ÖR
Fichier Détails
Cartes-fiches | 111 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Droit |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 15.03.2015 / 13.11.2016 |
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VersammlungsR - Inhalt & Zweck des bayVersG
- bes. Gefahren, d. v. Menschenmenge ausgehen abfangen -> Pflichten d. Veranstalter & Teilnehmer im bayVersG
- im Ggs. zu Art.8 GG in Bayern kein DeutschenGR; betrifft nur öff. Versammlg. (Art.2 III bayVersG) -> Legaldef. in Art.2 II bayVersG
- Verhältnis z. PolizeiR: bayVersG = lex specialis zu PolizeiR -> Polizeifestigkt. d. VersR -> Anwendungsbereich:
- persönl.: Versammlg. störende Pers. nicht geschützt (Art.8 bayVersG), wenn keine Teilnehmer -> PAG
- sachl.: bloße Ansammlungen (-) -> Art.19, 23 LStVG
- keine nicht-öff. Vers.: es gelten aber auch hierfür Art.7, 8, 20 I Nr.2, II Nr.2&3, 21 I Nr.2, II Nr.4 bayVersG
- zeitl.: abgesehen v. Anzeige-/Mitteilg.pfl. n. Aert.13 bayVersG keine Erfassg. d. Zeitraums vor Zusammenkunft (Art.8 GG schon) -> vorherige Kontrollen nach PAG (z.B. z. Wahrg. v. Art.6 bayVersG - Waffenverbot) -> aber keine unverhältn.mäßg. Erschwerg./Unmöglichmachg. d. Versammlg.
VersammlungsR - GEfährderanschreiben/Gefährderansprachen im Vorfeld von Versammlungen
-> polizeibekannten Personen wird vorher nahegelegt, nicht z. d. entspr. Versammlg zu gehen
- kein VA mangels Regelungswirkg. -> Feststellg.klage (§43 I Alt.1 VwGO)
-> Eingriff in GRe? daher gem. Art.20 III GG Ermächtigg.grdl. nötig?
- n. modernem Eingriffsbegriff (jedes staatl. Handeln, d. d. Einzelnen e. Verhalten, d. in d. Schutzbereich e. GR fällt, ganz/teilw. unmögl. macht): Intensität e. Eingriffs (+), da geeignet, Betr. v. Gebrauch s. GR aus Furcht abzulassen & konkr. Maßn. angedroht (-> allgemeine Belehrg. dann aber erlaubt)
- Ermächtigg.norm: vor Versammlg. -> PAG -> wg. grundrechtsbeeinträchtigd. Wirkg. nicht auf Art.2 I PAG stützbar; Art.12 ff. PAG nicht ersichtl. -> nur Art.11 I, II 1 Nr.1 PAG mögl. -> konkr. Gefahr f. öff. Si. nötig -> wenn Betr. bereits mehrfach zuvor im Zshg. m. Versammlg. straffällig wurde & bevorstehd. Versammlg. thematisch dazu passt (+)
- Ermessen: aus Art.7 I PAG richtiger Adressat -> konkr. Anhaltsp. wg. vorherigem Werdegang d. Betr. (+) -> Verhaltensstörer
- idR: auch gem. Art.4 PAG vhm. -> legit. Ziel
VersammlungsR - Versammlungen unter freiem Himmel & in geschlossenen Räumen
- Unterscheidg. nötig wg. unterschiedl. Gefährdg.potential
- Art.8 II GG: Einschränkg. d. Versamml.rechts nur f. Vers. unter freiem Himmel mögl.
- bayVersG: Art.10 ff. bzgl. geschl. Räumen (durch Trennwände v. Außenwelt abgetrennt; Dach nicht nötig -> Stadion (+)) & Art.13 ff. bzgl. freiem Himmel
- Sonderform Aufzüge: nicht stationär, sondern s. fortbewegend
VersammlungsR - polizeiliche Befugnisse - Versammlungen in geschlossenen Räumen
- kein Teilnahmerecht d. Polizei mehr, da m. Art.8 I GG unvereinbar -> informat. Selbstbest. (Art.2 I iVm. 1 I GG) & Versammlg.freiht. wg. einschüchternder Wirkg. verletzt
-> nur noch gem. Art.4 III 1 Nr.2 bayVersG b. tats. Anhaltsp. f. Begehg. v. Straftaten oder erhebl. Gefahr f. öff. Si.
VersammlungsR - polizeiliche Befugnisse - Versammlungen unter freiem Himmel
- gem. Art.4 III 1 Nr.1 bayVersG Teilnahmerecht, wenn f. poliz. Aufgabenerledigg. erfoderl.
- anzeigepflichtig (Art.13 bayVersG) ggü. Kreisverw.behörde (Art.24 II 1 bayVersG); (-) b. Spontanversammlg. gem. Art.13 IV bayVersG -> auch gem. Art.3 III bayVersG kein Leiter erford.; bzgl. Eilversammlg. ANzeigepfl. (+), aber Anmeldefrist (-), Art.3 III bayVersG
VersammlungsR - polizeiliche Befugnisse - Bild- & Tonaufnahmen oder -aufzeichnungen
-> Art.9 bayVersG
- gem. Art.9 I 1 bayVersG müssen Aufnahmen offen geschehen & tats. Anhaltsp. Annahme e. erhebl. Gefahr f. öff. Si./Ordn. begründen; auch wenn Dritte dabei unvermeidb. betroffen, Art.9 I 2 bayVersG
- da auch Vers. in geschl. Räumen erfasst, muss Art.9 I bayVersG einschränkend interpretiert werden, um verfassungskonform zu sein
- Übersichtsaufnahmen gem. Art.9 II 1 bayVersG b. Vers. unter freiem Himmel erlaubt, um Polizeieinsatz zu lenken & leiten -> nur offen & b. großen, unübersichtl. Versammlg. im Einzelfall; gem. Art.9 II 2 bayVersG Aufzeichng. nur b. tats. Anhaltsp. f. Annahme v. erhebl. Gefahr f. öff. Si./Ordn.
- unverzgl. Auswertg. & Löschung innerh. v. 2 Monaten, soweit nicht f. Strafverfollg./Gefahrenabwehr aufzuheben gem. Art.9 III bayVersG
- gem. Art.9 V 1 bayVersG sind Gründe f. Aufzeichnung zu dokumentieren
VersammlungsR - polizeiliche Befugnisse - Verbot & Auflösung
- präventiv verbietbar oder repressiv auflösbar
- bzgl. geschl. Räumen: Art.12 I bzw. II bayVersG
- bzgl. freiem Himmel: Art.15 IV & VI bayVersG
-> zuständig gem. Art.24 II 1 bayVersG: Kreisverw.beh.
-> einschränkende Auslegg. n. Art.8 GG nötig
- gem. Art.15 I Alt.1 bayVersG erkennbare Umstände f. Auflösg./Verbot nötig -> mehr als Verdacht/Vermutg.
-> Leichtigkt. d. Straßenverkehrs idR. (-)
- milderes Mittel d. Beschränkg. muss ausgeschöpft sein & z. Schutz gleichwertg. RGüter notwdg. sein
- auch nur Teilauflösung als milderes Mittel einzubeziehen
- Einkesselung aber nicht erlaubt statt Auflösung
- Behandlg. v. sonstg. AOen, d. faktisch e. Verbot gleichkommen (z.B. Verbot an Grdstck.eigentümer, Demonstranten s. Grdstck. zu überlassen, wenn es aber gerade auf dieses Grdstck. ankommt f. Demo): Art.15 I bayVersG nicht analog anwendbar; PAG wg. Polizeifestigkt. nicht anwendbar (außer Adressat nicht Teilnehmer) -> (-)
- Art.5 III bayVersG: sofortiges Entfernen d. Teilnehmer nach AuflösungsAO; nach AO wieder Platzverweise gem. Art.16 PAG mögl.
VersammlungsR - polizeiliche Befugnisse - Verbot & Auflösung rechtsextremistischer Versammlungen
- insb. Art.15 II bayVersG
- verstärkte Stützg. d. Maßn. auf öff. Ordnung (-> ungeschriebene Regeln e. gedeihlichen Zusammenlebens auch bzgl. d. prägenden Wertmaßstäbe d. GG -> Demokratieprinzip gem. Art.20 GG, Föderalismus, Rechtsstaatlichkt.)
-> Absage an Rassismus u.ä.
- zudem ist GG verfassungsmäßg. Abkehr v. Nationalsozialismus -> verfassungsimmanente Schranken d. Versammlungsfreiheit
- n. BVerfG ("Brokdorf"): allein Beeinträchtigg. öff. Ordn. reicht nicht
- (+) aber, wenn im EInzelfall aggressives & Bürger einschüchterndes Verhalten d. Teilnehmer -> Klima potentieller Gewaltbereitschaft
-> Art.15 II Nr.1&2 bayVersG; Kritik an Nr.2: bereits durch Art.15 I bayVersG iVm. §130 IV StGb abgedeckt; zudem hier schon bloße Verharmlosg. sanktioniert -> Verstoß gg. Art.5 I 1 GG
- vgl. auch Militanzverbot gem. Art.7 Nr. bayVersG
Abschleppen von Kfz - Klausurfragen
- Standardfall hat 5 Fragen: RGrdl. / Umfang / Zuständigkt. / Wirkg. (ZBR) / Haftung f. Schäden
Abschleppen von Kfz - Klausurfragen - Abgrenzung zwischen Sicherstellung & atypischer Maßnahme (Art.11 I, II PAG)
- Fzg. als gefährdetes / gefährl. Objekt:
- wenn Fzg. gefährdet oder Zustand gefährl. -> Art.25 PAG
- wenn Fzg. verbotswidrig abgestellt:
- bloßes Versetzen: keine Sicherstellg. (kein neuer Gewahrsam durch Verwaltg.behörde) -> atyp. Maßn. (= Spiegelbild dessen, was d. Betroffene selbst z. Beseitigg. tun würde)
-> aber unmittelb. Ausf. / Vollstreckg. (Ersatzvornahme)?
- pers. Wegfahrgebot ggü. anwesendem Fahrer: da Grundverfügg. (+) ist Anwendg.bereich v. Art.9 PAG nicht eröffnet -> Art.53 I, 55 PAG
- Entfernung d. Pkw ohne vorherg. Wegfahrgebot (gesetzl. Halte-/Parkverbot ohne Schild/AO d. Polizei): unmittelb. Ausf. (Art.9 I 1 Alt.2 PAG)
- Sonderfall Verkehrszeichen/-einrichtungen: VA (+); Bekanntmachg. durch Gelangen in Wirkg.kreis d. Schildes -> GrundVA (+) -> Art.9 I PAG (-); Art.55 I 1 PAG (+) -> muss aber gem. Art.43 I 1 bayVwVfG bekanntgemacht werden ((-) b. nachträgl. Aufstellg. -> hier nur Art.9 I PAG)
- Verbringen auf Polizei-/Abschlepphof: Sicherstellg.
-> Umfang d. Maßn.: n. Zweck; keine Parkplatzsuche durch d. Polizei; Verwahrg. nur wg. ZBR bzgl. Abschleppkosten ermessensfehlerhaft
Abschleppen von Kfz - Klausurfragen - Abgrenzung zwischen Sicherstellung & atypischer Maßnahme (Art.11 I, II PAG) - Zuständigkeit
- gem. Art.2 I PAG: Polizeivollzugsbeamte
- originär -> Art.3 I PAG nicht heranzuziehen
- (P) Verkehrszeichen: Polizei darf nur eigene VAe (Art.53 I PAG) vollziehen -> Verkehrszeichen-VA aber v. Verwaltungsbehörde erlassen -> Verkehrszeichen ersetzt aber Einzelweisung d. Polizisten -> Zurechnung an Polizei -> (+)
- (P) kommunale Verkehrsüberwachg. (KVÜ): gilt als generell gem. Art.9 I PAG als Beauftragter (wie Abschleppunternehmer dann im Einzelfall)
Abschleppen von Kfz - Klausurfragen - Abgrenzung zwischen Sicherstellung & atypischer Maßnahme (Art.11 I, II PAG) - Abschleppkosten & ZBR
- Abschleppkosten: Polizeigebühren & Auslagen (Werklohn f. Abschleppunternehmer)
- b. Ersatzvornahme: Art.55 I 2 PAG -> Kosten v. Fahrer (da ihm ggü. Grundverfügg. erging), nicht v. Halter verlangbar
- b. unmittelb. Ausf.: Art.9 II PAG -> Kosten v. Fahrer & Halter (Art.7/8 PAG) verlangbar
-> Auswahlermessen d. Polizei, wer herangezogen wird; Halter haftet, wenn er im Zeitp. d. Störg. Mindestmaß an Sachherrschaft hatte
- ZBR (bzgl. Bezahlg. d. Abschleppkosten): Art.28 III 3 Hs.1 PAG (+) -> aber nur bzgl. Sicherstellg.; nicht auf Art.9 / 53 I, 55 PAG übertragbar; Vorenthaltg. d. Nutzg.möglkt. = Eingriff in Art.14 I GG -> Rechtfertigg. nicht durch Analogie zu Art.28 III 3 Hs.1 PAG mögl.; zudem fehlende Regelungsabsicht in Art.14 III KG erkennbar
Abschleppen von Kfz - Klausurfragen - Abgrenzung zwischen Sicherstellung & atypischer Maßnahme (Art.11 I, II PAG) - Haftung für Abschleppschäden
- gem. Art.9, 55 PAG privater Abschleppunternehmer beauftragbar
-> b. Beschädigg. durch Beauftragten: Dreiecksbeziehg. Polizei - Abschleppunternehmer - Polizeipflichtiger
- ör. Ersatzanspr. (Amtshaftg., Haftg. wg. enteignungsgl. Eingriffs) gg. Träger d. Polizei
- delikt. Anspr. gg. Beauftragten
- soweit durch Abschleppmaßn. ör. Verwahrungsverhältn. entsteht -> Haftg. d. Polizei entspr. §278 BGB f. Unternehmer als Erfüllungsgehilfen
- b. bloßer Umsetzg. ohne Verwahrungsverh.: n. Rspr. dennoch Anspr. aus Amtshaftg./enteignungsgl. Eingriff, da Unternehmer trotzdem hoheitl. Gewalt ausübt -> Art.34 S.1 GG verlangt, dass Tätigwerden d. Unternehmers ör. mögl. & vorgesehen ist -> übertragene Maßn. ör. Bereich d. Staates zuzuordnen -> b. Art9, 55 PAG (+)
Rechtmäßigkeit einer Vollstreckungsmaßnahme
1) Ermächtigg.grdl.:
- Ersatzvorn.: Art.53 I PAG iVm. 55 I 1 PAG
- Zwangsgeld: Art.53 I PAG iVm. 56 PAG
- unmittelb. Zwang: Art.53 I PAG iVm. 58 I & II, 60-69 PAG
2) formelle RM d. Vollstr.maßn.: sachl. Zustä. -> Polizei, Art.53 I PAG; Anhörg. -> (-), b. VAen sowieso Art.28 II Nr.5 bayVwVfG
3) mat. RM d. Vollstr.maßn.:
a) allg. Vss.: vollstreckb. Grundverfügg. -> Wirksamkt., inhaltl. Vollstreckbkt. durch befehlenden VA iSd. Art.53 I PAG, form. Vollstrbkt. n. Art.53 I PAG (Bestandskr./sofortg. Vollziehbkt. gem. §80 II 1 Nr.2 VwGO), Nichterfüllg. d. durch Grundverfügg. auferlegten Pfl.; RM d. Grundverfügg.: Konnexitätsgrds. (str.); kein Vollstr.hindernis (ggf. Duldungsverfügg. b. Eingriff in Rechte Dritter)
b) ordnungsgem. Durchführg. d. Volstr.: Androhung (entbehrl. b. Art.59 I 3 PAG) -> Ersatzvorn. gem. Art.59 IV PAG, Zwangsgeld gem. Art.59 V PAG, unmittelb. Zwang gem. Art.64 PAG; ordnungsgem. Anwdg. d. Zwangsmittels
c) pflichtgem. Ermessensausübg. (Art.5 PAG): Entschließungsermessen z. Zwangsausübg.; Auswahlermessen bzgl. Zwangsmittel; VHM (Art.4 PAG) d. konkr. Anwdg. (Intensität)
Rechtmäßigkeit eines Kostenbescheids für Ersatzvornahme / unmittelbaren Zwang
1) Ermächtigg.grdl.: Ersatzvorn. gem. Art.55 I 2 PAG iVm. §1 Nr.4 PolKV; unmittelb. Zwang gem. Art.58 III PAG iVm. §1 Nr.6 PolKV (Nr.7 b. Sofortvollzug)
2) form. RM d. Kostenbescheids: Zustä. -> Vollstreckg.beh. (Art.1 I 1 KG iVm. Erm.grdl.); Verfahren, Form -> n. bayVwVfG
3) mat. RM: kostenpfl. Vollstr.maßn. muss rm. gewesen sein & weitere Vorschr. über Grund / Höhe (§§1, 2 PolKV bzgl. Rahmen, Art.76 S.2 PAG bzgl. Bemessg.) / Schuldner eingehalten; Ermessen: Entschließg. -> Art.76 S.4 PAG grds. (-), nur b. Unbilligkt. verzichtb. / Auswahl: grds. Betroffener / Veranlasser (Art.2 I KG) -> Art.55 I 3, 58 III 2 PAG -> KG anwendbar -> n. Art.2 IV KG haften mehrere Schuldner gesamtschuldnerisch (aber ü. Art.76 S.4 PAG wieder Absehen wg. Unbilligkt. mögl.)
Überblick
- dienst staatl. Gewährlstg. d. inneren Sicherheit durch organsiat. Vorkehrungen & Hdlg.ermächtigg., d. z. Schutz bedrohter RGüter beitragen
- schützt Funktionsfähigkt. staatl. Ordnung
-> insg. Öffentliche Sicherheit
Überblick - polizeilicher Gefahrbegriff
= Wahrscheinlichkt. d. Eintritts e. Schadens an geschütztem RGut
- abstrakte Gefahr: im Vorfeld; antizipierend
- (konkreter) Gefahrenverdacht: Gefahrerforschung & Gefahrenvorsorge
- konkrete Gefahr: Gefahrenabwehr im konkr. Fall
- Strafverfolgg.: keine Gefahrenabwehr -> repressiv
Überblick - Handlungsrichtungen
- präventiv -> LandespolizeiR; repressiv -> StPO
- gg. Störer: Handlungs-/Zustandsstörer
- gg. Nichtverantwortl.
Überblick - Handlungsebenen
- Gefahrenabwehr
- Gefahrenvorsorge; vorbeugende Verbrechensbekämpfung
- (P) nachträgl. Sicherungsverwahrung: gem. Art.30, 70 GG mögl. als präventive Maßnahme durch Landesgesetzgeber; aA. BVerfG: gem. §66a StGB hat Bund mittels konkurr. Gesetzgbg. n. Art.74 I Nr.1, 72 I GG abschließd. Regelg. getroffen -> Landesregelung verfassungswidrig
Unterschiede präventives / repressives Handeln
- StPO / LandespolizeiR
- b. repress. Tätigkt. unterstehen Polizeibeamte Justizminister, b. präv. Handeln d. Innenminister
- RSchutz gem. §23 EGGVG b. repress. und gem. §40 I VwGO b. präv. Handeln
- repressiv gelten best. Grds., wie Unschuldsvermutung, ne bis in idem, etc.; b. präv. (-)
- auch kumulatives Handeln mögl. -> doppelfunktionale Maßnahmen => Abgrenzung n. Schwerpunkt d. Maßn., wie f. obj. Beobachter erkennbar (Lit.: ex ante; Rspr.: ex post)
-> getrennte RWegzuwständigkt. oder gemeinsame mögl.
polizeilicher Schutz bzgl. privater Rechte
- nur subsidiär gem. Art.2 II PAG
-> wenn gerichtliche Hilfe nicht rechtztg. zu erlangen & ohne poliz. Hilfe Verwirklichg. d. Rechts vereitelt/wesentl. erschwert
Subsidiarität ggü. Behörden (insb. Zuständigkeitsabgrenzung Polizei <-> Sicherheitsbehörden)
- gem. Art.3 PAG Polizei nur zuständig, wenn Hilfe durch and. Behörde nicht/nicht rechtztg. mögl. erscheint
-> Zuständigkt.abgrenzung Polizei / Sicherheitsbehörden
- Art.6 LStVG: Gemeinden, LRA, Regierg., Innenministerium
- Weisungsbefugnis ggü. Polizei, Art.9 II POG, 10 S.2 LStVG
Gefahrenabwehr & GG
- Polizei im Bundessaat: durch Länder wahrgenommen, Art.30, 70 GG; Ausnahmen (Bund zuständig): Art.73 I Nr.5, 9a, 10); v. Polizei zu schützende Rechtsordnung aber wiederum v.a. durch Bund geprägt (vgl. Art.11 II Nr.1 PAG, Art.7 II Nr.1 LStVG)
- rechtsstaatl. Anfdrg.: Bindung an Gesetz & Recht, Art.20 III GG, insb. GRe (Art.1 III GG) -> Vorbehalt & Vorrang d. Gesetzes; VHM-Grds. (folgt aus RStaatsprinzip, konkretisiert durch Art.4 PAG, 8 LStVG
- demokratische Legitimation: s.o.; zudem parlament. Verantw. d. Innenministers, Art.51 I BV -> oberste Dienstbehörde d. Polizei (Art.1 III 2 POG) & Sicherheitsbehörden (Art. 6 LStVG)
- Grundrechtsfragen: geregelte GR-Eingriffe d. Bürger -> Freiheitsentziehg. gem. Art.2 II 3, 104 GG, Wohnungsdurchsuchung gem. Art.13 GG, Art.8 II, 10 II, 11 II GG
Organisation der Gefahrenabwehrbehörden
- in POG geregelt f. Polizei, in eigenen Gesetzen f. and. Sicherheitsbehörden (vgl. Art.77 I BV)
materieller/funktioneller Polizeibegriff
= alle Behörden, denen d. Funktion d. Aufrechterhaltg. d. öff. Sicherht. & Ordn. zukommt
-> Polizei-/Sicherheitsbehörden
-> Art.83 I BV
formeller Polizeibegriff
= alle Aufgaben d. Polizei im institutionellen Sinn
-> Gefahrenabwehr & Strafverfolgg.
uneingeschränkt-institutioneller Polizeibegriff
= alle Angehörg. d. staatl. Einrichtg. "Polizei"
-> Polizeivollzugs-/-verwaltungsbeamte & übrige Bedientstete d. FS Bayern
- gem. Art.1 I POG f. POG gültig
eingeschränkt.institutioneller Polizeibegriff
= uniformierte Vollzugspolizei
- Art.1 PAG
systematische & hierarchische Gliederung der Polizeibehörden
-> Bundes-/Landes-/Kommunalpolizeibehörden
- gem. Art.83 I BV kann jede bayer. Gemeinde innerh. ihres eigenen WK örtl. Polizei einrichten (Kommunalpolizei)
- Bundespolizeibehörden: Bundespolizei, Bundesamt f. Verfassungsschutz, BKA, Strom- & Schifffahrtspolizei (§§24 ff. WaStrG, §1 Nr.2 SeeaufG)
- Landespolizeibehörden (Art.3 II POG): Landes- (Art.4 POG) / Bereitschaftspolizei (Art.6 POG) / LKA (Art.7 POG) / Polizeiverwaltungsamt (Art.8 POG) -> nur innerdienstl. Relevanz -> Verstoß (-) RW
- Sicherheitsbehörden: Art.6 LStVG
- Hierarchie: Art.1 III 2 POG ff.; bzgl. Gemeinden immer auf Wirkungskreis abzustellen (Art.110 / 115 GO)
Aufgaben der Polizei, Art.2 PAG
- Gefahrenabwehr, Art.2 I PAG: allg. oder im Einzelfall bestehd. Gefahren f. öff. Sicherht. & Ordn. (vgl. Art.11 I PAG -> dort aber nur im Einzelfall bestehd. Gefahr)
- Schutz priv. Rechte, Art.2 II PAG: z.B. Streitschlichtg. zw. Bürgern; nur in Ausnahmefällen (idR. sonst Gerichte) -> gerichtl. Schutz nicht rechtztg. erlangbar & ohne poliz. Hilfe Verwirklichg. d. Rechts vereitelt / wesentl. erschwert -> Subsidiarität, außer Rechte auch durch Strafvorschr. o.ä. geschützt
-> Befugnisse d. Art.11 ff. PAG eröffnet -> Sicherungsmaßn.; f. Bürger ANspr. auf poliz. Einschreiten
- Vollzugshilfe, Art.2 III PAG: f. and. Behörden & Gerichte; unmittelb. Zwang auf Ersuchen e. and. Behörde (Art.50 I PAG) oder e. Gerichts/StA (Art.50 II PAG) mögl. -> Behörde kann Maßn. nicht selbst durchsetzen (-> Polizei kann daher hier nie Zwangsgelder festsetzen oder Ersatzvornahme anordnen -> kann Behörde auch)
- (P) Passivlegitimation: Primärmaßnahme/"Ob" d. Zwangsanwdg. -> ersuchende Behörde, Art.7 I Alt.1, II 1 bayVwVfG; Art & Weise d. Durchführg. -> ersuchte Behörde, Art.7 I Alt.2, II 2 bayVwVfG
- unselbstständg. Vollzugshilfe gem. Art.37 II VwZVG: angefangene (eigene) Vollzugsmaßn. d. VA-erlassenden Behörde durch Polizei "zu Ende" vollstreckt -> AUfgabe aus Art.2 IV PAG
- b. bestehendem Weisungsverhä. (Art.4 II Nr.1 bayVwVfG) keine Vollzugshilfe mögl.; b. Weisg. nimmt Polizei eigene Aufgabe aus Art.2 I PAG war (vgl. Art.9 II POG)
- weitere Aufgaben, Art.2 IV PAG: z.B. §163 StPO, 53 I OWiG; wenn dort keine Befugn. geregelt -> Befugnisse gem. Art.11 ff. PAG
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