ICD-10 Kriterien
Störungsbilder
Störungsbilder
Kartei Details
Karten | 147 |
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Lernende | 17 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 09.08.2015 / 21.03.2025 |
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Was ist das diagnostische Schlüsselmerkmal zur Entscheidungsfindung, ob eine Störung aus F93 (Emotionale Störungen des Kindesalters) oder F4 vergeben wird?
Entwicklungsbezogenheit
Elektiver Mutismus (F94.))?
_ Kodiert unter Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit (F94)
- Differenzialdiagnose dieser Störungen zu tiefgreifendenEntwicklungsstörungen: Nicht primär durch konstitutionelle Defizite in allen Bereichen soz. Funktionen charakterisiert
- Elektiver Mutismus: deutliche, emotional bedingte Selektivität des Sprechens
Nicht organische Enuresis (F98.0)?
- unter Andere Verhaltens und emot. Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend kodiert
- Unwillkürlicher Harnabgang ab einem Alter von 5 Jahren
- Funktionelle Störung, die mind. drei Monate bestanden haben muss
- Harnabgang von mind. zweimal pro Monat bei Kindern unter sieben Jahre und mind. einmal pro Monat bei älteren Kindern
Was wird bei der Enuresis unterschieden?
- Primäre Enuresis: Es wurde niemals Kontinenz erreicht
- Sekundäre Enuresis: Rückfall nach einem Intervall von mind. sechs Monaten Harnkontinenz
Was kann bei der Enuresis mit der fünften Stelle kodiert werden?
Ob eine Enuresis diurna, eine Enuresis nocturna oder eine Enuresis nocturna et diurna vorliegt
Welche Formen werden bei der funktionellen Harninkontinenz unterschieden?
- Idiopathische Dranginkontinenz: erhöhter Harndruck, häufige Entleerung geringer Harnmengen, geringe Blasenkapazität, häufiger Toilettengang
- Harninkontinenz bei Miktionsaufschub
- Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination: Pressen zu Beginn und während des Wasserlassens, statt zu einer Relaxation kommt es zu einer unkoordinierten Kontraktion der Sphinkter externus während des Harnlassens, Miktion dadurch verlängert, inkomplette Blasenentleerung
- Stressinkontinenz: Einnässen beim Husten, Niesen etc.
- Lachinkontinenz
- Unteraktive Blase: kann sich bei chron. retention einstellen
Nicht organische Enkopresis (F98.1)?
- Heterogene Gruppe von funktionellen Störungen
Ab dem Alter von vier Jahren
- Zeitkriterium: 6 Monate
- Mind. einmal im Monat Einkoten
Was kann bei der Enkopresis mit der fünften Stelle näher bestimmt werden?
- Mangelhafte EW der physiologischen Darmkontrolle
- Absetzen von Stuhl an unpassenden Stellen
- Einkoten mit sehr flüssigen Faeces
Futterstörung im Säuglings- und Kleinkindalter (F98.2)?
- Spezifische Form der Nahrungsverweigerung bei einem extrem wählerischen Essverhalten bei ausreichend kompetenter Betreuung durch die Eltern
- Muss sich vor dem 6. Lj. gezeigt haben
- Führt zu einer mangelnden Gewichtszunahme
Pica im Kindesalter (F98.3)?
Relativ isolierte psychopathologische Auffälligkeit den anhaltenden Verzehr nicht essbarer Substanzen
Stereotype Bewegungsstörungen (F98.4)?
- Willkürliche, wiederholte, stereotype, nicht funktionale oft rhythmische Bewegungen
- Dauer mind. 1 Monat
- oft mit Intelligenzminderung verbunden (beide Störungen sind zu kodieren)
- Unterteilung in nicht selbstschädigende versus selbstschädigende
Stottern (F98.5)?
Störung des Sprachrhythmus mit einer häufigen Wiederholung oder Dehnung von Lauten, Silben, Wörtern oder häufigen Zögern und Innehalten
Poltern (F98.6)?
Störung der Sprechflüssigkeit mit einer hohen Sprachgeschwindigkeit mit Abbrüchen des Sprachflusses, aber keinen Wiederholungen oder Verzögerungen bei deutlich beeinträchtigter Sprachverständlichkeit
Was gehört zu Sonstigen anderen Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F98.8)?
- Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität
- Daumenlutschen
- Nägelkauen
- Nasebohren
- Exzessive Masturbation
Expressive Sprachstörung (F80.1)?
- Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache
- Fähigkeit des Kindes, die expressiv gesprochene Sprache zu gebrauchen, liegt deutlich unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus
- Sprachverständnis liegt jedoch im Normbereich
- Störungen der Artikulation können vorkommen
Was sind Minimalbedingungen für die Vergabe einer Demenzdiagnose?
- Abnahme des Gedächtnisses v.a. mit gestörter Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe neuer Information
- Beeinträchtigung des Denkvermögens mit verminderter Fähigkeit in Urteilen und im Ideenfluss
- Beträchtliche Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten
- Bewusstseinsklarheit
- Bestehen der Symptomatik seit mindestens sechs Monaten
Wodurch unterscheidet sich die vaskuläre Demenz von der Alzheimer-Demenz?
Durch den Beginn (vaskulär meist erst im höheren Lebensalter), die klinischen Merkmale und den Verlauf
Kriterien für die Demenz bei Pick-Krankheit?
A) Die allgemeinen Kriterien für eine Demenz müssen erfüllt sein
B) Langsamer Beginn mit fortschreitendem Abbau
C) Vorwiegen von Frontalhirnsymptomen, nachgewiesen durch zwei oder mehr der folgenden Merkmale:
1) emot. Veflachung
2) Vergröberung des Sozialverhaltens
3) Enthemmung
4) Apathie oder Ruhelosigkeit
5) Aphasie
D) In den frühen Stadien relativer Erhalt des Gedächtnisses und der Parietallappenfunktionen
Kriterien für eine Demenz bei Huntington-Krankheit?
A) Die allgemeinen Kriterien für eine Demenz müssen erfüllt sein
B) Die subkortikalen Funktionen sind gewöhnlich zuerst betroffen z.B. Denkverlangsamung, Bewegungsabnahme und Persönlichkeitsveränderung mit Apathie oder Depression
C) Vorliegen von unwillkürlichen choreatiformen Bewegungen, typischerweise im Gesicht, mit den Händen und Schultern oder im Gangbild. Die Betroffenen können versuchen, diese zu verbergen, indem sie sie in willkürliche Aktionen verwandeln
D) In der Familienanamnese kommt eine Huntington-Krankheit bei einem Elternteil oder Geschwister vor oder die weitere Familienanamnese macht diese Erkrankung wahrscheinlich
E) Fehlen klinischer Merkmale, die eine andere Erklärung für die abnormen Bewegungen darstellen könnten
Wann wird die Diagnose "Nicht näher bezeichnete Demenz" (F03) vergeben?
Wenn die allgemeinen Kriterien für eine Demenz erfüllt werden, der genaue Demenztyp aber nicht unterschieden werden kann
Was ist beim organischen amnestischen Syndrom (F04) zu beachten?
Ein durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingtes Korsakow-Syndrom ist hier nicht zu klassifizieren, sondern unter der Kategorie F1x.6
Was wird unter F05 kodiert?
Delirante Zustandsbilder, welche nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt sein dürfen (diese gehören unter F1x.4)
Was sind Merkmale des Delirs (nicht substanzinduziert)?
- reversibles psychotisches Zustandsbild von akutem, exogenem Typ
- Bewusstseins-, Orientierungs-, Denk- und Wahrnehmungsstörungen
- Psychomotorische Störungen (Hypo- oder Hyperaktivität)
- Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus
- Affektive Störungen wie Reizbarkeit, Angst, Euphorie, vegetative Störungen (Tachykardie, Zittern, Schwitzen) und Sprachstörungen (ft verwaschene, schnelle Sprache)
- Krankheitsverlauf von weniger als sechs Monaten
- Verläufe können mit oder ohne Demenz kodiert werden (vierte Stelle)
Was wird unter F06 kodiert?
Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer anderen körperlichen Krankheit
Was wird unter F07 kodiert?
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
Was wird bei Psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen mit der vierten Stelle angegeben?
Das klinische Erscheinungsbild
Welche klinischen Erscheinungsbilder können unter F1xx kodiert werden?
- Akute Intoxikation (F1x.0)
- Schädlicher Gebrauch (F1x.1)
- Abhängigkeitssyndrom mit Zeitkriterium (F1x.2)
- Entzugssyndrom (F1x.3)
- Entzugssyndrom mit Delir (F1x.4)
- Psychotische Störung (F1x.5)
- Amnestisches Syndrom (F1x.6)
- Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung (F1x.7)
- Sonstige psychische und verhaltensstörungen (F1x.8)
- Nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung (F1x.9)
Wie wird der Missbrauch von nicht psychotropen Substanzen wie Laxantien, Schmerzmitteln oder Steroiden kodiert?
Unter F55
Kriterien für ein Abhängigkeitssyndrom?
A) Drei oder mehr der folgenden Kriterien sollten zusammen mindestens einen Monat lang bestanden haben, falls sie nur für eine kürzere Zeit gemeinsam aufgetreten sind, sollten sie innerhalb von zwölf Monaten wiederholt bestanden haben:
1) Starkes Verlangen oder eine Art Zwang, die Substanz zu konsumieren
2) Verminderte Kontrolle über den Substanzgebrauch
3) Körperliches Entzugssyndrom, wenn die Substanz reduziert oder abgesetzt wird
4) Toleranzentwicklung gegenüber den Wirkungen der Substanz
5) Einengung auf den Substanzgebrauch, Vernachlässigung anderer Bereiche
6) Anhaltender Substanzgebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen
Kriterien für ein Alkoholentzugssyndrom?
A) Die allgemeinen Kriterien für ein Entzugssyndrom sind erfüllt
B) Drei der folgenden Symptome:
1) Tremor
2) Schwitzen
3) Übelkeit, Würgen und Erbrechen
4) Tachykardie oder Hypertonie
5) Psychomot. Unruhe
6) Kopfschmerzen
7) Insomnie
8) Krankheitsgefühl oder Schwäche
9) vorübergehende optische, taktile oder akustische Halluzinationen oder Illusionen
10) Krampfanfälle
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