Instandhaltungslogistik
Kurt Matyas, 5. Auflage
Kurt Matyas, 5. Auflage
Kartei Details
Karten | 37 |
---|---|
Lernende | 23 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.04.2015 / 21.01.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/instandhaltungslogistik
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/instandhaltungslogistik/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Abnutzungsgrenze
Vereinbarter oder festgelegter Mindestwert des Abnutzungsvorrates
Fehler
Zustand einer Betrachtungseinheit, in dem sie unfähig ist, eine geforderte Funktion zu erfüllen, ausgenommen die Unfähigkeit während der Wartung oder anderer geplanter Massnahmen oder des Fehlens äusserer Mittel.
Ausfall
Beendigung der Fähigkeit einer Betrachtungseinheit eine geforderte Funktion zu erfüllen.
Ausfallphasen einer Anlage in Ihrer Betriebszeit
- Frühausfälle (beruht auf Fehler in Konstruktion und Fertigung)
- Zufallsausfälle (unbekannte Einzelursachen)
- Altersausfälle (Abnützungs -und Alterserscheinungen
Ursachenforschung von Fehlern bei einem Ausfall
7M
- Management
- Milieu (Umwelt)
- Maschine
- Mensch
- Material
- Methode
- Messtechnik
Folgekosten eines Ausfalls
- Produktionsausfallkosten
- Qualitätseinbussen
- Erhöhter Energieaufwand
- Umweltbelastung
- Minderung der Anlagenlebensdauer
- Imageverlust
- Konventionalstrafe
- Verlust von Marktanteilen
Optimale Instandhaltungsintensität
Sie wird dann erreicht, wenn die gesamten Instandhaltungskosten (Summe aus den Kosten der geplanten Massnahmen, Ausfällen und der ungeplanten Ausfällen) ein Minimum wird.
Budgetierung des Instandhaltungsaufwands
Der in langjähriger Forschungspraxis ermittelte Best-Practice-Wert liegt zwischen 2% und 3 % (Jährlicher Instandhaltungsaufwand bezogen auf den Anschaffungswert der Anlage)
Vorteile der Eigeninstandhaltung
- Betriebseigenes Personal ist kurzfristig verfügbar
- und besitzt betriebsspezifische Erfahrung und genaue Kenntnisse der eingesetzern Anlagen
- Geringe Kosten des An -und Abtransports von Instandhaltungspersonal, -material -und geräten
Vorteile der Fremdinstandhaltung
- Hohe Qualität und Sicherheit von Instandhaltungsleistungen (durch hohe Qualifikation und Spezialisierung des Fremdpersonals)
- gleichmässigeren Auslastung der betriebseigenen Kapazität
- Reduzierung von kostenintensiven Aus -und Weiterbildung
Gründe für das Outsourcing von Instandhaltungstätigkeiten
- Personalpolitische Gründe (Wegfall personalwirtschaftlicher Risiken, kurzfristige und kostengünstige Befriedigung des Spitzenbedarfs an Instandhaltungsleistungen, Verminderte Beschäftigungs- und Haftungsrisiken
- Qualifikationsgründe ( Einsatz von besonders ausgebildeten Fachkräften, Verfügbarkeit modernster Technologie, Abstellen von Mängeln aufgrund Erfahrungen bei anderen Betrieben)
- Organisatorische Gründe (Reduzierung und bessere Auslastung der eigenen Instandhaltungskapazitäten, Entlastung des betriebseigenen Instandhaltungsmanagement von Routineaufgaben, kurzfrisitge Verfügbarkeit von IH-Dienstleistern durch langfristige Verträge, Anwendung von geeigneten IH-Strategien durch den Dienstleister).
- Wirtschaftliche Gründe (kostengünstigere Ausführung der IH-Massnahmen, Verringerung der Fertigungskosten durch Einstellung optimaler Parameter an der Anlage, bessere Kostentransparenz, Geringere Kosten wegen Ersatzteilbevorratung).
Mögliche Risiken durch das Outsourcing
- Abhängigkeit vom Kooperationspartner
- Entscheidung ist nur schwer und mühsam rückgängig zu machen
- Organisation, Motivation und Leistungsbereitschaft des Kooperationspartners ist nur schwer zu beeinflussen
- Informationsverlust über Anlagen und Leistungen
- erhöhter administativer Aufwand
- Weniger Kenntnisse über betriebsspezifische Begebenheiten
Kriterien für die Auswahl von Dienstleistungsunternehmen
- Qualifikatorische Voraussetzung (fachspezifisches -und organisatorisches Know-how, Administration)
- Planerische Voraussetzung (Termintreue und Zuverlässigkeit)
- Wirtschaftliche Voraussetzung (arbeitet wirtschaftlicher als der Auftraggeber)
Entscheidregel für die Auswahl eines Outsourcingprojektes
Damit sich der Aufwand für ein Outsourcing-Projekt rechnet, sollten die Instandhaltungskosten durch den Dienstleister mindestens 15% geringer sein, als entsprechende Eigeninstandhaltungskosten
Zielsystem für die Beschaffung externer Leistungen
- Hauptziel: Effektive und effiziente Beschaffung von externen Leistungen
- Zieldimensionen: Kosten, Leistung und Qualität
- Kosten (Kostenoptimierung, Variabilisierung von Fixkosten, Optimierung des Steueraufwandes, Optimierung des vertraglich vereinbarten Leistungsumfanges).
- Leistung und Qualität (Optimierung des Supports, Erhöhung der Verfügbarkeit, Steigerung von Qualität und Termintreue, Verbesserung der Zusammenarbeit).
Traditionelle Supply Chain
- Niedrige Bestände
- Optimierte Prozesse und niedrige Kosten
- Hohen Kundenservice
- Abteilungs -und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation
- Reduzierte Anzahl der Lieferanten
Grundlegende Hauptprozesse der traditionellen Supply Chain
- Plan (Planen)
- Source (Beschaffen)
- Make (Herstellen)
- Deliver (Liefern)
- Return (Zurückliefern)
Supply Chain Management
Wertschöpfungskette/Lieferantenmanagement
Sie beschreibt alle Aktivitäten, die erforderlich sind, um ein Produkt zu produzieren und zu liefern, vom ersten Lieferanten, bis zum letzten Kunden.
Logistik
Gestaltung des Material -und Informationsflusses aus ganzheitlicher Sicht in Richtung eines wirtschaftlichen Optimums.
Integrierte Supply Chain
- Partnerschaftliche, unternehmensübergreifende Kooperation
- Re-Design der Kernprozesse (Abbau redundanter Prozesse)
- IT-System (einheitlicher Informationsaustausch an Schnittstellen)
Zielkonflikte in der Logistik
Kostensenkung Kostensteigerung
- Transportwesen Lagerbestände
- Verpackung Transportschäden
- Auftragsabwicklung Transport
- Lagerhaltung Produktion
Wichtige Logistikaufgaben in der Instandhaltung
Gewährleistung der Verfügbarkeit von
- Anlagen
- Personal zur Durchführung der Instandhaltungsaufgaben
- Informationen (Störungsmeldungen, Ersatzteilbeschaffung)
- Material (Ersatzteile)
- Anordnung der Anlagen und Maschinen
Ziele der Logistik
Die richtigen Produkte und richtigen Informationen in den richtigen Mengen, im richtigen Zustand, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und das alles möglichst wirtschaftlich
Funktionsbereiche der Logistik
- Beschaffungslogistik
- Produktionslogistik
- Distributionslogistik
- Entsorgungslogistik
- Transportlogistik
- Dazu unterstützend Lagerlogistik und Materialwirtschaft
Geschichte der Logistik
- 70er: Logistik als notwendiges Übel
- 80er: Logistik als Rationalisierungsaufgabe
- 90er: Logistik als Wettbewerbsvorteil
- 21 Jahrhundert: Logistik als zentraler Unternehmensprozess
Unternehmensziele, die durch die Logistik beeinflussbar sind
- Qualität
- Kosten
- Liefertreue
- Flexibilität
Aufgabe der Instandhaltung
Die Erhaltung der Funktion und der Leistungsfähigkeit einer Maschine bzw. Anlage
Direkte Instandhaltungskosten
- Eigenleistung (Personal)
- Fremdleistung
- Materialkosten
Anlageausfallkosten
- Produktionsausfälle durch Anlagenstillstand
- Effizienzverluste im Anlagenbetrieb
- Qualitätsminderung / Ausschuss
- Minderung des Anlagevermögens
- Betriebsunfälle
- Umweltschäden
- Verschlechterung der Mitarbeiter-Motivation
- Imageverlust
Instandhaltung im Wandel der Zeit
1 . Generation (1940-1960): Ungeplante Instandhaltung
2. Generation (1960-1980): Geplante Instandhaltung, Erster Einsatz langsamer Computer, Erste Systeme der Instandhaltungsplanung -und steuerung.
3. Generation (1980-2000): Zustandsüberwachung, Schneller Computer, Gruppenarbeit, Analyse der Ausfallsursachen -und wirkungen, Autonome Instandhaltung (TMP)
Heute (2000 - 2020): Risikoorientierte Strategieauswahl, Informations -und Kommunikationsnetzwerke, Zuverlässigkeits- und instandhaltungsorientierte Konstruktion, neue Geschäftsmodelle im Service, Vorausschauende Instandhaltung, Reliability Centered Maintenance (RCM)
-
- 1 / 37
-