Organisationskommunikation 1

Kommunikation ist die Konstruktion sozialer Wirklichkeit

durch symbolisch vermittelte Interaktion; sie erfolgt

durch die Verknüpfung von Informationen, Mitteilungen

und Verstehen zu Sinnereignissen im Rahmen

sozialer Praktiken. Wichtige Merkmale sind Universalität,

Flüchtigkeit, Reflexivität und Eigendynamik.

Medien sind Systeme aus Technologien, Organisationen, Formaten und Produkten, die auf je unterschiedliche Weise Zeichen wahrnehmbar machen und miteinander verknüpfen; deren vielfältiger Sinn entfaltet sich durch Kontakt und Kontextbezüge, Beziehungsmust

Als Öffentlichkeit bezeichnen wir die Institutionalisierung,

Realisierung und kollektive Wirkung schrankenloser

Kommunikation auf personaler, organisationaler

und gesellschaftlicher Ebene, welche Kommunikationsnetzwerke

und sie steuernde Zeichensysteme (Diskurse)

entstehen lassen.

Organisationskommunikation ist reflexive Kommunikation in der Gesellschaft, durch die Leistungen einzelner

sozialer Systeme auf strukturierende, koordinierende, positionierende und integrierende Weise miteinander verknüpft

werden.

Willentliches, öffentliches, explizites und unwiderrufliches kommunikatives Handeln ("Commitment")

in der Form mehrfacher Interakte, das laufend Mehrdeutigkeit in Eindeutigkeit verwandelt, sprachlich

beispielsweise durch die Entwicklung von "Labels", Metaphern und Platitüden (

"Überlappung" kommunikativer Handlungen mindestens zweier Akteure zu einem Dritten, das

symbolisiert werden kann ("mapping"). Der einzelne Kommunikationsbeitrag ist dadurch stets vielstimmig, seine

Akteure sind Aktanten ("Rollen"), Agenten ("Unterorganisationen") und Prinzipale ("Körperschaften") zugleich.

Sprachlich wird Imbrication u. a. durch Gesprächsfu?hrung, Konferenzmoderation, Protokollieren, Corporate Publishing

oder Markenfu?hrung realisiert.

Ereignisse in der Organisationskommunikation,

in denen Mitteilungsintention, zeichenförmige

Dokumentation und kalkulierte Rezeption sinnfällig

verknüpft und durch Message Design arbeitsteilig und

gezielt erzeugt werden.

Verknüpfung verschiedener Mediensysteme

und ihrer Zeichenmodi für Zwecke der

Organisationskommunikation in einer spezifischen

medien- wie zielorientierten Form.

Typische Muster (Orientierungsschemata)

der Organisationskommunikation

mit jeweils typischen Aufgabenstellungen, Akteuren,

Medien und Messages, beispielsweise institutionelle

Kommunikation mittels Geschäftsberichten zur

Strukturierung, Kundenkommunikation mittels

Zeitschriften, Webportalen und Flyern zur Positionierung,

Mitarbeiterrekrutierung mittels Messeauftritten,

Inseraten und Assessments zur Integration und Projektführung

mittels Intranet, Mails und Teamsitzungen

zur Koordination. Spezifische Gattungen der professionellen

Organisationskommunikation sind die Kommunikationsleitung

zur Strukturierung, die Kommunikationsberatung

zur Analyse und Konzeption und das

Kommunikationsmanagement zur Planung und Umsetzung

von Kommunikationsaufgaben.

Verknüpfung der Resultate von Strukturierung und Positionierung mit der Identifikation

und Koordination, beispielsweise durch Rekrutierung, Veränderungsmanagement oder Projektkommunikation.

Verknüpfung der Resultate von Koordination und Identifikation mit

der Strukturierung und der Positionierung, beispielsweise durch Medienarbeit, Corporate Publishing oder institutionelle

Kommunikation u. a. mittels Finanz- und Geschäftsberichten.

Verknüpfung von Resultaten der Struktierung, Koordination und Identifikation mit

der Positionierung, beispielsweise durch Produktewerbung oder Imagekampagnen.

Im deutschsprachigen Raum häufig als "Unternehmenskommunikation" bezeichnet:

Steuerung und Verknüpfung von Resultaten und Prozessen der Internen Kommunikation, der PR und der Marketingkommunikation

sowie deren Abstimmung mit ökonomischen, rechtlichen, politischen Unternehmensprozessen.

Siehe Bild.

Gestaltung und Steuerung der Organisationskommunikation meint die Produktion von Beiträgen zur Organisationskommunikation

sowie deren Beobachtung, Analyse und gezielte Beeinflussung durch professionelle Tätigkeit in

der Internen, der PR- und der Marketingkommunikation sowie den Corporate Communications.