HfPol BW, Psychologie
Fragen aus der Präsentation "Lernzielkontrolle"
Fragen aus der Präsentation "Lernzielkontrolle"
Kartei Details
Karten | 34 |
---|---|
Lernende | 51 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 21.01.2013 / 20.11.2021 |
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Faktoren, welche Suiziddrohungen besonders glaubwürdig erscheinen lassen (11)
- Risikogruppe Männer (Verhältnis der umgesetzten Suizide Männer/Frauen ca. 3:1)
- Alter (mit zunehmendem Alter steigt die Suizidrate)
- psychische Erkrankungen (ca. 90% aufgrund psychischer Erkrankungen)
- suizidale Handlungen bekannt
- Fehlen sozialer Unterstützung
- Suizide in Familie bekannt
- Verlust von Bezugspersonen
- Biologische Umbrüche
- Gefühle des Versagens, Schuldgefühle
- Fehlen kurzfristiger Tagesplanung
- körperliche Beschwerden, chronische Krankheiten
allgemeine Interventionsstrategie zum polizeilichen Umgang mit psychisch Kranken
(4 Phasen Modell)
- vor Erstkontakt (Infobeschaffung)
- Erstkontakt (auf Eigensicherung achten)
- Gesprächsführung (Initiative ergreifen, nach Befinden erkundigen, kurze Sätze, Gewalt- Suizidbereitschaft erfragen, sachlich ruhiges Auftreten, kein direkter Blickkontakt, keine Berührungen, bei wahnhaften Personen auf keinen Fall auf die Inhalte eingehen oder konfrontieren)
- Zugriff (bei unvermeidbarer Eskalation, in neutraler Stimmlage Zwangsmittel androhen)
Rauschzustand Cannabis
(3)
- Pupillen weit, Augen gerötet
- Euphorie, Sedierung, motorische Verlangsamung, unangemessenes Lachen, Banales erscheint außergewöhnlich
- Verzerrung der Wahrnehmung und Beeinträchtigung des Gedächtnisses
Rauschzustand Amphetamin (z.B. Ecstasy; "Speed")
(3)
- Pupillenerweiterung
- Antriebssteigerung, Euphorie, überschwängliche Selbstüberschätzung, vermindertes Schlafbedürfnis
- manchmal umgekehrt: Horrortrip mit Verfolgungswahn
Rauschzustand Benzodiazepine ("Benzos")
(4)
- Verminderte Aufmerksamkeit und Realitätssinn.
- Verwirrtheit und Schläfrigkeit
- manchmal paradoxe Reaktion: Erregung und Aggressivität
- In Verbindung mit Alkohol: Amnesie
Rauschzustand Opiate (Opium, Morphium, Heroin)
(3)
- plötzlich einsetzende Euphorie mit Gleichgültigkeit
- Schläfrigkeit, vermindertes Schmerzempfinden, verwaschene Sprache
- Verkleinerung der Pupillen
Rauschzustände Kokain
ähnlich wie Amphetamin
zusätzlich Schädigung der Nasenschleimhäute
Rauschzustand Halluzinogene (z.B. LSD, PCP...)
(3)
- Verzerrung der Wahrnehmung und des Raum-Zeit Erlebens
- (meist visuelle) Halluzinationen (bunte geometrische Formen, Blitze...)
- Wechsel von leichter Euphorie zu Depression und Angst möglich
mögliche Probleme im sozialen Umfeld bei akuten u. postraumatischen Belastungsreaktionen
(8)
- Rolle als Beschuldigter
- Rolle als Mittelpunkt des Interesses
- Reaktionen von Familie, Killegen und Bekannten
- Eigenes Gewissen, Schuldgefühle
- Medienberichte, Gerüchte
- Rechtsunsicherheit
- Angst vor Rache
- Dienststelle
Bunrout-Syndrom
(4)
-> Gratifikationskrise
- keine eigene Diagnose (keine "Krankheit")
- Zustand psychischer und körperlicher Erschöpfung, Antriebsschwäche
- zynische, abweisende Grundhaltung
- vergleichbar mit depressiver Symptomatik
Umgang mit suizidgefährdeten Personen
(11)
- Auslöser und Motive für das suizidale Verhalten in Erfahrung bringen
- keinen Zeit- und Erfolgsdruck aufbauen
- Dramatik nehmen
- zunächst vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre schaffen
- angemessene Distanz: Eigensicherung geht vor
- Stellen sie sich vor und fragen sie nach dem Namen des Gegenübers
- offene, motivierende Fragen; nicht auf die Person einreden
- eigene Bewertungen, "gute Ratschläge" oder floskelhafte Aussagen unterlassen
- Paraphrasieren (Zusammenfassen des Gesagten der Person mit eigenen Worten) -> Gegenüber fühlt sich ernst genommen
- Belastende Probleme isolieren und mögliche Lösungsansätze gemeinsam erarbeiten
- Hilfsangebote unterbreiten (nur Hilfen, die tatsächlich geleistet werden können)
Massenphänomene
(8)
- verminderte Eigenverantwortlichkeit, Anonymisierung
- Gleichförmigkeit, Homogenität, Solidarisierung
- scheinbare Irrationalität, emotionale Ansteckung
- fehlende Kommunikation, Gerüchte
- Reaktanz, aggressives Verhalten, Eskalation
- Verschiebung bestehender und Aufkommen neuer sozialer Normen
- Zusammenhalt und Zusammenschluss (Kohäsion)
("Massen-")Panikreaktion tritt auf, wenn...
(6)
- plötzlich und unerwartet eine Gefahr auftritt, gegen die keine planvollen Vorkehrungen getroffen wurde
- unmittelbare Lebensgefahr angenommen wird
- Rettung möglich ist, aber nur schwer und nicht für alle erreichbar scheint
- je höher der Erregungszustand vor Eintritt der Panik ist
- Angst und Schrecken bei anderen wahrgenommen werden
- fehlende oder falsche Informationen zu Fehlinterpretation der Lage führen
Bei Ansprache von Personen generell beachten:
(13)
- kontinuierliche Information
- Atemtechnik, Stimmlage, Wortwahl
- Verwendung von Worten mit Suggestivkraft
- rechtzeitig und richtig dosiert warnen
- über (auch kleine) Erfolge berichten
- klare Handlungsanweisung (mit Begründung)
- eigene Stimmungslage beachten
- Handlungshirarchie
- positive Formulierung
- vertraute Handlungen
- Aufgabenverteilung
- Flucht- und Rückkehrdistanz
- Beruhigendes Vorbild geben
AIDA- Modell: Ansprache von Personen
Anrede
- Aufmerksamkeit herstellen ("Achtung, Achtung! Hier spricht die Polizei")
Infos
- Was ist passiert - Sachebene ("Die Ausgänge A und B sind gesperrt")
Drang
- Motivation: was will der andere - Gefühlseben ("Sie wollen sicher und schnell zum Parkplatz kommen")
Aktion
- Was soll er tun? - Appell ("Benutzen sie die Ausgänge C bis K")
Gefährlichkeit psychisch Kranker
Zustände, in denen psychisch Kranke eher zur Gewalt neigen (4)
- Wenn sie unter Druck kommen
- Wenn sie unter Drogeneinwirkung stehen
- Wenn sie nicht behandelt werden
- Wenn sie eine Niederlage erlitten haben
Gefährlichkeit psychisch Kranker
Risikogruppen, die zu Gewalt neigen (3)
- Suchtkranke
- Wahnkranke
- Einzelne Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen
Multikausalität anhand des Beispiels der Schizophrenie (4)
Multikausal = viele Ursachen
- Genetische Vorbelastung, genetische Anfälligkeit
- Erleben kritischer Lebensereignisse, Stress mit auslösender Faktor, Überbelastung, chronische Konflicke, familiäre Probleme, traumatisierende Ereignisse
- evtl. Geschlechtsunterschiede, hormonelle Bedingungen
- Alkohol und / oder Drogenkonsum können Auslöser sein
Problematik Gewahrsamnahme eines stark alkoholisierten Menschen (7)
- Emotionale Labilität
- sprunghafte Reaktionen
- Aufmerksamkeitsprobleme
- Selbstüberschätzung
- Wahnphänomene
- Schmerzunempfindlichkeit
- Haftfähigkeit prüfen
Unterschied Alkoholabhängigkeit / Alkoholmissbrauch
abhängig:
- deutliche Entzugserscheinungen und Änderung der Toleranz
- Kontrollverlust (wer nicht aufhören kann zu trinken, obwohl er sich oder andere immer wieder damit schadet)
Missbrauch:
- es fehlen die Entzugserscheinungen
- keine deutliche Änderung der Toleranz
- selten Kontrollverlust
- Steuerung des A.konsums ist z.T. noch möglich
- Konsum in schädlichen Mengen
Rolle des sozialen Umfelds bei der Entstehung/Verlauf der Alkoholabhängigkeit (4)
- Trinksitten, Gewöhnung, Akzeptanz von Konsum und Trunkenheit
- Verfügbarkeit, "Griffnähe"
- Konsumverhalten von Eltern und Freunden
- Co-abhängiges Verhalten der Partner, des Umfelds
mögliche Krankheitssymptome bei Schizophrenie (12 nicht abschließend)
- man fühlt sich beobachtet / verfolgt
- Hören von Stimmen
- Gefühl, andere können Gedanken lesen
- verlangsamtes, verwirrtes Auftreten
- Denken, Fühlen und Wollen stimmen nicht überein ("Gespaltensein")
- Denkstörungen
- Erregungen
- Wahnerlebnisse
- Halluzinationen
- Ich- Störungen
- Gefühl der Fremdbeeinflussung
- Schubweiser Verlauf
Umgang mit schizophrenen Menschen (&9
- Verbal beruhigen, Zeit nehmen, Hilfe anbieten
- Aufmerksamkeitszustand prüfen
- Eigensteuerung
- Folgemaßnahmen
- Ruhiges aber bestimmtes Verhalten (keine "Tricks")
- Beistand leisten, Eltern einschalten, Unterbringung anregen
Akute Belastungsreaktion
Kriterien für potentiell traumatisierendes Ereignis (4)
- evtl. Hilfolsigkeit/Machtlosigkeit in der Situation, evtl. Schuldgefühle danach
- starke persönliche Betroffenheit u. hoher Grad der Identifikation
- evtl. starke Dimension und Intensität des Ereignisses
- Bedrohung von Leib und Leben
Akute Belastungsreaktion
Stressreaktionen (7)
- panische Angst mit körperlichen Streßreaktionen (Herz-Kreislauf, Atmung...)
- Unfähigkeit Reize zu verarbeiten und emotionale Taubheit (Stupor)
- eingeschränkte Aufmerksamkeit und Desorientierung
- sinnlose Überaktivität - Fluchtreaktion
- dissoziative Symptome, z.B. Depersonalisation
- evtl Amnesien
- konditionierte Handlungsabläufe möglich
Posttraumatische Belastungsstörung
Hauptsymptomgruppen (4)
4 WOCHEN NACH EREIGNIS NOCH KEINE BESSERUNG!
- ungewolltes Wiedererleben (sog. Flashbacks, Albträume...)
- Vermeidungsverhalten (Vermeiden von Orten, Gedanken, Gesprächen, Gefühlen... -> sozialer Rüchkzug)
- Übererregung (Schlafstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüche, Konzentrationsschwierigkeiten, übertriebene Schreckreaktionen)
- Nachlassendes Interesse oder reduzierte Beteiligung am Alltagsgeschehen
Psychische Erste Hilfe in akuter Extremsituation
(4 Grundregeln)
- erklären, wer man ist, was geschehen ist, was getan wird, wie es weitergeht (Ziel: Struktur in die akute chaotische, bedrohliche Situation liefern)
- Abschirmen von Zuschauern (Ziel: Vermeidung weiterer Stressoren durch Gaffer)
- vorsichtig Körperkontakt suchen (Ziel: Gefühl der Sicherheit vermitteln, Betroffenen in die Realität zurückholen)
- Sprechen und Zuhören (Ziel: aktives Zuhören vermittelt Sicherheit, nicht alleine zu sein)
Aktive Betreuung, wenn der erste Schockzustand überwunden ist
(7)
- Beruhigen, trösten und Ermunterung zum Ausdrücken der eigenen Gefühle
- Hilfe leisten um die eigenen Reaktionen zu verstehen
- Angebot von Methoden zur Traumabewältigung
- Vorhersage, wie es möglicherweise weitergehen wird
- Besprechen spezifischer Probleme und Erarbeiten realistischer Lösungen
- Vermittlung von Hoffnung und Verstärkung positiver Bewältigungsansätze
Grundsatz: Reden erleichtert
Ursachen für Angststörungen
(4)
- z.T. auch genetische Vorbelastung
- falsche Bewertung bestimmter Situationen, in denen entsprechende Belastungen auftauchen
- psychologische Komponenten (berufliche Überbelastung, Tod eines Angehörigen durch Herzinfarkt, familiäre Konflikte)
- physiologische Dysregulation (erhöhter Kaffeekonsum, Schlafdefizit)
Ängste können krankhaft sein, wenn sie
(5)
- unangemessen und stärker als notwendig auftreten
- zu häufig auftreten oder zu lange andauern
- mit einem Verlust der Kontrolle über das Auftreten und das Andauern der Ängste verbunden sind
- dazu führen, dass Personen bestimmten Angstsituationen aus dem Weg gehen, sie also vermeiden und sich dadurch Einschränkungen im Leben ergeben
- ein starkes Leiden verursachen
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