Instandhaltungslogistik

Kurt Matyas, 5. Auflage

Kurt Matyas, 5. Auflage


Fichier Détails

Cartes-fiches 37
Utilisateurs 23
Langue Deutsch
Catégorie Technique
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.04.2015 / 21.01.2023
Lien de web
https://card2brain.ch/box/instandhaltungslogistik
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/instandhaltungslogistik/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Traditionelle Supply Chain

  • Niedrige Bestände
  • Optimierte Prozesse und niedrige Kosten
  • Hohen Kundenservice
  • Abteilungs -und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation
  • Reduzierte Anzahl der Lieferanten

Grundlegende Hauptprozesse der traditionellen Supply Chain

  • Plan (Planen)
  • Source (Beschaffen)
  • Make (Herstellen)
  • Deliver (Liefern)
  • Return (Zurückliefern)

Supply Chain Management

Wertschöpfungskette/Lieferantenmanagement

Sie beschreibt alle Aktivitäten, die erforderlich sind, um ein Produkt zu produzieren und zu liefern, vom ersten Lieferanten, bis zum letzten Kunden.

Logistik

Gestaltung des Material -und Informationsflusses aus ganzheitlicher Sicht in Richtung eines wirtschaftlichen Optimums.

Integrierte Supply Chain

  • Partnerschaftliche, unternehmensübergreifende Kooperation
  • Re-Design der Kernprozesse (Abbau redundanter Prozesse)
  • IT-System (einheitlicher Informationsaustausch an Schnittstellen)

Zielkonflikte in der Logistik

           Kostensenkung                                                             Kostensteigerung

  • Transportwesen                                                                Lagerbestände
  • Verpackung                                                                         Transportschäden
  • Auftragsabwicklung                                                           Transport
  • Lagerhaltung                                                                       Produktion

Wichtige Logistikaufgaben in der Instandhaltung

 

Gewährleistung der Verfügbarkeit von

  • Anlagen
  • Personal zur Durchführung der Instandhaltungsaufgaben
  • Informationen (Störungsmeldungen, Ersatzteilbeschaffung)
  • Material (Ersatzteile)
  • Anordnung der Anlagen und Maschinen

Ziele der Logistik

Die richtigen Produkte und richtigen Informationen in den richtigen Mengen, im richtigen Zustand, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und das alles möglichst wirtschaftlich

Funktionsbereiche der Logistik

  • Beschaffungslogistik
  • Produktionslogistik
  • Distributionslogistik
  • Entsorgungslogistik
  • Transportlogistik
  • Dazu unterstützend Lagerlogistik und Materialwirtschaft

Geschichte der Logistik

  • 70er: Logistik als notwendiges Übel
  • 80er: Logistik als Rationalisierungsaufgabe
  • 90er: Logistik als Wettbewerbsvorteil
  • 21 Jahrhundert: Logistik als zentraler Unternehmensprozess

Unternehmensziele, die durch die Logistik beeinflussbar sind

  • Qualität
  • Kosten
  • Liefertreue
  • Flexibilität

Aufgabe der Instandhaltung

Die Erhaltung der Funktion und der Leistungsfähigkeit einer Maschine bzw. Anlage

Direkte Instandhaltungskosten

  • Eigenleistung (Personal)
  • Fremdleistung
  • Materialkosten

Anlageausfallkosten

  • Produktionsausfälle durch Anlagenstillstand
  • Effizienzverluste im Anlagenbetrieb
  • Qualitätsminderung / Ausschuss
  • Minderung des Anlagevermögens
  • Betriebsunfälle
  • Umweltschäden
  • Verschlechterung der Mitarbeiter-Motivation
  • Imageverlust

Instandhaltung im Wandel der Zeit

1 . Generation (1940-1960): Ungeplante Instandhaltung

2. Generation (1960-1980): Geplante Instandhaltung, Erster Einsatz langsamer Computer, Erste Systeme der Instandhaltungsplanung -und steuerung.

3. Generation (1980-2000): Zustandsüberwachung, Schneller Computer, Gruppenarbeit, Analyse der Ausfallsursachen -und wirkungen, Autonome Instandhaltung (TMP)

Heute (2000 - 2020): Risikoorientierte Strategieauswahl, Informations -und Kommunikationsnetzwerke, Zuverlässigkeits- und instandhaltungsorientierte Konstruktion, neue Geschäftsmodelle im Service, Vorausschauende Instandhaltung, Reliability Centered Maintenance (RCM)

Ziele der Instandhaltung

  • Zuverlässigkeits- und Sicherheitsmaximierung
  • Kostenminimierung bzw. Gewinnmaximierung
  • Zwischen den Kosten der vorbeugenden Instandhaltung und den Kosten von Maschinenausfällen muss mit Hilfe einer geeigneten Strategie ein Optimum gefunden werden.

Begriffe der Instandhaltung

  • Wartung (z.B. Reinigen, Schmieren)
  • Inspektion (Feststellung, Beurteilung und Auswertung des Zustandes)
  • Geplante Instandsetzung (z.B. Anlagenrevision)
  • Verbesserung

Inspektion

Massnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes einer Betrachtungseinheit einschliesslich der Bestimmung der Ursachen der Abnutzung und dem Ableiten der notwendigen Konsequenzen für eine künftige Nutzung.

Wartung

Massnahmen zur Verzögerung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrat.

(Reinigen, Konservieren, Nachstellen, Schmieren, Ergänzen, Auswechseln)

Instandsetzung

 

Massnahmen zur Rückführung einer Betrachtungseinheit in den funktionsfähigen Zustand, mit Ausnahme von Verbesserungen.

Verbesserung

Kombination aller technischen und administrativen Massnahmen, sowie Massnahmen des Managements zur Steigerung der Funktionssicherheit einer Betrachtungseinheit, ohne die von ihr geforderte Funktion zu ändern.

Abnutzungsvorrat

Vorrat der möglichen Funktionserfüllungen unter festgelegten Bedingungen, der einer Betrachtungseinheit aufgrund der Herstellung, Instandsetzung oder Verbesserung innewohnt.

Abnutzungsgrenze

Vereinbarter oder festgelegter Mindestwert des Abnutzungsvorrates

Fehler

Zustand einer Betrachtungseinheit, in dem sie unfähig ist, eine geforderte Funktion zu erfüllen, ausgenommen die Unfähigkeit während der Wartung oder anderer geplanter Massnahmen oder des Fehlens äusserer Mittel.

Ausfall

Beendigung der Fähigkeit einer Betrachtungseinheit eine geforderte Funktion zu erfüllen.

Ausfallphasen einer Anlage in Ihrer Betriebszeit

  • Frühausfälle (beruht auf Fehler in Konstruktion und Fertigung)
  • Zufallsausfälle (unbekannte Einzelursachen)
  • Altersausfälle (Abnützungs -und Alterserscheinungen

Ursachenforschung von Fehlern bei einem Ausfall

7M

  • Management
  • Milieu (Umwelt)
  • Maschine
  • Mensch
  • Material
  • Methode
  • Messtechnik

Folgekosten eines Ausfalls

  • Produktionsausfallkosten
  • Qualitätseinbussen
  • Erhöhter Energieaufwand
  • Umweltbelastung
  • Minderung der Anlagenlebensdauer
  • Imageverlust
  • Konventionalstrafe
  • Verlust von Marktanteilen

Optimale Instandhaltungsintensität

Sie wird dann erreicht, wenn die gesamten Instandhaltungskosten (Summe aus den Kosten der geplanten Massnahmen, Ausfällen und der ungeplanten Ausfällen) ein Minimum wird.

Budgetierung des Instandhaltungsaufwands

Der in langjähriger Forschungspraxis ermittelte Best-Practice-Wert liegt zwischen 2% und 3 % (Jährlicher Instandhaltungsaufwand bezogen auf den Anschaffungswert der Anlage)

Vorteile der Eigeninstandhaltung

  • Betriebseigenes Personal ist kurzfristig verfügbar
  • und besitzt betriebsspezifische Erfahrung und genaue Kenntnisse der eingesetzern Anlagen
  • Geringe Kosten des An -und Abtransports von Instandhaltungspersonal, -material -und geräten

Vorteile der Fremdinstandhaltung

  • Hohe Qualität und Sicherheit von Instandhaltungsleistungen (durch hohe Qualifikation und Spezialisierung des Fremdpersonals)
  • gleichmässigeren Auslastung der betriebseigenen Kapazität
  • Reduzierung von kostenintensiven Aus -und Weiterbildung

Gründe für das Outsourcing von Instandhaltungstätigkeiten

  • Personalpolitische Gründe (Wegfall personalwirtschaftlicher Risiken, kurzfristige und kostengünstige Befriedigung des Spitzenbedarfs an Instandhaltungsleistungen, Verminderte Beschäftigungs- und Haftungsrisiken
  • Qualifikationsgründe ( Einsatz von besonders ausgebildeten Fachkräften, Verfügbarkeit modernster Technologie, Abstellen von Mängeln aufgrund Erfahrungen bei anderen Betrieben)
  • Organisatorische Gründe (Reduzierung und bessere Auslastung der eigenen Instandhaltungskapazitäten, Entlastung des betriebseigenen Instandhaltungsmanagement von Routineaufgaben, kurzfrisitge Verfügbarkeit von IH-Dienstleistern durch langfristige Verträge, Anwendung von geeigneten IH-Strategien durch den Dienstleister).
  • Wirtschaftliche Gründe (kostengünstigere Ausführung der IH-Massnahmen, Verringerung der Fertigungskosten durch Einstellung optimaler Parameter an der Anlage, bessere Kostentransparenz, Geringere Kosten wegen Ersatzteilbevorratung).

Mögliche Risiken durch das Outsourcing

  • Abhängigkeit vom Kooperationspartner
  • Entscheidung ist nur schwer und mühsam rückgängig zu machen
  • Organisation, Motivation und Leistungsbereitschaft des Kooperationspartners ist nur schwer zu beeinflussen
  • Informationsverlust über Anlagen und Leistungen
  • erhöhter administativer Aufwand
  • Weniger Kenntnisse über betriebsspezifische Begebenheiten

Kriterien für die Auswahl von Dienstleistungsunternehmen

  • Qualifikatorische Voraussetzung (fachspezifisches -und organisatorisches Know-how, Administration)
  • Planerische Voraussetzung (Termintreue und Zuverlässigkeit)
  • Wirtschaftliche Voraussetzung (arbeitet wirtschaftlicher als der Auftraggeber)

Entscheidregel für die Auswahl eines Outsourcingprojektes

 

Damit sich der Aufwand für ein Outsourcing-Projekt rechnet, sollten die Instandhaltungskosten durch den Dienstleister mindestens 15% geringer sein, als entsprechende Eigeninstandhaltungskosten

Zielsystem für die Beschaffung externer Leistungen

  • Hauptziel: Effektive und effiziente Beschaffung von externen Leistungen
  • Zieldimensionen: Kosten, Leistung und Qualität
  • Kosten (Kostenoptimierung, Variabilisierung von Fixkosten, Optimierung des Steueraufwandes, Optimierung des vertraglich vereinbarten Leistungsumfanges).
  • Leistung und Qualität (Optimierung des Supports, Erhöhung der Verfügbarkeit, Steigerung von Qualität und Termintreue, Verbesserung der Zusammenarbeit).