Klinische Psychologie
Verschiedene Fragen aus dem Bereich der klinischen Psychologie
Verschiedene Fragen aus dem Bereich der klinischen Psychologie
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Cartes-fiches | 160 |
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Utilisateurs | 15 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 19.11.2013 / 26.10.2022 |
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Was müssen Psychologische Psychotherapeuten hinsichtlich Schweigepflicht beachten, und welche Gesetze regeln die Schweigepflicht sowie mögliche Ausnahmen?
Die Schweigepflicht muss sehr sorgfältig eingehalten werden. Daten und Informationen über den Patienten dürfen nur mit dessen ausdrücklicher Genehmigung (sog. Schweigepflichtsentbindung) weitergegeben werden. Selbst Straftaten, sofern sie in der Vergangenheit liegen, fallen unter die Schweigepflicht. Nur in solchen (Ausnahme-)Fällen, in denen vom Patienten (weiterhin) Gefahr für andere oder sich selbst ausgeht, kann bzw. muss die Schweigepflicht gebrochen werden, z. B. um einen Mord, Völkermord, erpresserischen Menschenraub oder terroristischen Angriff zu verhindern. Die Paragrafen zur Schweigepflicht sowie mögliche Ausnahmen davon sind § 34, § 139 und § 203 des Strafgesetzbuches.
Welche Gesetze und Institutionen kennen Sie, die den Rahmen für Psychotherapie in Deutschland gestalten?
Psychotherapeutengesetz, Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Psychologische Psychotherapeuten, Heilberufsgesetze und Landespsychotherapeutenkammer (Berufsordnung), Kassenärztliche Vereinigung, Sozialgesetzgebung und Psychotherapierichtlinien, Strafrecht § 203 und § 139 sowie § 34.
OPD Konfliktachse
1. Autonomie - Abhängigkeit
2. Kontrolle - Unterwerfung
3. Versorgung - Autarkie
4. Selbstwertkonflikte (Selbstwert - Objektwert)
5. Identitätskonflikte
6. Schuldkonflikte
7. ödipal-sexuelle Konflikte
8. konflikthafte äußere Lebensgestaltung
9. Eingeschränkte Konflikt und Gefühlswahrnehmung
Liste von Abwehrmechanismen
Verschiebung
Sublimierung
Reaktionsbildun
Verdrängung
Verleugnung
Spaltung
Identifikation
Regression Progression RationalisierungF90.0 ???
F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
Aufmerksamkeitsdefizit bei:
- hyperaktivem Syndrom
- Hyperaktivitätsstörung
- Störung mit Hyperaktivität
- Exkl.: Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F90.1)
F90.0 ???
F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
Aufmerksamkeitsdefizit bei:
- hyperaktivem Syndrom
- Hyperaktivitätsstörung
- Störung mit Hyperaktivität
- Exkl.: Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F90.1)
Abstinenz (TP)
Abstinenz bedeutet den Verzicht auf Erfüllung eigener Bedürfnisse und Wünsche des Therapeuten in der Therapie sowie den Verzicht auf die Realisierung eigener Wert- und Normvorstellungen.
Neutralität
Der Analytiker wertet nicht und ist neutral, wenn es um religiöse, moralische und gesellschaftliche Fragen geht. Dies beinhaltet auch, dass er keine Ratschläge gibt, sich und seine persönlichen Einstellungen (z. B. bei Entscheidungsfindungen) heraushält, nicht Partei ergreift, nicht wissbegierig ist und seine Gefühle und Ansichten nicht preisgibt.
Übertragung Definition
Übertragung ist die unbewusste Wiederholung vergangener Beziehungserfahrungen sowie damit verbundener Erwartungen,Affekte, Wünsche etc., die der Analysand in der Vergangenheit erlebt hat und die er in der Beziehung zum Analytiker wiedererlebt. Während der Behandlung wird mithilfe der Übertragungsdeutung darauf hingearbeitet, die Übertragung transparent und bewusst zu machen, da »sie umso stärker wirkt, je weniger man ihr Vorhandensein ahnt« (Freud, 1910a, S. 55).
Gegenübertragung
Die bewussten und unbewussten Reaktionen des Analytikers auf den Analysanden und dessen Übertragung werden »Gegenübertragung« genannt.
Einschätzung Suizidgefahr, was soll man prüfen
Zur Bestimmung der Suizidgefahr sind in jedem Fall die folgenden Punkte genau abzuklären: - Ankündigung des Suizids - Klarheit und Persistenz der Suizidgedanken - konkrete Planungen und Vorbereitungen - frühere Suizidversuche - Familienanamnese von Suizidhandlungen - Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit - Kontaktreduktion und Interesselosigkeit - Perspektiven und zukunftsbezogenes Denken
Verschiedene Strategien zum systematischen Aufbau komplexer Verhaltensweisen stehen im Rahmen operanter Methoden zur Verfügung. Stellen Sie sich vor, Sie möchten einem schüchternen, sozial isolierten elfjährigen Kind beibringen, wie es sich an den Spielen anderer Kinder in der Gruppe beteiligen kann. Wie würden Sie vorgehen?
- Shaping: Kind wird für jede Annäherung an die Kindergruppe verstärkt z.B. zur Gruppe gehen; ein Kind ansprechen; bitten, mitspielen zu dürfen ...; selbst ein Spiel vorschlagen etc.)
- Vorher Vereinbarung von Belohnungen für jeden erfolgreich umgesetzten Schritt
- Prompting: zusätzlich Erteilung von Handlungsaufforderungen, Instruktionen sowie verbalen Rückmeldungen;mögliche Formulierungen für eine Kontaktaufnahme »soufflieren« (Modelllernen)
- Fading: Ausschleichen der externen Belohnungen und »Prompts« (Anweisungen),
Wozu dient die psychotherapeutische Dokumentation?
- Patientensicherheit und Behandlungsunterstützung
- Reflexion der Behandlung für QM
- Weierbehandlung anderorts oder bei Vertretung
- Rechenscahftspglicht dem Patienten gegenüber (= Nebenpflicht aus dem Behandlungsvertrag)
- juristische Absicherung des Therapeuten (haftungsprophylaxe Beweispflicht)
- für Plausibilitätsprüfung der KVn
Was wird durch die Plausibilitätsprüfung der kassenärztlichen Vereinigungen geprüft?
Die Rechtmäßigkeit der Abrechnung, dabei werde Effektivität, Qualität, Wirtschaftlichkeit beachtet.
Inhaltliche Kriterien der Dokumentation
Name des Pat, Datum der Sitzung
Grund der Sitzung, Beschwerden
ggf. Diagnose, Befunde
Behandlung, therapeutische Maßnahmen
Zwischenfälle, Komplikationen
Beschwerden des Patienten
Suizidalitä
Ergebnis der Behanlung
Empfehlungen, Vereinbarungen, Hausaufgaben
nächster Termin
Was bedeuten Neutralität und Abstinenz in der TP/AP ?
Die Abstinenzregel beschreibt den behandlungstechnischen Grundsatz der weitestgehenden Nichtbefriedigung der durch die Übertragung (Psychoanalyse) beim Analysanden hervorgerufenen Gefühle und Wünsche in Bezug auf den Therapeuten, sowie dessen Enthaltungsverpflichtung im Rahmen der Gegenübertragung. Triebwünsche des Patienten nicht befriedigen, sondern bewusst machen. Eigene Bedürfnisse nicht befriedigen (bzw. reflektieren, ob narzisstischer Missbrauch des Patienten, da dieser es einem recht machen möchte).
Neutralität bezeichnet die Haltung des Analytikers bei der Behandlung, diese nicht auf grund religiöser, moralischer oder sozialer Werte oder Ideale zu lenken und sich jedes Rates zu enthalten.
Was versteht man unter der „Grundregel“ in der TP/AP?
Freud hat eine so genannte Grundregel aufgestellt, die dem Patienten zu Beginn der Behandlung mitgeteilt werden soll, nämlich, dass er alles, was ihm in den Stunden einfällt, mitteilen soll, auch wenn er es für bedeutungslos hält oder sich seiner Gedanken schämt. Er solle seine Gedanken nicht hemmen, sondern ihnen freien Lauf in jedwede Richtung lassen, was Freud das freie Assoziieren nannte. Freud nahm an, dass sich in dieser Form verkleidetes, unbewusstes Material äußere und man es so für die Behandlung nutzbar machen könne. Da unbewusste Inhalte zunächst einmal als bedrohlich, peinlich oder schmerzhaft empfunden werden, setzt das Unbewusste des Patienten dem Aufdecken dieser Inhalte einen Widerstand entgegen, ein weiterer wichtiger Begriff in der Psychoanalyse. Der Therapeut geht zu Beginn der Behandlung mit dem Patienten ein so genanntes Arbeitsbündnis ein, d. h. der Patient stellt seinen Wunsch zur Gesundung, seine gesunden Persönlichkeitsanteile und seine Kooperationsbereitschaft mit dem Analytiker in den Dienst der gemeinsamen Aufgabe.
Welche Ziele und Rahmenbedingungen haben TP und AP?
Beide Verfahren beruhen auf der Psychoanalyse, die als Konflikttheorie von widerstreitenden Kräften in der Persönlichkeit aus.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:
- konfliktzentriertes Vorgehen und Einschränkung regressiver Prozesse
- Ziel ist die Bearbeitung bewusstseinsnaher Konflikte, mit dem Ziel der Beseitigung neurotischer Symptome
- Aktivere, direktivere Haltung des Therapeuten, Einsatz von strukturierenden, stützenden, störungsspezifischen, edukativen Interventionen
Höchstgrenzen
- tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 100 Stunden, in Gruppen 80 Doppelstunden.
- Bei Kindern 150 Stunden, in Gruppen 90 Doppelstunden.
- Bei Jugendlichen 180 Stunden, in Gruppen 90 Doppelstunden
Analytische Psychotherapie
AP wird in zwei Formen durchgeführt, die sich nach den Möglichkeiten und Problemen eines Patienten richten: Entweder als analytische Psychotherapie (Psychoanalyse im Standardverfahren) im Liegen mit 3 Therapiestunden wöchentlich oder als modifizierte analytische Psychotherapie (modifizierte Psychoanalyse) mit 2 Wochenstunden im Gegenübersitzen.
Fokussiert werden Persönlichkeitsanteile, lebensüberdauernde Muster im Erleben und Verhalten, von Denk- und Bewertungsprozessen wie v.a. auch Muster in Beziehungen.
Ziel: dem Patienten bei der Suche nach einer persönlichen Kontinuität und bei der Aneignung unbewußt gewordener Lebensgeschichte zu helfen. Ziel ist nicht die Entwicklung einer harmonischen Persönlichkeit. Die Psychoanalyse bietet dem einzelnen Menschen vielmehr eine Methode an, seine unbewußten Motive selbst zu erforschen und dabei deren Existenz anzuerkennen sowie abgespaltene und abgewiesene Teile seines Selbst zu integrieren. Denn von unbewußten Motiven, wie zum Beispiel von unbewußten Schuldgefühlen, erlebt sich ein Mensch z. B. in Form von Hemmungen, Arbeitstörungen oder auch Selbstbestrafungstendenzen bis hin zu schweren Depressionen fremdbestimmt. Insofern geht es der Psychoanalyse um eine Befreiung von verinnerlichten Fremdbestimmungen, die Ursachen für psychische Störungen und damit verbundene Förderung von Regression, Übertragung
Was verstehen Sie unter Übertragung, welche Bedeutung hat sie in der AP und TP?
Bewusste /unbewusste Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, die sich in früheren Beziehungen gebildet haben, werden an eine aktuelle Person gerichtet
ist normal, wird nur dann zum Problem, wenn es der Situation nicht angemessen ist und dadurch interaktionelle Schwierigkeiten entstehen
Bei der Übertragung richtet der Klient bestimmte Gefühle, Erwartungen oder Wünsche auf seinen Therapeuten, die nicht so sehr dem Therapeuten als Person gelten, sondern als Gefühle aus früheren Beziehungserfahrungen des Klienten herrühren.
Bedeutung:
AP: die konflikthaften Wünsche und Gefühle (Angst, Scham, Schuldgefühle…) zu den früheren Bezugspersonen sollen in der Beziehung zum Analytiker wiederbelebt (Übertragungsneurose, Regression) und bewusst gemacht werden, um dann neu verarbeitet zu werden --> AP strebt die Entwicklung einer Übertragungsbeziehung zum Analytiker an
TP: beachtet und nutzt die Übertragung, forciert sie aber nicht, wichtig ist der BEWUSSTE Umgang mit Emotionen
Was verstehen Sie unter Gegenübertragung, welche Bedeutung hat sie in der AP und TP?
Unter Gegenübertragung versteht man die Gefühle des Therapeuten, mit denen dieser auf den Patienten reagiert. In der therapeutischen Beziehung werden dem Therapeuten vom Patienten unbewusst immer wieder Rollen angesonnen, die dieser unbewusst vorübergehend einnimmt. Dem Patienten wird es dadurch ermöglicht, seine frühen Beziehungserfahrungen in der aktuellen Therapiesituation zu inszenieren. Im szenischen Verstehen dieser Inszenierungen gewinnt der Therapeut einen einzigartigen Zugang zu den verdrängten Beziehungsmustern des Patienten, die auf diese Weise in Sprache übersetzt und gedeutet werden können.
Aufgabe des Therapeuten: die Gegenübertragungsgefühle und –reaktionen wahrnehmen und als Informationsquelle über die inneren Konflikte und Beziehungsmuster des Pat. nutzen
Dabei ist wichtig, die Gegenübertragung von eigenen Themen, eigenen Übertragungen zu unterscheiden (Selbsterfahrung/Lehranalyse)
Welche Ebenen der Therapeutischen Beziehung unterscheidet man in TP und AP?
4 Ebenen der therapeutischen Beziehung:
Realbeziehung: kann definiert werden als der Teil der Beziehung, der sich an der äußeren Realität orientiet. Dazu gehören (a) Rahmenbedingungen und Kontraktrealitäten, (b) Realität der Begegnung zwischen Patient und Therapeut, geprägt durch Konventionen, (c) angemessener Umgang mit der Realität des Patienten als realen Partner, z.B. bei beruflichen Verpflichtungen (d) reale Eigenschaften des Therapeutens und seines Verhaltens
Hilfreiche therapeutische Beziehung (Luborsky). Die hilfreiche therapeutische Beziehung ist die Grundlage des therapeutischen Prozesses. Sie ist wie die unanstößige oder basale Übertragung (versus neurotischer Übertragung) Voraussetzung für einen therapeutischen Prozess. Maßgeblich für die hilfreiche therapeutische Beziehung ist die Überzeugung des Patienten, dass der Therapeut ihm hilft, die Probleme und Konflikte zu lösen. -> Hoffnung, Vertrauen in eine haltgebende Beziehung
Arbeitsbeziehung: steht in Verbindung mit der hilfreichen therapeutischen Beziehung und meint (a) die milde positive Übertragung (Freud), (b) die Fähigkeit des Patienten, eine therapeutische ICH-Spaltung zu vollziehen (das Ich des Patienten wird dabei in einen erlebenden und einen sich selbst beobachtenden Teil aufgetrennt -> Einsicht) (c) die Mobilisierung reifer Ich-Funktionen, die die Verzerrung des Übertragungsgeschehen aushalten können (d) die rationale Beziehung zwischen dem Ich des Therapeuten und den vernünftigen Ich-Anteilen des Patienten
Übertragungs- und Gegenübertragungsbeziehung
Erwartungen/Wünsche/ Befürchtungen werden in Beziehung aktiv und auf Therapeuten übertragen und bewusst genutzt (AP), oder beachtet (TP)
Welche unbewussten Grundkonflikte für die Depression kennen Sie?
Den psychodynamischen Kern des depressiven Grundkonflikts bilden habituelle (unbewusste) Züge von Objektsehnsucht, Objektenttäuschung, Verzweiflung des Selbst und Selbstzweifel.
Unbewusste Grundkonflikte zwischen
- Wunsch nach Zuwendung vs. Enttäuschung und destruktiven Impulsen gegenüber anderen
- Angst vor Alleingelassensein (Abhängigkeit) -> Unmöglichkeit/Verbot Zuwendung einzufordern (Autonomiestreben)
- Versorgung vs. Autarkie
Welche Verarbeitungsformen für die Depression kennen Sie?
Verarbeitungsformen
Altruistisch-überfürsorglich:
- relativ hohem Funktionsniveau, d.h. mit vergleichsweise reifen Selbst- und Objektvorstellung
- Modus erschein in der sozialen Bewertung als eindeutig positiv erscheint. Es wird sich verantwortungsvoll und pflichtbewusst um andere gekümmert und eigene Bedürfnisse weitgehend zurückgestellt.
- altruistische Hilfsbereitschaft, reicht jedoch über mittlere Norm guter oder treu sorgender Eltern hinaus., Sorge um den anderen hat keine Entsprechung in der Sorge um sich selbst, bis hin zur Selbstverleugnung und lässt neurotische Züge erkennen.
- aggressive Phantasien sind aufgrund der Verpflichtung fürsorglich und gut zu sein ausgeschlossen.
- Befürchtungen sich egoistisch oder gar feindselig zu verhalten, mobilisieren Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und Wiedergutmachungstendenzen.
narzisstische Objektunabhängigkeit
- das Selbst identifiziert sich mehr und mehr mit seinen eigenen Idealvorstellungen; es entwickelt den Anspruch etwas Besonderes zu sein, sich aus der Masse herauszuheben
- unübersehbaren Größenansprüche färben das Verhältnis zu den Objekten, einerseits wird von ihnen die fortwährende Bewunderung erwartet, zum anderen werden die Objekte im Dienste der Selbstaufwertung und narzisstischen Objektdistanzierung habituell entwertet. Narzisstische Strukturen bleiben so lange im Gleichgewicht wie die Umwelt mitmacht.
Schizoide Verarbeitungsform: Distanzierung und Vermeidung von emotionalem Kontakt und emotionaler Bindung, Unterbrechung der Kommunikation.
Oral-regressiv
- Hier ist es nicht, das eine bis dahin betont stabile Persönlichkeitsstruktur krisenhaft dekompensiert und überraschend Symptome entwickelt, Problematik kündigt sich meist lange
- die oral-regressive Verarbeitungsweise verändert nicht die äußere Beziehung zu den Objekten, sondern beschränkt sich darauf, die eigene innere Situation, die Stimmungslage zu verändern.
- klinisch sehen wir die Objektunbezogenheit in den Essanfällen der Bulimikerinnen oder der Mitteleinnahme der Polytoxikomanen. Beiden kommt es nicht darauf an, was sie zu sich nehmen, sondern dass es geschieht.
Welche grundlegenden unbewussten Konfliktkonstellationen enthält die Konflikt-Achse der OPD ( Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik )? (1-3)
1. Abhängigkeit vs. Individuation/Autonomie: Existenzielle Bedeutung von Bindung und Beziehung. In einem Extrem würde ein Mensch mit diesem Grundkonflikt eine Abhängigkeit erzeugende Beziehung suchen als „willkommene Abhängigkeit“. Im anderen Extrem eine emotionale Unabhängigkeit aufbauen und die Bindungswünsche unterdrücken. Leitaffekt ist die durch Nähe und/oder Distanz ausgelöste Angst, z.B. Schizoide Entwicklung, Nähe an sich löst Angst aus.
2. Unterwerfung vs. Kontrolle: In einem Extrem nimmt der Mensch die Gegebenheiten hin als Schicksal, dem er sich fügt, dabei sind Erleben und Verhalten geprägt von Gehorsam und Unterwerfung. Im anderen Extrem bestimmen Kontrolle und Auflehnung („Bekämpfen“) das Erleben und Verhalten. Die Internalisierung von Verhaltensnormen (Selbstkontrolle) ist ausgeprägt, persönliche und gesellschaftliche Regeln besitzen einen hohen Stellenwert.
3. Versorgung vs. Autarkie: Beziehungsaufnahme ist grundsätzlich möglich. In einem Extrem führen Versorgungs- und Geborgenheitswünsche zu starker Abhängigkeit und der Mensch wirkt passiv und anklammernd. Im anderen Extrem nimmt der Mensch keine Hilfe an und wehrt die Wünsche nach Hilfe ab, indem er sich als anspruchslos darstellt. In einer altruistischen Konfliktverarbeitung bekommen Andere die Versorgung, nach der er sich selbst unbewusst sehnt. Bei Versorgung vs. Autarkie geht es darum, etwas zu bekommen oder zu verlieren, einer Zuwendung sicher zu sein oder zu geben, im Gegensatz zu keiner Versorgung bedürfen. Dieser Konflikt konstituiert nicht die Objektbeziehung, sondern gestaltet eine etablierte Beziehung. Leitaffekte sind Trauer und Depression.
Welche grundlegenden unbewussten Konfliktkonstellationen enthält die Konflikt-Achse der OPD ( Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik )? (4 - 6)
4. Selbstwert vs. Objektwert: Es bestehen Selbstwertkonflikte, die im einen Extrem als Minderwertigkeit erlebt werden, während Andere aufgewertet oder idealisiert werden. Im anderen Extrem werden kompensatorische Anstrengungen erbracht, die das Selbstbild bis hin zum Größenwahn stützen, während Andere abgewertet werden. Anstrengung zur Regulierung des Selbstwertgefühls ist übermäßig stark, in besonderer Weise erfolglos oder anamnestisch und/oder aktuell in der Untersuchungssituation deutlich konflikthaft. Brüchiges Selbstwertgefühl mit der Neigung zur Resignation oder kompensatorischen Anstrengung bei ständig bedrohtem Selbstwertgefühl. Die Selbstwertkonflikte überragen dabei in ihrem Ausmaß andere beschreibare Konflikte. Die Symptombildung kommt dabei ein restitutiver Charakter für das Selbstbild zu, das ganze Leben des Patienten kann im Einzelfall um das Symptom herum „organisiert“ sein. Leitaffekt im passiven Modus ist Scham.
5. Über-Ich- und Schuldkonflikte: Neigung zu unrealistischem Entweder-Oder bzw. einseitigen Fixierungen und Festlegungen im Sinne einer konstanten Tendenz zur Schuldabweisung oder unterwürfiger konstanter Schuldübernahme. Im einen Extrem führt die Schuldübernahme bis zur masochistischen Unterwerfung. Im anderen Extrem sieht der Mensch die Schuld nur beim anderen, wobei ihm jegliche Form eines eigenen Schuldgefühls fehlt.
6. Ödipal-sexuelle Konflikte: Im einen Extrem nimmt der Mensch seine Erotik und Sexualität nicht wahr, im anderen Extrem bestimmt sie alle Lebensbereiche, ohne dass eine Befriedigung gelingt. Dies meint nicht sexuelle Funktionsstörungen anderer Herkunft.
Welche grundlegenden unbewussten Konfliktkonstellationen enthält die Konflikt-Achse der OPD ( Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik )? (7-9)
7. Identitätskonflikte: Bei sonst hinreichenden Ich-Funktionen übernimmt der Mensch die Geschlechts-, Rollen oder Gruppenidentität anderer oder überspielt die Identitätsambivalenz kompensatorisch. Es besteht ein chronischer, immer wiederkehrender Identitätsmangel, der bagatellisiert oder auch aktiv überspielt werden kann. Nicht gemeint sind hier Konflikte, die auf realen gesellschaftlichen Widersprüchen basieren wie es z.B. häufig bei Migranten der Fall ist. Ebenfalls abzugrenzen sind Patienten, bei denen die Fähigkeit zur Selbst und Objektrepräsentanz eingeschränkt ist, was auf der Achse Struktur abgebildet wird.
8. Fehlende Konflikt- und Gefühls- Wahrnehmung: Bei diesem Grundkonflikt werden Konflikte, Gefühle und Bedürfnisse bei sich und anderen nicht wahrgenommen oder sie werden durch sachlich-technische oder philosophische Beschreibungen ersetzt. Typisch ist dabei das Zurückdrängen von Affekten und die Beschreibung der äußeren Lebensumstände mit einem „alles normal“.
9. Konflikthafte äußere Lebensbelastung
Dieser Konflikt meint eine konflikthafte äußere Lebensbelastung deren Ausmaß und konflikthafte Verarbeitung zur Erklärung der seelischen und körperlichen Symptomatik des Patienten ausreicht. Zu bedenken ist dabei, dass nicht jede schwere Belastung einen konflikthaften Charakter hat, wie er hier gemeint ist und zudem viele Belastungen zwar auslösenden aber nicht konstituierenden Charakter für die Symptomatik haben.
Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? (mit kurzer Erklärung, wie sie funktionieren)
Allgemein
Wenn es ihm Nutzen verspricht, geht der seelisch Gesunde auf das, was er fürchtet, zu. Er nimmt Angst in Kauf und überwindet sie. Bei ihm bleibt die Abwehr konstruktiv. Er nutzt die Werkzeuge um sich kontrolliert weiterzuentwickeln. Der seelisch Kranke flieht vor dem, was er fürchtet. Er will Angst vermeiden. Seine Abwehr wird übermäßig defensiv. Weil er zurückweicht, spürt er den Impuls des Lebens in seinem Inneren als Gefahr. Um sich vor sich selbst zu schützen, versteift er sich noch mehr.
1. Fixierung: Fixierung nennt man das Stehenbleiben auf einer bestimmten Entwicklungsstufe. Dadurch werden Progressionsängste vermieden, also die Angst, an den Herausforderungen einer heranrückenden Lebensphase zu scheitern. Uwe ist längst in dem Alter, in dem er eine Freundin haben könnte. Er wohnt aber noch zu Hause und spielt abends am Computer. Er sieht keinen Grund, eine eigene Wohnung zu beziehen. Uwe hat noch nie ein Hemd gebügelt. Das regelt seine Mutter.
Antizipation: Antizipation, also die planende Vorwegnahme kommender Probleme, gilt als reifer Abwehrmechanismus. Bei der Antizipation werden zukünftige Schwierigkeiten im Voraus bedacht und vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr zu entschärfen, die dem Selbstbild durch ein Scheitern an den Problemen droht. Anna soll in der Schule ein Referat halten. Da sie befürchtet, durch Lampenfieber unter Druck zu geraten, bereitet sie ihr Referat besonders gut vor. Sie entwirft übersichtliche Schaubilder, an Hand derer sie sich elegant durchs Thema hangeln kann. Sie beschließt, auf langsame Sprechweise zu achten. Auch Antizipation kann schaden: wenn man sie übertreibt. Ist man zu sehr mit der Zukunft
Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? (2)
Projektive Identifikation: Die Projektive Identifikation gehört zum normalen Funktionsmodus des vorsprachlichen Bewusstseins. Je mehr sie bis ins Erwachsenenalter überdauert, desto problematischer wird sie. Keinesfalls ist ihr Gebrauch auf Menschen mit Borderline-Störung beschränkt. Sie ist eine wichtige Grundlage jedweder persönlichen Unreife. Mit dem Auskeimen des Ich-Bewusstseins in der Frühkindheit beginnt er, diese Unterscheidung mehr und mehr zu treffen. Es ist jedoch keinesfalls die Regel, dass das Bewusstsein des Erwachsenen die Unterscheidung zwischen sich selbst und dem Anderen auf allen Ebenen vollständig vollzogen hat. Ohne sich dessen bewusst zu sein, neigt auch der normale Erwachsene dazu, die Erfüllung eigener psychischer Belange von anderen zu erwarten. Die Aufgabe zur Erfüllung des Belangs wird auf den Anderen projeziert und gleichzeitig wird die ausgelagerte Funktion der eigenen Identität zugeordnet. Das Ich identifiziert sich mit einer bestimmten Funktion des Du.
Projektion: Bei der Projektion werden eigene Impulse und Eigenschaften, die man nicht wahrhaben will, anderen zugeschrieben. Projektionen erkennt man an der Pauschalität ihrer Urteile. „Ich wollte nur friedlich mein Bier trinken. Dann hat mich der Typ am Tresen blöd angemacht...“ „Der Meier schwarwenzelt um die neue Kollegin herum. So ein geiler Bock!“ „Juden sind allesamt habgierig. „ „Kadettfahrer sind Angeber. „ „Alles Böse liegt bei den anderen.“ Durch Projektion vermindert man Konflikte, die man mit sich selber hat. Das Bild von sich selbst bleibt übersichtlich und widerspruchsfrei. Die Wahrnehmung anderer wird jedoch verzerrt. Da man Impulse, die man nicht wahrhaben will, als "schlecht" bezeichnet, führt Projektion regelhaft zur Herabsetzung anderer...und damit zu Feindseligkeit. Milde Formen der Projektion sind weit verbreitet. Die Übergänge zum Verfolgungswahn sind fließend.
Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? (3)
Konversion /Somatisierung: Konversion bezeichnet den Ausdruck der abgespaltenen Inhalte durch symbolhafte Fehlfunktionen der motorischen, sensiblen oder sensorischen Systeme. Das Symptom drückt dann jenen Bewusstseinsinhalt aus, den der Patient bewusst nicht als Element seiner selbst akzeptiert. Zur klassischen Symptomatik der Konversionsstörung gehören: (1) Bewegungsstörungen: Lähmungen oder unwillkürliche Bewegungen der Gliedmaßen, Gangstörungen, (2) Psychogene Blindheit (3) Störungen des Sprechens: Dysarthrie, Aphonie usw. Von den Konversionsstörungen sind die Somatisierungsstörungen abzugrenzen. Dabei beeinflusst der psychische Inhalt nicht die Funktion der Willkürmotorik, der Sinnesorgane oder der Oberflächensensibilität, sondern die Funktionen des vegetativen Nervensystem und damit die Funktionen innerer Organe.
Introjektion: Verinnerlichung von ambivalent erlebten sozialen Objekten (frühe Form der Identifizierung). Wehrt Angst vor Bedrohungen von außen ab. Durch das Einverleiben äußerer Einflüsse wie bestimmtes Verhalten, Anschauungen, Normen oder Werte einer anderen Person in die Ich-Struktur, sodass das Individuum sie nicht mehr als Bedrohungen von außen erleben muss.
Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? (4)
Intellektualisieurng: Verlagerung des Impulses aus dem emotionalen Bereich in den intellektuell-theoretischen Bereich („Mich interessiert generell das Problem der Ängste der Menschen in unserer Zeit.“
Rationalisierung; Rationalisierung ist ein Mechanismus durch den das Subjekt versucht Verhaltensweisen, Gedanken, Gefühle usw., deren wirkliche Motive nicht erkannt (oder abgewehrt) werden, eine logische oder moralisch akzeptable Erklärung zu geben. Ein Beispiel dafür ist folgendes: In einer Firma müssen aufgrund der Auftragslage Stellen gestrichen werden. Der Vorgesetzte entscheidet sich dazu, einen Mitarbeiter zu entlassen, den er persönlich noch nie leiden konnte. Dies ist ihm jedoch nicht bewusst, denn gefragt nach den Gründen für seine Wahl gibt er an, dieser Mitarbeiter habe die schlechtesten Leistungen erbracht.
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