Psychomethoden 1.Semester
Geschichte, Erheben...
Geschichte, Erheben...
Kartei Details
Karten | 91 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.01.2016 / 22.01.2016 |
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Leib-Seele Problem Kognitivistischer Materialismus
Funktionalismus:
Mentale Zustände entsprechen funktionalen Zuständen des unterliegenden Systems. Funktionale Zustände = gleiche Input – output Relation
Strong AI: KI mit mentalen (bewussten) Zuständen ist möglich Turing-Test: Kommunikation mit menschenähnlicher Maschine
Kognitive Verhaltenstherapie
wissenschaftlich fundiertes Therapieverfahren
• Fokus auf Kognitionen, die zu störendem Verhalten führen
– Schemata: erlernte Informationsverarbeitungsmuster
– Kognitive Fehler: verabsolutierende, invariable Informationsverarbeitung
• Interventionen
– Sammeln und Aufzeichnen automatischer Gedanken
– Erkennen von Mustern kognitiver Verzerrungen – Realitätstesten: Testen der Kognitionen
– Entkatastrophisieren
– Aufbau von Erwartungen
Gehirnhypothese, Neurobiopsycho
Das Gehirn ist der Sitz psychischer Funktionen
• Lokalisationstheorie (Gall, Broca, Cognitive Neurosciene)
• Äquipotentialtheorie
• Moderner Kompromiss:
Small World Netzwerktheorie: Zentrale Knoten und Peripherie
Neuronenhypothese Neurobiopsycho
Nervenzellen als kleinste Informationstragende Einheiten
• Elektrische Signalweiterleitung
• Lernen an chemischen Kontaktstellen/Synapsen
Therapie Neurobiopsycho
Psychochirurgie,
z.B. Lobotomie (stark bis 1960er)– Neuropharmakologie
– Hirnschrittmacher
– Neuroimplantate
– Epilepsieoperationen
Leib-Seele Problem: Materialistischer Zugang zum Mentalen
Epiphänomenalismus: mentale Phänomene sind ein Nebenprodukt materieller Zustände.
Problem: Widerspricht der Intuition eines bewussten Willens Wofür ist Bewusstsein dann da?
Wie wirkt sich Materie auf Geist aus?
Konnektionismus
Neuronale Netzwerke als adäquate Modelle
psychischer Funktionen (Modellierung) – Lernen & verteiltes Gedächtnis
– Mustererkennung
19./20. Jh
Kognitivismus, Neuropsychologie und Konnektionismus als Standardparadigma
Naturwissenschaftlich, erklärend
Auf psychische Prozesse als individuellem Phänomen fokussiert
Verankerung kognitiver Funktionen in neuronalen Strukturen
Individuums- und störungsorientierte Therapien auf Basis wissenschaftlicher Methoden
Humanistische Psycho
Vertreter: Maslow, C. Bühler, Perls, Rogers, Moreno
• Ablehnung eines Menschenbildes als „Ratte oder langsamer Computer“
• Ablehnung von „Methodenfetischismus“ und Hinwendung zu „realen Themen“
• Ablehnung des defizitären Menschenbildes: Mensch als aktiv strebend nach erfülltem Leben, Anerkennung & Selbstverwirklichung
– Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Bestandteile.
– Der Mensch steht grundsätzlich in humanen Bezügen.
– Der Mensch lebt bewusst.
– Der Mensch hat Wahlfreiheit.
– Der Mensch lebt auf Ziele hin.
• Beobachtung & Selbstbeobachtung ohne voreilige Deutung, Bewertung, Kritik
Systemtheorie
19./20. jh.
Vertreter: von Förster, Maturana, Varela, Bateson
Integration von Informationstheorie, Kybernetik, Chaostheorie, Konnektionismus, Netzwerktheorie
Gegenmodell zur einfachen Mechanisierung/Computermetapher: Psychischer Apparat als komplexes System
Das Ganze ist mehr als Summe der Teile (Gestaltpsychologie)
– determiniertes, aber unvorhersehbares Verhalten von Systemen
– Eigengesetzlichkeit des Systems
– Fokus auf Relation von Systemelementen ( Leibnitz)
Methoden
– Physikalische Modellierung von Systemzuständen (komplexe Systeme, Differentialgleichungen)
– Experimente zu Zustandsstabilität und Veränderung von Systemen (Individuen, Gruppen)
– The noise is the signal: Zustandsfluktuationen statt Veränderungen
systemische Therapie
wissenschaftlich fundierte
Therapieform
Herkunft: Familien & Paartherapie
Symptome als Ausdruck der Beziehungsgestaltung („Indexpatient“)
Betonung der Eigengesetzlichkeit des behandelten Systems Keine Patentrezepte (da komplex)
• Interventionen:
– paradoxe Intervention
– Zirkuläre Fragen
– „beliebige“ Veränderungen
– Neu-Konstruktion von Narrationen
– Stärkung von Subsystemen
Verstörung alter (dysfunktionaler) Gleichgewichtszustände
Leib-Seele Problem:
Das materielle Mentale mit Eigengesetzlichkeit
Supervenienztheorien
Mentale Zustände (A) supervenieren über physischer Aktivität (B) Änderungen in A gehen immer einher mit Änderungen in B
Änderungen in B führen nicht immer zu Änderungen in A
Nicht reduktiv, Eigengesetzlichkeit der mentalen Ebene. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Problem: Supervenienz ist automatisch in Identität oder Reduktionismus enthalten Ontologisch oder epistemisch?
Emergenztheorien-
Leib-Seele Problem:
Das materielle Mentale mit Eigengesetzlichkeit
Mentale Zustände emergieren aus materieller Aktivität als Meta-Zustände (Selbstorganisation des Systems auf mentaler Ebene). Sie sind Muster auf höherer Ebene, die wiederum auf die materielle Aktivität zurückkoppeln (zirkuläre Kausalität).
Nicht reduktiv, Eigengesetzlichkeit der mentalen Ebene. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Problem: Gibt es nicht trotzdem eine Reduktionsregel? Ontologisch oder epistemisch?
was bleibt offen in Psychogeschichte?
Interkulturelle Aspekte:
– Hier: Deutsch-Angelsächsische Psychologie
europäisches Weltmodell – Aber:
• „fernöstliche Ansätze“ (Asiatische, indische, arabische Ansätze) z.B. Acceptance & Commitment Therapy
• Andere europäische Länder: Frankreich, Russland
aktueller Def.versuch Psycho
Definition von Psychologie
(westliche) Psychologie entwickelte sich und besteht aus vielen widersprüchlichen Strömungen
Wissenschaftliche Vielseitigkeit Historische Vielseitigkeit
Defining Psychology: Is It Worth the Trouble? (Lilienfeld, 2004)
„Efforts to define psychology precisely ... are no more likely to succeed than are efforts to define precisely many other natural language concepts, including life ..., mental disorder..., and species.“
Produktives Spannungsfeld und Uneinheitlichkeit als Entwicklungsressource
Ontologie
Lehre des Seienden, Art des Gegenstands
Strenger Realismus
Erkenntnis der Welt so, wie sie ist
Kritischer Realismus
nur näherungsweise Erkenntnis der Welt wie sie ist
Radikaler Idealismus
die Außenwelt existiert nur in unserem Kopf als geistiges Gebilde
Kritischer Idealismus
Die Außenwelt mag existieren, aber wir können sie nie erkennen
Instrumentalismus
Theorien sind „nützliche Funktionen“
aus Idealismus
Materialismus
Theorien sind Abbilder der Realität
– „naives“ Wissenschaftsbild
aus Realismus
Epistemiologie
Lehre der Erkenntnis, Methode
Empirismus
(Induktion)
Sinneserfahrung ist die Quelle für Erkenntnis - der Verstand kann diese dann Ordnen
Theorien spiegeln die beobachtete (gesammelte) Wirklichkeit wider
Rationalismus
(Deduktion)
• Wissen ist primär im Verstand/Vernunft begründet – Wirklichkeit kann durch Denken ergründet werden
• Theorien integrieren (hypothetische) Elemente & werden empirisch geprüft
Reduktionismus
Jedes System ist vollständig durch seine Einzelbestandteile (‚Elemente‘) bestimmt
Analyse: 1. Verstehe die Einzel- teile; 2. Verstehe das GesamteKlassisch: Psychologie – Biologie – Chemie – Physik
Eine Theorie A ist genau dann auf eine Theorie B reduziert, wenn sich alle Gesetze von A aus den Gesetzen von B ableiten lassen. (Nagel, 1961)
Holismus
Natürliche Systeme sind als Ganzes, nicht als Zusammen- setzung ihrer Teile zu betrachten
Emergenz/ Supervenienz
Eine Systemeigenschaft lässt sich prinzipiell nicht aus den Eigen- schaften der Komponenten ableiten
Gesetze/Theorien müssen auf der Erklärungsebene des Betrachtungsgegenstands angesiedelt sein
Materielle/Physische Zustände
unsere Umwelt, unser Körper
• naturgesetzliche Zusammenhänge Mechanische Abläufe & Gesetz-
mäßigkeiten
„Inhaltsleere“ Zustände
geistige, mentale Zustände
Qualia: Bewusste Empfindungen
(z.B. Zahnschmerz)
Propositionale Einstellungen: Kenntnisse,
Wünsche & Befürchtungen Intentionalität: Gerichtetsein mentaler Zustände auf Objekte der Außenwelt
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