Psychomethoden 1.Semester

Geschichte, Erheben...

Geschichte, Erheben...


Kartei Details

Karten 91
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.01.2016 / 22.01.2016
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Ontologie

Lehre des Seienden, Art des Gegenstands 

Strenger Realismus

Erkenntnis der Welt so, wie sie ist 

Kritischer Realismus

  • nur näherungsweise Erkenntnis der Welt wie sie ist

Radikaler Idealismus

die Außenwelt existiert nur in unserem Kopf als geistiges Gebilde 

Kritischer Idealismus

Die Außenwelt mag existieren, aber wir können sie nie erkennen 

Instrumentalismus

Theorien sind „nützliche Funktionen“ 

aus Idealismus

Materialismus

  • Theorien sind Abbilder der Realität

– „naives“ Wissenschaftsbild 

aus Realismus

Epistemiologie

Lehre der Erkenntnis, Methode 

Empirismus

(Induktion)

  • Sinneserfahrung ist die Quelle für Erkenntnis - der Verstand kann diese dann Ordnen

  • Theorien spiegeln die beobachtete (gesammelte) Wirklichkeit wider 

Rationalismus

(Deduktion)

• Wissen ist primär im Verstand/Vernunft begründet – Wirklichkeit kann durch Denken ergründet werden

Theorien integrieren (hypothetische) Elemente & werden empirisch geprüft 

Reduktionismus

  • Jedes System ist vollständig durch seine Einzelbestandteile (‚Elemente‘) bestimmt
    Analyse: 1. Verstehe die Einzel- teile; 2. Verstehe das Gesamte

  • Klassisch: Psychologie – Biologie – Chemie – Physik

  • Eine Theorie A ist genau dann auf eine Theorie B reduziert, wenn sich alle Gesetze von A aus den Gesetzen von B ableiten lassen. (Nagel, 1961) 

Holismus

Natürliche Systeme sind als Ganzes, nicht als Zusammen- setzung ihrer Teile zu betrachten 

Emergenz/ Supervenienz

  • Eine Systemeigenschaft lässt sich prinzipiell nicht aus den Eigen- schaften der Komponenten ableiten

  • Gesetze/Theorien müssen auf der Erklärungsebene des Betrachtungsgegenstands angesiedelt sein 

Materielle/Physische Zustände

unsere Umwelt, unser Körper
• naturgesetzliche Zusammenhänge Mechanische Abläufe & Gesetz-

mäßigkeiten
„Inhaltsleere“ Zustände 

geistige, mentale Zustände

  • Qualia: Bewusste Empfindungen

    (z.B. Zahnschmerz)

  • Propositionale Einstellungen: Kenntnisse,

    Wünsche & Befürchtungen Intentionalität: Gerichtetsein mentaler Zustände auf Objekte der Außenwelt 

dualistisches Trilemma (Bieri 1981)

  1. Mentales Geschehen ist nicht-physisches Geschehen

    (Subjektive Wahrnehmung, Qualia)

  2. Mentales Geschehen wirkt kausal in den Bereich des physischen Geschehens

    ( Interaktion)

  3. Der Bereich des physischen Geschehens ist kausal geschlossen

    ( Naturwissenschaft) 

Themen der Antike

  • Natur-Erkenntnis (auch als Selbstzweck)

  • Soziallehren & Staatstheorie

  • Regeln des guten Lebens (Ethik)

  • Individuelle Unterscheidung, Charakterologie 

Rationalismus (Antike)

  • Die Wahrnehmung durch die (atomistische) Seele erfolgt durch Fluss von Stoffen und ist beschränkt und verzerrt

  • Wahrheit findet sich durch Denken 

Monistischer Materialismus/Reduktionismus (Antike)

es exististiert nur Leere und Materie und

alles kann darauf zurückgeführt werden

– Materie besteht aus unteilbaren Atomen

– Veränderung ist Mischung & Entmischung von Materie

– Körper und Seele sind materiell und lösen sich nach Tod auf

Determinismus: alles was geschieht, geschieht zwingend nach Gesetzmäßigkeiten 

Platon

Idealismus:

– Ideen als „Vorlage“ der Materie

– Materielle Welt ist unperfektes Zerrbild
der ideellen Welt, aber strebt nach Perfektion

Ontologischer Dualismus:

  • –  Dreigeteilte Seele: begehrende (Unterleib), muthafte (Brust)

  • –  Vernüftige Denkseele ist unvergänglich (ideal-kugelförmiger Kopf) und ist der „Wagenlenker“ der Körperseelen (Freuds Konzeption der Psyche)

vernüftige (Kopf)

Körper und Körperseelen sind vergänglich (materiell)
Rationalismus: Ideen sind perfekt und schon immer da

Erkenntnis durch Denken bzw. Wiedererkennen und Dialektik

Später willkommene Denkgrundlage des Christentums

Idealismus (Platon)

– Ideen als „Vorlage“ der Materie

– Materielle Welt ist unperfektes Zerrbild
der ideellen Welt, aber strebt nach Perfektion 

Ontologischer Duaismus (platon)

  • –  Dreigeteilte Seele: begehrende (Unterleib), muthafte (Brust)

  • –  Vernüftige Denkseele ist unvergänglich (ideal-kugelförmiger Kopf) und ist der „Wagenlenker“ der Körperseelen (Freuds Konzeption der Psyche)

vernüftige (Kopf)

Körper und Körperseelen sind vergänglich (materiell)

Solipsismus

Alles was (scheinbar) existiert, existiert nur in meinem Geist. 

Aristoteles

Idealismus & Materialismus vereint:
– Idee/Seele und materielle Verkörperung sind vereint:

die Idee (Form) wird durch Materie (Substanz) realisiert

– 3 körpergebundene Vermögen der Seele: Ernährung/Fortpflanzung, Wahrnehmung, Denken

– Herz als Sitz der Denkseele, Gehirn als Kühlorgan
• „Monismus“: Leib und Seele als Aspekte desselben

( Identitätstheorie/Funktionalismus)
Empirismus: Erkenntnis der Natur durch Beobachtung

und Verallgemeinerung über Instanzen hinweg

• Außerdem:

– Definition von Induktion und Deduktion

– Kategorienlehre: nicht überführbare Kategorien
Substanz – Relation; Qualität – Quantität; Ort – Zeit; Handlung – Zustand

Basis der empirischen Wissenschaften und

(scheinbar) unvereinbarer Denkgrenzen 

Idealismus/ Materialismus (aristoteles)

– Idee/Seele und materielle Verkörperung sind vereint:

die Idee (Form) wird durch Materie (Substanz) realisiert

– 3 körpergebundene Vermögen der Seele: Ernährung/Fortpflanzung, Wahrnehmung, Denken

– Herz als Sitz der Denkseele, Gehirn als Kühlorgan

Monismus (Aristoteles)

Leib und Seele als Aspekte desselben

( Identitätstheorie/Funktionalismus)

Empirismus (Aristoteles)

Erkenntnis der Natur durch Beobachtung

und Verallgemeinerung über Instanzen hinweg 

Kategorienlehre (Aristoteles)

nicht überführbare Kategorien
Substanz – Relation; Qualität – Quantität; Ort – Zeit; Handlung – Zustand 

Kategorienlehre (Aristoteles)

nicht überführbare Kategorien
Substanz – Relation; Qualität – Quantität; Ort – Zeit; Handlung – Zustand 

Hippokrates und Galen

interindividuelle Ansätze, Typologie der Körpersäfte

Materialismus, begrenzter Reduktionismus: Körpersäfte als Basis von
psychischen Grundeigenschaften 

Themen Mittelalter

Entwicklung & Integration der christlichen Glaubenslehre

– Glaube an Gott
– Schuld des Menschen – Erlösung durch Gott

• Erkenntnis/Denken nicht als Selbstzweck
– Ergründung jenseitigen göttlichen Wissens und Wollens – Keine Naturkunde, da diese das Diesseits betrifft

• Frühmittelalter: Gelehrsamkeit in Klöstern
• Spätmittelalter: Gründung von Universitäten 

Thomas von Aquin

 

  • Mittelalter

  • Monistische Integration von Aristoteles in das platonisch ausgerichtete christliche Weltbild

    • –  Natur strebt, ohne Bruch in der Substanz, nach Perfektion, zur Idee

    • –  Die Idee, das perfekte Wesen, ist letztlich Gott

  • aristotelischer Empirismus: Der Verstand kann durch Abstraktion aus den gesehenen Dingen deren Wesen erkennen

  • Wahrnehmung der Natur ist auch Wahrnehmung von Gott:
    alles, was ist, hat an Gott teil, das höchste erkennbare Wesen ist Gott.

  • Körper mit hineingeborener, unsterblicher Seele
    aber: Denken gehört zum Körper (Identitätstheorie)

Stärkung der (empirischen) Philosophie gegenüber der Theologie

William von Ockham

  • Ablehnung der komplizierten Konstrukte à la Aquin/Artistoteles.

  • Stattdessen: direktes Erkennen von Gott
    ist unabhängig von Erkennen der Außenwelt ( Idealismus/Rationalismus)

    Methodisches Prinzip
    (Ockhams Rasiermesser, Occam‘s Razor):
    „Wesenheiten sollen nicht ohne Notwendigkeit vermehrt werden“.

    Späteres Prinzip der Naturwissenschaft: die einfachste Theorie, die am meisten erklärt, ist zu bevorzugen. 

Nominalismus

  1. Nur weil etwas benannt werden kann, existiert es noch lange nicht
    z.B. es gibt nicht die Gerechtigkeit ...
    es gibt nur der gerechte Mensch, die liebevolle Tat, der wahre Satz, kontingente Tatsachen 

Ockham war pro

Begrifflicher Realismus

  • Dingen, die wir benennen, schreiben wir Wirklichkeit zu z.B. Gerechtigkeit, Liebe, Wahrheit, Kausalität 

  • Sprachkritik um Universalienstreit (Ockham)

Themen 16./17. Jh

Eine Welt im Wanken: Glaubenskriege (Reformation), Großmächte, Kriege

  • Technische Eroberung der Welt (Uhrwerke, Schiffahrt)

  • Suche nach Ausweitung der Erkenntnis – Rationale „Spekulation“
    – Empirische Untersuchung 

Rene Descartes

16./17. Jh

Suche nach sicherer Verankerung der Erkenntnis ohne Vorannahmen Beginn der Moderne

  • –  Zweifel als unanzweifelbare Basis von allem „Cogito, ergo sum“Autonomie des Ich.

  • –  Gott als gottgegebene Idee im Geiste

  • –  Materie als göttlich versichert wahrnehmbare Substanz Trennung von Geistigem und Lebendigem

    • –  Res extensa: Räumlich ausgedehnt, Objekt

      Mechanisierung des Lebendigen (Uhren als HighTech)

      Empirisch untersuchbar, z.B. Reflexbogen
      ( Behaviorismus)

    • –  Res cogitans: Nur zeitlich ausgedehnt, Subjekt
      Ontologischer Substanz-Dualismus/Interaktionismus

      Basis heutiger Spaltung von Natur- und Geisteswissenschaften 

Rene Descartes

16./17. Jh

Suche nach sicherer Verankerung der Erkenntnis ohne Vorannahmen Beginn der Moderne

  • –  Zweifel als unanzweifelbare Basis von allem „Cogito, ergo sum“Autonomie des Ich.

  • –  Gott als gottgegebene Idee im Geiste

  • –  Materie als göttlich versichert wahrnehmbare Substanz Trennung von Geistigem und Lebendigem

    • –  Res extensa: Räumlich ausgedehnt, Objekt

      Mechanisierung des Lebendigen (Uhren als HighTech)

      Empirisch untersuchbar, z.B. Reflexbogen
      ( Behaviorismus)

    • –  Res cogitans: Nur zeitlich ausgedehnt, Subjekt
      Ontologischer Substanz-Dualismus/Interaktionismus

      Basis heutiger Spaltung von Natur- und Geisteswissenschaften 

Interaktionismus

Mentale Zustände und materielle Zustände sind unterschiedlich und folgen eigenen Gesetzen

• Sie interagieren permanent miteinander 

Descartes

Francis Bacon

  • 16./17. Jh

  • Angriff auf existierende Wissenschaft als verkrustet und mangelnd innovativ

  • Wahre Erkenntnis der Natur erfordert die Befreiung von Idolen (Zerrbilder):

    – Idola tribus: Kulturelle Formung von Wahrnehmung und Denken
    – Idola specus: Einfluss des „Unterbewussten“
    – Idola fori: Sprachverwirrungen durch Missverständnisse der Begriffe – Idola theatri: Dogmen der aktuellen „Weltanschauung“

    Empirismus & Realismus: Kontrollierte Erfahrung als Weg zur Erkenntnis der gegebenen Realität

    – Zufällige Erfahrung vs. Experiment als gesuchte Erfahrung

    Aktives Eingreifen in Natur zum Zwecke der Beobachtung Induktion als Weg der Erkenntnis der objektiv existierenden Welt

– Suche nach Abweichung von RegelnFalsifikationsprinzip (Ziele von Wissenschaft)

Wissenschaft zum Zwecke der Naturbeherrschung: „Wissen ist Macht“