Informationsverwaltung Grossenbacher
Auswählen, Bestellen, Aktenführung, Überlieferungsbildung, Archivalienarten, Ordnungssysteme und Erschliessungsverfahren Teil 1-5, Erschliessen im Archiv, Aufbewahren und Erhalten Teil 1-3, Recherchekonzepte Teil 1-3, Benutzung Archiv, Recherch. & Fragen
Auswählen, Bestellen, Aktenführung, Überlieferungsbildung, Archivalienarten, Ordnungssysteme und Erschliessungsverfahren Teil 1-5, Erschliessen im Archiv, Aufbewahren und Erhalten Teil 1-3, Recherchekonzepte Teil 1-3, Benutzung Archiv, Recherch. & Fragen
Kartei Details
Karten | 257 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 02.06.2015 / 20.04.2017 |
Weblink |
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Schutzdauer
70 Jahre nach dem Tod des Urhebers (Computerprogramme 50 J.)
Bei Unbekannten Urhebern gilt eine Frist von 70 J. nach Veröffentlichung des Werks
-> Ausschliesslich Ausgabe u. Vertrieb von Geschützen Werke in Katalogen (Museum)
Kulturinstitutionen => Zur Sicherstellung der Erhaltung von Werken dürfen Archiv- und Werkexemplare hergestellt werden.-> spezielle Kennzeichnung u. Aufbewahrung -> kein wirtschaftliches Interesse.
-> Archiv o. Bibl haben das Recht ohne Abklärung bei Urheber Sicherungskopien (auf neuem Material), Benutzungskopien herzustellen.
Archivische Suchstrategien
Archive besitzen einen genau abgegrenzten Zuständigkeitsbereich à Archivsprengel
Bestände sind Unikate
Bei Recherche zuerst an Archivlandschaft orientieren und richtiges Archiv für Frage auswählen
Bsp.: Bundesarchiv, Kantonsarchiv, Gemeindearchiv, Kirchliche Archive, Spezial-/Thematische Archive, Private Archive
Recherche dauert länger als Bibliotheksrecherche
In Archiv nur selten bis auf Stufe Dokument erschlossen
Oft sind Spezialkenntnisse nötig (alte Schriften, Fremdsprachen etc.)
Primärquellen: Informationen von Augenzeugen/Beteiligten
Sekundärquellen: Berichte aus zweiter Hand, zitieren Primärquellen
Eigenschaften von Archivgut
1. Unikate: nur an einem bestimmten Ort aufbewahrt. Man muss Archivlandschaft und Zuständigkeiten kennen.
2. Nach Provenienzprinzip geordnet: wer ist Aktenbildner? Wann? In welchem Bereich? à Provenienzrecherche
3. In hierarchische Struktur eingebunden: Ordnungsstruktur des jeweiligen Bestandes muss man kennen.
4. Beiprodukte der Tätigkeit à selten unmittelbar selbsterklärend: Im Kontext lesen und verstehen. Wer? In welchem Zusammenhang? Warum? Für wen? Welche Reaktion? Etc.
Ablauf einer Recherche
Vorgehensschritte:
1. ist Suche im Archiv nötig oder findet man Informationen schneller anderswo? (Bei Originalquellen ist Archivsuche nötig, sonst eher nicht)
2. Reichen Vorkenntnisse für Recherche oder muss man sich besser über Thema informieren?
3. In welches Archiv?
4. In welchen Beständen?
5. Mit welchen Findmitteln?
Angaben in Fussnoten können hilfreich sein.
Archivrecherche macht nur Sinn…:
· Bei einer konkreten und eng begrenzten Frage, deren Antwort man nicht in Publikation findet
· Wenn man gezielt Informationen in Originalquellen suchen will.
· Bei Identifikation eines Dokuments ohne Quellenangabe
Rechercheprotokoll
1. Strukturierung der Recherche: Festhalten des Sachverhalts anhand W-Fragen (Wer, was, wann, warum, wie, woher, wo) à Zwischenergebnisse festhalten, damit neue Ideen gewinnen
2. Dokumentation der Recherchewege und –ergebnisse: Quellenangaben machen, Auflistung verwendeter Suchbegriffe und bereits eingesehener Quellen, für Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit
3. Aufbereitung der Rechercheergebnisse und Weiterverwertung: Zusammenfassung der Recherche und der Informationen, die für Fragestellung von Bedeutung sind.
Findmittel im Archiv
Archivführer/Guide: Beschreibung von Archiven mit Überblick über Archivgut und wichtigste Zugangsinfos, Wird bei einer Recherche zuerst verwendet.
Archivplan (Tektonik): Gesamtordnung/Aufbau eines Archivs, sinnvoller Gesamtüberblick über Bestand
Beständeübersicht: Systematische Übersicht über Bestände und Provenienzstellen, Angaben zum zeitlichen und quantitativen Umfang, Struktur, Inhalt etc.
Thematisches Inventar: Bestände übergreifende Übersicht von Stufe bis zu Dossiers
Bestandsanalyse: Analytische Beschreibung Bestand
Repertorium/Findbuch: Systematisches Verzeichnis eines Bestandes bis auf Stufe Dossier, Archivverzeichnisse, in denen Bestände einzeln erschlossen werden, neben üblichen Angaben auch Einleitung mit Angaben zu Aktenbildner, Bestandesgeschichte und Register
Aktenverzeichnis: Verzeichnis einzelner Ablieferungen bis auf Stufe Dossier
Analytisches Inventar: Systematisches Verzeichnis eines Bestandes bis auf Stufe Dokument
Dokumentenverzeichnis: Verzeichnis nur auf Stufe Dokument
Elektronische (Online-)Archivkataloge: Archivplansuche, Volltextsuche, Feldsuche, Verschmelzung Findmittel, kein Gesamtkatalog wie in Bibliothek
· Archivplansuche: Navigieren in der hierarchischen Baumstruktur
· Volltextsuche: Suche in allen Feldern
· Feldsuche: Suche in einem ausgewählten Feld
Beispiele Archivlandschaften/Archivtypen:
VSA Verband Schweizerische Archive
arCHeco
Archivportal Europa
Checkliste Personenrecherche (Archiv)
1. Informationen über Person und ihre Biografie sammeln
2. Wo hat Person Spuren verloren?
3. Archive anhand von Ortschaften herausfinden
Ergebnis:
· Kurzes Curriculum Vitae der Person
· Beständeübersicht
Checkliste thematische Recherche
1. Informationen über Thema sammeln
2. Wer hat sich mit Thema befasst?
3. Wo wurden diese Akten archiviert?
Ergebnis:
· Kürzer Überblick Thema
· Übersicht über betroffene Personen
· Beständeübersicht
3 Aspekte bei der Aufbewahrungsplanung?
Rechtliche Aufbewahrungspflicht, betriebliche Bedürfnisse, Anbietepflicht
Warum sind betriebliche Bedürfnisse wichtig?
Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich. Bsp. im Gericht ist gleichbleibende und rechtsgleiche Arbeit wichtig, für andere Unternehmen sind eher finanzielle Interessen im Vordergrund.
Ist eine Ablieferungsvereinbarung nötig? Und was ist der wichtigste Bestandteil?
Ja, ein Muss. Bestandesumfang und Nutzungsbedingungen.
Was ist der Evidenzwert?
es können damit folgende Fragen beantwortet werden: Wie sind Entscheide zustandegekommen? Wie funktioniert der Staat? (Amt oder Stelle), Ziel ist es das Verwaltungshandeln nachvollziehbar = evident zu machen und Leistungsnachweise zu ermöglichen.
Warum erstellt man eine Ablieferungsvereinbarung?
Damit man vertraglich genau festhalten kann, was dem Archiv zu welchen Bedingungen übergeben wird.
Warum erstellt man prospektive Vereinbarungen?
damit man nicht jedes Mal beim Archiv nachfragen muss, wenn man etwas Unbedeutendes entsorgen will.
Wie ermöglicht man bereits im Voraus ein Aussonderungsverfahren?
mithilfe einer Negativliste
Schöne Literatur (Belletristik)
Bezeichnung für alle nicht sachbezogene Literatur
3 Gattungen:
•Epik: Epen, Romane, Novellen etc.
•Lyrik: Gedichte
•Dramen: Schauspiele
Sonderformen Romane (meist verbreitete Literaturart)
-historischer Roman
-Abenteuerroman
-Kriminalroman
-utopischer Roman (Science Fiction)
-Trivialroman
Sachliteratur
Bezeichnung für sachlich informierende Werke:
-Sachbücher (z.B. Kunst- und Bildbände)
-Fachbücher und wissenschaftliche Literatur
Sachbuch: behandelt ein Sachthema (ein Wissensgebiet, Ereignis, Land)
Fachbuch: hingegen dient zur beruflichen Aus- und Weiterbildung & vermittelt das erforderliche Fachwissen für einen Beruf
Auskunftsliteratur
-Literaturverzeichnisse (Bibliographien, gedr. Bibliothekskat.)
-sachliche Nachschlagewerke allgem. oder spez. Art (Enzyklopädie, Lexika, Tabellenwerke, Statistik)
Für Bibliotheksarbeit untentbehrlich, da für Ermittlung von Literaturangab. oder Sachinfos nötig.
Kinder- und Jugendliteratur
Bezeichnung für alle Bücher, die spez. für Kinder und Jugendl. (bis 16) sind.
Sonderform: Schulbücher
Formen wiss. Literatur
Dient vor allem dem Studium & Forschung. Wird in Studienliteratur (für Studenten / Examenskanditaten) und Forschungsliteratur (für ausgebildete Wissenschaftler / Spezialisten) unterschieden.
Quellenwerke
= Ausgaben von Quellentexten. In der Geschichte z.B. Ausgaben von Chroniken, Urkunden, Akten, Verträgen..
Teilung in 2 Gruppen:
-Primärliteratur: (Gedicht o.ä. selbst)
-Sekundärliteratur (Kommentare und Interpretation über das Gedicht o.ä.)
Dann gibt es von Dichtern (selten auch von anderen Schriftstellern):
-Gesamtausg. (enthält alle Schriften des Verfassers)
-gesammelte Werke (eine Auswahl der Schriften des Verf.)
Wiss. Einzelarbeiten
darin werden Forschungsergebnisse publiziert. Wiss. Zeitschriften sind das aktuellste Spiegelbild der Fortschritte von Wissenschaft & Forschung.
-Viele wiss. Arbeiten werden als Hochschulschriften verfasst & gedruckt.
-In Kongressschriften werden Vorträge veröffentlicht, welche z.B. auf Tagungen gehalten wurden (wird auch als Working paper oder Preprint gedruckt und im Netz verfügbar gemacht).
-Reportliteratur: darin berichten Institute ihren Auftraggebern über die vorgenommenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Sie sind in der Regel nicht im Buchhandel erhältlich jedoch aber von grösstem Neuigkeitswert. Sie werden an Interessenten verschickt oder im Netz verbreitet.
Sonderformen / Technische Literatur
-Firmenschriften: Werbeschriften, Kataloge, Prospekte, Pläne, Betriebsanweisungen.
-Patentschriften: Beschreibung von, entweder schon patentiert oder erst zum Patent angemeldet, technischen Erfindungen.
-Normblätter: verzeichen Standards für die einheitliche Ausführung von Industrieerzeugnissen
Zusammenfassende Darstellungen
fasst eine Vielzahl von Einzelergebnissen zusammen.
Fortschrittsberichte / Übersichtsberichte: geben einen zusammenfassenden Überblick über die Forschungsergebnisse eines best. Themas / Sachgebiets (jährlich).
Handbücher: Gemeinschaftsarbeiten mehrer Autoren. Stellt einen zusammenhängenden Überblick eines grösseren Sachgebietes / Wissenschaft dar.
Lehrbücher: sind vor allem für Schüler & Studierende gedacht. Unterrichten in knapper, leicht verständl. Darstellung über den gesicherten Kenntnisstand eines Faches.
Graue Literatur
erscheint ausserhalb des Buchhandels & wird meist von Institutionen & Organisationen veröffentlicht (Bsp. Jahresbericht). In der Regel gelangt sie direkt vom Hersteller an den Nutzer, welcher diese gratis o. nur gegen geringe Gebühr erhält.
•Regierungsstellen, Behörden, internat. Organisationen
•Forschungseinrichtungen
•Hochschulen
•Schulen, Museen, Bibliotheken
•Firmen, Banken, Verbände, Vereine, Gewerkschaften, Parteien
Verlagswesen & Buchhandel
Buchhandel: Gewerbezweig zwischen Herstellung & Verbreitung der Bücher. -2 Hauptzweige:
-herstellender BH
-verbreitender BH
SBVV (Schweiz. Buchhändler- und Verlegerverband) vertritt wirtschaftliche & kulturelle Interessen in Deutsch- und Rätoromanischer Schweiz, sowie Lichtenstein. Ist in 3 Fachbereiche unterteilt: FB Buchhandel, Verlag und Zwischenbuchhandel
Verlagsbuchhandel
stellt die Bücher her, Normalfall:
1. Verlag erhält Manuskripte 2. Manuskripte durch Lektor geprüft 3. wird es angenommen, schliesst Verleger mit Autor Vertrag ab (Rechte & Pflichten der beiden) 4. gegen Honorar gibt Autor Verleger das Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung & Nutzung des Werkes 5. Verleger verpflichtet sich, das Werk auf eigene Kosten & Risiko zu drucken und verbreiten 6. Verlag bestimmt die äussere Erscheinung des Buches (Papier, Einband etc.) 7. Manuskript kommt zum Setzen in Druckerei 8. nach Korrekturlesen kommt es in Druck 9. anschliessend in Druckerei, geheftet und gebunden 10. dann Auslieferung, Kosten für Werbung übernimmt auch der Verlag.
Selbstverlag
Verfasser übernimmt alle Kosten auch Absatzrisiko
Kommissionsverlag
Verfasser übernimmt Vertrieb & evt. Herstellung, Absatzrisiko trägt Auftraggeber. Verfasser (Urheber) besitzt geistiges Eigentum und Recht auf wirtschaftl. Nutzung des Werkes. In CH verfällt Urheberrechtsschutz nach 70 J. Nach diesen kann das Werk von jedermann gedruckt & veröffentlicht werden.
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