Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung I.Emotion
Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung I.Emotion
Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung I.Emotion
Kartei Details
Karten | 48 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 20.08.2014 / 29.07.2019 |
Weblink |
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Netzwerktheorien
Netzwerktheorien
- Allen ist gemein, dass sie Emotionen als zentrale Knotenpunkte im Wissens- und Erlebensnetzwerk begreifen
- Knoten können von äußeren Einflüssen und anderen Knoten gehemmt/ausgelöst werden
- Entdeckung Bär triggert Gefahrenknoten -> dicht mit Angstknoten assoziiert -> löst wiederum Erinnerungs- und Verhaltensknoten aus -> gleichzeitig werden konträre Knoten gehemmt (z.B. Freudeknoten)
- Netzwerktheorien sind abstrakt
- Stärke: zu erklären, warum sich manche Emotionen gegenseitig ausschließen und wie sie das Verhalten beeinfussen
Zwei Ableitungen aus den Netzwerktheorien
Zwei Ableitungen aus den Netzwerktheorien
- Zustandsabhängigkeit von Erinnerungen - bei hoher Ähnlichkeit zwischen aktueller und zu erinnernder emotionaler Situation lassen sich Informationen besser abrufen
- Stimmungskongruenz - zur aktuellen Stimmung passende Informationen lassen sich besser abrufen als inkompatible Informationen
Appraisaltheorie
Appraisaltheorie
- Kernpunkt: Einschätzung der Situation
- Arnold und Lazarus
- Reiz wird wahrgenommen – Bewertung – je nach Ausfall der Bewertung dann Emotion
- Unterschied zu anderen Theorien: nicht Reiz selbst löst Emotion aus, sondern dessen Evaluation
- -> Ereignis 50€ verlieren hat für Hartz4 Empfänger andere Bedeutung als Millionör
- meisten Appraisaltheorien sind mehrstufig – siehe Lazarus
Appraisaltheorie – aus Stressforschung stammende Theorie von Lazarus
Appraisaltheorie – aus Stressforschung stammende Theorie von Lazarus
- 1. Ein Reiz wird zuerst danach beurteilt, ob er positiv, negativ oder irrele- vant ist.
- 2. Im Falle einer negativen Bewertung (z.B. bedrohlich) wird als zweiter Schritt abgeschätzt, in welcher Relation die eigenen Bewältigungskapazitäten zur Situation stehen
- Später Ergänzung um dritten Schritt: Ereignis wird in Hinblick auf den Selbstwert beurteilt.
- Emotion entsteht also aus Bewertung
- Selbstwert: Jäger trifft Bär in Wildbahn – froh flüchtige Gefahrenquelle gefunden zu haben oder traurig darüber Individuum bedrohter Art zu töten
Rolle von Emotionen laut Oatley und Johnson-Laird
Rolle von Emotionen laut Oatley und Johnson-Laird
- Konflikte lösen und Prioritäten setzen beim gleichzeitigen Verfolgen einer Vielzahl von Zielen und Plänen
Wichtige Voraussetzungen für experimentelle Emotionsforschung
Wichtige Voraussetzungen für experimentelle Emotionsforschung
- Einerseits müssen Emotionen gemessen werden können, andererseits aber auch ein unterschiedliches „Emotionsniveau“ zwischen Experimental- und Kontrollgruppe geschaffen werden
- Bringt Probleme mit sich: Versuchspersonen reagieren unterschiedlich auf Techniken; gewünschte Emotionen entstehen nicht, sondern „Emotionsgemische“; Emotionen laufen schnell wieder ab (5-10Min)
Dilemma der Emotionsforschung
Dilemma der Emotionsforschung
- Emotionen sollen zur Messung möglichst stark sein, gleichsam ist es oft unabdingbar, dass die Experimentalgruppe nichts von der Emotionsauslösung bemerkt.
- -> Großteil der Versuchspersonen gibt bei Veltentechnik oft an die Methode wirke nicht
Sokolowski, fünf Methoden zur Emotionserzeugung
Sokolowski, fünf Methoden zur Emotionserzeugung
- Variable – Methode
- Physiologie - Psychopharmaka, Erregungstransfer
- Ausdruck - Mimik- und Gestiknachstellung
- Kognition und Erleben - Wiedererleben, Veltentechnik
- Situationsreize - Medienwiedergabe, Reizdarbietung
- Depressionsneigung - Persönlichkeitsmessung
Probleme beim Messen von Emotionen
Probleme beim Messen von Emotionen
- Jede Komponente kann einzeln gemessen werden, es ist jedoch fraglich, inwieweit sie mit emotionalem Erleben gleichgesetzt werden kann
- Genauigkeit einzelner Maße ist zweifelhaft sofern sie alleine stehen
- -> echte und vorgetäuscht Emotionen können nicht unterschieden werden
- -> nur unter Zuhilfenahme physiologischer Messungen möglich
- -> alleine wiederum sind oft zu unspezifisch,
Dritte Funktion der Emotion: Motivation
Dritte Funktion der Emotion: Motivation
- Grenze zwischen Emotion und Motivation ist schwer zu ziehen
- Beide „Kerngebiet“ in ihrer DefinitionIn -> überlappen sich aber an den Rändern
- -> Emotionen können motivierend wirken, Motivationen können Rückwirkungen auf den emotionalen Zustand haben.
Attributionale Theorie nach Weiner
Attributionale Theorie nach Weiner
- Ein Ergebnis wird, unabhängig von seiner Qualität in drei Dimensionen beurteilt:
- Lokation – liegt Ursache des Ereignisses in der eigenen Person (internal) oder in der Umwelt / in anderen Personen
- Stabilität - wie veränderlich ist die Ursache (z.B. mangelnde Anstrengung vs. mangelnde Intelligenz im Falle einer schlechten Prüfungsleistung)
- Kontrollierbarkeit - mangelnde Anstrengung unterliegt auch der eigenen Kontrolle
- Eine Situation wird immer anhand aller drei Dimensionen bewertet, und schon eine Änderung einer Dimension führt zu einem völlig anderen Ergebnis
- Ein weiterer Punkt: wie Emotionen anderer die eigenen Emotionen und Motivationen mitformen
Unterschied zwischen Appraisal- und Attributionstheorien
Unterschied zwischen Appraisal- und Attributionstheorien
- in beiden wird etwas eingeschätzt, aber in der Appraisaltheorie ist es die Situation und in der Attributionstheorie die Ursachen
Hedonistische Motivationstheorien
Hedonistische Motivationstheorien
- jedes Handeln zielt darauf ab positive Emotionen zu erzeugen und negative zu vermeiden
- zwei große Blöcke an hedonistischen Theorien: „Hedonismustheorien der Gegenwart“ und „Hedonismustheorien der Zukunft“
- Inzwischen gibt es Vorschläge zur Integration beider Theorien
- Nach diesen Theorien führt man sich bereits vor einer Handlung die möglichen Konsequenzen vor Augen
Hedonismustheorien der Gegenwart
Hedonismustheorien der Gegenwart
- Abbau akut vorhandener negativer Emotionen, wobei die Ursache dieser schlechten Emotionen der Glaube ist, dass ein wunschinkongruentes Ergebnis als sicher oder wahrscheinlich betrachtet wird;
- die motivationale Komponente ist dabei der Wunsch, diese negativen Gefühle zu neutralisieren
Hedonistische Theorien der Zukunft
Hedonistische Theorien der Zukunft
- auf antizipierte Gefühle bezogen
- handeln meist von antizipierten Enttäuschungen, u.a. Enttäuschung vs. Hochstimmung, Reue vs. Zufriedenheit
Was sind Emotionen?
Was sind Emotionen?
- Es gibt nicht eine Antwort
- Es gibt alltagspsychologisches Verständnis
- Gefühl, zeichnet sich durch zwei Charakteristika aus
- Hat eine spezifische Erlebnisqualität
- Ist objektbezogen
Arbeitsdefinition Emotion
Arbeitsdefinition Emotion
- Emotionen sind zeitlich datierbare konkrete Episoden von Phänomenen
- Haben folgende Merkmale gemeinsam: sind aktuelle psychische Zustände von Perso-nen, mit einer bestimmten Intensität, Dauer und Qualität, in aller Regel objektgerichtet und mit einem spezifischen Verhaltens-, Erlebens- und physiologischen Aspekt
Emotionen vs. Stimmungen
Emotionen vs. Stimmungen
- Emotionen unterscheiden sich von Stimmungen durch ihre Objektbezogenheit, Dauer und Qualität
- Stimmung = wesentlich länger aber weniger intensiv als Emotion
2 Strukturen von Emotionen
2 Strukturen von Emotionen
- Bipolare Struktur
- Primäre und erlernte Emotionen
Bipolare Struktur
Bipolare Struktur
- Wundt ordnete sie bipolar an
- Lust / Unlust
- Erregung / Beruhigung
- Spannung / Entspannung
Primäre und erlernte Emotionen
Primäre und erlernte Emotionen
- Lazarus postulierte 15 Basisemotionen
- Mowrer ging von zwei, aus denen sich durch Lernerfahrung alle anderen bilden
Subjektives Erleben
Subjektives Erleben
- wichtiger Aspekt von Emotionen – wie man sich selbst fühlt
- -> subjektiver, individueller Erlebniseindruck
- Zugang dazu gestaltet sich schwierig
- -> Abfrage von Emotionen im Rahmen von Untersuchungen dauert oft länger als Emotion
- -> Emotionen können falscher Ursache zugeschrieben werden oder gar nicht bemerkt werden
Wundt – Introspektion
Wundt – Introspektion
- versuchte per Introspektion subjektive Empfindungen zu entschlüsseln
- warf aber Fragen der Generalisierbarkeit auf
- geschulte Introspektionsexperten
Emotionen – Motorik
Emotionen – Motorik
- Emotionen beeinflussen motorischen Ausdruck
- Selbst nur schemenhaft wahrnehmbare Bewegungen eines Menschen kann in vielen Fällen auf seine Empfindungen geschlossen werden
- Tastendruckexperiment von Clynes: verschiedene Druckmuster je nach Stimmung
Emotionen - Mimik
Emotionen - Mimik
- sichtbarste Auswirkung von Emotionen
- wird von manchen Theoretikern als evolutionärer Schlüssel zur Entstehung von Emotionen gesehen
- zahlreiche Forschungen zur Emotionserkennung der Gesichter
Forschungen zur Emotionserkennung der Gesichter – zwei zentrale Ergebnisse
Forschungen zur Emotionserkennung der Gesichter – zwei zentrale Ergebnisse
- erstens: Erkennung echter Emotionen gelingt oft, aber signifikant unterschiedlich zwischen verschiedenen Ländern und Emotionsarten (Glücklichsein wird besser erkannt als Trauer; Amerikaner erkennen Furcht besser als Argentinier)
- zweitens: Unterscheidung zwischen echten und vorgespielten Emotionen gelingt im Alltag nicht über Zufallsniveau; Aber – Emotionen haben physiologische Änderungen die in Laborsettings erfasst werden können
Physiologische Änderungen bei Emotionen
Physiologische Änderungen bei Emotionen
- echtes (durch Freude bedingt) Lächeln lässt sich von falschem anhand der Gehirnaktivität unterscheiden
- -> hirnphysiologische Änderungen sind nur ein kleiner Teil der physiologischen Änderungen
- emotionsabhängige Hormonausschüttung (z.B. Cortisol und Adrenalin bei Angst)
- Herzfrequenz sinkt oder steigt
- -> Großes Manko: Reaktionen sind unspezifisch (Herzfrequenz steigt bei Wut, aber auch Furcht und Traurigkeit)
- Physiologische Änderungen bei Emotionen sind von Mensch zu Mensch und Emotion zu Emotion unterschiedlich
Emotion - Verarbeitung von Kognition auf zwei Pfade
Emotion - Verarbeitung von Kognition auf zwei Pfade
- 1. Sequenziell, bewusst ablaufender, flexibler, vergleichsweise langsam,
- 2. Auf Erfahrung basierend, weniger flexible, parallel verlaufend, vergleichsweise schnell
- Bsp.: Erschrecken vor Gummispinne – erst erschrecken (schnell), dann bemerken dass sie nicht echt ist (langsame Verarbeitung)
Einfluss von Emotionen auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse
Einfluss von Emotionen auf Denk- und Wahrnehmungsprozesse
- Emotionen haben Einfluss, führen zur Ausbildung von Verzerrungen („biases“)
- Beeinflussen wie „gedacht“ wird
- Traurige Stimmung -> führt tendenziell zu analytischem Denkstil
- Positive Stimmung -> regt kreativ-flexiblen Denkstil an
- „Tunnelblick“ -> unter Aktivierung (besonders Angst) wird Aufmerksamkeitsfokus verengt, periphere Informationen erreichen das Bewusstsein nicht mehr
Hohe inter- und intraindividuelle Varianz
Hohe inter- und intraindividuelle Varianz
- Vielzahl von unterschieden besonders bei mittleren Ausprägungen
- -> bei stärkster Emotionsausprägung reagieren die meisten Menschen gleich (Bsp. Panik)
- jeder Mensch reagiert anders, auch aufgrund der zahlreichen Personen- und Situationsvariablen die Einfluss auf Emotionserleben haben
- Verschiedene Untersuchungen: Zusammenhang zwischen den Komponenten im Bereich von r = -0.50 bis r = +0.80.
- -> werden Komponenten zu Mittelwerten kombiniert -> r= 0.90 -> heißt nichts anderes als gezeigte Emotion ist auch erlebte
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