenz Mobbing
- Modebegriff
- Realistische Prävalenzschätzungen zwischen 1,2% und 3,5%. --> eher selten, aber oft langandauernd über Jahre und zermürbend
- Besonders häufig i Gesundheitswesen, Erziehung, öffentlicher Verwaltung, Kreditgewerbe
- Vorgesetzte sind häufig involviert
Strategien Mobbing?
- Arbeitsaufgaben, z.B. sinnlose Aufgaben oder Kompetenzentzug
- soziale Isolierung (meiden, ausgrenzen, nicht informieren)
- Person und ihre Privatsphäre herabsetzen (jmd. lächerlich machen)
- verbale Aggression
- Drohungen, Demütigungen
- Körperliche Gewalt (selten)
- Gerüchte (sehr häufig)
Ursachen Mobbing?
- nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich:
- soziale Abgrenzung (social identity theory) --> Mobbingopfer sind besonders häufig behindert oder untypisch (z.B. männliche Kindergärtner)
- Tätermerkmale: häufig männliche Vorgesetzte. Möglicherweise Inkompetenz und Feindseligkeit beteiligt
- Opfermerkmale: Mobbing wird oft bestritten, möglicherweise geringer Selbstwert ,Neurotizismus, hohe Leistungsbereitschaft ud Gewissenhaftigkeit (Rigidität?, "Du hast hier einen Kommafehler gemacht")
Folgen Mobbing?
- psychosomatische Beschwerden
- depressive Verstimmung
- Angstbeschwerden
- Werte oft höher als bei "normal gestressten" Personen
- Oft in der Nähe von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD)
Was alles sind stressrelevante Aspekte der Arbeit?
Qualität der Aufgaben (Regulationsanforderungen):
- Komplexität (qualitative Unter/Überforderung)
- Variabilität
- Sozale Anforderungen (Emotionsarbeit)
- Kooperationserfordernisse
Qualität der Aufgaben (Optionen (Ressourcen)):
- Kontrolle
- Kooperations- und Kommunikationsmöglichkeiten
Hindernisse bei Aufgabenerfüllung:
- Intensität: Zeitdruck, Daueraufmerksamkeit (geht nicht, höchstens 30min am Stück)
- Arbeitsorganisatorische Probleme (Qualität und Verfügbarkeit von Material/Werkzeut/Infos)
- Unterbrechungen/ Ablenkungen
- Unsicherheit (unklare, konfligierende Ziele/Rollenkonflikt, schlecht vorhersehbare Resultate, unklares Feedback)
- Unfallgefahr (v.a. wenn Daueraufmerksamkeit gefordert)
- Kooperationszwänge (wenn man mit Leuten sehr eng zus.arbeiten muss=
Physische Bedingungen:
- Umgebungsbedingungen (Lärm etc.)
- Einseitige körperliche Belastung (vgl. Pflegepersonal)
Soziale Bedingungen:
- Konflikte und andere soz. Stressoren
- Führung
- Soz. Unterstützung
- Kooperationszwänge
Organisationale Bedingungen (zB. Klima, Führung, Fairness..):
- Status und Anerkennung
- Unternehmenspolitik (Informationspolitik)
- Kontrolle und Einfluss
- Zukunftsaussichten
Was ist das ISTA?
Instrument zur Stressbezogenen Tätigkeitsanalyse
Erfasst...
...Handlugsspielraum --> z.B. Reihenfolge der Arbeitsschritte selbst festlegen
...Unsicherheit (Rollenambiguität) --> z.B. unklare Anweisungen erhalten
...Arbeitskomplexität --> z.B. nicht klar, was tun
...Arbeitsorganisatorische Probleme --> z.B. Material und Infos nicht immer zur Verfügung
Beschreibe Job Demands
- Bestandteil von praktisch allen Modellen von Stress am Arbeitsplatz
- Häufigster Prädiktor von Stress-Situationen (63% der Längsschnittstudien finden einen sig. längsschnittlichen Effekt von "job demands" auf Stress-Symptome
- Aber: Prädiktion ist nicht so konsistent, wie man erwarten würde. Gründe sind
- a) Interaktion (z.B. mit Kontrolle --> Karasek-Modell) --> Hohe Anforderungen nicht so problematisch, wenn man viel Kontrolle hat
- b) abhängig von rewards (Equity-Modelle --> ob man das Gefühl hat, man bekomme vom Unternehmen etwas zurück (Lohn/Anerkennung/Statussymbole etc.)
- c) kurvilineare Effekte
- d) Quelle von Stolz und Erfolgserleben (Challenge-Stressor)
Beschreibe challenge stressoren als zweischneidiges Schwert!
Challenge stressors haben sowohl positive Beziehungen zu Engagement als auch zu Burnout!
Warum ist Zeitdruck ein Stressfaktor?
- Arbeitsgeschwindigkeit ist unangenehm
- Müdigkeit (aversion to effort; je müder, desto mehr Aversion)
- Gefühl des Angetrieben-Seins
- Schmerzen
- zu wenig Pausn
- Sorgen ob Aufgabe gut erledigt werden kann
- Sorge, dass Privatleben beeinträchtigt wird
Zeitdruck als Herausforderung:
- Erfolgreiche Bewältigung führt zu Selbstbestätigung (vgl. Konzept der challenge/hindrance Stressoren)
- Vgl. das Success-Resource-Model of Job Stress
Zeitdruck sollte besonders belastend sein, wenn erfolgreiche Bewältigung nicht mehr möglich erscheint. --> Herausforderndes Element bei Zeitdruck ist die prinzipielle Bewältigbarkeit.
Qualitätsbeeinträchtigung durch Zeitdruck korreliert mit Zeitdruck (r=.56), aber es sind zwei verschiedene Konstrukte
Was ist poor unwinding?
Schlechtes Abschalten nach der Arbeit. Dazu gehört auch Rumination. "Belastung in Freizeit mitnehmen".
Beschreibe Regulationshindernisse in der Arbeit (barriers) + Busfahrerbeispiel.
vgl. dazu auch Bsp. der Busfahrer in San Francisco; dort gabs auch sowohl informatorische als auch motorische Erschwerung und zudem Unterbrechungen.
Busfahrer mit vielen Barrieren (--> führen zu Extra-Arbeit) erhöhten das Risiko für pscyhosomatische Beschwerden (Herzklopfen, Magenprobleme, Verspannungen, Schweissausbrüche...) um das vierfache! (sieht man bei "adjusted odds ratio"; ähnlich wie relatives Risiko.
Wenn hohe Barrieren fas 3x mehr schlechtes unwinding (abschalten) nach der Arbeit. Ebenso wenn hoher Zeitdruck und wenn mittlere "time binding". Doppelt so hohes Risiko für schlechtes unwinding wenn monotone Arbeitsbedingungen.
--> KOnzept der Hindernisse ist sehr tragfähig und empirisch bestätigt.
Beschreibe die Folgen von Unterbrechungen.
- können Zielerreichung behindern
- treten immer häufiger auf (vgl. Grossraumbüros, neue Technologien wie Handies, Mails etc.)
- Zus.hänge zwischen Unterbrechungen und Befinden
Beispiele:
- Bei Lehrern mehr Aversion gegen Schüler und mehr emotionale Erschöpfung
- Bei Polizeifunkt erhöhte wahrgenommene Überlastung, wenn Störaufgabe sofort bearbeitet wrid
- Bei Fallschirmtrainer schlechtere Stimmung, mehr Erschöpfung, höhere wahrgenommene Belastung (workload) und schelchtere SChlafqualität bei vielen Hindernissen
- Bei Ärzten weniger Arbeitszufriedenheit, mehr Depressivität
- Bei Pflege am Abend mehr vergessene Absichten (bzgl. Patient -- prospektives Gedächtnis beeinträchtigt), mehr Irritation, weniger Zufriedenheit mit Leistung
Distributive Gerechtigkeit?
Bekomme ich, was mir zusteht? (z.B. bezogen auf Lohn)
Prozedurale Gerechtigkeit?
Läuft das nach fairen Regeln? Werden Regeln unparteiisch angewandt?
Interaktionelle Gerechtigkeit?
- kann ich meine Sicht einbringen?
- wird meine Meinung gehört?
- werden meine Anliegen ernst genommen?
informationelle Gerechtigkeit?
- werde ich ausreichend informiert?
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