Neuere Kirchengeschichte
Kirchengeschichte Spätmittelalter bis 20 Jh.
Kirchengeschichte Spätmittelalter bis 20 Jh.
Kartei Details
Karten | 117 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Theologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 04.09.2013 / 09.06.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/neuere_kirchengeschichte
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/neuere_kirchengeschichte/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Deutschland: Weimarer Republik
- beginnt nach 1. WK (Ende Monarchie) => landesherrliches Kirchenregiment endet! Der Kaiser hat nun keine Macht mehr über Christentum. -> Kirchen wurden zu Rechtspersönlichkeiten/Körperschaften des öffentlichen Rechts mit bestimmten Privilegien: können Steuern einziehen, an Schulen unterrichten, an staatlichen Universitäten entstehen theol. Fakultäten => „hinkende Trennung“ zwischen Staat und Kirche (Kirche nicht mehr Funktion des Staates (-> ordnet ihre Angelegenheiten selbst), trotzdem aber noch eng mit diesem verbunden.)- gestärkte(s) Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit der Kirche
- Weimarer Republik relativ labil... keine Erfahrung im Umgang mit Demokratie.
- Hitler hatte einfache dualistische Weltsicht
Deutschland: Nationalsozialismus und Kirchen
- „Deutsche Christen“ 1932 gegründet. Ziel: Zusammenschliessung der deutschen Kirche zu einer Reichskirche. Ein gegenüber zum Staat herstellen. Dies gelingt aber nicht. 1938: Hitler und Partei arbeiteten auf Vernichtung der Kirche hin. Während des Krieges kam es zu einem Stillstand in dieser Bestrebung.
- alle Leute mit jüdischen Wurzeln sollten aus Beamtenstaat entfernt werden: dieser Paragraf wurde auch in einzelnen Kirchen durchgesetzt. Martin Niemöller gründete daraufhin den „Pfarrernotbund“ => sagte, staatliche Paragraphen können nicht in den Kirchen gelten.
- “Sportpalastkundgebung“ der DC: wollen AT abschaffen etc., stösst auf Ablehnung.
- Barmer Synode 1934: theol. Erklärung wird verabschiedet. Antwort auf die Herausforderung der Kirchen durch den Nationalsozialismus. Auch Karl Barth wirkte dort fest mit.
- Barths Theologie gab ihm die Möglichkeit, scharf zu trennen.
- Bekennende Kirche trennt sich von den DC: eine Art Kirchenspaltung.
- nach 2. WK wurde dieses Verhältnis negativ dargestellt. Innerhalb der DC sowie innerhalb der Bekennenden Kirche gab es eigentlich Leute, die differenziert dachten. Es gab viele Grautöne.
- es gibt in BK Differenzen ums Vorgehen, radikaler und gemässigter Flügel.
- 1938 Prozess gegen Niemöller -> persönlicher Gefangener von Hitler.
- Bonhoeffer 1945 hingerichtet
- man solidarisiert sich nach innen (Burgfrieden) 1939: Euthanasieprogramm Hitlers. Kirchlicher Widerstand verhinderte nicht den Abtransport von 1000en von Juden, und 1941 Beschluss zur Endlösung... => Kirchen protestierten erst 1943. Haben bei der Verhinderung des Massenmords versagt. Unterschätzten auch Massenmorde, aber man wusste davon. Eine traurige Bilanz.
- seit Reformationszeit haben Kirchen enge Anlehnung an Staat. Man widersprach dem Staat eigentlich nicht.
Ökumene: Begriff
- alte Kirche kann man eigentlich als ökumenisch bezeichnen. Katholisch meint ja „das Gesamte“. So hat man zu dieser Zeit die Ökumene verstanden -> ganze Erde, alle Konfessionen etc.
- im 19. und 20. JH bekommt der Begriff eine neue Perspektive.
- Ökumene im 19. JH: Zersplitterung des Christentums nach der Reformation. Bleibt so bis zur französischen Revolution. Man hatte religiös homogene Territorien. Probleme traten erst auf, als sich Konfessionen im 19. JH zu bekriegen begannen.
- 1815: Wiener Kongress: ab dann sassen unterschiedliche Konfessionen auf den gleichen Territorien.
Erweckungsbewegung 19. JH.
- seit Mitte 19. JH: Internationalisierung
- sucht die Gemeinschaft der Gläubigen über die eigenen nationalen und konfessionellen Grenzen: 3 Bsp.
- YMCA: „young men`s christian association“ 1844 gegründet.
- christliche Studentenverbindungen tun sich international zusammen: „Christlicher Studentenweltbund.“
- 1867 „lambeth conference“ der anglikanischen Kirche fand erstmals 1867 statt.
Mission: Weltmissionskonferenz in Edinburgh 1910
- wichtige Impulse gehen davon aus. Man setzte sich dort zum Ziel, die ökumenische Bewegung zu koordinieren. Wichtige Persönlichkeiten
-John Mott: amerikanischer Methodist.
-Josef H. Oldham: schottischer Presbyterianer.
"Praktisches Christentum"
- Zusammenschluss: gemeinsames Handeln wurde versucht zu fördern
- 1925: Stockholmer Weltkonferenz für praktisches Christentum
- 1930 wird der ökumenische Rat für praktisches Christentum gegründet. („Life and Work“); Katholiken aber sind nicht beteiligt
- Weltmissionskonferenz 1910
- Weltkonferenz über Glaube und Kirchenverfassung 1927
- hat weitreichende Folgen. Ein Protagonist, der auch überlegen will: „was sind die theol. Grundsätze, die uns einen“ ist Brent von der Biblical Church aus England.
- Beeinflusst von der Weltmissionskonferenz findet 1927 die Weltkonferenz über Glaube und Kirchenverfassung (faith and order) in Lausanne statt. Auch Schweizer Kirchen sehr engagiert. Die röm. kath. Kirche verbot Mitarbeit. Sie wollte, dass die getrennten Kirchen in den Schoss Roms zurückkehren. Für orthodoxe (östliche Kirche) und Lutheraner war Einigung eigentlich Utopie, man führte aber trotzdem Gespräche, locker, und es begann eine Zusammenarbeit über das Wesen der Kirche. (Die ganze Ekklesiologie (was heisst Kirche genau?) wird eigentliche erst im 20. JH relevant).
Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
- Ziel: Koordination der Kirchen zu fördern.
- Tiefen des ökumenischen Bewusstseins zu fördern.
- alle 8-10 Jahre: Weltkonferenzen, die einem bestimmten Thema gewidmet sind.
- über 200 Mitgliedkirchen.
- Abgeordnete wählen einen Zentralabschluss (wie eine Legislative)
- 6 Präsidenten
- Sitz in Genf
Leuenberger Konkonkordie
1973 verabschiedet. Alle Kirchen, die diese Leuenberger Konkordie unterzeichnen, sind Mitglied der GEKE (Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa) Gemeinsamer Nenner ist das gemeinsame Verständnis des Evangeliums, obwohl es ja auch Differenzen gibt. Das Gemeinsame ist aber stärker. Seit dann kann auch bei den Lutheraner Abendmahl geholt werden, gemeinsame Sakramente gefeiert werden.
EKD
- Evangelische Kirchen Deutschland
- 1945 gegründet
VELKD
-1948 entstand die vereinigte evangelisch-lutherische Kirche Deutschlands, VELKD. Man will sich konfessionell landesweit zusammenschliessen und die Einheit unter den Lutheranern fördern und bewahren.
Stuttgarter Schulderklärung
1945, bald nach Kriegsende: der Rat des EKD und der Generalsekretär, welcher die Nachkriegszeit sehr prägte, gaben die Stuttgarter Schulderklärung heraus.
Diese anerkennt die Schuld der Kirchen und klagt sich selbst auch an. Es führt zu Empörung im Inland.
BEK
1969 kommt es zum BEK: Bund evangelischer Kirchen, auch in der DDR also zu einem Zusammenschluss
Zweites Vatikanisches Konzil
- 1962-65
- Zäsur für die Kirche
- Vom 19. JH bis zum zweiten vatikanischen Konzil ist die Kirche sehr konservativ. Nun versucht die Kirche die Herausforderungen der neuen Zeit anzunehmen und aufzunehmen. Aggiornamento ist hier der Leitbegriff. Eine innere Reform der Kirche findet statt
- Im zweiten Vatikanum versucht man wieder, die Stellung des Bischofs mehr zu stärken und die Kollegialität Papst-Bischof zu betonen.
- Intensivierung der Bibelwissenschaften -> Öffnung
ökumenische Kommunitäten 20. JH.
Nach dem 2. WK bilden sich nun mehrere neue ökumenische Kommunitäten, neue Formen (im Protestantismus wird nun versucht, das kommunitäre Leben wieder zu finden, das im 16. JH abgeschnitten wurde):
- Schütz gründet die Iona Community in Schottland.
- Fokulare Bewegung in Italien. Chiara Ludich gründet diese. Diese Kommunitäten arbeiten v.a. mit Jugendlichen, engagieren sich für Frieden und Gerechtigkeit, wollen neues christliches Zusammenleben mit ökumenischer Ausrichtung. Man will ein christliches Leben, das sich im Alltag auswirkt
Heuristik
Auffinden historischen Materials
Periode Reformation und Entstehung der Konfessionen
1517-1648 (Thesenanschlag - Ende 30 j. Krieg)
Periode Neuzeit
1648-1917/18 (Westfälischer Friede-Europäische Revolutionen)
Periode Zeitgeschichte
ab 1918 -> Geschichte, die die lebende Generation erlebt
Letztes Konzil vor der Reformation
5. Laterankonzil 1517 -> ohne Ergebnisse
Das ausgehende Spätmittelalter: Umwälzungen im 16. JH: Politik
- Habsburger: Herrscherfamilie. Betreiben Familienpolitik, z.B. durch Heirat in Spanien
- Kaiser vs. Reichsstände: Kampf um Macht-Reichsstände:-> Fürstbischöfe -> Kurfürsten, Reichsfürsten, freie Reichsstände
- Gremien (Reichsstände & Kaiser)-> Reichstag: seit 8. JH - 17. JH, von Kaiser einberufen-> Reichsregiment, ab ca. 1500: konnte sich nicht durchsetzen (wegen Interessen des Kaisers)
- Reichsstände sammeln sich in Reichskreisen: Versplitterung des Reiches (in den einzelnen Territorien: zentrale Verwaltung, Beamte etc: etw. wie frühmoderner Staat)
- 512 beschliesst der Reichstag, dass er die höchste Macht haben sollte: tagt aber unregelmässig und kann keine Kontinuität entfalten
- Grund, wieso sich Reformation so lange halten konnte: Reichsstände nahmen Kaiser die Kraft weg, vehement gegen sie vorzugehen.
Das ausgehende Spätmittelalter: Umwälzungen im 16. JH: Gesellschaft
- Zu diesem Zeitpunkt: Ständewesen.
- Adel hat 50% des Grundbesitzes und viel Macht. Umstellung von Natural zu Geldwirtschaft bereitet Adel aber Schwierigkeiten -> verlieren Geld
- Bürgertum (Beamte und Handwerker) gewinnt an Macht in Städten. Interessiert an religiösen Entwicklungen.
- Bauern (90%) sind abhängig von Grundherren.Insgesamt: Gewichtsverlagerung Land -> Stadt / Adel -> Bürgertum
Das ausgehende Spätmittelalter: Umwälzungen im 16. JH: Kirche
- Ruf nach Reform an „Haupt und Gliedern“ seit dem 15. JH. Konziliarismus:-> Konstanz 1414-18
- -> Bael-Ferrara-Florenz 1431-49 => Konziliare Bewegung scheitert, Papsttum dadurch gestärkt
- Schultheologie, offizielle Kirchenleitung, Volksfrömmigkeit: diese 3 driften auseinander. Deshalb kann die neue Theologie der Reformation so Fuss fassen.
- Volksfrömmigkeit:
- aktive, vielfältige, lebendige religiöse Praxis (Heiligenverehrung, Wallfahrten-Aufschwung von Kirchenbauten
- Leben von vielen Unsicherheiten begleitet: Sehnsucht nach Heil, Lebenssinn spielen bedeutende Rolle.
- lange Tradition des Weltgerichts wird immer mehr auf das Individuum nach dem Tod bezogen. Auf diese bereitet man sich vor durch: A) Messstiftungen (Priester lesen Messen gegen Geld für Verstorbene) B) Ablass
Das ausgehende Spätmittelalter: Umwälzungen im 16. JH: Entdeckungen
- Humanismus (seit 14. JH)
- Buchdruck -> bewegliche Letter ab 1440 -> Buchdruck in allen Variationen (teuer, billig, Flugblätter, Bilder, Bücher...) -> nach 1500 Zunahme von zeitgenössischen Büchern. (Basel besonders wichtiger Buchdruckort für Süddeutschland und CH)
- Indien (Vasco da Gama, 1491)
- Amerika (1492) => Aufstieg Spanien und Portugal zu Grossmächten (neben Niederlanden, England, Frankreich)
- Heliozentrisches System (Kopernikus, 1507)
Humanismus: Modell
- durch Wissen und Glauben den Zugang suchen
- Humanismus glaubt an das gute im Menschen
- Humanismus: Schwester der reformatorischen Bewegung
- (Personen wendeten sich von Scholastik ab und dem Humanismus zu)
Humanismus: Länder
zunächst in Italien, dann Frankreich und England
1524: Reformation in der CH: Bund
1524 Reformation schreitet in der CH allgemein fort -> Uri, Schwiz, Unterwalden, Luzern, Zug, später Solothurn und Freiburg, schliessen einen Bund.
Erasmus: Schrift über den freien Willen
Ablehnung an die reformatorische Rechtfertigungs- und Gnadenlehre (Luther sagte, es gäbe keinen freien Willen, und wenn, dann eh nur einen, der Schlechtes vermag. Luther sagt, der Mensch handle nicht aus freiem Willen, sondern nur durch die Gnade Gottes, also alles Gute kommt sozusagen von oben, der Mensch trägt nichts dazu bei. // Erasmus sagt, der Mensch trägt durchaus etwas zu seinem Heil bei)
Luther: Biografie
- 1483 geboren in Eisleben, am Tag darauf, 11. Nov getauft; deshalb Martin
- 1501 Grundstudium in Erfurt -> Magister
- 1505Beginn Jurastudium
- 1505 Gewitter: Angst, unvorbereitet für Weltgericht zu sterben / Gelübde für St. Anna -> Eintritt in Augustinerkloster
- 1507 Priesterweihe
- 1507 Theologiestudium
- 1510 Reise nach Rom
- 1511 Übersiedlung nach Wittenberg
- 1512 Professor an der Uni Wittenberg, bis zu seinem Tode 1546. In Wittenberg promoviert er zum Doktor und arbeitet Tag und Nacht über der Bibel.
Theologien Luthers: Theologie des strafenden Gottes
- (damals übliche Volksfrömmigkeit)
- sieht sich als Schneckenhaus
- Mit seiner Gerechtigkeit straft Gott die Sünder (=aktive Gerechtigkeit)
- er hasst diesen strafenden Gott und die Iustitia Dei
- denkt, Mensch soll Iustitia Dei Gott zukommen lassen, um sie zu erlangen (sieht sich aber unfähig, dies zu tun) -> alle kath. Vorgaben etc müssen dafür erfüllt werden
- denkt, Mensch sei egozentrisch
-
- 1 / 117
-