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Deutsch Zusammenfassung Kurs 2
Deutsch Zusammenfassung Kurs 2
Kartei Details
Karten | 126 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 08.06.2013 / 19.01.2025 |
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Varietätslinguistik
Ist ein Kind, welches Schweizerdeutsch und Schweizerhochdeutsch spricht bilingue?
Nein, da grosse strukturelle Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Sprachen existieren. Beides sind Varietäten vom Standarddeutsch. Der Erwerb von Schweizerhochdeutsch ist ein erweiterter Erstspracherwerb.
Varietätslinguistik
Weshalb sprechen die Kinder im KG zunächst eher das deutschländische Hochdeutsch, und wechseln danach in der Schulzeit ins Schweizerhochdeutsch?
- Im KG können die Kinder noch beinahe akzentfrei sprechen
- Sie hören das deutschländische Hochdeutsch auf Hörspiel-CD's oder im Fernsehen und haben so den Bezug zum deutschländischen Hochdeutsch
Varietätslinguistik
Weshalb entwickelt sich im Laufe der Schulzeit eine eher negativ geprägte Einstellung gegenüber dem Hochdeutsch?
- im KG sind die Kinder noch offen für Neues, haben Freude an der Sprache, sie sind unvoreingenommen
- Später dann wird die Standardsprache als Schulsprache gesehen und mit dem Leistungsbegriff in Verbindung gebracht, währenddem Schweizerdeutsch die Freizeitsprache ist
- Der Pluralitätsgedanke fehlt, d.h. die Vorstellung vom Schweizerhochdeutsch als Sprachvarietät
Schriftspracherwerb
Wie wird Schriftspracherwerb definiert?
- Schriftspracherwerb wird allgemein als Entwicklugsprozess verstanden, der sich in Stufen und in einer typisierbaren Abfolgr vollzieht
- Am Ende dieses Prozesses steht die Lesekompetenz.
- Er beginnt lange vor dem Schuleintritt.
- Er ist vergleichbar mit dem Spracherwerb des Kindes.
Schriftspracherwerb
Ute Frith entwickelt das 3-Stufen Modell. Wie ist dieses aufgebaut?
logographische/logographemische Stufe
- Erkennen von vertrauten Wörtern ⇒ Firmenlogos, eigener Name
- Naiv-ganzheitliche Worterfassung an optisch wahrnehmbaren Gestaltmerkmalen
- Die Lauterkennung fehlt, die buchstabenkombinationen werden als ganzes Bild eingeprägt
alphabetische Stufe
- Buchstabe – Laut – Entsprechung wird erkannt
- Die Kinder beginnen, lautorientiert zu schreiben
- Jedem Buchstaben wird ein Laut zugeordnet
- Bsp. FATA anstatt VATER
- FT = PFERD ⇒ Skelettschreibweise, da unvollständige Wiedergabe
orthographische Stufe
- Die Kinder orientieren sich nun an Buchstabenkombinationen (Silben, Morphemen). Diese können sie auf einen blick erfassen und wiedergeben.
- Ausbau und Automatisierung der Strategien
- Erarbeitung eines inneren Lexikons
- Die Normalschreibweise wird nun zur Zielorientierung
Später kommen mit May 2000 noch 2 weitere Stufen dazu:
Morphematische Strategie
- Gliedere die Wörter in ihre Bausteine, suche nach verwandte Wortstämmen.
Wortübergreifende Strategie
- Leite die Schreibung unter Einbeziehung des Satzes ab.
Schriftspracherwerb
Was ist mit phonologischer Bewusstheit gemeint?
- Fähigkeit zur Analyse der Sprache
- Fähigkeit, Reime zu erkennen
- Fähigkeit, Silben zu segmentieren
- Wenn die phonologische Bewusstheit im KG schon gut entwickelt ist, verläuft der Schriftspracherwerb leichter und zügig (Prognosekraft)
Schriftspracherwerb
Was unterscheidet gute von schlechten Lernern (Legasthenikern)?
- Alle Kinder machen prinzipiell in ihrer Entwicklung dieselben Fehler
- Der Unterschied liegt darin, dass lese-rechtschreibschwache Kinder mehr Fehler machen (Quantität) und diese Fehlerquote auch länger andauert.
- Typisch für schwache Rechtschreiber ist auch das lange Nebeneinander von richtigen und falschen Schreibweisen
Schriftspracherwerb
Weshalb können Rechtschreibefehler für die LP wichtig sein? Wie tolerant ist man gegenüber Fehlern?
- Rechtschreibefehler werden analysiert
- sie gelten als phasentypische Zugriffsweisen auf die Schrift
- So lässt sich erkennen, auf welcher Stufe sich die SuS im Schriftspracherwerb befinden.
- Man spricht auch vom "diagnostischen Fenster"
- Fehler gelten als entwicklungsnotwendig
- Schrift braucht Zeit und eine Toleranz für fehlerhaftes Schreiben
- Erste Priorität ist die kommunikative Funktion der Schrift
Schriftspracherwerb
Was sind Gemeinsamkeiten/ Unterschiede zwischen dem Spracherwerb und dem Schriftspracherwerb?
- weisen strukturelle Parallelität auf
- Schriftspracherwerb wird oft als höhere Stufe des Sprechens gesehen
- Sprechenlernen vollzieht sich durch fehlerhaftes Sprechen, so geschieht es auch beim Schriftspracherwerb. Es kommt zu Übergeneralisierungen:
Mutter, Vater, Futter ⇒ Sofer (das Kind leitet Sofer ab für Sofa)
- Der Spracherwerb geschieht ganz natürlich, deshalb sollte man beim Schriftspracherwerb auf Lehrgänge verzichten und ihn möglichst handlungsorientiert gestalten.
Schriftspracherwerb
Wie soll moderner Schriftsprachunterricht aussehen?
- Zielgerichteter Aufbau des Lernens
- Reichhaltiges Angebot schaffen
- ganzheitlicher Zugang ⇒ Lesen & Schreiben gehören zusammmen
- kein Lehrgang!
- verbundener Sprachunterricht: Texte verfassen, Rechtschreiben, Sprachbetrachtung, Grammatik, mündliche Sprache ⇒ Ziel ist die sprachliche Handlungsfähigkeit
Graphomotorik
Was ist das Ziel des heutigen Schreibunterrichts?
- lesbare & flüssige Handschrift
- mehr Konzentration auf das inhaltliche Schreiben, Schreiben soll unbewusst ablaufen
- Schreiben soll kreativ werden dürfen ⇒ nicht zu hohe Ansprüche an die Schreibmotorik
- Schrift soll lesbar sein
Graphomotorik
Was sind Negativpunkte bei der Schweizer Schulschrift?
- Nicht absetzen ⇒ die Hand kann sich nicht entspannen
- Drehrichtungswechsel ⇒ behindert die Schreibflüssigkeit
- zu komplizierte Buchstabenformen
- zu genaue Festlegung von Form, Grösse und Neigung
Graphomotorik
Worauf sollte beim Schreiben geachtet werden?
- absetzen erlauben ⇒ Entspannung der Handmuskulatur
- Keinen Zwang zur Schriftneigung ⇒denn diese hat keinen Einfluss
- Lineatur: gezielt verwenden: Kinder haben auch ohne Lineatur ein Gefühl für die Grössenverhältnisse der Buchstaben
- verschiedene Stifthaltungen zulassen: es gibt günstige & weniger günstige. Wichtig ist einfach, dass die Kinder ihre Finger optimal bewegen können. Dicke Stifte und Schreibhilfen können helfen
- Schwungübungen sollten mit späteren Formen übereinstimmen
- Buchstabenpräsentationen der LP haben sich als gut herausgestellt: Schreibablauf wird dadurch transparent
- Nachahmen auf grossen Flächen
⇒ Wahlmöglichkeiten bzgl. Form & Neigung sowie der Verzicht auf die Verbundenheit bewirken, dass die Kinder ihre persönliche Schrift entwickeln und sich mit ihr auseinandersetzen
Graphomotorik
Was sind die Vorteile der Basisschrift?
- es müssen keine neuen Buchstaben gelernt werden wie bei der Schweizer Schulschrift
- aus der unverbundenen Schrift der 1. & 2. Klasse lässt sich in der 3. & 4. Klasse eine verbundene entwickeln
- funktionale Schrift ⇒ leserlich, schnell & locker ausführbar
- gorsse Heterogenität bei der feinmotorischen Entwicklung: Die Basisschrift erleichtert das Schreiben den schwächeren SuS
- Auch für Linkshänder, welche den Stift stossen, ist die BS einfacher zu lernen
- einzelne Grossbuchstaben lassen mehrere Bewegungsabläufe zu
- Buchstaben mit Drehrichtungswechsel werden nicht verbunden
Graphomotorik
Wie muss die LP den Erwerb der Basisschrift gestalten?
- Gefühl für Leer-Räume fördern
- Bewegungsabläufe automatisieren, Knder sollen Vorstellung haben, wie der Buchstabe aussehen muss
- Buchstaben zuerst gross auf freie Flächen schreiben
- In der 2. Klasse erhalten die buchstaben Abgänge. Die LP sollte darauf achten, dass sie aus der Form heraus entstehen und nicht isoliert angefügt werden.
- In der 3. Klasse kommen die Verbindungen. Die LP sollte in einer Phase die Verbindungen von den SuS verbindlich fordern, damit die SuS diese ausprobieren. Verbindungen ermöglichen eine schnelle & lockere Schrift
- Was tun bei zu viel Druck: Entspannungsübungen, weiche Unterlagen Moosgummi)
Semiotik
In welche verschiedenen Kategorien unterteilt Pierce die Zeichen?
Zeichentypen:
- Index/ Symptom: Hierbei stellt das Zeichen eine Folge des Geschehens dar. Wenn-Dann-Relation, wobei das Zeichen die Folge darstellt. Bsp. Rauch für Feuer, Augenringe für Stress, ...
- Ikon: Ähnlichketsverhältnis zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten. Das Zeichen ist eine Art Abbild des Bezeichneten. Bsp. Piktogramme, Onomatopoetika (Lautmalereien)
- Symbol: Eine willkürliche Beziehung zwischen Zeichen und Bezeichnetem, per Konvention festgelegt
Semiotik
Was meinen die Begriffe Virtualität/ Aktualität?
Virtualität: Das Zeichen liegt in der Vorstellung und/oder losgelöst von einem Kontext vor
Aktualität: Das Zeichen ist im konkreten Gebrauch
Semiotik
Wie lautet de Saussures Modell?
Semiotik
Wie heissen die 3 Verhältnisse zwischen Ausdrucks- und Inhaltsseite?
- Arbitrarität: Bsp. Taube steht für Frieden ⇒ willkürliche Beziehung
- Konventionalität: Übereinkunft, Abmachung, dieses Bild kriegt diese Namen ...
- Assoziativität: Zeichenausdruck und -inhalt sind im Gedächtnis miteinander verknüpft, doch getrennt gespeichert ⇒ Tip of the tongue Phänomen (auf der Zunge liegen)
Semiotik
Welches Zeichenverhältnis liegt bei den Onomatopoetika vor?
Hundelaut:
- deutsch: wau-wau
- franz.:tau-tau
- engl.: bau-wow
⇒Laumalereien sind den Geräuschen nachempfunden. Sie sind nicht willkürlich, sondern nach der Ähnlichkeit zum Geräusch.
Onomatopetika gehören zu der Klasse der Ikone.
Semiotik
Wie definiert de Saussure Sprache?
Sprache ist ein System, dessen einzelnen Elemente eine Struktur bilden und in Relation zueinander stehen.
Die Elemente haben einen Wert.
tief - schief --> Segmentierung
t - ief / sch- ief
- beides sind Adjektive, ahebn in punkto Wortart denselben Wert.
- Verschiedene Anlaute: vom Laut her aus Elementen bestehend, deren Wert sich teilweise unterscheidet.
- Die Verkettung von Elementen wird als Syntagma bezeichnet
Semiotik
Was ist ein Paradigma?
Paradigma: Klasse von austauschbaren Elementen
Bsp. Stille Wasser sind tief.
tief kann durch flach ersetzt werden ⇒ paradigmatische Verbindung
Bsp. Alles neu, macht der Mai.
Auch Mai kann bsow. mit Sommer, Winter, Sonne ausgetauscht werden.
Semiotik
Was sind, verbale, nonverbale und paraverbale Zeichen?
- verbal: Wörter, Sätze, Laute, texte
- paraverbal: bspw. Lautstärke, Sprechtempo, Intonation (den gleichen Satz als Aussage oder Frage ertönen alssen)
- nonverbal: Mimik, gestik, Blickkontakt, Nähe/ Distanz, Körperhaltung; auch: Emoticons/ Smileys
Phonetik & Phonologie
Was bedeuten Phonetik und Phonologie?
- Phonetik (naturwissenschaftlich): Bildung von Lauten
Wo werden Phone gebildet? (Artikulationsorte)
Wie werden Phone gebildet? (Artikulationsart)
Phon/ Laut: Ebene der Parole
- Phonologie (geisteswissenschaftlich): Die Phonologie interessiert sich für diebedeutungsunterscheidende Funktion der Laute im Lautsystem einer Sprache
Phonem/ Lautklasse: Ebene der Langue
Phonetik & Phonologie
Welche Unterbereiche der Phonetik gibt es?
- Artikulatorische Phonetik: biomechanische Vorgänge der Sprachproduktion
- akkustische Phonetik: Eigenschaften und Übertragung der Laute
- auditive Phonetik: Aufnahme der Laute durch den Hörer
Produktion - Transmission - Rezeption
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