Pflegehelferin SRK

An den meisten Arbeitsorten ist es verboten, die betreuten Personen zu duzen und sie mit dem Vornamen anzusprechen, da dies nicht einer beruflichen, sondern einer privaten Beziehung entspricht. Es gibt aber begründete Ausnahmen.

Ein schwerhöriger oder ghörloser Mensch kann von Geburt an behindert sein, oder er kann seine Behinderung im Laufe des Lebens erworben haben.

Die Hörbehinderung kann leicht, mittel oder schwer sein.

- alles gedämpfter, leiser hören

- verzerrtes Hören von Musik, Sprache

- Sprache nur noch als Geräusch, ohne verständliche Worte

- einzelne Töne(hohe Töne) oder Silben nicht mehr hören

- Angeborene Hörschwäche

- Ohrenentzündung

- Ohrpfropfen

- Durchblutungsstörungen

- Nebenwirkung gewisser Medikamente

- Übermässiger Lärm

- Altersbedingte Schwerhörigkeit

- Hörfähigkeit abklären 

- entfernen von Ohrpfropfen

- Hörgerät anpassen

- Operation

Bei ghörlosen Menschen kommen spezielle Hilfsmittel zum Einsatz -> Gebärdensprache

- erst ansprechen oder berühren wenn man bemerkt wird

- ev. Zeichen vereinbaren (Lichtschalter)

- beim sprechen hörbehinderte Person ansehen, gleiche    Augenhöhe, Abstand ca 1-1,5 Meter, kein blendendes Licht im  Rücken (Lippen ablesen)

- Nebengeräusche reduzieren

- nachschauen ob Hörgeräte "installiert" sind

- je nach Person Dialekt oder Standartsprache wählen

- normale Lautstärke, wenn Person nicht versteht lauter

- langsam, deutlich sprechen, einfache Wörter, kurze Sätze

- wiederholen

- wenn nötig Informationen schriftlich geben

- von Geburt an sehbehindert oder blind oder im Verlauf des    Lebens

- Schmerzen bei sehr hellem Licht

- Auftreten von farbigen Punkten, Lichtblitze neben normalem Sehen

- ungenaue, neblige Bilder, Farben nicht mehr kräftig

- Einschränkung des Gesichtfelds (Röhrenblick)

- Mittelpunkt des Gesichtsfelds nicht mehr sehen

- Weit- und Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung

- Verletzungen

- Entzündungen

- grauer Star, Makuladegeneration

- Spätkomplikation von Diabetes mellitus

- Hirntumore

- Sehfähigkeit abklären

- Brille, Kontaktlinsen tragen

- Medikamente (Augentropfen)

- Operation

Bei Blindheit gibt es vielfältige Hilfsmittel (Blindenführhund, Blindenstock, Blindenschrift, etc)

- Sich mit Namen vorstellen

- gegenüber stehen und ansehen

- nicht unaufgefordert helfen, zuerst fragen

- bei Gehbegleitung fragen wie Person geführt werden will

- Mobiliar, Gegenstände ertasten lassen

- bei Essen Anordnung der Speisen mit Uhreinteilung sagen

- angepasste Lichtverhältnisse

- Kontraste schaffen (weiss auf blau)

- jeder Gegenstand an festem Platz, bei Veränderung Info

- Gefahren vermeiden (nasse Böden, Kabel, etc)

- Hilfsmittel einbeziehen (Lupe, Brille, sprechende Uhr, etc)

Sprachstörung

- die Sprachzentren im Gehirn sind geschädigt

- Sprachproduktion und/oder Sprachverständnis fällt aus

- der Verstand bleibt unverändert, die betroffene Person ist    nicht dumm, nur weil sie die Worte nicht findet

- Wortfindungsstörung

- Störung der Aussprache (stottern)

- Telegrammstil sprechen (Unfall...Schmerzen...schlimm)

- immer gleiche Silben/Laute verwenden wie do-do-do...do

- Schreiben und Rechnen ist beeinträchtigt

- Wörter, Sätze werden nicht verstanden

- verwechseln von Wörtern ohne es zu merken (ja statt nein)

- Gestik kann ebenfalls unklar sein

Ursachen

- Apoplexie (Hirnschlag)

- Schädel-Hirnverletzung durch Unfall

- Hirntumor, der auf Sprachzentren drückt (    Durchblutungsstörung)

Behandlung

- Ursache und Ausmass abklären

- Logopädie

- Hilfsmittel (Bildtafel, Sprachcomputer, etc)

- Blickkontakt, Aufmerksamkeit auf mich lenken

- Nebengeräusche einschränken

- eins nach dem anderen tun

- normal sprechen (Tonlage, Wortwahl)

- Fragen stellen die man mit  Ja oder Nein beantworten kann

- Person ermuntern, ihr helfen sich mündlich auszudrücken

- genügen Zeit zum sprechen lassen, nicht unterbrechen

- Wichtiges zu zweit besprechen

- Zeichen- oder Bildtafeln verwenden

- nonverbale Kommunikation kann unterstützen

Die Sachebene: um den Inhalt, was gesagt wird (verbal)

Die Beziehungsebene: darum wie etwas gesagt wird um den Ton (nonverbal, paraverbal)

Verbal:  Inhalt, die Sache

Nonverbal:  Mimik, Gestik, Abstand

Paraverbal:  Stimme

die verbale Kommunikation umfasst das, was mit Worten ausgedrückt wird, den Inhalt, die Sache.

bei der nonverbalen Kommunikation wird mit dem Gesicht (Mimik) und der Körperhaltung, Bewegung (Gestik), dem Geruch, Kleidung, Schmuck, dem Abstand zwischen den Gesprächspartnern (Nähe und Distanz) und dem Raumverhalten (stehen, sitzen, liegen) ausgedrückt.

Die parav. Kom. umfasst das , was mit der Stimme ausgedrückt wird: Tonfall, Melodie, Rythmus, Tempo und Lautstärke

Kulturelller und sozialer Einfluss

Rolle als Frau oder Mann, Erziehung, Sprachkultur, Werte, Normen.

Einfluss der Person

Positive und negative Erfahrungen beim Komm., Selbstwertgefühl, Behinderungen, Krankheiten, fehlende Fähigkeit sich zu verständigen

Beziehung zur Gesprächspartnerin

Sympathie, Antipathie, Vorgesetzte, Freundin, Familienmitglied, innige oder lose Beziehung

Befinden der Gesprächspartnerin

Freude, Ärger, Ungeduld, Trauer, Probleme, Stress, Streit.

- aufmerksam, zugewandt

- zuhören, nicht unterbrechen

- Interesse zeigen, Fragen stellen

- nachfragen wenn unklar

- zu eigenen Gefühlen stehen, sie ausdrücken

- in der "Ich-Form" sprechen

- "ich-Botschaften" anwenden

- Kommunikationsstörungen ansprechen, Lärm, Konzentrationsschwierigkeiten

- Wohlwollendes Verhalten, Einfühlungsvermögen

- sich in die Situation einfühlen, ohne zu werten

- die andere Person steht mit ihrem Anliegen und Gefühlen im      Mittelpunkt

- einfühlendes Zuhören und Sprechen

- mit Geduld und viel Einfühlungsvermögen

- mit nonverbaler und paraverbaler Kommunikation

- "mit Händen und Füssen"

- ev. mit Dolmetscher

Jeder, ob Kinder, Erwachsene oder ältere Menschen, sucht die Nähe zu anderen, möchte gehalten und berührt werden. Das Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit wird oft durch Berührungen und Körperkontakt befriedigt.

Alleinstehende Menschen können an Berührungsarmut leiden.

- Blickkontakt herstellen, Begrüssen und dann berühren

- wenn mehrere Pfleger/innen anwesend sind, nicht alle               gleichzeitig die pflegende Person betatschen

- Bedürfnisse nach Nähe und Distanz beachten

- aufmerksame Berührungen

- mit der ganzen Handinnenfläche berühren

- die Berührung muss eindeutig sein, sie soll klar beginnen und   enden

- ist aufmerksam, hilfsbereit

- nimmt Aussagen, Bedürfnisse, Probleme wertfrei auf

- ermutigt über Anliegen zu sprechen

- ist geduldig bei Verständigungsschwierigkeiten

- leitet Informationen weiter

- Das "Wir" (wie geht es uns heute?Was wollen wir nun trinken?)

- "Sie dürfen nun" 

- Duzen und Vornamen

Oft wird das "wir" gebraucht um besonders nett und einfühlsam zu sein. Diese Sprechgewohnheit ist aber kränkend und gilt als versteckte Form der Misshandlung.