Internationale Beziehungen & Global Governance
Einführung in IB und Global Governance
Einführung in IB und Global Governance
Kartei Details
Karten | 37 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Politik |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 30.09.2014 / 17.01.2019 |
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5. VL: NEOREALISMUS
Was ist die Eigenschaft der Systemstruktur?
Machtverteilung
5. VL: NEOREALISMUS
Inwiefern können Akteure (Staaten, Einheiten) das System gestalten?
1) Minimale Gestaltung!
2) Grossmächte > management of international affairs
3) Das internationale System ändert sich, wenn Staaten auf die Verteilung der Machtmittel Einfluss nehmen (Wandel, z.B. unilaterale Auf-/Abrüstung, ökonomisch aufstrebende Mächte; kurzfristig möglich, ehe balancing-Prozess korrigierend wirksam wird, Beispiel Übergang von Bi- zu Multipolarität)
3) Transformation: wenn Merkmal der Anarchie überwunden wird (aus NR-Perspektive > unmöglich)
5. VL: NEOREALISMUS
Was bedeutet Ordnung für den NR?
1) Sicherheit und Stabilität > Abwesenheit von grossen zwischenstaatlichen Kriegen (Grossmächte)
2) Entscheidend für Ordnung: Machtgleichgewicht.
5. VL: NEOREALISMUS
Gibt es im NR Fortschritt und Wandel?
1) Nein, Skeptizismus
2) Zyklische Entwicklung: wechselnde Phasen von Krieg und Frieden
3) Dynamik von Macht- und Gegenmachtbildung
4) Anarchie wird permanent reproduziert
5. VL: NEOREALISMUS
Was ist die Kernthese des NR?
1) Zunehmende Machtkonzentration macht das internationale System stabiler.
- Z.B. Neuer Regionalismus als Herausbildung rivalisierender regionaler Handelsblöcke
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was sind die wichtigsten Charakteristika/Grundannahmen des Neoliberalismus?
1) Innerstaaltiche Akteure und gesellschaftliche Präferenzbildungsprozesse als Erklärungen internationaler Politik
2) Grundlegender Beziehungszusammenhang zw. innerstaatlicher Verfasstheit und auswärtigem Handeln
3) Staaten sind nicht geschlossene Einheiten.
4) Ableitung staatlichen Handelns aus gesellschaftlichen Strukturen und Interessen. > Verhalten eines Staates: aggregierte Präferenzen gesellschaftlicher Akteure, die sich in komplexen Interessensvermittlungs- und Entscheidungsprozessen durchsetzen.
4) Staaten sind nicht die einzigen, dominierendern Akteure der internationalen Politik. Staat: repräsentative Institution (Transmissionsriemen dominanter gesellschaftlicher Präferenzen).
5) Methodologischer Individualismus: handelnde Individuen als grundlegende "Einheiten" sozialer Beziehungszusammenhänge. > Vorrang des sozialen Akteurs und der Gesellschaft vor dem Staat.
6) Regierungen versuchen rational die Präferenzen umzusetzen, die sich liberal über innerstaatliche Aushandlungsprozesse herausbilden.
7) Individuen und gesellschaftliche Gruppen konkurrieren um Einfluss auf Regierungsentscheidungen. > Gesellschaft: ständiger Wettbewerb zw. Einzel- und Gruppeninteressen. > Konflikt > Austrag des Wettbewerbs und Durchsetzung bestimmter gesellschaftl. Binnenstaatliche Strukturen und Institutionen der Interessensvermittlung bestimmen den Modus des Wettbewerbs.
8) Verbindung zw. staatlichen Präferenzbildung und internationalem Verhalten durch policy interdependence. Konvergente oder divergente staatliche Präferenzen, d.h. starke oder schwache Anreize für zwischenstaatliche Kooperation.
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist das Erkenntnisinteresse des NL?
1) Einfluss binnenstaatlicher Strukturen und Akteure auf die Ergebnisse internationaler Politik.
2) Frieden und Kooperation
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was sind die Analyse-Ebenen des NL?
1) Internationales System
2) Staat (politisches System)
3) Individuum
> Kausales Erklärungsmodell:
Individuen/gesellschaftliche Gruppen/Nationale Organisationen/Verbände >>> Präferenzen >>> Staat (als repräsentative Institution) >>> Regierung handelt aussenpolitisch >>> Internationale Politik (Interdependenz)
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist ideeller Liberalismus?
Aussenpolitische Präferenzen sind durch soziale Identitäten und Werte bestimmt.
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist kommerzieller Liberalismus?
Aussenverhalten von Staaten von Gewinnen oder Verlusten gesellschaftlicher Akteure durch transnationale Wirtschaftsbeziehungen abhäng, d.h. ökonomische Interessen.
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist Republikanischer LIberalismus?
Fokus auf Mechanismen der Aggregation gesellschaftlicher Interessen, d.h. wie staatliche Institutionen die gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen kanalisieren und vermitteln.
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist die epistemologische Position des NL? (Epistemologie: Voraussetzung der Erkenntnis)
1) Versuch, eine allgemeine Theorie der IB zu formulieren.
2) Szientistische, d.h. am naturwissenschaftlichen Ideal orientierte wissenschaftstheoretische Position.
3) Kausales Erklärungsmodell
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist die normative Perspektive des NL?
Da der Austrag des Wettbewerbs und Durchsetzung bestimmter gesellschaftlicher Interessen und Werte abhängig vom politischen System und den Machtverhältnissen zw. Akteuren ist: Demokratisierung und Kooperation
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Inwiefern ist Fortschritt und Wandel möglich im NL?
1) Optimismus und Fortschrittslaube
2) Demokratisierung
6. VL: NEOLIBERALISMUS
Was ist die Kernthese des NL?
Ausbreitung liberaler Demokratien im internationalen System macht Frieden und Kooperation wahrscheinlicher.
2. VL: Internationale Beziehungen, historische Entwicklung
Kontrollfrage 1:
Erläutern Sie das Konzept des Staates und des Staatensystems als historisch wandelbare Formen der soziopolitischen Organisation von Gemeinschaften/Gesellschaften.
(1) Altertum: Stadtstaaten und Großreiche:
- Bürgergemeinden/Personenverband
- Interaktion zw. Stadtstaaten > insgesamt nicht relevant, unbeständiges Staatensystem.
- keine Suche nach Konstanten zwischenstaatlicher Beziehungen durch Theorie
(2) Europäisches Mittelalter: Feudalstaat
- Lehenswesen > Dezentralisierung von Macht, keine zentrale Entscheidungsgewalt
- unschafte Grenzen der mittelalterlichen Staatsgebilde
- zwischenstaatliche Beziehungen aus dem Gesamtgeflecht der politischen und wirtschaftlichen Bezüge > kaum isolierbar.
> keine Kategorien autonomer, interdependenter politischer Einheiten, keine ausgeprägte Abhängigkeit von wirtschaftlichen Beziehungen. > keine Theorien zwischenstaatlicher Beziehungen
(3) Frühe Neuzeit: Italienisches Staatensystem (16.Jhd.)
- Entstehung regionales Staatensystem > instabiles System, Grenzziehungen durch häufige Kriege stark veränderlich.
- Entwicklung Richtung zentralisierter Territorialstaat.
- Machiavelli: Wie können Machthaber sich sichern und durchsetzen? Zusammenhang zw. innerer Staatsform und Aussenpolitik > jedoch keine systematische Betrachtung von Aussenbeziehungen (Interaktionen sind nicht relevant genug für das Funktionieren der Gesellschaften)
(4) 17. und 18. Jhd.: Zentralisierter Territorialstaat
- Legitimierung einer zentralen Staatsgewalt durch politische Theorien (Souveränitätslehre, zentrale Staatsgewalt)
- europaweit wirksamer Konsens hinsichtlich der Legitimität von Staaten und damit auch des Staaten-System als solches. Fortbestand der Staaten als Akteure! Staaten sind wirtschaftlich noch kaum voneinander abhängig.
- Theorie für zwischenstaatlichen Bereich > wenig entwickelt.
- Kriegsfreier Binnenbereich des Staates durch Etablierung des Staates. Krieg verlagert sich in den Aussenbereich.: Kriegszustand zw. Staaten.
(5) 19. Jhd.: Nationalstaat
(6) 20. Jhd.: welcher Staat? (Diskussion)
2. VL: Wann und warum sind theoretische Reflexionen über zwischenstaatliche Beziehungen entstanden? (historische Perspektive)
2. VL: These Osiander: Theoretischem Nachdenken über zwischenstaatliche Beziehungen liegt ein gesellschaftlicher Bedarf zugrunde.
1) Stabiles Staatensystem mit inter-agierenden Staaten (dauer- und regelhaft > stabil). Dies setzt gegeneinander abgrenzbare Staaten, also getrennte, autonome politische Einheiten voraus, die dauerhaft inter-agieren können.
2) Interdependenz der Staaten (wechselseitige Abhängigkeit). Hohe Interdependenz = hohe gesellschaftliche Relevanz zwischen-staatlichen Beziehungen.
Die Transformation der politischen Organisation vom mittelalterlichen zum modernen Staat basiert auf Prozessen der Zentralisierung und Konstruktion unabhängiger Territorialstaaten (Binnenbereich des Staates) und damit einem internationalen Staatensystem konsolidierter, zentralisierter souveräner Territorialstaaten (Aussenbereich des Staates).
2. VL: Kernpunkte zu Internationale Beziehungen: Akademische Disziplin, Theorie und Praxis internationaler Beziehungen
(1) Das theoretische Denken über internationale Beziehungen ist untrennbar mit der historischen Evolution des Europäischen Staatensystems verknüpft.
(2) Die Transformation der politischen Organisation vom mittelalterlichen zum modernen Staat basiert auf Prozessen der Zentralisierung und Konstruktion unabhängiger Territorialstaaten (Binnenbereich des Staates) und
(3) damit einem internationalen Staatensystem konsolidierter, zentralisierter souveräner Territorialstaaten (Außenbereich des Staates).
2. VL: Theoretische Reflexion und praktische internationale Politik: Teile eines "doppelten Prozesses"
Ein historischer Prozess der Zentralisierung und Konsolidierung von Macht “im” modernen Staat und der Herausbildung eines internationalen Systems souveräner Staaten.
> Zunehmende theoretische Reflexion zwischenstaatlicher Beziehungen: Theorie des Staates und Theorie zwischenstaatlicher Beziehungen
Wachsende Signifikanz der Außenbeziehungen für die Gesellschaften durch Intensivierung wechselseitiger Abhängigkeiten
> Theoriegeschichte „widerspiegelt“ den historischen Prozess einer zunehmenden Relevanz der zwischenstaatlichen Beziehungen
2. VL: Internationale Beziehungen als akademische Disziplin? Wann? Kernpunkte?
1919: als "Kind" der Pariser Friedenskonferenz nach dem 1. WK.
Zentral: Fragen von KRIEG und FRIEDEN (später: KONFLIKT und KOOPERATION) zwischen Staaten (inter-national).
Die Aufgabe der neu geschaffenen Institute und Lehrstühle bestand in der wissenschaftlichen Erforschung zwischenstaatlicher Beziehungen, basierend auf systematischen, generalisierenden Theorien.
2. VL: Voraussetzungen für theoretisches Denken über zwischenstaatliche Beziehungen (Osiander 1995)
(1) Stabiles Staatensystem mit inter-agierenden Staaten (dauer-und regelhaft, also stabil). Dies setzt gegeneinander abgrenzbare Staaten, also getrennte, autonome politische Einheiten voraus, die dauerhaft inter-agieren können (dies ist historisch nicht selbstverständlich!)
(2) Interdependenz der Staaten (d.h. wechselseitige Abhängigkeit): hohe Interdependenz bedeutet eine hohe gesellschaftliche Relevanz der zwischen-staatlichen Beziehungen
--> Theoretische Reflexionen über zwischenstaatliche Beziehungen erfolgen mit wachsender Bedeutung zwischen-staatlicher Beziehungen für die Gesellschaften
3. VL: Was ist der Gegenstand der Internationalen Beziehungen als akademische Disziplin?
- der moderne souveräne Staat
- das moderne System der Staaten, deren Legitimität und Unabhängigkeit wechselseitig anerkannt sind.
3. VL.: Was bedeutet Politik im Staat?
Wertallokation für die Gesellschaft als Kernfunktion des Staates.
3. VL.: Warum ist es so schwierig, internationale Politik im Bezug zu Konzepten aus der nationalen Politik wie beispielsweise "Regierung", "Staat", "Autorität", "Politik" oder auch "Demokratie" zu diskutieren und warum sind diese Konzepte trotzdem der massgebliche "Referenzpunkt"?
1) Die Politik der internationalen Beziehungen ist Politik unter den Bedingungen von Anarchie.
2) Internationale Beziehungen sind grenzüberschreitende Beziehungszusammenhänge zw. staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren.
3) Die politische Relevanz macht die Unterscheidung zw. internationalen Beziehungen als Gegenstand der akademischen Disziplin und anderen internationalen Beziehungen (wie Tourismus etc.) möglich.
4) Politisch relevant sind soziale Interaktionen, die Werte für die Gesellschaft verteilen und umverteilen oder auf die Beeinflussung der Wertallokation gerichtet sind. Gesellschaftliche Bedürfnisse wie Sicherheit, Wohlstand, Freiheit, Ordnung sind die zentralen Werte, die durch nationale und auch internationale Politik "verteilt" oder "um-verteilt" werden.
4. VL: Was ist das Kernproblem der internationalen Politik?
Verschiedene Theorien der Internationalen Beziehungen bieten unterschiedliche Perspektiven auf das Kernproblem von Politik unter den Bedingungen von Anarchie.
--> Es gibt verschiedene Grundannahmen, welche eben nur Grundannahmen und keine "Beweise" sind (ontologische, epistemologische und methodologische)
4. VL: Warum gibt es unterschiedliche Perspektiven auf das Kernproblem von Politik unter den Bedingungen von Anarchie?
1) akademische Disziplinen "letigimieren" sich als Wissenschaft unter Bezug auf die Wissenschaftsphilosophie (in den IB seit 1950)
2) Gegenstand der Wissenschaftsphilosophie als philosophische Teil-Disziplin ist das Wesen und die Praxis der Wissenschaft.
3) Jede spezifische Wissenschaftsphilosophie (z.B. Positivismus) enthält ontologische, epistemologische und methodologische Annahmen.
4) In den IB und anderen Disziplinen dominiert ein positivistisches Wissenschaftsverständnis.
4. VL: Was ist Ontologie?
Philosophie des Seins
4. VL.: Was ist Epistemologie?
Wissens- und Erkenntnisphiosophie
4. VL: Was ist Methodologie?
Teil der Philosophie, der sich mit den Wegen der Erkenntnis (Methoden und Wissenschaftspraxis) befasst.
4. VL: Was sind die Kernelemente einer Theorie?
1) Erkenntnisinteresse
2) Ontologische Grundannahmen über Akteure und Strukturen
3) Akteur-Struktur-Problem: Ontologische, epistemologische und methodologische annahmen
4) Erklärungstypus/Kausalität
5) Analyseebene
6) Normative Perspektive/Theorie-Praxis/Rolle des Wissenschaftlers?
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