PB Studienbrief 3
Entwicklungspsychologie II
Entwicklungspsychologie II
Set of flashcards Details
Flashcards | 44 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Other |
Created / Updated | 14.01.2014 / 29.02.2016 |
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Was ist ein Experiment?
Ein Experiment ist ein wissenschaftlich geplanter und kontrollierter Versuch, der eine theoretische Annahme bestätigen, berichtigen oder widerlegen soll.
Ein Experiment gilt nur dann als beweiskräftig, wenn das ERgebnis sich unter gleichartigen Bedingungen wiederholt.
Worin besteht die Besonderheit bei Experimenten in der Psychologie?
- Experimente im strengen Sinne sind kaum möglich
- zwischen dem psychologischen Berater und der Versuchsperson entwickelt sich immer ein persönliches Verhältnis, das den Vorgang individuell "einfärbt"
- ergo: es lassen sich keine standartisierten Bedingungen schaffen
- Beobachtungen werden nach eigenen Maßstäben gedeutet, ein anderer Beobachter würde die selben Beobachtungen ggf. anders interpretieren
- Experiment ist also lediglich ein wichtiges Hilfsmittel, dass mittels anderen Kentnissen überprüft werden
Was muss der psychologische Berater bei einem Experiment beachten?
Der psychologische Berater/Wissenschaftler muss sich der Irrtumsquellen bewusst sein.
Was ist postformales Denken?
Postformales Denken ist eine dynamische, weniger abstrakte und weniger absolute Denkensweise, im Gegensatz zum formalen Denken, die mit widersprüchen und Mehrdeutigkeiten umgehen kann. Sie ist ein der Welt zugewandte, pragmatischer Stil des Denkens, der mit zunehmendem Erwachsenenalter auftritt.
Dieser Wandel zeigt sich jedoch nur, wenn sich die geforderten Denkprozesse auf emotionaler Ebene abspielen. In Situationen, die frei von emotionalen Ereignissen sind, treten die Unterschiede im Denken nicht auf.
Postformales Denken ist also Ausdruck der verbesserten Fähigkeit, mit emotionalen Mehrdeutigkeiten in Alltagssituationen umzugehen.
Was passiert mit der kognitiven Flexibilität im höheren Erwachsenenalter?
Es kann beim Übergang zum höheren Erwachsenenalter zu einschränkungen in den geistigen Möglichkeiten und einer Abnahme der kognitiven Flexibilität führen, dies kann aber durch die Weisheit und Erfahrung, die im Laufe des Lebens erworben wurde, kompensiert werden.
Bei wie viel Prozent der Bevölkerung kommt es tatsächlich zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten im Alter?
Nur bei 5% der Bevölkerung kommt es tatsächlich zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten im Alter.
Der altersbedingte Verfall beschränkt sich zudem gewöhnlich auf nur wenige Fähigkeiten.
Womit haben die meisten 70 bis 80 jährigen Menschen Schwierigkeiten?
- neue Informationen werden langsamer aufgenommen
- neue Verknüpfungen werden schlechter gebildet
Was passiert mit dem zu messenden IQ im Alter und was sind die Gründe?
Der messbare IQ nimmt im Alter ab, was aber nur ein scheinbarer Verlust ist. Denn, jede Generation hat einen besseren Bildungsgrad und daher wird der IQ auch von Generation zu Generation höher!
Intelligenz wird unterschieden in?
- feste/kristalline Intelligenz ⇒ verbale Fähigkeiten
- flüssige/fluide Intelligenz ⇒schnelles und gründliches Lernen
Welche Form der Intelligenz nimmt im Alter ab?
Im Alter nimmt die flüssige/fluide Intelligenz im Alter ab. Der ältere Mensch lernt langsamer und Verknüfungen werden weniger schnell erstellt.
Die intellektuelle Fähigkeit kann aber sogar im Alter zunehmen
Was bedeutet "Altersweisheit"?
Altersweisheit ist sozusagen Expertenwissen zu grundlegenden pragmatischen Fragen des Lebens.
Alle Komponenten der Altersweisheit werden durch ein langes und nachdenkliches Leben erworben.
Was sind die Merkmale der Altersweisheit?
- allgemeines und spezifisches Wissen über die Umstände und vielfältigen Ausprägungen des Lebens
- allgemeines und spezifisches Strategiewissen, um bei vielfältigen Lebensfragen kompetent urteilen und beraten zu können
- Wissen über die Lebensumstände und ihre (temorären) Zusammenhänge
- Wissen um Unterschiedlichkeit von individuellen Wertvorstellungen, Überzeugungen und Lebenszielen
- Wissen über relative Unbestimmtheit und unvorhersehbarkeit des Lebens und Verfügen uber Strategien zum Umgang mit der Unbestimmtheit und Unvorhersehbarkeit des Lebens
Wie kann die kognitive Fähigkeit im hohen Alter erhalten bleiben?
Kognitiver Abbau ist nicht auf unvermeidliche psychologische Abbauprozesse des Zentralnevernsystems zurück zu führen.
Der kognitive Abbau ist vielmehr abhängig vom Maß der Anregung und stimulation durch die Umwelt, bei starker Anregung bleiben die kognitiven Fähigkeiten auf hohem Niveau erhalten.
Man kann sagen: "Wer rastet, der rostet."
Anregung erfolgt durch: soziale Kontakte, Weiterbildung, intellektuelle Beschäftigung wie intellektuell anregende Hobbies.
Viele ältere Menschen haben "Intelligenzreserven", die es ermöglichen, altes Wissen/Fähigkeiten zu reaktivieren bzw. neues Wissen/Fähigkeiten anzueignen.
Was trägt zum "erfolgreichen Altern" im Hinblick auf die kognitiven Fähigkeiten bei?
Erfolgreiches Altern ist sozusagen, dass aus den Verbesserungen das Beste gemacht wird und gleichzeitig die Auswirkungen des normalen Altersabbaus zu minimieren.
Dies geschieht vorzugsweise mittels Anwendung der Strategie der selektiven Optimierung mit Kompensation.
Was ist die Strategie der selektiven Optimierung mit Kompensation?
- Reduktion der Anzahl und Breite der Ziele (Selektion)
- Training der Bereiche mit der höchsten Priorität (Optimierung)
- Suche nach alternativen Wegen, um den Abbau zu kompensieren (Kopensation)
Bsp. an Arthur Rubinstein (1887-1982), Pianist
- Aufführung von wenigeren Stücken als früher (Selektion)
- Häufigeres Üben dieser Stücke (Optimierung)
- verstärkter Einsatz von Retardani (allmählicheres Langsamwerden beim Spiel des Klavierstückes) (Kompensation)
Welche Aufgabe haben die Sinnesorgane?
- Aufnahme von verschiedenen Reizen
- Vermittlung von Informationen aus der Umwelt und aus der Innenwelt an das Gehirn
Welche Sinne gibt es?
- Gesicht
- Gehör
- Geschmack
- Geruch
- Gefühl
- sowie eine vielzahl anderer Eindrücke
Wie arbeiten Sinne?
- Sinnesorgane besitzen Zellen, die die spezifisschen energieformen aus der Umgebung in Impulse umsetzen
- diese werden verschlüsselt an an das Gehirn weitergegeben, dort findet die Verarbeitung statt
- Beispiele: Augen nehmen das sichtbare Licht auf, Ohren nehmen Schallwellen auf
Was ist Wahrnehmung?
- Wahrnehmung ist der Vorgang der Reizverarbeitung sowie dessen Ergebnis
- ► es ist das Bewusstwerden der Sinneseindrücke und die Verarbeitung dieser Eindrücke aufgrund früherer einschlägiger Erfahrungen
Was ist das Ergebnis der Wahrnehmung?
Das Ergebnis ist ein subjektiv-reales Abbild der Umwelt und der eigenen Person, zur äußeren Wahrnehmung tritt also das Erlebnis innerer Vorgänge durch planmäßige Selbstbeobachtung bzw. durch spontane, deutliche Reaktionen hinzu.
Was beeinflusst die Wahrnehmung?
- Die äußere Wahrnehmung kann durch innerseelische Verhältnisse bedingt sein (Bsp. Verliebt sein und Konzentration auf die Liebste, materielle Not und verzerrtes Verhältnis zu moralischen Forderungen)
- Zunehmende Erfahrtung prägt und beeinflusst vorauseilende Vermutungen/Erwartungen, so dass wir wählen, was daraus eine Beziehung zu uns hat
Was bedeutet der Begriff "Geist"?
In der Psychologie wird mit dem Begriff "Geist" das "Seelische" im Sinne von seelisch-geistig, also das Geistige im Menschen gemeint, im Gegensatz zum Körperlich-Stofflichem.
Der Begriff wird auch für den Inbegriff höherer Fähigkeiten benutzt. z.B. Denken, bewusstes, willentliches, zielgerichtetes und plannvolles Handeln
Was ist Verstand?
Verstand ist die Fähigkeit zu gedanklicher Verarbeitung oder auch die Fähigkeit, Gegenstände und ihre Bezeichnung zueinander zuordnen zu können.
Was ist Vernunft?
Vernunft ist höheres Erkenntnisvermögen bzw. die Fähigkeit zur Erkenntnis der Realität im Gegensatz zum Wunschdenken, zur Verhaftuzng an Tabus oder an Vorurteilen.
Vernunft ist eine vermittelnde, teilweise pragmatische Instanz im Menschen.
Der Mensch kann Erkenntnis über die Realität aufgrund von sinnlichen, konkreten Erfahrungen gewinnen oder mittels der Vernunft, so kommt man beim Nachdenken über Dinge bzw. über Zusammenhänge zu Schlussvolgerungen, aus denen eine Erkenntnis abgeleitet werden kann.
Vernunft misstraut allen Denksystemen und kennt die Widersprüchlichkeit der realen Welt.
Was ist Intelligenz?
Intelligenz meint die an den Verstand gebundenen geistigen Fähigkeiten, sozusagen die Möglichkeit des Verstandes, Denkprozesse auszuführen und Erkenntnisse zu erlangen.
Das Wesentliche ist das Erfassen von Verknüpfungen und Zusammenhängen. Somit ist Intelligenz die Fähigkeit, Situationen aufgrund von einsichten zu erschließen und aufgaben nicht durch konkretes Ausprobieren zu lösen.
Die Leistungen der Intelligenz sind das Auffassen und Begreifen von Sachverhalten sowie die weiterführende Verarbeitung dessen, was erfasst wurde.
Möglichkeiten des Verstandes sind angeboren, die Höhe der Intelligenz beim Erwachsenen wie die Fähigkeiten gefördert, ungenutzt blieben bzw. unterdrückt wurden.
Was ist kognitive Entwicklung?
Definition:
Die kognitive entwicklung umfasst die Veränderung aller geistigen Prozesse: der Wahrnehmung, des Denkens, der Vorstellung und desw Problemlösens.
Was sind die 4 Grundprinzipien von Piagets Theorie über die kognitive Entwicklung des Menschen und worauf basieren sie?
Die Basis ist die Annahme Piagets, dass das geistige Wachstum (also die kognitive Entwicklung) zwangsläufig das Ergebnis der Wechslewirkung zwischen Kind und Umwelt ist!
Die vier Grundprizipien sind: Äquilibration und Adaption sowie Assimilation und Akkomodation.
Was bedeutet Assimilation?
- Form des "sich Anpassens"
- Konzept der Assimilation geht davon aus, dass jeder Organismus eine tendenz hat, dinge aus der äußeren Umwelt in sich aufzunehmen
- Piaget ging davon aus, dass nur jene Reize aus der Umwelt aufgenommen werden, die auch verkraftet werden können: Nahrung für das Denken wird nur insofern aufgenommen, als dass es auf dem jeweiligen Entwicklungsniveau auch verdaubar ist
- Assimilation bewahrt und erweitert Bestehendes und verbindet somit die Gegenwart mit der Vergangenheit
- Assimilation ist ein konservatives Prinzip, das das Ziel hat, einen geistig-psychischen Status quo aufrecht zu erhalten
- Assimilation ist die anpassung neuer Objekte an ein vorhandenes Schema
Was ist Akkomodation?
- nach Piaget die Komponente, 2. Form des "sich Anpassens"
- Akkomodation bedeutet, dass neue Schemata gebildet oder alte modifiziert bzw. zusammengeführt werden, um komplexe neue Strukturen zu schaffen
- akkomodation setzt ein, wenn neue Reize nicht an die vorhandene Schemata assimiliert werden
- Anpassung eines Schemas andie Umweltbedingungen (z.B. Greifen eines Wasserswtrahls)
Was bedeutet Akkomodation?
- nach Piaget die 2. Form des "sich Anpassens"
- steht im ständigen Wechselspiel mit Assimilation
- entsteht aus Problemen, die die Umwelt stellt, also aus Informationen, die nicht zu dem passen, was man denkt und weiß
- Akkomodation ist die Anpassung eines Schemas an die Umweltbedingungen (z. Greifen eines Wasserstrahls → Veränderung des Greifens des Kindes in eine art Schöpfbewegung, mit der es mehr Wasser in der Hand behält
- Akkomodation bedeutet, dass neue Schemata gebildet, alte modifiziert bzw. zusammengeführt werden, um neue komplexere Strukturen zu schaffen
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