IT-Service- & Supply-Chain-Management
Einführung und Grundlagen 2)Die Rolle von Standards unter besonderer Berücksichtigung von ITIL 3)Strategische Ausrichtung und Governance 4)Beschaffungswirtschaftliche Aufgaben 5)Absatzwirtschaftliche Aufgaben 6)Aufgaben der IT-Dienstleistungsproduktion
Einführung und Grundlagen 2)Die Rolle von Standards unter besonderer Berücksichtigung von ITIL 3)Strategische Ausrichtung und Governance 4)Beschaffungswirtschaftliche Aufgaben 5)Absatzwirtschaftliche Aufgaben 6)Aufgaben der IT-Dienstleistungsproduktion
Set of flashcards Details
Flashcards | 79 |
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Students | 25 |
Language | Deutsch |
Category | Computer Science |
Level | University |
Created / Updated | 05.06.2015 / 05.05.2024 |
Weblink |
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IT-Governance ist eine strategische Führungsaufgabe zur strukturellen Ordnung des IT-Einsatzes
- Ziel ist die Festlegung von Grundsätzen des IT-Einsatzes in einem Ordnungsrahmen zur Absicherung der bestmöglichen Unterstützung der Unternehmensziele
- Beinhaltet Ausgestaltung und Implementierung von zugehörigen Leitungs- und Kontrollstrukturen
- Management externer Risiken mit Fokus auf Einhaltung gesetzlicher Regelungen (Compliance), bspw.
–das Bundesdatenschutzgesetz,
–die Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (Digitale Steuerprüfung),
–das Rahmenwerk Basel II zur Analyse der Kreditwürdigkeit
–Sarbanes-Oxley Act (US-Bundesgesetz zur Verbesserung der Berichterstattung börsenorientierter Unternehmen)
IT-Governance
"IT-Governance ist die verantwortungsvolle und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Organisation, Integration und Kontrolle der IT in Unternehmen." Quelle: Goeken, M. et al. (2007), IT-Governance, in: WISU, H. 12/2007, S. 1583.
IT-Governance oder „Wer entscheidet über was beim IT-Einsatz?
Entscheidungsträger (Wer?) Entscheidungsbereiche (Was?)
Vorstand/Geschäftsführung IT-Prinzipien/-Strategie
IT-Leitung (Unternehmen/ Geschäftsbereich) IT-Architektur
Geschäftsbereichsleiter Anwendungssysteme
Mittleres/unteres Management IT-Infrastruktur Endanwender IT-Investitionen & Priorisierung
Vorstand/Geschäftsführung
IT-Leitung (Unternehmen/ Geschäftsbereich)
Geschäftsbereichsleiter
Mittleres/unteres Management
Endanwender
Aufgaben der IT-Governance
Darstellung der IT-Governance-Aufgaben in Form eines Führungskreislaufs
Ausgangspunkt: Strategische Ausrichtung
Darauf aufbauend:
Sicherstellung des Wertbeitrags für das laufende Geschäft
- Risiken frühzeitig identifizieren und steuern
- Erfolgskontrolle durch kontinuierliche Leistungsmessung
- Weiterentwicklung/Neuausrichtung der Strategie
- Voraussetzung für alle Aufgaben: Ressourcen planen und steuern
Aufgaben der IT-Governance
Strategische Ausrichtung der IT
IT-Governance
- Formulierung der Verantwortlichkeiten und Mechanismen zur Herstellung der strategischen Ausrichtung der IT
- als konzeptioneller Bezugsrahmen eignet sich das Modell des Strategischen Alignments (SAM) nach Henderson/Venkatraman (1993).
Aufgaben der IT-Governance
Value Delivery
Value Delivery
- Wertbeitrag der IT zur Maximierung des langfristigen, nachhaltigen Unternehmenswerts
IT-Governance
- Formulierung der Verantwortlichkeiten und Methoden, um den Wertbeitrag der IT sicherzustellen
Kernproblematik liegt in der "Bewertungsasymmetrie" der IT
- IT-Investitionen sind in Bezug auf die Kostenseite gut (monetär) bewertbar
- Nutzeffekte von IT-Investitionen hingegen i.d.R. nicht oder nur begrenzt monetär bewertbar
Aufgaben der IT-Governance
Risikomanagement
Risikomanagement
- Risiko i.e.S. ist das (quantifizierte) Ergebnis einer Bewertung von Verlustgefahren
IT-Governance
- Formulierung der Verantwortlichkeiten und Methoden, um Risiken transparent zu machen und ggf. zu handhaben
Referenzmodelle als Instrumente für das Risikomanagement, z. B.
- Grundschutzhandbuch des BSI
Aufgaben der IT-Governance
Leistungsmessung
Leistungsmessung
- quantitative Erfassung der monetären und nicht-monetären Leistung der IT
IT-Governance
- Formulierung der Verantwortlichkeiten und Rahmenbedingungen zur Leistungsmessung
Instrumente
- finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen bzw. Kennzahlensysteme
- IT-Balanced Scorecard als grundlegendes Strukturierungs-werkzeug
Aufgaben der IT-Governance
Ressourcenmanagement
Ressourcenmanagement
- Ressourcen des IT-Bereichs
Mitarbeiter
Hardware und Netze
Software(lizenzen)
Daten
IT-Governance
- Festlegung der Verantwortlichkeiten und Rahmenbedigungen für die Beschaffung und den Einsatz der Ressourcen
Herausforderung
- kurze Technologiezyklen implizieren raschen Zeitverschleiß der Ressourcen (Wissenserosion, Überalterung von Hard-/Software)
COBIT
COBIT ist ein Framework zur Implementierung von IT-Governance
COBIT = Control Objectives for Information and Related Technology
- Technologieunabhängiger, offener Industriestandard („trusted open standard“)
- Entwickelt in den USA Mitte der 1990er Jahre vom internationalen Verband der IT-Prüfer „Information Systems Audit and Control Association“ (ISACA)
- Seit 2000 in Obhut des IT Governance Institutes; aktuelle Version 5.0 (2012)
- Kern bildet ein generisches IT-Prozessmodell mit fünf Domänen (Prozessbereichen)
- Für jeden der 34 Prozesse existieren zwischen drei und 14 Detailziele sowie Best Practices
- Insgesamt beschreibt COBIT über 300 Kontrollziele
Informationskreislauf von COBIT
- zur Erfüllung der geschäftlichen Anforderungen werden Akteure im Unternehmen unter Nutzung von IT-Ressourcen in IT-Prozessen mit Informationen versorgt
- diese Informationen sollen einer Reihe von Anforderungskriterien (Information Criteria) genügen
Chief Information Officer (CIO)
- Begriff entstammt aus dem angloamerikanischen Sprachraum
- Ursprung in den 80er Jahren im Konzept des Information Resource Management nach F. Horton (informationsorientiertes Informationsmanagement)
- CIO als Berufsbezeichnung für eine Führungskraft, die die IT (ggf. im Vorstand) verantwortet und repräsentiert
- Synonyme
IT-Leiter
IT-Direktor
Chief Technology Officer (CTO)
[…]
Wertschöpfungsbeitrag
Nutzen von Service muss aus Kundensicht beurteilt werden und erfordert
- Zweckmäßigkeit: Erfüllt der Service den vorgesehenen Zweck?
- Einsatzfähigkeit: Kann der Service stabil und sicher bereitgestellt werden?
Service-Portfolio
Zentrales Instrument der strategischen IT-Ausrichtung in ITIL ist das Service-Portfolio
- Das Service-Portfolio umfasst die Gesamtheit der von einem Provider geplanten, betriebenen und abgeschalteten Services
- Besteht aus drei Bereichen:
1)Service-Katalog standardisierte und operativ eingesetzte Services
2)Service-Pipeline geplante, aber noch nicht realisierte Services
3)Stillgelegte Services nicht mehr im operativen Einsatz
ITIL beschreibt Prozesse zur Planung und Realisierung von IT-Services
ABER:
Es fehlt ein durchgängiges Prozessmodell, das alle Prozesse nach einer einheitlichen Systematik grafisch darstellt
- Konsequenz: Schwierigkeiten beim Versuch, sich einen Überblick zu verschaffen und die komplexen Abhängigkeiten und Schnittstellen zwischen den ITIL-Prozessen zu erfassen
- Diese Lücke wird von ITIL-Beratungsfirmen als Grundlage für diverse Produkt- und Service-Angebote genutzt
- Beispiel: ITIL-Referenz-Prozessmodell der deutschen Fa. IT Process Maps
betriebswirtschaftlicher Dienstleistungsbegriff bzw. Service- Begriff
"Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten verbunden sind (Potenzialorientierung).
Interne und externe Faktoren werden im Rahmen des Leistungserstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung).
Die Faktorkombination des Dienstleistungs-anbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren – Menschen oder deren Objekten – nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen (Ergebnisorientierung)."
nach Meffert/Bruhn (2003)
Potenzialorientierung
aufgrund der Immaterialität
von Services wird vom
Anbieter kein fertiges Produkt,
sondern die Fähigkeit zur
Leistungserbringung
bereitstellt
Prozessorientierung
- der Nachfrager bringt sich in den Erstellungsprozess ein
- uno actu-Prinzip (Produktion und Absatz fallen zeitlich zusammen)
Ergebnisorientierung
Ergebnis der Dienstleistung
konkretisiert sich am
Nachfrager (=> Nutzen stiften)
IT-Dienstleistung (IT-Service)
Technologieorientierter Servicebegriff
Beispiele
- OSI-Modell mit Service-Access-Points
- Webservices
- Serviceorientierte Architekturen (SOA)
Im Kontext von SOA
IT-Service zur Realisierung einzelner Funktionen im Rahmen von Geschäftsprozessen
Lieferkette (Supply Chain)
Unter einer Lieferkette (Liefernetz) ist ein Netzwerk von Organisationen zu verstehen, die über vor- und nachgelagerte Verbindungen an den verschiedenen Prozessen der Wertschöpfung in Form von Produkten und Dienstleistungen für den Endkunden beteiligt sind.
Quelle: nach Christopher, M. (1998), Logistics and Supply Chain Management. Strategies for Reducing Cost and Improving Service, London 1998, S. 15.
Führung (Management)
Funktionales Verständnis:
Gestaltung und Steuerung des güter- und
finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses der
Unternehmung
Originäre Aufgabe des Managements
- Treffen "echter" Führungsentscheidungen
Idealtypischer Führungsprozess als Problemlösungsprozess mit drei Phasen:
- Planung
- Entscheidung
- Durchsetzung (mit Kontrolle)
Institutionelles Verständnis:
Management als Träger von Entscheidungsaufgaben
(Personen/-gruppen)
Anforderungen an IT-Service-Management
IT-Service-Management ist ein Managementkonzept zur Steigerung des Beitrags der IT zur Wertschöpfung eines Unternehmens durch
Kundenorientierung Funktionalität und Qualität der IT-Unterstützung wird durch Kundenanforderungen bestimmt
Serviceorientierung IT-Unterstützung wird in Form von klar definierten Services erbracht; technische Realisierung, direkte Kosten und Risiko liegen bei Service Provider (Leistungserbringer)
Marktorientierung Angebot und Nachfrage von IT-Dienstleistungen unterliegen wettbewerbsorientierten Marktmechanismen; Etablierung von (unternehmensinternen) Kunden-Lieferanten-Beziehungen
Wirtschaftlichkeitsnachweis Effizienz und Effektivität werden durch geeignete Controlling-Instrumente transparent gemacht
IT-Service- & Supply Chain-Management
IT-Service- und Supply Chain-Management (ITSSCM) umfasst sämtliche Führungsprozesse, die das Design und die Steuerung von IT-Services sowie der hierfür erforderlichen Lieferketten (Supply Chains) zum Gegenstand haben.
Im Mittelpunkt des ITSSCM stehen Konzepte, Methoden, (Referenz-)Modelle und Systeme, die die rationale Planung, Steuerung und Kontrolle von IT-Services und Supply Chains unterstützen.
Produktions- und absatzwirtschaftliche Sichtweise
IT-Produkte als Bündel von IT-Leistungen
IT-Produkte unterstützen
- Geschäftsprozesse oder
- Geschäftsprodukte
Beschreibungsdimensionen von IT-Produkten
- Preis
- Qualität
- Quantität (Menge)
- Art / Funktionalität
SCOR-Modell als Bezugsrahmen
Supply Chain Operations Reference-Model (SCOR-Model)
Abbildung von Lieferketten durch vier Basisprozesse
- Planen (Plan)
- Beschaffen (Source)
- Herstellen (Make)
- Liefern (Deliver)
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