PS VA11
Lernpsychologische Grundlagen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Lernpsychologische Grundlagen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 44 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 11.02.2016 / 11.02.2016 |
Lien de web |
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Vertrauen entsteht aus dem komplexen Wechselspiel zwischen ...
...Person und Situation
personale Faktoren - situative Faktoren
Wahrnehmung und Bewertung als Resultat eines komplexen Wechselspiels der Einflüsse aus Person und Situation
personale Faktoren
-Vertrauens- / Misstrauenstendenz
•implizite Vertrauens-/ Misstrau-enstheorien
•Stereotype
•Werte und Normen
•soziodemografische Faktoren (Alter, Geschlecht, Religiosität, ...)
•Eigenschaften und Erwartungen
•individuelle Dispositionen
•...
situative Faktoren
•gesellschaftliche Rahmenbedin-gungen
•Kommunikation
•Beziehungsmerkmale
•Freiwilligkeit der Beziehung
•sozialer Nahraum
•Arbeitskontext/-klima
...
Ebenen von Vertrauen und Misstrauen
- personal
- systemisch
- transsystemisch
personal:
Vertrauen/Misstrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen (bsp Lehrer-Schüler-Beziehung)
systemisch:
Vertrauen/Misstrauen in gesellschaftliche (Teil-)Systeme (bsp. Organisatione, Unternehmen, Parteien)
transsystemisch:
Vertrauen/Misstrauen in komplexe, abstrakte (Handlungs-) Zusammenhänge (bsp. in die Idee der Nachhaltigkeit oder BNE)
Wirkungen von Vertrauen im pädagogischen Prozess
- weniger Kontrolle
- mehr Austausch und Kreativität
- Erleben von Echtheit und Glaubwürdigkeit
- höhere Zufriedenheit
- stärkere Kooperation
- effizientere Arbeitsabläufe
- höhere Identifikation mit der Schule/dem Arbeitskontext
- ...
positive Auswirkungen einer vertrauensvollen Lehrer*innen-Schüler*innen-Interkation: Schüler*innen ...
... rechnen mit mehr Unterstützung durch die Lehrperson
... rechnen weniger mit sachfremder Kritik
... akzeptieren die Lehrenden eher in ihrer Modellfunktion
... zeigen eine größere Bereitschaft zur Mitarbeit
... berichten von geringerem Stresserleben
... zeigen eine höhere Akzeptanz für alternative Denk- und Verhal- tensmuster
vertrauensförderliche Aspekte einer Lehrperson aus Sicht der Schüler*innen sind u.a.:
•Verlässlichkeit
•Glaubwürdigkeit / Authentizität
•Akzeptanz der Schüler*innen
•Offenheit
•Respekt
•Unterstützung
•Zugänglichkeit
•Aufrichtigkeit
•fachliche Hilfe
•persönliche Zuwendung bei auftretenden Problemen
vertrauensförderndes Lernverhalten:
Implikationen für den Aufbau und Erhalt einer vertrauens-vollen pädagogischen Beziehung:
•notwendige Vorbedingungen stellen u.a. Fürsorge, Respekt, Kommunikation und Kooperation dar (Terry, 2002)
•Reflexion der eigenen Verhaltensweisen innerhalb der Aus-übung der professionellen Rolle als Lehrperson sowie bzgl. der Interaktion mit den Schüler*innen
•Bemühungen einer differentiellen Wahrnehmung sowie Berück-sichtigung interindividuell unterschiedlicher Erwartungen und Bedürfnisse der einzelnen Schüler*innen
Vertrauen als moderierende Variable im Lehr-Lern-Kontext
- Vertrauen als Variable, die verhaltenssteuernd zwischen Umweltwissen und Umwelthandeln fungiert
- Vertrauen als zentrale Beziehungsvariable in der Leh-rer*innen-Schüler*innen-Interaktion
- vorhandenes Vertrauen ermöglicht eine gewinnbringende Anwendung alternativer Lernformen
funktional relevante Ebenen von Vertrauen im Kontext einer BNE
Konzept der Nachhaltigkeit:
- Vertrauen der Lehrperson in das Konzept der Nachhaltigkeit als Vorbedingung
- Vertrauen in der pädagogischen Beziehung (als Basis für eine BNE)
- Etablierung von Vertrauen in das Konzept der Nachhaltigkeit
die Implementierung von Vertrauen in Lehr-Lern-Prozesse im Kontext einer BNE ist deshalb sinnvoll, weil …
–sich Unsicherheiten in Bezug auf das Thema „Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln“ auf diese Weise reduzieren lassen
–ein Arbeitsklima geschaffen wird, in dem nachhaltige Denk- und Verhaltensmuster verstärkt gefördert werden können
Zusammenhänge zwischen Vertrauen und einer BNE
handlungs- und partizipationsorientierte Lernformen -> Praxistransfer wird erleichtert
•sozial-kognitive Lerntheorie -> Modelllernen
•Vertrauen der Lehrenden in das Konzept der nachhaltigen Entwicklung ist erforderlich, damit sie als entsprechende Modelle für dessen Wirksamkeit fungieren können
•die Lehrenden werden nur als glaubwürdige Repräsen-tant*innen wahrgenommen und als Wissensvermittler*in-nen akzeptiert, wenn ihnen als Person hinreichend Ver-trauen entgegen gebracht wird
•derart kann Vertrauen seitens der Lernenden in das Kon-zept der Nachhaltigkeit geschaffen und etabliert werden
Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung
„…nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Le-bensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält."
Grundgedanken von Nachhaltigkeit
- „heute so zu wirtschaften, die Politik so zu gestalten und so zu leben, dass für die heutigen wie für zukünftige Genera-tionen lebenswerte Verhältnisse geschaffen bzw. ermöglicht werden“ (de Haan, 2009 S. 23f.)
- wirtschaftliches Wachstum soll mit sozial gerechten Verhältnissen und minimierter Umweltbelastung verbunden werden
Grundgedanken einer BNE
- zielt auf die Vermittlung zentraler Kompetenzen ab
- BNE als Voraussetzung für eine verantwortliche und inno-vative Mitgestaltung der Zukunft
- innerhalb der Lehramtsausbildung sowie in weiteren (sozial-)pädagogischen Handlungsbereichen immer noch vernachlässigt (Anselm, 2014; Godemann, Michelsen & Stoltenberg, 2008)
- Heranwachsende dazu zu befähigen, ihren Alltag und ihre Zukunft ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogen zu gestalten
Bildungsziele für die pädagogische Praxis...
... ist die Vermittlung von
–Werten
–Wissen
–(Handlungs-)Kompetenzen
mit Blick auf nachhaltige Entwicklungen
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln zu vermitteln:
–Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen sowie auf das Leben in anderen Weltregionen auswirkt
–Bewusstsein über Auswirkungen und Konsequenzen des eigenen Handelns zu erlangen
Biodiversität:
Vielfalt von Arten, Vielfalt zwischen verschiedenen Arten und Vielfalt von Ökosystemen
Ökoeffizienz:
Quotient aus dem wirtschaftlichen Wert eines Produktes und dem Einfluss auf die Umwelt durch die Produktion des Produktes
Herausforderungen und Problematik einer BNE
- Vermittlung von Kompetenzen- nciht Erziehung
- Wissen vs Handeln
- Entscheidungsdilemmata im Nachhaltigkeitskontext
- Unsicherheit/Risiko
- Unklarheit
- Langfristigkeit
Vermittlung von Kompetenzen, nicht aber Erziehung zur Umsetzung bestimmter Verhaltensweisen
Herausforderungen und Problematik einer BNE
–Selbstreflexionskompetenz
–BNE-relevante Handlungskompetenzen
–Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und Empathie
–Partizipationskompetenz
–Kooperationskompetenz
–...
Wissen versus Handeln
Herausforderungen und Problematik einer BNE II
–nach wie vor besteht eine Diskrepanz zwischen nach-haltigem Wissen und nachhaltigem Handeln
–auch bei individuellen nachhaltigen Bestrebungen be-steht die Möglichkeit, dass diese nicht zum gewünsch-ten Erfolg führen
–das Verfolgen bestimmter Zwecke geht nicht zwangs-läufig mit dem Vorhandensein erforderlicher Mittel zur Erreichung nachhaltigen Handelns einher
Entscheidungsdilemmata im Nachhaltigkeitskontext
Herausforderungen und Problematik einer BNE III
–konkurrierende Ziele innerhalb der Nachhaltigkeitsthematik
–bspw. „Der Kauf von regionalem Obst führt zu einer verminder-ten CO2-Belastung, gefährdet aber die Arbeitsplätze von Plan-tagenarbeiter*innen im Produktionsland.“
Unsicherheit / Risiko
Herausforderungen und Problematik einer BNE III
–Möglichkeit des Ausbleibens sichtbarer Effekte des individuel-len Handelns bzw. Nicht-Handelns
–bspw. „Ich nutze ausschließlich energiesparende Elektrogeräte, trotzdem ist der Energieverbrauch in Deutschland pro Person im letzten Jahr gestiegen.“
Unklarheit
Herausforderungen und Problematik einer BNE IV
–unvollständige bzw. überkomplexe Informationen
–bspw. „Ich habe gelernt, möglichst wenig Wasser zu ver-brauchen. Gestern habe ich eine Reportage im Fernsehen ge-sehen, dass dies nur für warmes Wasser relevant ist. Heute in der Zeitung stand, dass das deutsche Wasserklärsystem nur funktionieren kann, wenn genügend Wasser verbraucht wird. Wie soll ich mich jetzt verhalten?“
Langfristigkeit
Herausforderungen und Problematik einer BNE IV
–bspw. „Wenn wir ab heute kein Sushi mehr essen, um der Überfischung der Meere entgegenzuwirken, können wir po-sitive Konsequenzen erst sehr viel später sehen.“
Merkmale Kompetenzen (Weinert)
1.Kompetenz zeigt sich in der erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen.
2.Zur Bewältigung dieser komplexen Anforderungen werden kognitive [fachlich-methodische], motivationale, ethische, willentliche und so-ziale Komponenten eingesetzt.
3.Lernprozesse sind notwendige Voraussetzung, um komplexe Anfor-derungen zu bewältigen.
4.Schlüsselkompetenzen und Metakompetenzen sind konzeptuell zu differenzieren.
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