M7 Persönlichkeitskonstrukte und Persönlichkeitsmessung
Kapitel 4.1 : Motive
Kapitel 4.1 : Motive
Kartei Details
Karten | 59 |
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Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 20.12.2011 / 27.08.2017 |
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Wie wird das Leistungsmotiv durch direkte Verfahren erfasst?
- Durch Interview oder standardisierte Fragebögen
- Es können nur explizite Motive erfasst werden
- Probleme: Sozial erwünschte Antworten
Mit welchen Verfahren im Fragebogenformat kann man direkt das Leistungsmotiv erfassen?
- MARPS Mehrabian Achievement Risk Preference Scale (deutsch: Mikula, Uray & Schwinger, 1976)
- Achievement Motives Scale ( AMS, deutsch: Götter & Kuhl, 1980)
- Leistungsmotivationstest (LMT, deutsch: Hermans, Pertermann % Zielinski, 1976)
Wie wird das Leistungsmotiv durch Projektive Verfahren erfasst?
- implizite Motive werden erfasst
- Testmaterial dient als Stimulusmaterial mit Aufforderungsgehalt (Brunstein & Heckhausen)
- Es soll Motive anregen und diese in den Antworten widerspiegeln
Mit welchen Projektiven Verfahren kann man das Leistungsmotiv erfassen?
-Rorschach- Test (Rorschach 1921) = Tintenkleks
-TAT (Thematischer Apperceptive Test) Murray, 1943
-TAT- speziell zur Messung des Leistungsmotivs, McClelland, Atkinson, Clark und Lowell (1953)
- TAT-HE zur Messung des Motivs Hoffnung auf Erfolg, Heckhausen, 1963
- TAT-FM zur Messung des Motivs Furcht vor Misserfolg, Heckhausen 1963
- LM- Gitter, Schmalt 1973
Was ist das Leistungsmotiv- Gitter von Schmalt, 1973
- semi-projektiv
- verbindet Elemente vom TAT und Fragebogen
- Auswertung erfolgt nach den Motiven:
Hoffnung auf Erfolg (HE)
Furcht vor Misserfolg 1 (FM-1) aktive Misserfolgsvermeidung
Furcht vor Misserfolg 2 (FM-2) passive Misserfolgsvermeidung
Wie wird das Leistungsmotiv durch objektive Verfahren erfasst?
- Randerscheinung
- ein Verfahren wurde von Blankenship (1987) entwickelt
-> Für hohe Ausprägung des Leistungsniveaus sprechen realistische Anspruchsniveausetzung, Wahl von Aufgaben mittlerer Schwierigkeit und kurze Latenzen bei Wahl zwischen leistungsbezogenen und leistungsfreien Tätigkeiten
Mit welchen objektiven Verfahren kann man das Leistungsniveau erfassen?
AHA, Arbeitshaltungen von Kubinger und Ebenhöh 1996 (computergestützt, objektiv, verhaltensbezogene Erfassung)
Verfahren von Blankenship
Wie korrelieren Fragebögen und TAT?
Fragebögen zur Messung von Motiven korrelieren hoch
korrelation mit TAT gar nicht
Wie wird das Anschlussmotiv erfasst?
- Mit dem TAT
- Test of Insight (projektiv, indirekt) von Frensh 1958
- Verfahren von Boyatzis (1972- 1973)
Fragebögen: (explizite Motive)
- von Mehrabian zur Messung der affiliative Tendenz und der sesitivity to rejection
Semi-projektiv: Anschluss-Gitter AG (Sokolowski,1992)
Welche Faktoren werden mit dem Anschluss- Gitter erfasst?
Hoffnung auf Anschluss (HA):
- Hoffnungsvolle Bereitschaft, Situationen aktiv zu gestalten (HA1)
- Situationsoptimismus (HA2)
Furcht vor Zurückweisung (FZ):
- Furcht vor fehlerhaftem Handeln (FZ1)
- Resignation / Desinteresse (FZ2)
Wie wird das Machtmotiv gemessen?
-TAT -> Veroff- TAT von Veroff (1957) vermeidende Tendenzen
- TAT von Uleman (1966) aufsuchende Tendenzen
- TAT von Winter (1973) beide Tendenzen
- Macht- Motiv - Gitter semi- objektiv
Welche theoretisch abgeleiteten Vorgaben beinhaltet das Machtmotiv- Gitter?
situationsbezogen:
-In der Situation gibt es eine Interaktion einer Hauptperson mit mindestens einer anderen Person
- Verschiedene Situationen müssen bei der Interaktion verwirklicht sein
- Die Interaktion muss bei den Situationen variieren, indem einerseits "Verfügungsgewalt über Ressourcen" und "soziale Position" realisiert werden.
Personenbezogen:
-Die eigene soziale Kompetenz wird bewertet
-Ein Handlungsergebnis wird in Hinblick auf die Realisierung von Kontrolle bewertet
- Affektkonsequenzen von Kontrolle werden bewertet.
Mit welchen Verfahren kann man mehrere Motive mit einem Messinstrument erfassen?
TAT, Murray, 1943
MMG Multi-Motiv-Gitter MMG Schmalt, Sokolowski und Langens (2000)
OMT Operanter Motivtest Kühl und Scheffer (1999)
Was ist der OMT?
- Operanter Motivtest
- projektiv- sehr stark an TAT angelehnt
- Statt 6 hat er 15 Bilder,
-Statt Geschichten können auch Stichworte aufgeschrieben werden
- erhöht die interne Konsistenz und die Reteststabilität
Durch welche Schlussfolgerungen schafft Brunstein einen Ausblick auf zukünftige wissenschaftliche (Forschungs-) Arbeiten?
-Theorien müssen entwickelt werden, sowohl die Funktion expliziter Motive und gleichzeitig impliziter Motive umfassen, als auch deren Wechselwirkungen beschreiben
- Motive müssen multivariat, multimethodal erfasst werden, um das Zusammenwirken von Motiven untersuchen zu können
- Im Praxisfeld, wo es um die Analyse und Lösung von Konflikten zwischen Motiven geht, muss die Differenzierung von Motiven berücksichtigt werden. Nur so kann eine "motivationale Reife und Anpassungsfähigkeit" erlangt werden.
- Neue Messverfahren müssen entwickelt werden.
Mit welcher Formel kann der Zusammenhang von Leistung, Fähigkeiten und dem Wollen dargestellt werden? (nach Sarges 2009)
L= K x W
Leistung(L) ist ein Produkt ausFähigkeiten (oder Können K) und Wollen(W)
Wie lässt sich die Formel von Sarges auf Intelligenztests übertragen?
1. Eine gute Intelligenztestleistung ist bedingt durch gute Fähigkeiten und der Motivation diese zu zeigen
2. Schlechte Intelligenztestleistungen können bedingt sein durch mangelnde Fähigkeiten oder mangelnde Motivation.
Wie kann ein Schulpsychologe, wenn ein Schüler schlechte Leistungen erbringt, herausfinden ob es an mangelnder Motivation oder Fähigkeiten liegt?
- Interviews mit Beteiligten
- kognitive Leistungstests
Wann wird ein Schüler als Underachiever / Mindestleister identifiziert?
Wenn sich herausstellt, dass die Schulnoten unter dem, durch kognitive Leistungstests fundierten, erwartbaren Niveau bleiben.
Was ist bei Underachievern die Ursache für schlechte Schulleistungen?
Nicht die Fähigkeiten sondern andere Punkte:
- Fehlbeanspruchung bei Hochbegabung
- Schulangst
- gering ausgeprägte Leistungsmotivation
Was ist eine Motivation ?
Eine Motivation ist eine individuelle Aktivierung aller psychischer Funktionen zur Erreichung eines Zieles
Wie definiert Mack (2009) Motivation?
Motivation beschreibt den Zusammenhang zwischen Handlung, Zielen... und Zielauswahl, reguliert demnach Richtung, Intensität und Dauer des Verhaltens
Wie definiert Rheinberg (2005) Motivation?
Motivation ist die, ...aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf ein positiv bewerteten Zielzustand
Wie definiert Mook (1987) nach Rudolph (2007) Motivation?
Motivation kann ... definiert werden als die Gesamtheit der Prozesse, die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten
Was ist ein Motiv?
Ein Motiv ist ein Personenmerkmal, welches die interindividuell unterschiedliche Aktivierbarkeit (Motivierbarkeit) erklärt, welches auf ein Ziel gerichtet ist.
Wie definiert Puca & Langens (2008) ein Motiv?
Ein Motiv ist, ... die latente (d.h. nicht direkt beobachtbare) Bereitschaft, emotional auf Reize und Ereignisse zu reagieren, die die Möglichkeit der Annäherung an eine definierbare Klasse von Zielzuständen signalisieren.
Wie definiert McClelland zitiert nach Brunstein (2006) ein Motiv?
Ein Motiv, ... energetisiert, orientiert und selegiert Verhalten, das für seine Befriedigung relevant ist
Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zwischen einem Motiv und den Big-Five?
Gemeinsamkeiten:
- Ein Motiv ist eine Eigenschaft einer Person
- konzeptionelle Ähnlichkeit zu Big-Five
- hypothetische Konstrukte, relativ stabil
Unterschiede:
- der theoretische Bezugsrahmen
- Big-Five hat lexikalischen Ansatz und ist eher beschreibend als erklärend / Motive sind stärker auf Interaktionen zwischen Person und Umwelt gerichtet ( Beispiel Feldtheorie)
Welche verschiedenen Klassen von Bedürfnissen unterscheidet Murray ?
- primäre Bedürfnisse ( 17 verschiedene zB Wasser, Nahrung, Sex)
- sekundäre Bedürfnisse ( 27 verschiedene )
- zyklische Bedürfnisse (Nahrung)
- regulatorische Bedürfnisse (Kältevermeidung)
Außerdem können Richtung und Valenz betrachtet werden
- positive Bedürfnisse ( aufsuchende, zB sozialer Anschluss)
- negative Bedürfnisse ( vermeidende, zB Leidvermeidung)
- Gegenüberstellung von manifesten und latenten Bedürfnissen
Wie beeinflussen nach Murray Motive das Verhalten?
Motive beeinflussen das Verhalten nicht einzeln oder isoliert, sondern sie interagieren miteinander, beeinflussen sich gegenseitig positiv oder negativ und sind durch Interaktion miteinander verbunden.
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