M4 Sozialpsychologie 3409
Studien 1-10
Studien 1-10
Kartei Details
Karten | 74 |
---|---|
Lernende | 33 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.08.2014 / 10.02.2022 |
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T9
Von wem stammt die Studie The role of collective identification in social movement participation: A panel study in the context of the German gay movement
Kollektive Identifikation und soziale Bewegungsbeteiligung
Stefan Stürmer & Bernd Simon
T9
Welcher Forschungsstand war Ausgangspunkt der Studie
Obwohl viele Mitglieder benachteiligter Gruppen mit den Zielen entsprechender sozialer Bewegungen sympathisieren, beteiligt sich doch nur ein geringer Prozentsatz an kollektiven Aktionen, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen.
Die sozialpsychologischen Prozesse, die die Motivation der Gruppenmitglieder beeinflussen, sich an kollektiven Aktionen zu beteiligen, ist daher eine zentrale Fragestellung der Forschung zur sozialen Bewegungsbeteiligung.
- 4-Stufen-Modell von Klandermans zur sozialen Bewegungsbeteiligung
- sozialer Identitätsansatz
T9
Theoretische Vorüberlegungen
Hauptziele
• Klärung der Frage: Ist kollektive Identität ein eigenständiger Prädiktor in der Vorhersage der Teilnahme an sozialen Bewegungen und darüber hinaus ursächlich dafür?
• Untersuchung der relativen Bedeutung von Identifikation mit zwei unterschiedlichen Gruppen: a) der benachteiligten Gruppe; b) der sozialen Bewegungsorganisation („politisierte kollektive Identifikation“)
T9
Zentrale Hypothesen
Identifikationsprozesse: Kollektive Identifikation mit der sozialen Bewegungsorganisation sollte besonders relevant für die Verhaltensvorhersage sein Kalkulationsprozesse
Das kollektive und das normative Motiv sollten besonders relevant für die Verhaltensvorhersage sein, während das Belohnungsmotiv weniger bedeutsam sein sollte.
T9
Kurzbeschreibung des Experiments
Fragebogenstudie im Kontext der deutschen Schwulenbewegung
T9
Skizziere die Durchführung
Design
• Fragebogenstudie mit zwei Messzeitpunkten (Intervall zwischen T1 und T2: 12 Monate) und
• telefonische Nachbefragung mit Substichprobe ca. 36 Monate nach T1
Panel-Stichprobe (T1 / T2): 199 Mitglieder des Schwulenverbandes in Deutschland (SVD)
Prädiktorvariablen
•Identifikation mit schwulen Männern
• Identifikation mit dem SVD
• kollektives Motiv 5 Fragen zu den Zielen des SVD
• normatives Motiv Bewertung der erwarteten Reaktionen Gruppen
• Belohnungsmotiv: Bewertung von 3 möglichen Gewinnen / Vorteilen und 3 möglichen Verlusten / Nachteilen
Kriteriumsvariablen
• Teilnahme an kollektiven Protesten
T9
Ergebnisse und Diskussion der Studie
Hauptergebnisse:
Identifikationsprozesse (i.S.v. Selbstdefinition als Gruppenmitglied) haben einen eigenständigen vorhersagebeitrag bzgl. kollektiver Handlungen (kollektiver Protest und organisationales Engagement).
Teilnahme an kollektiven Protesten wird außerdem wahrscheinlicher, wenn wichtige andere Personen positiv auf die eigene Teilnahme reagieren (normatives Motiv)
Identifikation mit einer Bewegungsorganisation ist Ursache und Folge der Teilnahme an kollektiven Protesten (kausale Reziprozität)
Identifikation mit einer Bewegungsorganisation ist Ursache für organisationales Engagement
Soziopolitischer Kontext moduliert die Wirksamkeit kollektiver Identifikationen.
T10
Von wem stammt die Studie Identity and politicization among Turkish migrants in Germany: The role of dual identification
Die Rolle dualer Identität für politische Partizipation
Bernd Simon und Daniela Ruhs
T10
Forschungsstand / Ausgangspunkt
Die kollektive Mobilisierung zur Durchsetzung eigener politischer Ansprüche durch Migranten ist ein zunehmend relevanter werdendes politisches Thema in Einwanderungsländern.
In diesem Artikel wird eine Feldstudie berichtet, die Politisierungsprozesse türkischer Migranten in Deutschland untersucht. Im Zentrum der empirischen Analyse steht das Konzept der dualen Identität (im konkreten Kontext:
Identifikation als Deutscher und als Türke) und seine Bedeutung für die Erklärung unterschiedlicher Formen der politischen Partizipation.
Die Effekte dualer Identifikation werden mit den Effekten ethnischer und religiöser Identifikation systematisch verglichen. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, welche Formen der Identifikation Prozesse der Radikalisierung und der Beteiligung an gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen fördern.
Hauptziel: Untersuchung der Beziehung zwischen dualer Identität und Politisierung
T10
Theoretische Überlegungen im Vorfeld
der Politisierung kollektiver (=sozial geteilter) Identität gehen drei
Prozess voraus:
Wahrnehmung sozial geteilter Missstände. Die Gruppenmitglieder teilen die Auffassung, dass es sich bei der Benachteiligung nicht um individuelle, sondern um Formen kollektiver Benachteiligung handelt, die viele Mitglieder der Eigengruppe betreffen.
Ursachenzuschreibung auf einen Gegner. Die Gruppenmitglieder identifizieren einen politischen Gegner oder Feind, wie beispielsweise eine bestimmte Fremdgruppe, Autorität oder „das System“, das für die Missstände verantwortlich ist.
Triangulation der weiteren Gesellschaft. Die Gruppe weitet die Konfrontation mit dem Gegner in einen umfassenderen Macht-Kampf aus, der die Gesellschaft insgesamt (oder gesellschaftliche Repräsentanten) dazu zwingt, Partei zu ergreifen.
T10
Zentrale Hypothesen der Studie
Duale Identifikation als Deutscher und als Türke hat einen eigenständigen prädiktiven Wert für Politisierung türkischer Migranten in Deutschland.
Duale Identifikation hat einen kausalen Effekt auf Politisierung
T10
Kurzbeschreibung des Experiments
Fragebogenstudie unter türkischen MigrantInnen zur Untersuchung der Beziehung zwischen dualer Identität und Politisierung
T10
Skizziere die Durchführung
Design: Korrelationsdesign mit zwei Messzeitpunkten (T1 und T2); die beiden Messzeitpunkte liegen 6 Monate auseinander
Prädiktorvariable: duale Identifikation
zentrale Kriteriumsvariable: Politisierung
T10
Statistisches Verfahren
Multiple Regression, Mediationsanalyse
T10
Ergebnisse
- duale Identifikation und separatistische Identifikation sind signifikante Prädiktoren für Politisierung
- Ergebnisse der Studie
T1
Von wem stammt die Studie Personality and sociocultural factors in intergroup attitudes: a cross-national comparison
(Persönlichkeitsfaktoren und kulturelle Einflüsse)
Thomas F. Pettigrew
T1
Welcher Vorschungsstand war Ausgangspunkt der Studie?
Pettigrew setzt sich in diesem Artikel auf der Grundlage kulturvergleichender Studien mit den zu seiner Zeit vorherrschenden persönlichkeitstheoretischen Erklärungen für rassistische Vorurteile auseinander.
Er argumentiert, dass eine persönlichkeitstheoretische Erklärung, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt in der Lage ist, die weite Verbreitung und die Uniformität von Stereotypen und Vorurteilen in bestimmten Populationen oder Subpopulationen zu erklären.
Im vorliegenden Artikel wird eine systematische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen autoritärer Persönlichkeit und rassistischen Vorurteilen berichtet, die im Südafrika unter dem Apartheidregime, den durch die Rassentrennung geprägten Südstaaten der USA und den Nordstaaten der USA durchgeführt wurde.
Persönlichkeitstheoretische Erklärungsansätze werde n mit Erklärungsansätzen verglichen, die annehmen, dass Vorurteile durch Prozesse der Gruppensozialisation übernommen und durch Konformität verhaltenswirksam werden.
T1
Nenne theoretische Überlegungen im Vorfeld der Studie
Einflussreiche Ansätze zur Erklärung von Vorurteilen konzentrierten sich auf intrapsychische Prozesse,insbesondere den Prozess der Externalisierung innerer Konflikte (Stichwort: Projektion)
Empirische Untersuchungen weisen allerdings auch auf den Einfluss sozial-kontextueller Faktoren hin.
T1
Welche zentralen Hypothesen wurden aufgestellt
hier: Hauptziele / Fragestellungen
Überprüfung der Rolle personaler und kultureller Faktoren bzw. ihres Zusammenspiels für die Erklärung von rassistischen Vorurteilen.
auf Seiten der Persönlichkeitsfaktoren stehen Aspekte der autoritären Persönlichkeit bzw. der Bereitschaft zur Konformität im Blickpunkt
T1
Details zur Durchführung der Studie
Design: Korrelationsdesign mit einem Messzeitpunkt, zusätzlich: transnationaler Vergleich mit Daten aus USA
Stichprobe: 627 südafrikanische Studierende (nicht andomisiert, eher eine Klumpenstichprobe)
Methode: Fragebogen
Prädiktorvariablen (Persönlichkeitsfaktoren) Autoritarismus, Konformität
zusätzlich: soziodemographische Variablen (u.a. kulturelle Herkunftsgruppe, Schicht, politische Orientierung)
eine wichtige Unterscheidung: („Afrikaans-speaking members or English-speaking members“)
Kriteriumsvariable: Einstellung gegenüber Afrikanern (anti-African attitudes)
T1
Statistische Verfahren
Produktmoment-Korellation und Chi²
T1
Ergebnisse der Studie
- kaum Unterschiede zwischen in Afrika und anderswo geborenen Studenten bei den Persönlichkeitsmerkmalen, aber deutliche Mittelwertsunterschiede auf der A-Skala.
-
Beruf des Vaters korreliert signifikant mit dem Ausmaß von Vorurteilen gegen schwarze Afrikaner (= Hinweis auf sozial-kontextuelle Einflüsse)
T1
Fakten aus der Diskussion
in Regionen mit historisch gewachsenen rassistischen Traditionen spielen Persönlichkeitsfaktoren im Sinne der autoritären Persönlichkeit zwar eine wichtige Rolle für die Erklärung von Vorurteilen und Diskriminierung; einflussreicher sind allerdings offenbar Sozialisationsfaktoren und sozialer Einfluss.
Persönlichkeitsfaktoren alleine können die erhöhte Intoleranz in dieser Stichprobe nicht erklären.
T2
Von wem stammt die Studie Unemployment, Relative Deprivation, and Social Protest
(Relative Deprivation und sozialer Protest)
Lain Walker & Leon Mann
T2
Welcher Forschungsstand war Ausgangspunkt der Studie?
- Theorien der relativen Deprivation zufolge, spielt die Wahrnehmung relativer Deprivation eine zentrale Bedeutung dafür, ob statusniedrige Gruppen ihren Status akzeptieren oder stattdessen den Status quo durch politische Mittel herausfordern.
- wichtige konzeptuelle Unterscheidung zwischen egoistischer und fraternaler Deprivation:
• Egoistische relative Deprivation resultiert aus interpersonalen Vergleichen (eine Person nimmt wahr, dass sie -ungerechterweise - weniger besitzt als eine andere Person)
• Fraternale relative Deprivation resultiert hingegen aus intergruppalen Vergleichen (d.h. dem Vergleich der Eigengruppe mit einer relevanten Fremdgruppe)
- keine einheitlichen Forschungsbefunde, dass die Wahrnehmung relativer Deprivation tatsächlich zu sozialem Protest führt
- die Autoren führen dies darauf zurück, dass bei vielen Untersuchungen nicht unterschieden wurde zwischen egoistischer und fraternaler Deprivation
T2
Welche theoretischen Überlegungen gab es im Vorfeld der Studie?
- Unterscheidung zwischen egoistischer und fraternaler Deprivation
- sozialer Protest setzt Gruppenidentifikation voraus daher sollte fraternale Deprivation ein besserer Prädiktor für die Einstellung zu sozialem Protest sein als die egoistische Deprivation
- Überprüfung der differentiellen Rolle egoistischer und fraternaler Deprivation im Hinblick auf zwei unterschiedliche Kriterien: Stresssymptome und Haltung gegenüber sozialem Protes
T2
Zentrale Hypothesen der Studie
- egoistische Deprivation sagt die Anzahl von Stresssymptomen (individuelle Folgen der Deprivation) besser vorher als fraternale Deprivation
- fraternale Deprivation sagt die Protestorientierung (kollektives Handeln) besser vorher als egoistische Deprivation
T2
Kurzbeschreibung der Studie
Befragung von jüngeren Arbeitslosen (Durchschnittsalter 23,5 Jahre) in Adelaide, Australien
T2
Skizziere die Durchführung
Design: Korrelationsstudie (Achtung: ermöglicht keine Aussagen über Kausalzusammenhänge!!!)
Stichprobe: 64 Arbeitslose
Methode: Fragebogeninterview
Prädiktorvariablen
• jeweils 2 Maße für egoistische und fraternale Deprivation
• Operationalisierung durch zwei Formen der Self Anchoring Striving Scale (SASS, Cantril 1965)
daraus wurden die Maße ERD1 und ERD2 (für egoistische Deprivation) sowie FRD1 und FRD2 (für fraternale Deprivation) errechnet
Kriteriumsvariablen
• Haltung zu sozialem Protest, operationalisiert durch einen Summenwert (4 Protestformen mit 4 möglichen Bewertungen)
• Stresssymptomatik, operationalisiert über einen Summenwert (Mehrfachauswahl aus 13 möglichen
T2
Statistisches Verfahren
hierarchische multiple Regression
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