Lohaus Entwicklungspsychologie Kap. 5-8
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
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Cartes-fiches | 50 |
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Utilisateurs | 15 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 26.10.2014 / 02.06.2020 |
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Wie wird das Fürsorgesystem aktiviert?
Durch Bindungsverhaltensweisen:
- Weinen
- Lächeln
- Blickkontakt
- frühkindliche Imitation
Lächeln: wichtig um Bindung der BP an Kind (auch Bonding), schon ab 1. Lebensmonat, aber noch nichtsoziales Lächeln (kann durch nichtsoziale Stimuli ausgelöst werden und ist nicht auf BP bezogen), ab 6-10 Wochen folgt echtes soziales Lächeln.
Frühkindliche Imitation: schon im Alter von wenigen Tagen zu Imitationsleistungen in der Lage (z.B. wenn BP Zunge rausstreckt), Imitation nimmt zw. 3. und 6. Monat wg. kortikaler Reorganisation ab, steigt danach wieder an.
Was ist eine wichtige Grundlage für das Entstehen einer sicheren Bindung des Kindes an BP?
Sensitivität der BP für die Signale eines Kindes
Was ist das intuitive Elternprogramm?
Verhaltensweisen der BP, die vermutlich evolutionsbiologisch entstanden sind und auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt sind.
Welche Verhaltensweisen gehören zum intuitiven Elternprogramm?
- Einhalten eines optimalen Reaktionszeitfenster: so können Säuglinge Zusammenhänge zw. eigenem Verhalten und Reaktionen in der sozialen Umgebung erkennen
- verbales und präverbales Verhalten der Eltern: entspricht den auditiven und sprachlichen Kompetenzen von Säuglingen, hilft bei Lautbildung und bei Infoaufnahme
- Herstellen und Aufrechterhalten von Blickkontakt: unterstützt frühe Verhaltensregulation des Säuglings
- Regulation des Wachheits- und Erregungszustandes: Überprüfung des Aktivierungszustands des Kindes, ist Erregung zu hoch, wird es wieder durch Streicheln... reguliert
Wozu dient das elterliche Fürsorgeverhalten?
Dem Säugling Wärme und Sicherheit zu geben, aber auch frühzeitig Informationen bereitzustellen, die ihm Lernerfahrungen ermöglichen.
Die Bindung eines Kindes an seine BP erfolgt i.d.R. deutlich später als die Bindung der BP an das Kind.
Warum binden sich Kinder erst später an Eltern?
Weil einige kognitive Voraussetzungen gegeben sein müssen. (Objektpermanenz, Fähigkeit zur Differenzierung zw. fremden und vertrauten Personen)
Definition Bindungsverhalten und Bindung
Bindungsverhalten bezieht sich auf Verhaltensweisen des Kindes, um die Nähe der BP zu sichern, während mit Bindung das emotionale Band zw. Kind und BP gemeint ist.
Phasen der Bindungsentwicklung nach Bowlby
- Vorphase der Bindung (Geburt-6 Wo): Bindungsverhalten bei jeder Person, angeborene Signale, um Bedürfnisbefriedigung zu erreichen
- Phase der entstehenden Bindung (6 Wo - 6/8 Mo): Zunehmend spezifische Reaktionen auf vertraute Personen, Entwicklg. spez. Erwartungen an das Verhalten der BP
- Phase der ausgeprägten Bindung (6/8 Mo-1,5/2 LJ): Entstehen der spez. Bindung (aktive Kontaktaufnahme, Protest bei Trennung...)
- Phase reziproker Beziehungen (ab 1,5/2 LJ): Entstehen eines inneren Arbeitsmodells zur Bindungsrepräsentation, Akzeptieren von Trennungssituationen
4 Bindungstypen (Fremde-Situations-Test)
- sichere Bindung
- unsicher-vermeidende Bindung
- unsicher ambivalente Bindung
- desorganisiert-desorientierte Bindung
desorganisiert-desorientiert: widersprüchliche Verhaltensmuster, die keinem anderen Bindungsmuster entsprechen. Auch ungewöhnliche und bizarre Verhaltensmuster (z.B. Einfrieren von Bewegungen, unvollständige Bewegungsmuster, Verhaltesnstereotypien)
Ursachen für Entstehen verschiedener Bindungsmuster:
Durch Bindungserfahrungen, die Kinder in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen erlebt haben.
- Sicher: BP kümmert sich feinfühlig Verhaltenssignales des Kindes zu beantworten -> Kind sieht Umgebung als verlässlihc
- unsicher-vermeidend: keine Zuverlässigkeit und Sicherheit von BP, nicht wichtig ob BP anwesend ist oder nicht, fremde Person kann Bedürfnisse ebenso gut befriedigen
- unsicher-ambivalent: wechselnde Erfahrung mit BP, Kind neigt zum Klammer, um Nähe und Sicherheit herzustellen, Bei Trennung und Rückkehr kommt es zu Aggression, vermutlich weil Kind erneut von BP enttäuscht wurde
- desorganisiert-desorientiert: kann auf besonders ungüngstige Interaktionserfahrungen (wie z.B. Missbrauch) hinweisen
Häufigkeit und Stabilität von Bingungsmustern
- sicher 60-70% (v.a. westl. Industrienationen, die Individualität und Unabhängikeit fördern)
- unsicher-vermeidend 15-20%
- unsicher-ambivalent 10-15% (Gesellschaften, die Gemeinschaftsgefühl und familiären Zusammenhalt fördern)
- desorganisiert-desorientiert 5-10%
- was als angemessene Form der Bindung angesehen wird ist kluturabhängig
- für Unabhängigkeit: mehr Spielobjekte und Objektstimulation, für sozialen Zusammenhalt mehr Interaktionsverhalten
- Bindungsmuster haben sehr hohe Stabilität (Langzeitstudie: 72% wiesen in Zeitraum von 20 Jahren Bindungsstabilität auf)
- Kinder können verschiedene BP haben, zu denen sie versch. Bindungstypen haben können: eine unsichere Bindung zur Mutter kann so durch andere BP kompensiert werden
Verfahren zur Erhebung von Bindungsmustern
- Fremde-Situations-Test (frühkindlich)
- Q-Sort-Verfahren (Alternative zum F-S-T) (frühkindlich)
- Adult Attachment Interview
Q-Sort-Verfahren
- Kritik an F-S-T: relativ hohe Belastung für Kinder
- Alternative Q-Sort-Verfahren
- es können versch. Beurteilungsperspektiven berücksichtigt werden (aus Sicht fremder Person, aus Sicht BP)
- Itemset mit 90 Items, mit denen Verhalten eingeschätzt wird (z.B. Kind lässt sich von anderen Erwachsenen trösten, wenn es verstimmt ist)
- für jedes Item liegt Bewertung von Expertengruppe vor, die mit Beurteilungen des Kindes verglichen werden
- Gibt Aufschluss über das Ausmaß der Bindungssicherheit, weitergehende Differenzierung unterschiedlicher Bindugnsmuster allerdings nicht möglich (z.B. zw. unsicher-vermeidend und unsicher-ambivalent)
- bei Differnezierung zw. sicher und unsicher hohe Übereinstimmungen mit F-S-T
Adult Attachment Interview
- kann retrospektiv (aus der Erwachsenensicht) erhoben werden
- Erinnerungen von Erwachsenen an ihre Kindheit werden erhoben (z.B. Erinnerung an Trennungssituationen, Zurückweisungen...)
- Bindungsmuster:
- autonome bzw. sichere Bindung
- abweisende Bindung (entspr. unsicher-verm.)
- verstrickte Bindung (entspr. unsicher-ambiv.)
- ungelöst-desorganisierte Bindung
- bei Untersuchungen mit Adult Attachment Interview kam raus, dass Bindungsmuster nicht nur realtiv stabil im individuellen Lebenslauf sind, sondern auch transgernational an Kinder weitergegeben werden
-> Was Eltern in ihrer Kindheit erlebt haben, geben sie an ihre Kinder weiter (inneres Arbeitsmodell des Fürsorgeverhaltens, dass sich aber auch durch spätere Erfahrungen ändern kann)
Bedeutung früher Bindungserfahrungen
- wichtig für spätere soziale Entwicklung
- z.B. sicher gebunden: kontaktfreudiger und beliebter, eher bereit nach sozialer Unterstützung zu suchen, da sie erwarten von ihrer sozialen Umgebung Unterstützung zu erhalten
- auch kognitive Entwicklung kann bei sicher gebundenen Kindern unterstützt werden, da sie mehr ihre Umgebung erkunden und weniger Bindungsverhalten zeigen um BP zu aktivieren (da ja nicht nötig)
Worum geht es bei der Entwicklungsdiagnostik?
Feststellung des Entwicklungsstandes eines Kindes und die Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben (also Status quo und Vorhersage)
Entwicklungstests orientieren sich vielfach am Lebensalter eines Kindes und gehen der Frage nach, ob ein Kind altersgerecht entwickelt ist.
Nachteile Entwicklungsdiagnostik
- es können kaum Rückschlüsse auf die Bedingungen gezogen werden, die zu einem Entwicklungsergebnis geführt haben
- vorrangig in Altersabschnitten einseztbar, in denen eine Reifunsabhängigkeit zu vermuten ist (frühe Lebensabschnitte)
Trotzdem haben lebensalterorientierte Entwicklungstests den größten Verbreitungsgrad.
Alternative zu lebenalterorientierten Entwicklungstests
Orientierung an Entwicklungssequenzen
- Entwicklungsstand innerhalb einer Entwicklungssequenz diagnostizieren
- durch Tests wird festgestellt, in welchem Entwicklungsstadium sich Kind befindet
- Lebensalter spielt nur sekundäre Rolle
Vorteil:
- kann über gesamte Lebensspanne genutzt werden
- ermöglicht genaue Bestimmung des Entwicklungsstandes
Nachteil:
- Entwicklungssequenz muss präzise bestimmt sein, bevor man versuchen kann eine Test zur Erfassung des Enwicklungsstandes innerhalb dieser Sequenz zu konstruieren
-> es gibt aber wenige Entwicklungsbereiche, in denen der Forschungsstand so weit fortgeschritten ist, das das problemlos möglich wäre
Objektivität
Testergebnis muss unabhängig von Einflüssen des Untersuchers sein.
man unterscheidet zwischen:
- Durchführungobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interptretationsobjektivität
am besten erreicht man das durch standardisierung:
- Durchführungsrichtlinien
- Auswertungsrichtlinien
- Interpretationshilfen für Testresultate
ABER: gerade im Kindesalter Grauzonen, da oft schwierig Handlungen des Kindes zu bewerten.
Reliabilität
Bezieht sich auf Zuverlässigkeit, mit der ein Test das misst, was er misst (unbahänig davon, ob es das ist, was er messen soll).
4 Formen:
- Retest-Reliabilität (führt Test bei Wiederholung zu vergleichbarem Ergebnis)
- Paralleltest-Reliabilität (führt Parallelform eines Tests zu vergleichbaren Ergebnissen)
- Split-Half-Reliabilität (führen beide Testhälften zu vergleichbarem Ergebnis -> spezifische Testhalbierung)
- Konsistenzanalyse (Aufschluss über durchschnittliche Reliabilität, die sich bei beliebigen Testhalbierungen ergeben würde -> Verallgemeinerung des Split-Half)
Bei 1. und 2. können sich Konfundierungen mit Entwicklungsveränderungen ergeben, da durch spätere Messung ein anderer Entwicklungszustand vorliegen kann. Es ist daher sinnvoll, das Zeitintervall so zu wählen, das noch nicht mit Entwicklungsveränderungen zu rechnen ist.
Validität
Misst Test das, was er messen soll?
Voraussetzung: reliable Messung
Validitätsformen:
- Inhaltsvalidität (vom Augenschein her wird überprüft, ob Test das angezielte Merkmal abbildet -> z.B. feststellen ob Kind laufen kann, einfach laufen lassen)
- kriterienbezogenen Validität (durch Korrelation mit Außenkritrien wird überprüft, ob Test misst was er soll, z.B. Kind mit höherem Lebensalter sollte besser abschneiden, weiter Möglichkeiten: Expertenurteile, schon existierende Entwicklungstests. Auch wichtig: prognostische Validität des Test -> künftige Entwicklung prognostizieren)
- Konstruktvalidität (wird ein theoretisch postuliertes Konstrukt mit einem Erhebungsinstrument empirisch erfasst, s. Bsp. S. 65 unten)
Normierung
- Erhebung von Normen, an denen ein Testergebnis gemessen werden kann
- man kann feststellen, wie weit ein Kind im Verhältnis zu seinen Altersgenossen entwickelt ist
- benutzt werden z- und T-Werte
- wenn unter Altersnorm entwickelt: Entwicklungsverzögerung
- wenn über Altersnorm entwickelt: Entwicklungsbeschleunigung
Screeningtests
- für raschen Überblick über Entwicklungsstand Kind
- kein hoher Zeitaufwand, nur allgemeine Aussage ob Kind altersentsprechend entwickelt oder Entwicklungsauffälligkeiten
- Bei Auffälligkeiten müssen umfangreichere Tests gemacht werden
Bsp:
- Erweiterte Vorsorgeuntersuchung (EVU)
- Melchers et al.
- kann zur Ergänzung der kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen U4-U9 eingesetzt werden
- im Altersbereich von 3-64 Monaten
- Dauer 10-20min
- untersucht wird: motorische Entwicklung, Sprachentwicklung und kognitive Entwicklung
- auch Fragebogen für Eltern über frühere Verhaltensauffälligkeiten
- festgestellt wird ob unauffällig, grenzwertiger Befund oder Entwicklungsgefährdung
- bei letzteren zwei weitere Diagnostik und evtl. Interventionsmaßnahemn
- Reliabel und valide - Neuropsychologisches Entwicklungsscreening (NES)
- Petermann und Renziehausen 2005
- in den ersten beiden Lebensjahren
Allgemeine Entwicklungstests
allgemeinen Entwicklungsstand des Kindes differenzierter erfassen als mit Sreeningtest
Wiener Entwicklungstest (Kastner-Knoller und Deimann)
- zw. 3-6 LJ,
- 75-90 Min,
- prüft:
- Motorik
- visuelle Wahrnehmung
- kognitive Entwicklung
- Sprache
- Lern und Gedächtnis
- souzial-emotionale Entwicklung - Reliabel, Valide und normiert
weitere Tests: "Entwicklungstest sechs Monate bis sechs Jahre" (ET 6-6) und "Barley Scales of Infant and Toddler Development, Third Edition" (Bayley III, v.a. im internationalen Raum gebräuchlich)
spezielle Entwicklungstests
erfassen einzelne Funktionsbereiche (wie Sprache, Motorik, Wahrnehmungsentwicklung, kognitive Entwicklung und Sozialverhalten)
Marburger Sprachverständnistest für Kinder (MSVK)
- Elben und Lohaus
- prüft Sprachverständnis von Kindern von 5-7 LG
- Bereiche:
- Semantik mit Untertests Passiver Wortschatz und Wortbedeutung
- Syntax mit Untertests Satzverständnis und Instruktionsverständnis
- Pragmatik mit Untertests Personenbezogene Sprachzuordnung und Sitautionsbezogene Sprachzuordnung - es werden keine Sprachäußerungen verlangt, es ist nur ein Sprachverständnis nötig (Aussagen zu Bilder zuordnen, z.B. "Nimm Regenschirm mit" dem richtigem Bild zuordnen)
weitere Sprachentwicklungstests:
- Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder (SETK-2)
- Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK 3-5)
- Sprachscreening für das Vorschulalter (aus SETK 3-5 abgeleitet)
- Entwicklungstest Sprache für Kinder von vier bis acht Jahren (ETS 4-8)
- Elternfragebogen für die Früherkennung von Risikokindern (ELFRA)
Pränatale physische Entwicklung - Entwicklungsstadien
Zygotenstadium
- von der Befruchtung bis zur Einnistung der befruchteten Eiszelle (Zygote)
- ersten 2 Lebenswochen
Embryonalstadium
- 3.-8. Lebenswoche
- Entscheidende Entwicklungsmechanismen:
- Zellteilung
- Zellspezialisierung
- Zellmigration (Wanderung der Zelle von Ausgangsort zu Bestimmungsort)
- Zellsterben (programmierter Zelltod um überflüssige oder hinderliche Zellen zu beseitigen) - es findet bereits Differenzierung von Organsystemen statt
- Parallel zum Embryo entwickelt sich Unterstützungssystem:
- Plazenta (ermöglicht Stoffaustausch zw. Blutkreislauf Mutter und Kind, halbdurchlässig: lebenswichtige Stoffe kommen durch, Giftstoffe und Krankheitserreger werden zurückgehalten, gilt aber nicht für ALLE Substanzen)
- Nabelschnur (dadurch verlaufen Blutgefäße, stellt Verbindung zw. Mutter und Embryo her)
- Fruchtblase (schützt vor abrupten Bewegungen und Temperaturschwankungen)
Fötalstadium
- 9. Woche bis Geburt
- Binnendifferenzierung der Strukturen und Funtionen des Organismus stetzt sich fort
- Informationen können sensorisch aufgenommen werden
- Sinnesorgane entwickeln sich -> alle wesentlichen Sinnesleistungen (Sehen, Hören, Geschmack, Gerucht, Tastsinn) vorgeburtlich ausgebildet, aber nach Geburt noch Weiterentwicklung
- Schmerzempfindung noch nicht hinreichend bekannt, aber man geht davon aus, das ebenfalls pränatal ausgeprägt
- auch erste Verhaltensweisen erkennbar (Bewegungen, Schlaf-Wach-Zeiten, erste Lernerfahrungen
s. auch Tabelle S. 74
Was sind Teratogene?
schädliche Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen können.
Beispiele für Teratogene
- Alkohol oder Drogen
- Rauchen
- spezifische Medikamente
- Umweltgifte (Blei, Quecksilber, Pestizide) oder Strahelnschäden (radioaktive Strahlung)
- Infektionserkrankungen der Mutter (z.B. HIV)
Bei Alkohol über längere Zeit in größerem Umfang kann es zur Alkoholembryopathie kommen: Organschäden, Intelligenzverminderungen und Verhaltensänderungen (z.B. Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität)
Rauchen kann zu Gewichtsreduktionen und verlangsamten Wachstum führen, Risiko für plötzlichen Säuglingstod erhöht.
Bestimmte Medikamente wirken teratogen (z.B. Thalidomid als Wirkstoff in Contergan). Medikamente in der Schwangerschaft können auch verzögerte Wirkung bei Kindern zeigen, z.B. erst viele Jahre später.
Wirkung Teratogene in der Embryonalzeit vs. Fötalzeit
- Embryonalzeit v.a. strukturelle Veränderungen, also Schäden in der körperlichen Struktur wie geschädigte Organstrukturen und Fehlbildungen der Extremitäten
- Fötalzeit v.a. funktionelle Veränderungen, also Beeinträchtigung körperlicher Funktionen, z.B. Intelligenzbeeinträchtigungen oder Verhaltensänderungen
Frühgeburten
- Schwangerschaft im Durchschnitt 38 Wochen
- es hat schon Überlebensfähigkeit mit medizinischer Unterstützung etwa mit 23 Wochen gegeben
- zw. 23. und 26. SSW steigt Überlebenswahrscheinlichkeit um 2% je zusätzlichem Tag (also Überlebenswahrscheinlichkeit 16% in der 23. SSW, 57% in der 26. SSW
- Aber spätere Entwicklungsdefizite bei Frühgeburten, Risiko medizinischer Komplikationen steigt (z.B. Hirnblutungen v.a. vor 27. SSW)
- oft Spätfolgen, die sich in Intelligenzminderung, Lernstörungen und Verhaltensproblemen äußern können
- manche Beeinträchtigungen können durch Fördermaßnahmen kompensiert werden
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