Landeskunde DEU
HS 2014
HS 2014
Fichier Détails
Cartes-fiches | 121 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Littérature |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 29.12.2014 / 06.01.2015 |
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Nettchen
„Nettchen war ein hübsches Fräulein, äusserst prächtig,
etwas stutzerhaft gekleidet und mit Schmuck reichlich
verziert.“
„Lieblich“, „ ein holdes Erröten“, „abenteuerlich
reizend frisierten Kopf“
• Tochter des Amtrats, Halbwaise
• wird mütterliches Vermögen erben
• Kleinstädterin
• konventionelle Liebesgeschichte
„stolz und zornig“
• Aufbruch mit Pferd und Wagen
• Rettung des Geliebten
• organisiert und fordert Aussprache
• Bekenntnis zum geliebten Mann trotz Skandal
„Ich will dich nicht verlassen! Du bist mein, und
ich will mit dir gehen trotz aller Welt!“
• wird Geschäftsfrau und mehrfache Mutter
autonomes Handeln gegen gesellschaftliche
Erwartungen
Frau Jenny treibel
„Musterstück einer Bourgoise“
• geb. Bürstenbinder, Vater Kolonialwarenhändler,
„liebäugeln“ mit Willibald, heiratet Kommerzienrat Treibel,
sorgt für standesgemässe Heirat der Söhne
• Aristokratische Allüren
• Bildung vs. Wohlstand (Intelligenz vs. Geldadel)
• Scheinbar gefühlvoll, sentimental
• Klare Berechnung
•
„Aber sie hat nur ein Herz für das Ponderable, für alles ,
was ins Gewicht fällt und Zins trägt ...“
Prototyp sozialer Aufsteigerin im Kapitalismus
corinna
traditionell:
• Existenzsicherung durch Heirat
• Flirt und Koketterie als Mittel und aus Spass
• Direkte und indirekte leicht erotische Anspielungen
modern:
• Reize einsetzen, spielen, nicht demütig auf Eroberung
warten, Bewusstsein für Weiblichkeit (Frausein)
• sehr offene Kommunikation zwischen zukünftigen
Ehepartnern
bewegung im frauenbild
• kompetente Berufstätigkeit
• alleinerziehend
• Selbstbwusstsein, Selbstwert ohne Mann
• sozialer Aufstieg
• Sicherung und Ausbau der Existenz
• bewusster Einsatz von Weiblichkeit
• „alternative“ Kommunikationsformen
rolle des mannes
• Mann als Galionsfigur der bürgerlichen Gesellschaft
• Macht im Staat
• Macht im Haus
• Macht im Beruf
• Macht in moralischen Fragen
• Vater als höchste Version männlicher Macht
Veränderungen der Vaterrolle:
− Erbrecht
− Gesetzgebung zu väterlichen Rechten und Pflichten, Recht auf
Vaterschaftsermittlung, Verfolgung von Vergewaltigung,
Entführung usw.
• Frauenrechtsbewegung
militär
„Zucht und Ordnung“
− staatstragend und -prägend
− Familie
− Wirtschaft
− politische Kultur
stephan murai, der major
kultivierter Mann
• „manches Mädchenherz“ ist gefährdet
• verliebt, verlobt, verheiratet, Ehebruch, Ende
(„ ... Weib, ich hasse dich unaussprechlich, ich hasse dich
unausprechlich ... “)
• idealer Gastgeber
• neue Technologien in der Landwirtschaft
•
„ ... irgendeine Trauer ..., die sich ... bei einem Manne nur durch
Ruhe und Ernst ausdrückt. ...“
• kennt alle Knechte, Bauern, seine Hirten
• herrscht auf dem Landgut wie ein Fürst
− „Lebt wohl, Kinder!“
• Pater familias, leitende Vaterfigur
• Macht, Gewalt, Gefolgschaft
• feudale Struktur (Grundherrlichkeit)
kein Ansatz moderner Perspektiven
Prototyp des konservativen Landadligen
wenzel strapinski
• „armes Schneiderlein wandert auf der Landstrasse“, wenig
gewandt und wenig selbstbewusst
• Staffage: Verwechslungsgeschichte zum polnischen Graf
• Fluchtversuche, ehrliche Bemühungen
• Lügengeschichte als er sich verliebt
• „verliert den Verstand und gewann das Glück“
Enttarnung, darauf wortlose Flucht
• fast Tod durch Erfrieren (Suizid?)
„Verzeih mir! Verzeih mir!“
„Ich bin ein armer Narr ... Genugtuung ... nicht lange mehr
am Leben sein!“
• Mutterbeziehung - Mentorin - Erinnerungen
• erfolgreich mit Hilfe von Nettchen (Liebe, Kapital) und
seinem Fleiss „rund und stattlich“
• Geschäftsmann, Spekulant, Aufsteiger
die drei gerechten kammmacher als personen
keine spezifische Identität
• blinder Arbeitseifer, keine Bildung, ähnliche Verhaltensweisen
• Ausbeutung ohne Widerstand
• (fast) Klassenbewusstsein
• Objekte
willibald schmidt
Kontrast zu Treibels
• Gymnasiallehrer
− gebildet, aber schlecht bezahlt
− Verehrung der alten Griechen, der Antike
• Wohnung nicht repräsentativ, sondern wohnlich, persönlich,
bequem für Schmidt
• hat seine Tochter alleine erzogen
• Männerrunde „Die 7 Waisen Griechenlands“
• Wertschätzung von Frau Schmolke
humorvoll, abwartend, konfliktscheu, abgekärt
• „das Schmidtsche“ ist selbstironisch
• scharfer Beobachter (vgl. Urteil über Jenny)
• gute Menschenkenntnis
• vertraut mit Neffen und Kollegen Marcell
•
„ ...ihr macht es untereinander ab; ich bin auch mit der Zeitung
noch nicht ganz fertig, und ein Dritter geniert bloss, ...“
Otto treibel
brav
• erfolgreicher, selbstständiger Geschäftsmann
• Holzhandel, Kontakte nach England
• seit 8 Jahren verheiratet mit der Hamburgerin Helene Munk
• Vater einer Tochter Lizzi
• vorbildliche Manieren
trotz „Leistungsausweis“ ohne lebendiges Profil
leopold treibel
unreif, grünschnabel
• wohnt bei den Eltern
• arbeitet beim Bruder
• Militärkarriere nicht geglückt - Kränkung für die Familie
• Bevormundung, wohin ich nur sehe
Heiratsantrag durch Corinna provoziert
• Konfrontation mit Jenny „Ja, Mutter.“
• Jenny arrangiert Verlobung mit Hildegard
• Leopold schreibt immer nur Briefe an Corinna
• Schmolke zu Schmidt: „... Dass er (Leopold) keine rechte
Courage hat, un dass seine Furcht vor der Mama noch
grösser is, als seine Liebe zu ihr (Corinna). ...“
marcell wedderkopp
• Gymnasiallehrer wie sein Onkel und väterlicher Freund
Willibald Schmidt
• mit Corinna aufgewachsen
• Bildung und Charakter
• eifersüchtig
• Frau Schmolke: „Marcell ist ein Schatz, ein Juwel ...“
• Gymnasiallehrer wie sein Onkel und väterlicher Freund
Willibald Schmidt
• mit Corinna aufgewachsen
• Bildung und Charakter
• eifersüchtig
• Frau Schmolke: „Marcell ist ein Schatz, ein Juwel ...“
das männerbild verharrt
• Patriarch
• Hochstapler und aufsteigenden Handwerker
• dumpfe Arbeitstiere
• erfolgreicher Kapitalist und Opportunist
• profillosen Jungunternehmer
• Muttersöhnchen
• selbstironischen konfliktscheuen Lehrer
• eifersüchtigen Lehrer und Sittenhüter
transformationsprozess der gesellschaft
Strukturwandel
• Entfremdung
• Bürgertum und Arbeiterklasse
• „Gemengelage“ (F.J. Bauer, 2004)
• Traditionsverlust
• Gegenwartsverweigerung
• Nervöse Zukunftserwartung
• 1. Weltkrieg als „Entladung“ dieser Krise
• Beginn der Moderne
Säkularisierung
• Fortschritt in Technik und Wissenschaft
• Industrialisierung, Soziale Frage
• Kapitalismus (Liberalismus)
• Zergliederung der Welt
• Verweltlichung
• Weltlichkeit
Rationalisierung (Nach Max Weber)
•
„Entzauberung der Welt“, denn die Welt wird erklärbar
• Individuum wird abhängig von anonymen, fremden
Strukturen
• Modernisierungsprozess führt zu
Zweckrationalität, zu Sachzwängen
• Entfremdung (im Sinne von Karl Marx)
Emanzipation
• Prozess vom „Objekt“ zum „Subjekt“
• Kritik
• Positiver Entwurf, Perspektive, Ziel
• Verschiedene Bevölkerungsgruppen: Bürger und Bauern,
Juden, Arbeiterschaft und Frauen
Partizipation
• Verfassungsbewegungen in enger Verbindung mit
Emanzipation
• Repräsentation und Volkssouveränität
• Liberalismus
• Teilhabe an politischer Macht
Agrargesellschaft: Familie
• Familie als Arbeits- und Produktionsgemeinschaft
• „das ganze Haus“, d.h. Eltern, Kinder, Verwandte, Knechte,
Mägde, Gesellen, Lehrlinge usw.
• Klare Aufgabenverteilung, gegenseitige Hilfeleistung
Agrargesellschaft: Arbeit
Arbeitszeit nach Arbeit und Tageslänge
• Hausgarten, Gespinstpflanzenkultur Sache der Bäuerin
• Feld, Reben, Obst Sache des Bauern
• Saat- und Erntezeit mit gegenseitiger Hilfe
Agrarges: Alltag
Sommer: Acker mit Früchten, Reben, Wiesen, Obstbäume,
Flachs-und Hanfpünten, Fleischräuchern, Ernte, Lagerung oder
Verwertung der Früchte
• Winter: Textilien herstellen, z. T. Heimarbeit, spinnen, weben,
nähen, stricken, sticken, dörren, pressen von Samen zu Oel,
ausschoten von Hülsenfrüchten, Leder gerben, bearbeiten,
leichtere Holz- und Metallarbeiten
Agrarges: Bauernhaus
Architektur bestimmt durch
• Art der Landwirtschaft
• Klima
• Baumaterialien am Ort
• Stellung
Hof als integrierter Arbeitsplatz
Agrarges: Veränderungen
• Einsatz von technischen Hilfsmitteln als Folge der
Industrialisierung
– z. B. ab 1850 Sensenschnitt und Göppeldreschmaschine
• Veränderungen in Vieh- und Ackerbau
• Futterbau ab 1880 erste Mähmaschinen
(alle Angaben auf die Schweiz bezogen)
grargesellschaft: Veränderung
• Politische Veränderungen
– langsamer Loskauf der Zehntenverpflichtungen
Ablösungsgesetze
• Strukturelle Veränderungen
– Marktorientierung führt zu einer Wertverschiebung von
Arbeiten
Agrarges: Veränderungen - Folgen
• Zukauf ersetzt oder ergänzt Eigenproduktion
• Spezialisierungen
• Diversifizierungen
• Veränderte Rollen und Berufe
• Entstehung von landwirtschaftlichen Genossenschaften
• industrialisierte Landwirtschaft entsteht
Idylle
Idyl|le, die; -, -n: (Literaturw.) Schilderung eines Idylls, bes.
von Hirten- u. Schäferszenen, in lyrischer u. epischer Dichtung
u. in der Malerei
• Beschauliche Welt, ideale Bedingungen, positiv besetzter
Begriff, quasi „konfliktfreie“ Verhältnisse
Brigitta - Landschaft
Landwirtschaft in ungarischer Steppe
• Pusta, unendliche Weite
• Kastanienwälder, trockene Moorlandschaft, Steinfelder,
Kieselgeröll, glühender Himmel
• Landschaftsbeschreibung als Annäherung an das Gut Uwar
und den Major (Freund und Schlossbesitzer)
• Auf dem letzten Wegstück bereits Begegnung mit einer Frau
(die später als Brigitta bekannt wird)
Brigitta - Erzählet, Moral
Ich-Erzähler = erweckt Autentizität
• Bericht über einen Major, der in der Heimat „ein Ziel gefunden
hat, das er sonst vergeblich auf der ganzen Welt gesucht
hatte.“
• Sittliche Gründe
• „Reize des Geheimnisvollen auf unsere Seele“
• Hinweise auf Zivilisation
– Galgen
– Todeseiche
– Kultivierte Landschaft beim Schloss
Brigitta - Natur
Wildnis: Steppe, Heide, Wald
• Besitz des Major: Park, Obst-, Acker-, Weinbau, Viehzucht
(Gestüt, Schäfereien) Treibhäuser, Melioration
• Bettler, Herumstreicher, Gesindel „durch pünktliche Bezahlung
gewonnen
“
• Hirten in Hütten, „braune Gestalten“, „schmutzig“, Fell als
Bekleidung
Brigitta
Adalbert Stifter 1844/47
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