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Lerngruppe 2015 / Versicherungsmarketing / Block 2

Marktgeschehen als System

Marktgeschehen als System


Kartei Details

Karten 38
Lernende 41
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 18.08.2015 / 11.09.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Zur Lösung von Marketingproblemen benötigt man vorwiegend Erkenntnisse und Informationen aus den folgenden Bereichen:

- Psychologie und Soziologie (Käuferverhalten, Wohnsituation...)
- Rechnungswesen (Kalkulationen, Deckungsbetragsberechnungen...)
- Ingenieur- und Naturwissenschaften (Auswertungen benötigter Kapazitäten...)
- Volkswirtschaftslehre (Konjunkturentwicklung, Kursschwankungen...)
- Rechtswissenschaften (Markenrecht, Wettbewerbsgesetzgebung...)

Um diese Erkenntnisse bei Marketingüberlegungen einbeziehen zu können, wird ein Gedanken-rahmen benötigt. Einen solchen bietet der Systemansatz, welcher es ermöglicht, das komplizierte Netz von den versch. Beziehungen zu ordnen und zu verstehen. Für dessen Anwendung ist aller-dings eine präzise Definition des Ausdrucks System erforderlich: Ein System wird verstanden als:

- eine geordnete Gesamtheit von Elementen, 
- die bestimmte Eigenschaften oder Merkmale aufweisen und
- zwischen denen Beziehungen bestehen oder hergestellt werden können.

Für das Verstehen und das Erfassen des Marktgeschehens liegt es nahe:

- Als System einen spezifischen Absatzmarkt zu wählen
- Als Elemente Gruppen von Unternehmen/Personen aufzufassen, die im Austauschpro-zess des Marktes spezifische Rollen spielen, 
- Als Beziehungen zwischen diesen Elementen in erster Linie die konkreten Austausch-handlungen hervorzuheben, und 
- Von den unzähligen möglichen Eigenschaften, vor allem jene zu beachten, die das Kauf- und Angebotsverhalten beeinflussen.

Verschiedenste Umweltfaktoren verändern allerdings die Eigenschaften der Systemelemente und bestimmen damit die langfristige Entwicklung des Systems:

- wirtschaftliche Umweltfaktoren (Volkseinkommen, Zinsen, Konjunktur, Wechselkurse)
- soziale Umweltfaktoren (Massenmedien, Arbeitssituation, Interessenverbände)
- technologisch-ökologische Umweltfaktoren (Umweltbelastung)
- politisch-rechtliche Umweltfaktoren (Wirtschaftspolitik, Gesetze, politisches System)

Im Rahmen einer Marktanalyse stehen folgende Elemente im Vordergrund:

- das eigene Unternehmen, aus dessen Sicht die Marktsituation erfasst werden soll, 
- dessen Konkurrenten, 
- die Produktverwender
- die Absatzmittler

Definition Produktverwender:

sind Organisationen oder Personen, welche die im Markt angebotenen Leistungen- zur Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse gebrauchen oder verbrauchen oder - zur Erstellung der von ihnen auf anderen Märkten angebotenen Dienstleistungen einsetzen (Gebäudereinigungen, Unternehmensberatungen...)
Produktverwender lassen sich meist in spezifische Marktsegmente unterteilen. Marktsegmente werden definiert als, 
- Gruppen von Personen oder Organisationen, - die in Bezug auf die Marktleistungen unterschiedliche Bedürfnisse haben und - deshalb auch ein verschiedenartiges Kauf- und Verbrauchsverhalten aufweisen

In der Praxis werden zwei Arten von Marktsegmenten unterschieden:

- Grobsegmente. Hier werden die Produktverwender anhand von zwei bis drei verschiedenen Unterscheidungskri-terien aufgeteilt (z.B. Privat-, Anlage- und Firmenkunden). Keine gezielte Segmentbearbeitung
-Marktsegmente. Hier werden meist drei bis sieben Produktverwendertypen unterschieden.

Kriterien dafür sind: 
- Verhaltensmerkmale (Kauf- und Verbrauchsverhalten) 
- Soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Kaufkraft, Branche...) - Psychografische Merkmale (Einstellungen, Werthaltungen, Motive...) - Kauf- und Nutzenkriterien (primär aus Problemen/Bedürfnissen der Verwender abgeleitet)

„Segment-of-One-Approach“

Heute wird vermehrt auch der sogenannte „Segment-of-One-Approach“ diskutiert, bei dem die Mehrzahl auf die Kunden gerichteten Marketingmassnahmen auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Kunden zugeschnitten und damit in individualisiert sind. Es handelt sich hierbei also um eine Massenindividualisierung.