MODUL 7 Woche 3 und 4
Immunsystem
Immunsystem
Set of flashcards Details
Flashcards | 69 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Medical science/Pharmaceutics |
Level | University |
Created / Updated | 19.02.2012 / 02.02.2013 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/modul_7_woche_3_und_4
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/modul_7_woche_3_und_4/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
somatische Rekombination als Vorraussetzung für die Vielfalt der Immunrezeptoren erklären
- die funktionellen Antikörper werden im Laufe der B-Zell-Differenzierung durch somatische Rekombination zusammengebaut, indem zufällig und antigenunabhängig bestimmte Segmente ausgewählt werden
- sie läuft auf genomischer Ebene (DNA-Segmente) ab, nicht wie beim alternativen Splicing auf mRNA-Ebene
- die Gene für den variablen Teil liegen in der Keimbahnkonfiguration vor und sind in Teilgene aufgeteilt
- es kommt zum Abbau von genetischem Material, sodass jede B-Zelle ein einzigartiges Genom hat
- beim Zerschneiden/Zusammenfügen der DNA treten Ungenauigkeiten auf, die Verbindungsvielfalt (junctional diversity) hervorrufen
- es gibt v- (variabel), d- (diversity) und j- (joining) Teilgene
- C-Teilgene codieren für den konstanten Teil der Rezeptoren, tragen nicht zur Vielfalt bei, aber entscheiden, welche Ig-Klasse produziert wird
- in jeder Teilgruppe gibt es mehrere unterschiedliche Teilgene, die durch die V(D)J-Rekombinase zu einem V(D)J-Gen zusammengesetzt werden
somatische Hypermutation erklären
- läuft in reiferen B-Zellen ab, die ihr Genom bereits komplett umgelagert haben
- bei der Proliferation dieser Zellen werden in den variablen Abschnitten der Leicht- bzw. Schwerkettengene Mutationen eingeführt, sodass die Tochterzellen strukturell veränderte B-Zell-Rezeptoren exprimieren
- die somatische Hypermutation ist ein antigenabhängiger Selektionsprozess, dessen Mechanismus vielfältig ist
- so wird z.B. in diesem Entwicklungsstadium die "activation induced Deaminase" (AID) stark exprimiert, die Desoxycytidin (dC) zu Desoxyuridin (dU) desaminiert
- in der Replikation wird dU als dT gelesen, was zu einer C-zu-T-Mutation führt
Affinitätsreifung erklären
- Zellen, die bestimmte Antigene mit höherer Affinität binden als die Ursprungszelle, werden bevorzugt zur Proliferation angeregt, sodass sie positiv selektiert werden
Funktion des MHC-I bei der Antigenpräsentation erklären
- wird auf fast allen Körperzellen exprimiert
- die Spaltpeptide werden mithilfe des TAP-Transporters aus dem Zytosol ins Lumen des ER transportiert (ATP-abhängig)
- für die Präsentation der Spaltpeptide muss zunächst MHC-I synthetisiert und in der Membran des ER verankert werden
- dazu wird zunächst die alpha-Kette des MHC gebildet und in partiell gefalteter Form in die ER-Membran eingebaut und mit Calnexin stabilisiert
- nach Bindung des beta2-Mikroglobulins zerfällt der Komplex, und das MHC-I wird mithilfe von Careticulin und Tapasin am TAP-Transporter fixiert
- in dieser Form wird der Proteinkomplex in der Membran des ER festgehalten, bis ein passendes Antigenpeptid in der Antigenbindungsfurche andockt
- dadurch wird das peptidbesetzte MHC-I freigesetzt, in einem Vesikel zur Plasmamembran transportiert und nach der Verschmelzung mit der Zellmembran auf der Zelloberfläche für T-Zellrezeptoren zugänglich
Funktion des MHC-II bei der Antigenpräsentation
- auf der Oberfläche von profes. präsent. Zellen exprimiert
- extrazelluäre Pathogene gelangen bei Phagozytose durch professionell präsentierende Zellen in intrazelluläre Vesikel
- diese Phagosomen verschmelzen mit Lysosomen zu Phagolysosomen, in denen Pathogenproteine durch Proteasen zu Peptiden abgebaut werden
- MHC-II ist in der Membran des ER verankert
- da es aber innerhalb des ER zunächst keine Spaltpeptide binden soll, wird die Peptidbindungsfurche durch die invariante Kette blockiert
- durch die Blockade schnüren sich Vesikel vom ER ab, die den invariant-chain-MHC-II-Komplex enthalten
- diese Endosomen verschmelzen mit Phagolysosomen, die die antigenen Epitope enthalten
- nach der Verschmelzung wird die invariante Kette abgebaut, Clip-Fragment besetzt aber weiter die Bindungsfurche bis es durch HLA-DM abgebaut wird
- Vesikel mit MHC-II-Antigen-Komplexe verschmelzen mit der Membran
Polygenie als Faktor für die Vielfalt der MHC-Proteine beschreiben
- der MHC ist polygen
- beim Menschen codieren 3 unterschiedliche Gene für die alpha-Ketten der MHC-I-Proteine, die man als HLA-A, HLA-B und HLA-C bezeichnet
- es gibt auch 3 Paare von alpha- und beta-Kettengenen, die für verschiedene antigenpräsentierende MHC-II-Proteine (HLA-DP, HLA-Q, HLA-R) codieren
- da der HLA-DR-Komplex zwei verschiedene beta-Kettengene enthält, können aus den drei Gensätzen vier verschiedene Typen von MHC-II-Proteine hervorgehen
- das HLA-DM-Protein präsentiert keine Antigenpeptide, sondern fungiert als Immunregulator
Polymorphismus als Faktor für die Vielfalt der MHC-Proteine beschreiben
- der MHC ist hochgradig polymorph
- für einige MHC-I-Gene wurden an einem Genlocus mehr als 100 verschiedene Allelvarianten identifiziert
- die Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum in einem MHC-Genlocus auf beiden Chromosomen das gleiche Allel aufweist, ist sehr gering, d.h. die meisten Menschen sind im MHC-Komplex heterozygot
kodominante Expression als Faktor für die Vielfalt der MHC-Proteine erklären
- MHC-Allele werden codominant exprimiert, d.h. jeder Genlocus codiert für zwei exprimierte MHC-Proteine
- bei der Fortpflanzung können bei einem Nachkommen demnach 4 mögliche Allelkombinationen (2 vom Vater, 2 von der Mutter) auftreten
- deshalb unterscheiden sich auch Geschwister häufig in ihren MHC-Allelen
- da das für jeden Genlocus zutrifft, gibt es bei verschiedenen Individuen praktisch keine MHC-Identität; dies erschwert die Suche nach geeigneten Organspendern
den Thymus histologisch erkennen und korrekt benennen können.
Thymus:
- lyphoepitheliales Organ
- Grundgerüst: Epithelzellen, Thymozyten
1. Rinde (Cortex)
2. Mark (Medulla)
3. bindegewebige Kapsel mit Einstülpungen
anatomische Besonderheiten:
- Pseudoläppchenstruktur (dunkel und hell)
den Lymphknoten histologisch erkennen und korrekt benennen können.
1. Rinde
2. Mark
3. Kapsel
4. Hilum
anatomische Besonderheiten:
- retikuläres Bindegewebe
- hochendotheliale Venolen
die Milz histologisch erkennen und korrekt benennen können.
- rote Pulpa (Milzsinus mit Erythrozyten)
- weiße Pulpa (Leukozythen)
die Tonsilla palatina histologisch beschreiben
- tiefe Krypten
- mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel
- Skelettmuskulatur des Gaumenbogens
- Bindegewebskapsel
die Tonsilla lingualis histologisch beschreiben
- Krypten nicht so tief
- mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel
- muköse Drüsen des Zungengrundes
- Skelettmuskelfasern der Zunge
- Bindegewebsschale
die Tonsilla pharyngealis histologisch beschreiben
- keine Krypten
- Oberflächenvergrößerung durch Faltung
- mehrreihiges Flimmerepithel
- inselartiges mehrschichtiges Plattenepithel
das MALT histologisch beschreiben
- Domepithel
- keine Zotten
- keine Becherzellen
- spezialisiert Epithelzellen
- ohne Mikrovilli
Funktion der Monozyten/Makrophagen beschreiben
- Erkennung von Oberflächen pathogener Organismen über toll-like-Rezeptoren
- Phagozytose und Abtötung phagozytierter Mikroorganismen
- Sauerstoffradikal- abhängige und unabhängige Effektormechanismen
- Zytokinsynthese und -freisetzung zur Unterstützung einer lokalen Entzündung
- Antigenpräsentation über MHC-II-Rezeptor zur Aktivierung von T-Helferzellen
- histologisch nicht von dendritischen Zellen zu unterscheiden
Funktion der NK-Zellen beschreiben
- lymphozytärer Ursprung
- keine Phagozytose
- keine Immunglobulin- und T-Zell-Rezeptor-Expression
- Tötung virusinfizierter und maligne entarteter Zellen
- Bekämpfung infizierter Zellen, die naturgemäß kaum MHC-Moleküle exprimieren oder von Viren befallen sind, welche die Präsentation von MHC unterdrücken. Sie können von „gestressten“ Zellen exprimierte Membranproteine und antikörpermarkierte Zellen erkennen und schütten Perforine aus, die zur Lyse der Zielzellen führen
- sie werden geblockt über MHC/KIR (Killer inhibiting Rexeptor)
- sie werden aktiviert über Killer activating Receptor (KAR), die bei gestressten Zellen exprimiert werden
Funktion der Mastzellen beschreiben
- nicht zur Phagozytose fähig
- werden durch IgE-Antikörper aktiviert und setzen daraufhin aus ihren Granula frei:
- Histamin (Entzündungsmediator, wirkt lokal vasodilatierend / allergische Reaktion)
- Heparin (aktiviert Lipoproteinlipasen und hemmt die Blutgerinnung) frei
- Zytokine (Tumornekrosefaktor TNF)
Funktion der neutrophilen Granulozyten beschreiben
- myelotischen Ursprungs
- können extrazelluläre Pathogene phagozytieren und intrazellulär vernichten
- werden von Chemotaxinen angelockt emigrieren ins Gewebe und phagozytieren dort opsonierte (markierte) Antigene
Funktion der basophilen und eosinophilen Granulozyten beschreiben
- nicht zur Phagozytose fähig
- enthalten sekretorische Granula
Funktion der dendritischen Zellen beschreiben
- Aktivierung der spezifischen Immunantwort (on-off-Schalter für Gefahrensignale)
- als unreife Zellen zuständig für die Aufnahme und Verarbeitung von Antigenen
- als reife Zellen für Stimulierung von T- und B-Zellen, indem sie ihnen prozessiertes Antigen in Form von MHC-Peptid-Komplexen präsentieren
- Zytokinsynthese für die Initiierung einer speziellen Immunantwort (Interleukine IL-6, IL-12, IL-10)
- viel effizienter als Monozyten oder B-Zellen, weil sie mehr MHCs präsentieren
Funktion der Interferone beschreiben
Interferone antivirales Zytokin
- binden an einen multi-chain-receptor
- dieser ist auf fast allen Zellen vorhanden
- führt zur Hemmung der Virusreplikation
- Leukozyten: IFN-alpha
- nicht-Leukozyten: IFN-beta
- T-Zellen, NK-Zellen: IFN-gamma
Funktion der Interleukine beschreiben
- z.T. spezielle Funktionen, z.T. Pleiotropie
- IL-1
- IL-2
- IL-5
- IL-6
- ...
Funktion der Kolonie-stimulierenden Faktoren (CSF) erklären
steuern die Zellreifung im Knochenmark
- G-CSF (Granulozyten)
- GM-CSF (Granulozyten/Makrophagen)
- M-CSF (Makrophagen)
- Erythropoetin (Erythrozyten)
Funktion der Chemokine beschreiben
stimulieren Chemotaxis = gerichtete Migration
- CXC - Chemokinrezeptor auf Neutrophilen
- CC - Chemokinrezeptor auf Eosinophilen
Funktion der TNFs beschreiben
Tumornekrosefaktoren (TNF)
- ist bei lokalen und systemischen Entzündungen beteiligt
- wird von Makrophagen ausgeschüttet
- Funktion: Regelung der Aktivität der verschiedenen Immunzellen
- kann Apoptose, Zellproliferation, Differenzierung und Ausschüttung anderer Zytokine anregen
- löst Fieber aus
T-Zell-Rezeptor beschreiben
- Heterodimer: Alpha- und Beta-Kette, variable und konstante Region
- 10 hoch 7 unterschiedliche
- Proteinkomplex auf der Oberfläche der T-Zellen zur Erkennung von Antigenen, die MHC präsentieren
- wird im Thymus mittels Gen-Rekombination gebildet (Antigen-unabhängig)
- durch die Bindung an MHC werden T-Zellen aktiviert, woraufhin sie proliferieren (--> klonale Expansion)
- Differenzierung in T-Helferzellen oder zytotoxische Zellen (Killerzellen)
Co-Rezeptor CD8 beschreiben
- auch im Thymus gebildet
- verstärkt die Bindung der TCRs
- bindet ausschließlich an MHC-I
- führt zur Bildung von T-Zelle zur zytotoxischen T-Zelle (Killerzelle)
Co-Rezeptor CD4 beschreiben
- auch im Thymus gebildet
- verstärkt die Bindung der TCRs
- bindet ausschließlich an MHC-II
- führt zur Bildung von T-Zellen zur T-Helferzelle
positive Selektion beschreiben
- im Thymus wird geprüft, ob bei der Gen-Rekombination ein T-Zell-Rezeptor entstanden ist und binden kann
- Thymozyten, die das nicht können, werden elliminiert
- im Laufe der positiven Selektion verlieren die Thymozyten entweder CD4 oder CD8
- im ersten Schritt werden die defekten Lymphozyten ausgemustert, bei denen die somatische Rekombination keine sinnvolle Information erzeugt hat
- die Nicht-ausgemusterten bekommen Überlebenssignale von den Epithelzellen
- die T-Zellen werden noch zusätzlich überprüft, ob sie körpereigenes MHC erkennen
-
- 1 / 69
-