Kurs 03412: I. Wahrnehmung I.1 Was ist Wahrnehmung?
Kurs 03412: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein I. Wahrnehmung I.1 Was ist Wahrnehmung?
Kurs 03412: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein I. Wahrnehmung I.1 Was ist Wahrnehmung?
Kartei Details
Karten | 104 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.06.2014 / 08.06.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/kurs_03412_i_wahrnehmung_i_1_was_ist_wahrnehmung
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Zeitskalen mentaler Prozesse
Zeitskalen mentaler Prozesse
- laut J. R. Anderson mindestens sieben bis zwölf Größenordnungen
- Mentale Aktivitäten können von 10ms (bei sub-symbolischen neuralen Prozessen) über 100 Stunden (längere Lernprozesse, z.B. Seminare) bis zu die Lebensspanne übergreifenden Prozessen dauern
Wozu führen automatentheoretisch gesehen Lern- und Entwicklungsprozesse?
Wozu führen automatentheoretisch gesehen Lern- und Entwicklungsprozesse?
- zu einer fortwährenden Veränderung der Zi und deren „Programme“
Paradigmen der Informationsverarbeitung
Paradigmen der Informationsverarbeitung
- Dekompositionsthese
- Relevanzthese
- Modellierungsthese
Dekompositionsthese
Dekompositionsthese
- Annahme, dass man lange andauernde Lernprozesse/komplexe Programme in kleinere Einheiten zerlegen kann, bis eine weitere Zerlegung funktional irrelevant wird
- Wirft Frage auf, welche Auflösungsgröße man auf der Suche nach Informationsverarbeitungseinheiten/elementare mentalen Prozessen anvisieren soll
- Auflösungsgröße der elementaren mentalen Prozesse, bei Farbwahrnehmung natürlich anders als bei einer Umfrage bezüglich Religion
Relevanzthese
Relevanzthese
- behauptet, Mikrostruktur kognitiver Prozesse ist relevant für die Produkte auf höchster Ebene
- unklar wie Mikro- und Makroebene zusammenhängen
- Annahme einfacher Additivität dürfte bei einem komplexen System nicht angebracht sein
Modellierungsthese
Modellierungsthese
- behauptet, höchste mentale Prozesse lassen sich unter Rückgriff auf elementare Prozesse erklären
- kognitive Modellierungen müssen vorgenommen werden, um die Lücken zu schließen, die Experimente nicht schließen können
- aber: reale Systeme sind integrale Funktionseinheiten -> man hat kaum Chance auf Mikroebene zu kommen, wann man nicht das gesamte System berücksichtigt
Was wird wichtiger, je weiter man auf der Zeitskala mentaler Aktivitäten nach oben steigt?
Was wird wichtiger, je weiter man auf der Zeitskala mentaler Aktivitäten nach oben steigt?
- holistische Strukturen wie „Sinn“ und „Verstehen“
Der Weg vom Reiz zur Wahrnehmung als eine Kette, was kann das suggerieren?
Der Weg vom Reiz zur Wahrnehmung als eine Kette, was kann das suggerieren?
- das Wahrnehmung im Dienste des Erkennens und damit in bloßer Informationsaufnahme steht
- afferente Seite dominiert
- gewissermaßen kontemplative Sicht der Wahrnehmung (wie z.B. beim Betrachten von Bildern, ruhigen Beobachten)
Wozu dient das Wahrnehmen in den meisten Fällen?
Wozu dient das Wahrnehmen in den meisten Fällen?
- dem Handeln, dem erfolgreichen Handeln
- Jede Aktion verändert die Wahrnehmung
- Viele Handlungen haben die systematische Änderung der Wahrnehmung zum Ziel (z.B. Suchen)
- Zum Wesen der Handlung gehört ein Ziel -> man führt verschiedene Handlungen durch um Ziel zu erreichen; Annäherung geht mit vielen verschiedenen Wahrnehmungen einher und der Vorstellungen, welche Zustände und Erfolge der Erreichung des Ziels entsprechen
- -> Bewegungen die man ausführt dienen der Antizipation des Zielzustandes: das Handeln dient auch der Herstellung einer bestimmten Wahrnehmung , Handeln kontrolliert Wahrnehmung und diese steht im Dienste der Zielerreichung
- Erfolg des Handelns = Bewältigung der Anforderungen aus der Umwelt, der Anpassung an die Umwelt
Biologische Funktion der perzeptiven Systeme
Biologische Funktion der perzeptiven Systeme
- nach Prinz und Aschersleben (1995): Organismen mit Informationen für die umgebungsgerechte Planung und Ausführung ihrer Handlungen zu versorgen
- Aus Sicht der Evolution: Systeme haben sich so entwickelt, dass sie auf die Bedürfnisse der Handlungssteuerung zugeschnitten sind
- Wahrnehmungspsychologie muss afferente und efferente Seite der Wahrnehmung in Betracht ziehen
Woraufhin werden alle Handlungen geplant?
Woraufhin werden alle Handlungen geplant?
- Alle Handlungen werden darauf geplant eine bestimmte Veränderung zu bewirken
- Setzt voraus, dass man die von einem selber bewirkten Veränderungen von Veränderungen unterscheiden kann die nicht auf einen selbst zurückgehen
Erweitere Automatenmodellgleichung
Erweitere Automatenmodellgleichung
- Oi=i=f(I, Zi, Oi=i-1) → eine Handlung kann von einer Vorgängerhandlung abhängen, auch der Input kann davon abhängen
Rückkopplungsprinzip
Rückkopplungsprinzip
- Selbstbewegende Wesen kontrollieren über ihren Output ihren Input, die Wahrnehmung kontrolliert nicht die Handlung, sondern die Handlung die Wahrnehmung
- Powers (1977), charakteristisch für dynamische Systeme sie sich selber regeln, wie typischerweise in der Kybernetik
- Beispiel: Mauszeiger mit bewegender Scheibe auf Bildschirm zur Deckung bringen
- Sollwert y (Ziel), Deckung Mauszeiger-Scheibe
- Ist-Wert x, aktuelle Mauszeiger- Scheibenposition
- Differenzsignal z= y-x
- Ist-Wert durch Messfühler „Auge“ gemessen
- Vergleich des Differenzsignals im Komparator, Wahrnehmung dessen, Eingabe in den Regler (Auge-Hand-Mauszeiger Subsystem)
- Effekt der Einwirkung: vom Ausgangswert zum neuen Ist-Wert
- Einwirkung erfolgt so lange bis z=0 ist
- Man spricht von negativer Rückkopplung da die Rückmeldung dazu dient, die Differenz zwischen Soll- und Ist-Wert zu minimieren bzw. innerhalb eines Toleranzbereichs stabil zu halten
Closed-loop-control
Closed-loop-control
- Störgröße (z.B. Handzittern) kann vom nächsten Ausgangswert subtrahiert werden
Open-loop-control
Open-loop-control
- Steuerung bei der Störgröße nicht vom Ausgangswert abgezogen werden kann
Wahrnehmung
Wahrnehmung
- Aktivität der Sinnesorgane und Sinnesrezeptoren sowie die damit einhergehenden psychischen Prozesse, die es Lebewesen ermöglichen, Informationen aus der Umgebung aufzunehmen, um sich erfolgreich an die Anforderungen der Umgebung anpassen zu können.
- Ohne Wahrnehmung -> kein Wissen erwerben und nicht erfolgreich handeln
Grundannahme der Wahrnehmungspsychologie
Grundannahme der Wahrnehmungspsychologie
- Sinne vermitteln die Informationen über die Umgebung eines Lebewesens
Was ist am Verhalten zu erkennen?
Was ist am Verhalten zu erkennen?
- ob aufgenommene Informationen zu erfolgreichen Anpassungsleistungen führen
Grundannahme des Empirismus
Grundannahme des Empirismus
- Was nicht in den Sinnen war, wird auch nicht in den Verstand kommen
Grundproblem der Wahrnehmungspsychologie
Grundproblem der Wahrnehmungspsychologie
- Wie kommt die Welt in den Kopf?
Wichtiges Ziel der Wahrnehmungspsychologie
Wichtiges Ziel der Wahrnehmungspsychologie
- wie die Sinnessysteme funktionieren
- kann sich nicht allein auf funktionieren der Sinne beschränken -> Forschung muss Kenntnisse über die Umwelt miteinbeziehen (Leistung Sehsinn -> Gegebenheiten die zum Sehen beitragen müssen mit beachtet werden)
Wo kommt das Psychische ins Spiel
Wo kommt das Psychische ins Spiel?
- wenn man von der Wahrnehmung von Sinneserlebnissen ausgeht
- Farben = elektromagnetische Wellen, doch wir nehmen keine elektromagnetischen Wellen sondern Farben wahr
Eine wichtige Aufgabe der Wahrnehmungspsychologi
Eine wichtige Aufgabe der Wahrnehmungspsychologie
- in welcher Weise physikalische Reize funktionell mit Sinneserlebnissen zusammenhängen
Einteilung der Sinne
Einteilung der Sinne
- nach versch. Kriterien
- z.B. Wahrnehmungserlebnis oder Funktion der Rezeptoren
Einteilung der Sinne anhand Wahrnehmungserlebe
Einteilung der Sinne anhand Wahrnehmungserleben
- Alltagspsychologie
- Fünf Sinne, Sinnesmodalitäten
- Tasten, Riechen, Schmecken (Nahsinne)
- Sehen, Hören (Fernsinne, trotzdem sensorischer Kontakt)
- Riechen auch eher Fernsinn -> Brandgeruch über weite Entfernung
Wie viele Sinnesmodalitäten gibt es?
Wie viele Sinnesmodalitäten gibt es?
- kann nur beantwortet werden wenn Einteilungskriterien schlüssig sind
- Druck-, Temperatur-,Schmerz- und Gleichgewichtssinn sind auch zu nennen, dementsprechend mehr als fünf
Einteilung der Sinne anhand Art der Reize
Einteilung der Sinne anhand Art der Reize
- Chemorezeptoren: werden durch Moleküle gereizt (Riechen und Schmecken)
- Mechanorezeptoren: Reizung durch mechanische Krafteinwirkung wie Druck (z.B. Vater-Pacini Körperchen
Einteilung der Sinne nach Funktion
Einteilung der Sinne nach Funktion
- Exterozeption: Aufnahme von Reizen aus Umgebung
- Interozeption: Aufnahme von Reizen aus Körperinneren
- Propriozeption: Wahrnehmung Lage, Stellung, Bewegung von Körperteilen und des Körpers
- Viscerozeption: Sensibilität für innere Organe (gehört zur Interozeption)
Somatosensorik
Somatosensorik
- Haut-Skelettmuskelsystem
Sensu-motorisches Syste
Sensu-motorisches System
- enges Zusammenspiel der Sinne mit dem motorischen System
- Koordinationsleistungen beteiligt immer Sinne (sensorisches System) und Muskeln (motorisches System)
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