HR Fachausweis AKAD 2017, Grundlagen HRM 1/3
HRM601, Kapitel 3; Bildungssysteme
HRM601, Kapitel 3; Bildungssysteme
Kartei Details
Karten | 53 |
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Lernende | 29 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Allgemeinbildung |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 04.07.2016 / 17.07.2023 |
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Welche Möglichkeiten haben die Schüler/innen in Frankreich nach dem Erreichen des diplôme national du brevet?
Wann beginnt und endet in Frankreich in der Regel die Schulpflicht?
Beginn mit 6 Jahren, Ende mit 16 Jahren
Was ist grundsätzlich über das amerikanische Bildungssystem zu sagen von der Organisation her?
- unterschiedliche Regelungen in jedem Bundesstaat (auch in Bezug auf Dauer der verschiedenen Stufen)
- gemischte Klassen mit unterschiedlich begabten Schülern (analog Frankreich)
- duales System der Berufsbildung in der Schweiz ist in den USA unbekannt oder wenig bekannt; mehrere Besuche amerikanischer Vertreter sind am kennenlernen des CH-Systems und erkennen langsam dessen Nutzen
Wann beginnt in den USA die Schulpflicht und wie lange dauert sie?
Beginn mit 6 Jahren, Dauer 10-12 Jahre
Die Berufsbilder und Berufsabschlüsse sowie auch die Vorstellungen, welche Aufgaben/Inhalte das Berufsbild XY hat, können über Ländergrenzen sehr unterschiedlich sein. Wie kann eine Gleichwertigkeit von Berufen und Diplomen sichergestellt werden?
- Reglementierung der Berufe prüfen - kann die Ausübung des Berufs erst erfolgen, wenn bestimmte Qualifikationen von einer autorisierten Organisation bestätigt sind (z.B. SRK für Pflegefachleute)?
- Anerkennung der Berufe bzw. Vergleich durch "Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rats vom 7. September 2005 über ide Anerkennung von Berufsqualifikationen" absichern
- Bologna-Prozess: Abgleich Diplome im Bereich Hochschule
- Kopenhagen-Prozess: Abgleich berufliche Grund- und Weiterbildung
Was steckt hinter "Bologna"?
- gemeinsame Erklärung der europäischen Bildungsminister 1999
- Ziele:
- Vergleichbarkeit Studienabschlüsse verschiedener Hochschulsysteme
- Stärkung internationale Wettbewerbsfähigkeit
- Mobilitätsförderung der Studierenden, Lehrkräfte und Wissenschaftler
- Transformation der unterschiedlichen Hochschulsysteme in ein dreigliedriges System: Bachelor, Master, Doktor/PhD
- Einführung des ECTS (European Credit Transfer and Accumulation System) für Sicherstellung der Vergleichbarkeit von Leistungen über Landesgrenzen hinaus
Worum geht es bei Kopenhagen-Prozess (Inhalt, Ziele)?
Inhalt:
- arbeitsmarktorientierte Strategie aus 2002 für EU, EFTA und EWR-Staaten
- Übersetzung der Bildungssysteme, nicht Vereinheitlichung
Ziele:
- Förderung berufliche Mobiität
- hohe Qualität der Berufsbildung im europäischen Raum
- Transparenz, Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit von Qualifikationen und Abschlüssen
- EQR / NQR und ECVET
Was bedeuten im Zusammenhang mit dem Kopenhagen-Prozess die Abkürzungen EQR / NQR und ECVET?
EQR / NQR:
- "Europäischer Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen" EQR
- = Metarahmen für nationale Qualifikationsrahmen NQR; EQR soll als Übersetzungshilfe dienen
- EQR und NQR bieten strukturierte Übersicht über Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen auf 8 verschiedenen Niveaus
- EQR soll mit Leistungspunktesystem analog ECTS in der Hochschulbildung verbunden werden; dieses wird als European Credit System for Vocational Eductation and Training (ECVET) bezeichnet
Das Bordeaux-Kommuniqué von 2008 enthält weitere Schritte zur Intensiviereung der Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Was soll besonders gestärkt werden?
Besonders gestärkt werden soll die Verbindung zwischen Berufsbildung und Arbeitsmarkt.
Welche Berufe müssen anerkannt werden, wenn ich sie in einem anderen Land ausüben will? Wo finde ich die Informationen dazu?
Diejenigen Berufe, die reglementiert sind.
Informationsquellen:
Datenbank der reglementierten Berufe in EU, EWR und CH der Europäischen Kommission
Für wenige Berufe gibt es Einzelrichtlinien - was ist die Idee dahinter? Nenne mind. 3 dieser Berufsgruppen, die diese sektorale Anerkennung geniessen.
Zweck: Harmonisierung der Mindestanforderungen an die Ausbildung; dadurch Ermöglichung einer automatischen Anerkennung von Befähigungsnachweisen
Bsp.:
- Ärzte
- Krankenschwestern
- Hebammen
- Tierärzte
- Zahnärzte
- Apotheker
- Architekten
Wer nimmt die Bewertung der ausländischen Auswertung vor, wenn ein Beruf nicht staatlich geregelt ist?
Der Arbeitgeber.
Welche Organe sind zuständig für die Anerkennung der Berufe / Abschlüsse bzw. welche Informationsquellen gibt es von diesen Organen?
Verschiedene Informationsquellen:
- EU und EWR haben das National Academic Recognition Information Centre NARIC
- Mitgliedstaaten des Europarates und der UNESCO Region Europa haben die European National Information Centres ENIC
- Beide Informationsstellen haben ein gemeinsames Netzwerk: www.enic-naric.net, dieses enthält Informationen über die nationalen Informationsstellen, die nationalen Bildungssysteme und die universitären Ausbildungen
- Die Europäische Kommission informiert über nationale Kontaktstellen für Anerkennungsfragen im Bereich der beruflichen Bildung (National contact points for information on recognition of professional qualification)
- In der CH: Swiss ENIC im Hochschulbereich, SBFI über Annerkennungsverfahren im Bereich der Berufsbildung, Berufsverzeichnis mit allen anerkannten Berufe
Wie verläuft der Anerkennungsprozess von ausländischen Berufen und Diplomen?
Verschiedene Einflüsse auf die Arbeitswelt führen zu einem raschen Wandel, so auch in der Berufswelt. Es findet eine Verlagerung von einer Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft statt. Was bedeutet das für die berufliche Grundbildung in der Schweiz?
Rund 75% der Arbeitsplätze in der Schweiz zählen heute zum DL-Sektor, diese Entwicklung spiegelt sich in der beruflichen Grundbildung jedoch noch nicht wider: mehr als die Hälfte aller Lehrstellen werden nach wie vor in technischen Berufen, im Bau- und dem verarbeitenden Gewerbe angetoben - es herrscht also Mangel an Lernenden in diesen Berufen, die Lehrstellen im DL-Sektor sind jedoch zu knapp, um allen Interessierten einen Platz zu gewähren.
Welche Faktoren beeinflussen - nebst der Verlagerung zu DL-Berufen - die Arbeits- und Berufswelt noch?
- ökonomische Entwicklungen (Konjunktur Globalisierung)
- technologische Entwicklungen (Automatisierung Arbeitsabläufe)
- gesellschaftliche Entwicklungen (Rolle der Frau in der Arbeitswelt)
Welche Folgen haben die Entwicklungen in der Arbeitswelt auf die Anforderungen im Beruf?
- Ablösung der traditionellen Berufsbilder ist gefordert
- Schaffung übergreifender Bildungslösungen ist notwendig
- Wissen kann nicht "auf Vorrat" reworben werden -> lebenslanges Lernen
Die Berufsbildung in der CH ist seit längerem im Umbruch; 2004 trat das neue Berufsbildungsgesetz BBG in Kraft. Zahlreiche Berufsbildungsreforem wurden gleichzeitig umgesetzt. Auch die früheren "Ausbildungsreglemente" wurden damals überarbeitet. Wie ist deren heutige Bezeichnung?
Verordnungen über die berufliche Grundbildung, kurz "Bildungsverordnungen"
Welche Kompetenzen ermöglicht/fördert die berufliche Grundbildung?
Fachkompetenz: Aneignen beruflicher Kenntnisse, Fähigkeit und Fertigkeiten sowie Allgemeinbildung
Methodenkompetenz: Arbeitstechniken, die veränderten Situationen angepasst werden können im Sinne von lebenslangem Lernen
Sozialkompetenz: kommunikative Fähigkeiten, Umgang mit Menschen (Vorgesetzte, Kollegen, Geschäftspartner, etc.)
Selbstkompetenz: Persönlichkeitskompetenz, persönliche Wirkung, Persönlichkeit, Selbstreflektion
Durch welche Organe / Themen werden die Rahmenbedingungen des CH-Bildungssystems geschaffen?
- rechtliche Grundlagen: BV, BBG, ArG, OR
- Zuständigkeiten, Rechte und Pflichten von Staat (Bund, Kantone), OdA, Firmen/Lehrbetrieben, Lernenden, Berufsfachschulen
In der BV ist das Recht auf Bildung, Aus- und Weiterbildung verankert. Die Grundlagen für das Lehrverhältnis sind u.a. im BBG geregelt - was genau wird ist im neuen BBG geregelt? Nenne mind. 4 Themen
das neue BBG regelt
- sämtliche Berufsbereiche, mit Ausnahme der Hochschulen
- Kostenbeteiligung des Bundes an der Berufsbildung
- Bildungsangebote, z.B. Bildungsdauer für EFZ = 3 Jahre, Attest = 2 Jahre
- Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen und Transparenz des gesamten Berufsbildungssystems
- neue Finanzierungen (z.B. Berufsbildungsfonds, höherer Anteil des Bundes, etc.)
- neue Qualifikationsverfahren
- klar definierte "höhere Berufsbildung" im Nichthochschulbereich
Wer erlässt die Bildungsverordnungen und was beinhalten diese?
- das SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) erlässt die Verordnungen, grundsätzlich auf Antrag der OdA, bei Bedarf auch des Bundesamtes
- geregelt werden die Details der beruflichen Grundbildung, konkret (Art. 19 BBG Abs. 2):
- Gegenstand und Dauer der Grundbildung
- Ziele und Anforderungen der Bildung in der beruflichen Praxis
- Ziele und Anforderungen der schulischen Bildung
- Umfang der Bildungsinhalte und Anteile der Lernorte
- QV, Ausweise und Titel
Inwiefern hat das ArG Einfluss auf die berufliche Grundbildung?
Das ArG definiert Sonderschutzvorschriften für Jugendliche (= AN und Lernende bis zum vollendeten 18. Altersjahr), u.a. Arbeits- und Ruhezeiten.
Die Vollziehungsverordnung zum ArG (ArGV) erläutert die im ArG definierten Sonderschutzvorschriften für Jugendliche.
Im OR sind ebenfalls einige Artikel zu finden, die Einfluss auf die berufliche Grundbildung haben. Nenne dazu zwei Stichworte.
- allg. Pflichten von AN und AG
- Begriff und Entstehung des Lehrvertrages
- Pflichten des Lernenden, seines gesetzlichen Vertreters und des Berufsbildners
- Beendigung des Lehrverhältnisses
Wie sind die Zuständigkeiten in der Berufsbildung im Staat verteilt? Welche Aufgaben fallen in den Verantwortungs-/Kompetenzbereich des Bundes? Nenne mind. 5 Stichworte.
Bund:
- Hauptverantwortung für Bildung
- berufliche Ausbildung: SBFI zuständig
- Kompetenzen / Verantwortung des Bundes sind:
- Erlass / Genehmigung von Verordnungen über die berufliche Grundbildung
- Definition von Kriterien für Mindestalter für Beginn der berufl. GB
- Aufsicht über Vollzug der Gesetze durch Kantone
- Ausnahmen von Berufsbereichen in Absprache mit den Kantonen
- Kostenbeteiligung / Definition der Voraussetzungen und des Umfangs der Kostenbeteiligungen
- Förderung der Initiative der Kantone und der OdA z.B. mit finanziellen Mitteln
- Qualitätsstandards: Definition und Überwachung
- Reglementierung der QV und Übertragung der Verantwortung für die QV an die Unternehmen
- Aufsicht über Prüfungen und Ausstellen von Fachausweisen und Diplomen
- Reglementierung der Berufsmatur
- gesamtschweizerische Belange im Zusammenhang mit Berufsbildungsforschung, Mehrsprachigkeit / sprachlichen Minderheiten, Schülern mit Lernschwierigkeiten
- Definition von Mindestanforderungen an die Bildung von Berufsbildnern und Lehrkräften
Wie sind die Zuständigkeiten in der Berufsbildung im Staat verteilt? Welche Aufgaben/Kompetenzen haben die Kantone? Nenne mind. 5 Beispiele.
Kantone:
Zuständig für den Vollzug der Bundesgesetze, grundsätzlich 2 Aufgaben:
- Gerichtsbehörden zur Durchsetzung des OR (Arbeits-, Bezirksgerichte)
- Inspektionsorgane (Arbeitsinspektorat), bez. ArG und z.B. Unfallverhütung, Jugendschutz, Arbeits- und Ruhezeiten etc.
Die Erziehungs- /Volkswirtschaftsdirektion (kantonale Ebene) ist die Aufsichtsinstanz für das Berufsbildungsamt (verantwortlich für den Vollzug des BBG und der BBV), Hauptaufgaben Berufsbildungsamt:
- Überprüfung der Voraussetzungen für Lehrbetriebe / Berufsbildner, Erteilen von Bildungsbewilligungen
- Genehmigung, Überwachung und Aufhebung der Lehrverträge
- Quali-Sicherung der betrieblichen, überbetrieblichen und schulischen Bildung
- Sicherstellen eines ausreichenden Angebots an ÜK und anderen dritten Lernorten
- Durchführung der QV bzw. LAP
- Ausstellen der Atteste, Fähigkeits- und BM-Zeugnisse
- Bildung von BB und Lehrkräften
- Diverses: Lehrstellennachweise, Weiterbildungen, Beratung / Begleitung der Lehrvertragsparteien, Koordination zwischen allen beteiligten Parteien
- Sicherung eines ausreichenden Angebots an ÜK
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