Lernen und Gedächtnis
Memory - Alan Baddeley, Michael W. Eysenck, Michael C. Anderson Vorlesung Uni Bern, FS 2016
Memory - Alan Baddeley, Michael W. Eysenck, Michael C. Anderson Vorlesung Uni Bern, FS 2016
Kartei Details
Karten | 238 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.06.2016 / 08.07.2024 |
Weblink |
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Auswirkung von Ernährung und Bildung auf kognitive Leistung
- Bessere Bildung führt zu besseren Fähigkeiten.
- Grosse Ernährungsfortschritte im letzten Jahrhundert durch kleinere Kinderzahl. Bessere Ernährung führt zu weniger Mangelkrankheiten, besserer Vitaminversorgung
Auswirkung von einem aktiven Lebensstil auf kognitive Leistungen
- Führt aktiver Lebensstil zu besseren kognitiven Fähigkeiten, oder ist die Kausalität umgekehrt?
- Aktiver Lebensstil führt zu besseren Leistungen, vor allem bei Verarbeitungsgeschwindigkeit, Arbeitsgedächtnis, schlussfolgerndes Denken.
Auswirkungen von Sport auf kognitive Leistung
- Bei Ratten: Joggen produziert neue Stammzellen im Hippocampus; fördert räumliche Erinnerungsfähigkeit.
- Erhöht Aufmerksamkeit bei Kindern.
- Verbessert räumliches Vorstellungsvermögen.
- Versbessert exekutive Funktionen bei älteren Personen.
Einfluss von Musik auf kognitive Fähigkeiten
- Mozart-Effekt: Steigert das 10-minütige Hören von Mozart die Intelligenz?
- Mythos konnte nicht konsistent repliziert werden
- Aber: Musik hat Auswirkung auf kortikale Organisation - Musiker haben "Omega-Form" im motorischen Kortex - aber ist eher wegen Fingerfertigkeit, als wegen Musik per se.
- Spielen eines Musikinstruments / sich mit Musik beschäftigen könnte auch zu einer Erweiterung im somatosensorischen Kortex und Regionen, die bei der auditiven Verarbeitung involviert sind, führen.
- Evidenz für positiven Effekt von Musik auf mentale Entwicklung - Aufmerksamkeitsrichtung, Selbstregulation.
Cognitive Enhancers
- Versorgen das Gehirn mit Neurotransmittern und stimulieren Rezeptoren.
- Hirnspezifische Nährstoffe (Nutrients).
- Für die meisten dieser Substanzen gibt es kleine aber positive Effekte bei standardisierten psychometrischen Gedächtnistests. - Aber Levels of Processing - Effekte sind grösser, also warum Geld ausgeben?
Transkranielle elektrische Stimulation
- Transcranial direct current Stimulation (tDCS).
- Ungefährlich, niedrige Stromstärke, Neuronen werden nicht zum Feuern gebracht (TMS z.B. höhere Stromstärke, bringt Neuronen zum Feuern, kann epileptische Anfälle auslösen).
- Konstanter Stromfluss verändert kortikale Erregbarkeit. - Kurzzeiteffekte durch polaritätsspezifische Veränderungen des Ruhepotentials der Zellmembrane; Langzeiteffekte durch Membranpotentialveränderungen und Modulation der NMDA-Effektivität.
- Kann keine subkortikale Regionen stimulieren und Stromfluss sucht sich den kleinsten Widerstand, Lokalisierung ist relativ diffus wegen grossen Elektroden.
Gedächtnistraining, Formen
- Klassisch: Strategien lernen.
- Allgemeines Aktivierungstraining (z.B. aktiver Lebensstil, kreative Aufgaben - grosse Variation an Trainings).
- Spezifische funktionstrainings: Working Memory (Kapazität erhöhen), Aufmerksamkeit (durch Action Videogames).
Klassisches Strategien lernen
- Mnemonics, die miteinander verknüpft werden können.
- Methode der Orte.
- Akronyme.
Nutzen ist relativ beschränkt.
Aktivierungstraining
- Idee, dass man möglichst viele kognitive Funktionen aktiviert.
- Multisensorische Erlebnisse.
- Wahrnehmung anregen.
- Kreuzwort- / Rätsel lösen.
Musik hören, Rhythmus / Instrumente identifizieren, mitklatschen.
etc.
Funktionstraining
- n-Back Aufgabe üben.
- Transfereffekte: Training kann Leistung in Intelligenztest verbessern.
- Überlappende neuronale Netzwerke, höhere neuronale Effizienz, verbesserte Selbstkontrolle.
- Leistungszuwachs in einer ganz anderen Aufgabe durch Arbeitsgedächtnistraining.
Übervertrauen
- Kommt zustande durch Recency, Vorhersagbarkeit, etc.
Rückschaufehler
- Wenn Antwort vorliegt denkt man, man habe das sowieso schon gewusst.
Vorschaufehler
- Man denkt, man werde dies dann schon wissen (z.B. beim Text lesen).
Stabilitätsfehler
- Man denkt, dass sich das eigene Erinnerungsfähigkeit nicht verändert.
- Führt zu Vergessen oder dazu, dass man zu früh aufhört mit dem Lernen.
Was beinhaltet effektives Lernen?
- Bedeutungsvolles Kodieren.
- Üben des Abrufs.
Formen von Lernen?
- nicht-assoziatives Lernen
- assoziatives Lernen
- begriffliches Lernen
- Lernen als Problemlösen
nicht-assoziatives Lernen?
- Habituation
- Dishabituation
- Sensibilisierung
Assoziatives Lernen?
- klassische Konditionierung (Lernen eines neuen Reizes, der ein altes Verhalten auslöst)
- operante Konditionierung (Lernen eines neuen Verhaltens auf einen alten Reiz)
Begriffliches Lernen?
Lernen neuer Konzepte (begriffliches Wissen)
Was ist Lernen?
- Herstellung von bedingten Reaktionen durch
Assoziation eines bedingten Reizes mit einem
unbedingten, wodurch der bedingte (ursprünglich
neutrale) Reiz die Fähigkeit erhält, die natürliche
Reaktion auf den unbedingten Reiz auszulösen
- Herstellen von Assoziationen zwischen
Vorstellungen
- „Überdauernde, nicht unmittelbar beobachtbare
Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrung“.
Was ist nicht Lernen?
- Prägung (angeborene Reaktionstendenz)
- Reifung, Wachstum, Altern
- Ermüdung
- sensorische Gewöhnung
- Einwirkung von Pharmaka
- Verletzung
kurz: alles, das nicht durch Erfahrung geschieht und alles, das dadurch entsteht, dass der Mensch sich nicht anders verhalten kann (zum Punkt "Verletzung")
Sensorisches Gedächtnis, Messung?
Kognitive Wende, Faktoren, die sie ausgelöst haben.
- Black-Box ins Zentrum genommen, man hat bemerkt, dass Menschen Pläne haben, die ihr Verhalten strukturieren.
- Computer-Metapher - TOTE-Einheit; Ist-Zustand mit dem Zielzustand vergleichen.
- Informationsverarbeitung ist in drei Schritte gegliedert: Encoding, Storage, Retrieval.
- Kapazitätsgrenzen bei der Informationsverarbeitung (The magical number seven plus or minus two).
Aufgrund der Untersuchung von Kapazitätsgrenzen hat man herausgefunden, dass es verschiedene Gedächtnissysteme gibt (siehe auch Clive Wearing).
Kapazität des visuellen sensorischen Gedächtnisses?
- Wenn Möglichkeit für Nachbild besteht (prefield und postfield black; display-field light), ist die Kapazität höher.
- Um obigen Effekt zu eliminieren, macht man jeweils ein helles prefield und postfield. Ergebnis: Kapazitätsgrenze liegt bei 6 Items.
sensorisches Gedächtnis - visuell, auditiv, Berührung?
- visuell - iconic
- auditiv - echoic (braucht länger, bis Information wegfällt; siehe phonoligische Schleife)
- Berührung - haptic
Idee eines sensorischen Buffers?
- Information gelangt zunächst in sensorischen Buffer; lange genug, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
- Information, die die sensorische Verarbeitung nicht übersteht, geht verloren.
veraltete Idee
Kurzzeitgedächtnis und Spannenmasse; wo liegt Kapazitätsgrenze; ab wann gilt die durch Spannenmasse ermittelte Kapazität?
- KZG ist nach Baddeley das, das mit einfachen Spannenmassen gemessen werden kann.
- Typischerweise 7 +/- 2 Items in richtiger Reihenfolge erinnert.
- Spannenmass gilt, wenn man die Items drei mal hintereinander in derselben Länge abrufen kann.
- Zahlenmasse alte Idee, bereits Ende des 19. Jhd. verwendet, um Schulfähigkeit von Kindern zu testen.
Buchstabenspanne, wodurch steigt die Leistung?
- Leistung steigt durch Gruppierung (Chunking).
- 3-er Gruppierung ideal; Chunking kann durch Rhythmus induziert werden.
- Dabei ist Erinnerungsleistung beschränkt auf Anzahl Chunks, kann aber erweitert werden (Experten und Gedächtniskünstler).
Kurzzeitgedächtnis, Definition im wissenschaftlichen Kontext?
- Information, die man etwa 30s lang behalten kann, wenn man nicht gestört wird.
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