M7 Persönlichkeitskonstrukte und Persönlichkeitsmessung
Kapitel 4.1 : Motive
Kapitel 4.1 : Motive
Set of flashcards Details
Flashcards | 59 |
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Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 20.12.2011 / 27.08.2017 |
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Mit welcher Formel kann der Zusammenhang von Leistung, Fähigkeiten und dem Wollen dargestellt werden? (nach Sarges 2009)
L= K x W
Leistung(L) ist ein Produkt ausFähigkeiten (oder Können K) und Wollen(W)
Wie lässt sich die Formel von Sarges auf Intelligenztests übertragen?
1. Eine gute Intelligenztestleistung ist bedingt durch gute Fähigkeiten und der Motivation diese zu zeigen
2. Schlechte Intelligenztestleistungen können bedingt sein durch mangelnde Fähigkeiten oder mangelnde Motivation.
Wie kann ein Schulpsychologe, wenn ein Schüler schlechte Leistungen erbringt, herausfinden ob es an mangelnder Motivation oder Fähigkeiten liegt?
- Interviews mit Beteiligten
- kognitive Leistungstests
Wann wird ein Schüler als Underachiever / Mindestleister identifiziert?
Wenn sich herausstellt, dass die Schulnoten unter dem, durch kognitive Leistungstests fundierten, erwartbaren Niveau bleiben.
Was ist bei Underachievern die Ursache für schlechte Schulleistungen?
Nicht die Fähigkeiten sondern andere Punkte:
- Fehlbeanspruchung bei Hochbegabung
- Schulangst
- gering ausgeprägte Leistungsmotivation
Was ist eine Motivation ?
Eine Motivation ist eine individuelle Aktivierung aller psychischer Funktionen zur Erreichung eines Zieles
Wie definiert Mack (2009) Motivation?
Motivation beschreibt den Zusammenhang zwischen Handlung, Zielen... und Zielauswahl, reguliert demnach Richtung, Intensität und Dauer des Verhaltens
Wie definiert Rheinberg (2005) Motivation?
Motivation ist die, ...aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf ein positiv bewerteten Zielzustand
Wie definiert Mook (1987) nach Rudolph (2007) Motivation?
Motivation kann ... definiert werden als die Gesamtheit der Prozesse, die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten
Was ist ein Motiv?
Ein Motiv ist ein Personenmerkmal, welches die interindividuell unterschiedliche Aktivierbarkeit (Motivierbarkeit) erklärt, welches auf ein Ziel gerichtet ist.
Wie definiert Puca & Langens (2008) ein Motiv?
Ein Motiv ist, ... die latente (d.h. nicht direkt beobachtbare) Bereitschaft, emotional auf Reize und Ereignisse zu reagieren, die die Möglichkeit der Annäherung an eine definierbare Klasse von Zielzuständen signalisieren.
Wie definiert McClelland zitiert nach Brunstein (2006) ein Motiv?
Ein Motiv, ... energetisiert, orientiert und selegiert Verhalten, das für seine Befriedigung relevant ist
Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zwischen einem Motiv und den Big-Five?
Gemeinsamkeiten:
- Ein Motiv ist eine Eigenschaft einer Person
- konzeptionelle Ähnlichkeit zu Big-Five
- hypothetische Konstrukte, relativ stabil
Unterschiede:
- der theoretische Bezugsrahmen
- Big-Five hat lexikalischen Ansatz und ist eher beschreibend als erklärend / Motive sind stärker auf Interaktionen zwischen Person und Umwelt gerichtet ( Beispiel Feldtheorie)
Welche verschiedenen Klassen von Bedürfnissen unterscheidet Murray ?
- primäre Bedürfnisse ( 17 verschiedene zB Wasser, Nahrung, Sex)
- sekundäre Bedürfnisse ( 27 verschiedene )
- zyklische Bedürfnisse (Nahrung)
- regulatorische Bedürfnisse (Kältevermeidung)
Außerdem können Richtung und Valenz betrachtet werden
- positive Bedürfnisse ( aufsuchende, zB sozialer Anschluss)
- negative Bedürfnisse ( vermeidende, zB Leidvermeidung)
- Gegenüberstellung von manifesten und latenten Bedürfnissen
Wie beeinflussen nach Murray Motive das Verhalten?
Motive beeinflussen das Verhalten nicht einzeln oder isoliert, sondern sie interagieren miteinander, beeinflussen sich gegenseitig positiv oder negativ und sind durch Interaktion miteinander verbunden.
Warum kritisieren Scheffer und Heckhausen (2006) den Ansatz von Murray?
1. Sie zweifeln das Klassifikationsschema von Murray an
2. Sie stellen die hohe Anzahl von Bedürfnissen an
Wie werden Motive und Bedürfnisse unterschieden?
Bedürfnisse richten sich auf einzelne Zielkategorien
Motive umfassen breitere Funktionsbereiche
Was sind implizite, explizite, biogene und soziogene Motive?
implizit: Teil des Selbstbildes einer Person, mit TAT zu erfassen
explizit: sind bewusst und durch Fragebögen zu erfassen
biogen = primär bei Murray
soziogen: sind im sozialen Kontext sichtbar und sozial formbar.
Welche drei Schwerpunkte ( Motive) haben sich aus psychologischer Sicht herauskristallisiert?
Leistungsmotiv
Anschlussmotiv
Machtmotiv
Wie definieren Brunstein und Heckhausen das Leistungsmotiv?
Eine schwierige Aufgabe meistern, etwas besser und schneller tun, Probleme überwinden, einen hohen Standard erreichen, das eigene Talent beweisen, andere im Wettbewerb übertreffen.
In welchen Bereichen ist Leistung relevant?
Sport
schule
Akkordarbeit
Arbeit
Wissensgesellschaft
Was beschreibt das Leistungsmotiv als Eigenschaft?
sie beschreibt, in wie weit eine Person aus sich heraus Leistung zeigen will und sich ehrgeizige Ziele selbst steckt.
Wann wird nach Brunstein & Heckhausen 2006 von Leistungsmotivation gesprochen?
... wenn der Antrieb zum Handeln von der Person selbst ausgeht, sie sich also einem Tüchtigkeitsmaßstab verpflichtet fühlt und Leistungsziele verfolgt, deren Erfüllung sie aus eigener Initiative anstrebt.
Wie wird das Anschlussmotiv noch genannt?
Affiliations- Motiv
Wie definiert Murray das Anschlussmotiv?
Bekanntschaften machen und Beziehungen eingehen. Andere grüßen und mit anderen Menschen zusammenleben. Mit anderen kooperieren und einvernehmend umzugehen. Menschen zu lieben. Sich Gruppen oder Gemeinschaften anzuschließen
Wie definieren French & Chadwick 1956 dasAnschlussmotiv?
Anschlussmotivation beinhaltet das Bedürfnis zur Herstellung und/oder Aufrechterhaltung warmer und freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Menschen
Wie fassen Sokolowski und Heckhausen (2006) den Bereich des Anschlussmotivs zusammen?
Das Thema des Anschlussmotivs ist es, aus Fremden und Bekannten schließlich Vertraute und freundschaftlich Gesinnte zu machen.
Von welchen zwei Komponenten geht man in der Motivforschung aus?
- Hoffnung auf Anschluss
- Furcht vor Zurückweisung
Welche Merkmale zeigen hoch anschlussmotivierte Menschen?
- sie sehen andere sich selbst ähnlicher
- sie sehen andere in einem besseren Licht
- sie mögen andere mehr
- sie werden mehr von anderen gemocht
- sie wirken such ihre freundliche Art auf andere ansteckend
- sie haben mehr Zuversicht und angenehme Gefühle im Umgang mit anderen
Welche Merkmale zeigen Personen mit hoher Furcht vor Zurückweisung?
- sie fühlen sich in sozialen Situationen überfordert und wirken in diesen Gefühlen auch auf andere ansteckend
- sie sind in sozialen Situationen weniger zuversichtlich, sondern verspannter und ängstlicher
- sie sehen sich selbst als unbeliebter und einsamer, obwohl sie nicht weniger mit anderen interagieren
- sie haben weniger soziales Geschick und ihr Verhalten hinterlässt in ihnen ein Gefühl der Inadäquatheit und Unfähigkeit, mit sozialen Situationen umzugehen.
Welche Personen sind durch hohe Furcht vor Zurückweisung gekennzeichnet?
schüchterne Personen
Was ist das Intimitätsmotiv?
Ein verwandtes Konstrukt zum Anschlussmotiv.
Umschreibt den Wunsch, sehr enge, intime Nähe zu einer Person herzustellen und aufrecht zu erhalten.
Durch welche 7 Facetten ist Intimitätsmotivation nach McAdams umschrieben:
- Freude und gegenseitiges Entzücken
- hin und her gehender Dialog
- Offenheit, Kontakt, Vereinigung, Aufnahmebereitschaft
- Empfundene Harmonie
- Sorge um das Wohlergehen des anderen
- Verzicht auf jede Manipulation Kontrolle und auf Überlegenheitswünsche im Umgang mit dem anderen
- Die Begegnung mit eng vertrauten Personen als in sich selbst genügendem Wert zu erleben
in welchen Bereichen ist das Intimitätsmotiv relevant?
Bindung zwischen Mutter und Kind
Sex
Welche verschiedenen Formen von Macht gibt es nach Schmalt und Heckhausen (2006)?
- legitime Herrschaft
- Autorität
- anerkannte Führung
- Einflussnahme
- Erziehung
- Interessenausgleich
- Gruppenzusammenhalt
Welche Arten der sich manifestierenden Macht können differenziert werden?
- Belohnungsmacht
- Bestrafungsmacht
- legitimierte Macht
- Vorbildmacht
- Expertenmacht
- Informationsmacht
Was kann als Machtquelle dienen ( Nach Schmält & Heckhausen, 2006)?
1. Besitz
2. Prestige
3. Status
4. Führungsposition
5. Information
Wie definiert Murray das Machtmotiv?
Wünsche und Auswirkungen: die eigene Umgebung zu kontrollieren. Das Verhalten anderer durch Eingebung, Verführung, Überzeugung oder Befehl zu beeinflussen und zu lenken. Abraten, zurückhalten oder verbieten...
Wie definiert Versoff 1957 das Machtmotiv?
Als Machtmotiv wird die Disposition betrachtet, die das Verhalten auf befriedigende Erlebnisse ausrichtet, die bei der Kontrolle über die Mittel, andere Personen zu beeinflussen, entstehen
Wie definiert Winter (1988) das Machtmotiv?
Das Machtmotiv beschäftigt sich mit dem Einfluss auf andere Personen, der Anregung starker Emotionen in anderen Personen oder der Aufrechterhaltung von Reputation und Prestige