Herzkrankheiten
Hypertonie Koronare Herzkrankheit Herzinsuffizienz Herzrhythmusstörungen
Hypertonie Koronare Herzkrankheit Herzinsuffizienz Herzrhythmusstörungen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 33 |
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Utilisateurs | 22 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 17.12.2014 / 26.04.2022 |
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Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
ß-Adrenozeptor-Antagonisten (ß-Blocker)
ß-Adrenozeptor-Antagonisten in allen Stadien der Herzinsuffizienz indiziert
- Kombination mit ACE-Inhibitoren, Diuretika
Substanzen
- Carvedilol, Bisoprolol, Metoprololsuccinat, Nebivolol
Wirkung
- Hemmung der toxischen Wirkung von Catecholaminen (Apoptose, Nekrose von Kardiomyozyten)
- Verhinderung von ventrikulären Arrhythmien
- Senkung der Herzfrequenz und damit des Energieverbrauchs
- Senkung der Reninfreisetzung
- Abnahme des Remodeling (Hemmung der mitogenen Aktivität von Catecholaminen)
- akute Wirkung: Verschlechterung der kardialen Auswurfleistung, da Patient schon HI hat
- einschleichende Therapie mit 1/10 der Zieldosis, langsame Auftitrierung
Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
Aldosteron(rezeptor)-Antagonisten
Substanzen
- Spironolacton, Eplerenon
Wirkung
- K-sparende Diuretika -> Möglichkeit des Auftretens einer Hyperkaliämie
Indikation
- (schwere) Herzinsuffizienz
- Myokardinfarkt
UAW
Spironolacton
- Interaktion mit Androgen- und Progesteronrezeptoren
-> Gynäkomastie, Impotenz, Blutungsstörungen, Hirsutismus
Eplerenon
- Reservemittel bei Gynäkomastie -> kein Gynäkomastierisiko
- Hyperkaliämie
Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
Diuretika
Indikation
- bei Anzeichen von Flüssigkeitsretention
- zur Reduktion des zirkulierenden Blutvolumens (symptomatische, keine prognoseverbessernde Therapie)
- Schleifendiuretika senken Tonus der Kapazitätsgefäße
-> Flüssigkeitsverschiebung von Lunge in venöses System -> Abnahme des LVEDP (wichtig bei akutem Lungenödem)
Substanzen
Thiazide (Mittel der Wahl bei normaler Nierenfunktion und im Frühstadium)
- HCT
- Bendroflumethiazid
- Indapamid
- Xipamid
Schleifendiuretika
- Furosemid
- Torasemid
UAW
- reflektorische Aktivierung des RAAS (in frühen Stadien der HI zurückhaltend dosieren)
- Hypokaliämie
--> flexible Diuretikaeinnahme entsprechend Symptomen und Flüssigkeitsbilanz
Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
Positiv Inotrop wirkende Substanzen
Erhöhung der intrazellulären Ca-Konzentration -> Steigerung der myokardialen Kontraktilität
Angriffspunkte
1.) Hemmung der Na/K-ATPase
- Herzglykoside: Digoxin, Digitoxin, Acetyldigoxin, Metildigoxin
Wirkung:
- Bindung an alpha-UE der Na/K-ATPase im EZR -> Hemmung -> Anstieg iz Na -> Abnahme der treibenden Kraft für diastolischen Auswärtstransport von Ca über Na/Ca-Austauscher -> Anstieg iz Ca -> vermehrte Speicherung von Ca im SR -> vermehrte Freisetzung von Ca beim nächsten AP
- positiv inotrop
- negativ chronotrop/dromotrop (Sensibilisierung des Sinusknotens gegenüber Einflüssen des N. vagus + zentrale Aktivierung von Vaguskernen)
- Verkürzung des AP -> Gefahr kreisender Erregungen
- Niere: Diurese
- Parasympathikotonus steigt
- Muskelschwäche
UAW:
- geringe toxische Breite (1,5-2,5)
- kardiotoxische Wirkungen
- gastrointestinale Störungen (Wirkung auf Chemorezeptor-Triggerzone)
- neurotoxische Reaktionen
Wechselwirkungen
- Diuretika, Laxantien -> K-Spiegel sinkt
- Chinidin, Verapamil, Ciclosporin -> Bioverfügbarkeit der Herzglykoside erhöht
- Rifampicin, Johanniskraut -> Bioverfügbarkeit sinkt
- Colestyramin, Antazida -> Resorption vermindert
2.) Verlängerung der Öffnungszeiten der Na-Kanäle
- Aconitin
3.) Aktivierung der langsamen Ca-Kanäle (cAMP-unabhängig)
- nur experimentell
- Wirkung auf glatte Gefäßmuskulatur -> Vasokonstriktion
4.) Zunahme des intrazellulären cAMP
ß-adrenerge Agonisten, Phosphodiesterase-Inhibitoren
- Adrenalin, NA, Dopamin, Dobutamin
- gut steuerbar, aber
- ventrikuläre Tachyarrhythmien auslösbar
- Desensitivierung von ß-Adrenozeptoren
- Milrinon, Enoximon
5. Sensitivierung der Myofilamente gegen Ca2+
Ca-Sensitizer: Levosimendan
Therapie der chronischen Herzinsuffizienz
Sonstige Arzneistoffe
Glyceroltrinitrat oder ISDN
- bei akuter Herzinsuffizienz
- rasche Senkung der Vorlast
Calciumkanalblocker
- prinzipiell kontraindiziert, wegen Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz durch negativ inotrope Wirkung
- erwünschter Effekt bei hypertropher Cardiomyopathie (Verapamil)
Ivabradin
- indiziert bei Patienten, die trotz ACE-Hemmer, ß-Blocker oder Aldosteron-Antagonisten EF < 35% und HF>70/min haben
Herzrhythmusstörungen
Ätiologie
Einteilung von Herzrhythmusstörungen:
- nach Frequenz: bradykard / tachykard
- nach Ursprung: supraventrikulär / ventrikulär
Entstehung:
- elektrophysiologische Störungen beeinträchtigen Erregungsbildung und/oder -leitung
- Zellschädigung unterschiedlicher Genese
- lokale Depolarisation mit Erreichen des Schwellenpotentials
- fortgeleitetes AP -> ektopische Erregung (Extrasystole) breitet sich über gesamtes Myokard aus
- oszillierende Nachdepolarisationen (DNP = depolarisierende Nachpotentiale)
- kreisende Erregungen (Reentry-Mechanismus)
- Long-QT-Syndrom
Antiarrhythmika
allgemein
- sehr heterogene Substanzgruppe
- Einsatz rückläufig wegen UAW
- unterschiedliche Wirkungsmechanismen: Interaktion mit Ionenkanälen, Rezeptoren, Ionenpumpen
Indikation
- Vorhofflimmern (häufigste Indikation)
- bradykarde Rhythmusstörungen
Wirkprinzipien
- Unterbrechung von Reentry-Kreisen
- keine Fortleitung ektoper Erregungen
- Verhinderung zellulärer Ca-Überladung
- Bremsung am AV-Knoten
UAW:
- erhebliches proarrhythmogenes Potential (besonders bei vergeschädigtem Herzen, außer ß-Blocker)
- negativ inotrope Wirkung (besonders bei Na-Kanal Blockern)
Antiarrhythmika
Klassifizierung nach Vaughan-Williams
I Na-Kanal-Blockade
Ia Repolarisation verlängert (Chinidin, Ajmalin)
Ib Repolarisation verkürzt (Lidocain)
Ic Repolarisation unverändert (Flecainid, Propafenon)
II ß-Rezeptor-Blockade (Propranolol, Metoprolol)
III K-Kanal-Blockade, Verzögerung der Repolarisation (Amiodaron, Dronedaron, Sotalol)
IV Ca-Kanal-Blockade (Verapamil, Diltiazem)
Antiarrhythmika
Natriumkanalblocker
Wirkmechanismus
- Hemmung spannungsabhängiger Na-Kanäle
- Öffnungswahrscheinlichkeit und Na-Einstrom während Depolarisation sinkt
- relative Refraktärzeit nimmt zu
- Bindung bevorzugt an aktivierte und/oder inaktivierte Kanäle, ruhender Kanal geringe Affinität
- unterschiedlich feste Bindung an Na-Kanäle -> unterschiedliche Zeitkonstante für Dissoziation in Diastole
- charakteristisch für jedes Klasse I Antiarrhythmikum
- Klasse IB (Lidocain)
- kurze Zeitkonstante, schnelle Abdissoziation während Diastole
- reguläres AP nicht beeinträchtigt
- Unterdrückung hochfrequenter Erregungen oder frühzeitig einfallender Extrasystolen
- Wirkung umso höher, je höher HF ist (use-dependent block)
Klasse IA (Chinidin und Klasse IC (Propafenon)
- lange Zeitkonstante
- reguläre Erregungsausbreitung beeinträchtigt
- auch einzelne Extrasystolen wirksam unterdrückt
Antiarrhythmika
Natriumkanalblocker
Substanzen
Klasse IA
- Chinidin (aus Rinde des Chinabaums, zusätzlich anticholinerg -> Herabsetzung des Vagustonus)
- Ajmalin
Wirkung
- Bindung an offene (aktivierte) Na-Kanäle, Blockierung rascher Na-Einstrom -> verzögerte Depolarisation
- Chinidin zusätzliche Blockade von K-Kanälen -> Verlängerung der Repolarisation -> Verlängerung AP-Dauer (QT) im Vorhof- und Ventrikelmyokard
- Auslösung von LQT-Syndromen (Chinidin-Synkope) bei Therapiebeginn möglich
- nicht Mittel der 1. Wahl
Klasse IB
- Lidocain
Wirkung
- Bindung nur an inaktivierten Na-Kanal
- sehr schnelle Kinetik, rasche Abdissoziation (use-dependent block)
- antiarrhythmische Wirkung bei hoher Kammerfrequenz und partiell depolarisierten Zellen (ischämisches Myokard)
Pharmakokinetik
- gute enterale Resorption
- ausgeprägte präsystemische Elimination
Indikation
- schwere ventrikuläre Herzrhythmusstörungen (AMI, Digitalisintoxikation)
Kontraindikationen
- Bradykardie
- kompletter AV-Block (Gefahr der Asystolie)
Klasse IC
- Flecainid
- Propafenon
Wirkung
- Blockade offener + inaktivierter Na-Kanal
- besonders langsame Assoziations-Dissoziationskinetik an Na-Kanälen
- Verlängerung der Refraktärzeit von Vorhof- und Ventrikelmyokard
- ausgeprägte Unterdrückung von pathologischen Erregungen
- hohe akute antiarrhythmische Effektivität, aber proarrhythmische Wirkungen
- Propafenon: ß-Rezeptor-blockierende Eigenschaften
Pharmakokinetik
- gute enterale Resorption
Indikation
- effektivstes AM zur Unterbrechung paroxysmaler supraventrikulärer Tachykardien, Vorhofflimmern, schwere ventrikuläre Rhythmusstörungen
Kontraindikationen
- koronare Herzkrankheit
- Herzinsuffizienz
- Bradykardie
Antiarrhythmika
Klasse II - ß-Rezeptoren-Blocker
Substanzen
- Metoprolol
- Propranolol
Wirkung
- hemmen stimulierenden Einfluss der Catecholamine
- Senkung der HF, AV-Überleitung, Kontraktionskraft, ventrikulären Automatiebereitschaft
Indikation
- tachykarde Rhythmusstörungen durch gesteigerte Aktivität des Sympathikus oder vermehrte Freisetzung von Catecholaminen
- Sinustachykardie
- paroxysmale atriale und ventrikuläre Tachykardien nach Myokardinfarkt
- Behandlung von Arrhythmien bei KHK (Myokardischämie) oder bei gleichzeitigem Hypertonus
Antiarrhythmika
Klasse III - Pharmaka zur Verlängerung der AP-Dauer
Substanzen
- Amiodaron
- auch Blockade von Na-, Ca-Kanälen und ß-Rezeptoren -> Klasse I-IV Antiarrhythmikum
- Sotalol
Wirkung
- Blockade repolarisierender K-Kanäle -> Verbreiterung des AP
- Verlängerung der effektiven Refraktärzeit -> Unterbrechung von Reentry-Kreisen
Pharmakokinetik
- Anreicherung im Gewebe durch starke Lipophilie (Verhältnis Fettgewebe:Myokard 300:1)
- Metabolisierung in Leber (wirksamer Metabolit)
- Eliminationshalbwertszeit 1-2 Monate
Indikation
- behandlungsbedürftige supraventrikuläre und schwerwiegende ventrikuläre tachykarde Rhythmusstörungen, die auf andere Antiarrhythmika nicht ansprechen
- therapierefraktäres Vorhofflattern und -flimmern
UAW
Amiodaron
- pulmonale Fibrose
- periphere Neuropathie (Parästhesien)
- Schilddrüsenfunktionsstörungen (Hyper-, Hypothyreose)
- Proarrhythmie
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Korneaablagerungen
- Hautverfärbungen (Iodablagerungen)
- Photosensibilität
Antiarrhythmika
Klasse III - Pharmaka zur Verlängerung der AP-Dauer
alternative Substanzen
- Dronedaron
- Amiodaron-analoge Substanz (geringere Lipophilität, Organtoxizität, HWZ, Entfernung der Iodkomponente -> weniger UAW auf SD-Funktion, weniger endokrine UAW)
- Rhythmuskontrolle bei Patienten mit paroxysmalem VHF, die wegen endokrinologischer o. neurologischer Funktionsstörungen Amiodaron nicht vertragen
- nicht bei Patienten mit instabiler HI (NYHA III/IV)
- UAW: erhöhte Kreatininwerte und QT-Verlängerung, schwere Leberschädigungen, erhöhte kardiovaskuläre Ereignisrate in klin. Studie
- Sotalol (Klasse II und III)
- Verlängerung AP-Dauer ohne Beeinflussung der Leitungsgeschwindigkeit
- Verlängerung der absoluten Refraktärzeit im Vorhof, AV-Knoten, Ventrikel
- ausgeprägte proarrhythmische Wirkung durch QT-Zeit-Verlängerung -> vorsichtige Dosierung unter EKG-Kontrolle
- Indikation: schwerwiegende supraventrikuläre und ventrikuläre Tachyarrhythmien
Antiarrhythmika
Klasse IV - Calciumkanalblocker
Substanzen
- Verapamil
- Diltiazem
Wirkung
- Hemmung des systolischen Ca-Einwärtsstroms durch L-Typ-Ca-Kanäle und Unterdrückung Ca-abhängiger APs
- Verlängerung der Refraktärzeit des Sinus- und AV-Knotens
- negativ chronotrop (Sinusbradykardie)
- Hemmung der AV-Überleitung
- zusätzlich Blutdruckabnahme (Senkung des arteriellen Widerstandes)
Indikation
- paroxysmale supraventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern/-flattern mit hoher Kammerfrequenz
Kontraindikation
- schwere HI
- AV-Block
- Sinusbradykardie
Antiarrhythmika
sonstige Antiarrhythmika
Adenosin
- paroxysmale supraventrikuläre Tachykardien
- Blockade der Überleitung im AV-Knoten -> Unterbrechung supraventrikulärer Tachykardien
Digitalisglykoside (Digitoxin, Digoxin)
- Hemmung der AV-Überleitung
- Tachyarrhythmien bei Vorhofflimmern/-flattern
- paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie
Ipratropium
- vagal bedingte Sinusbradykardien
Vernakalant
- Multiionenkanalblocker (Na, K -> Klasse I & III Antiarrhythmikum)
- relativ Vorhofselektiv
- bei normaler Dosis nur geringe Verlängerung der QT-Zeit -> als i.v. Infusion zur pharmakologischen Kardioversion
Regulation des Gefäßtonus
Vasodilatation
Neuronal
- nitrerges Neuron (NO)
Humoral
- Dopamin (D1)
- Adrenalin (beta2)
- ANP (GC-A)
Vasokonstriktion
Neuronal
- noradrenerges Neuron (NA)
Humoral
- Adrenalin (alpha1)
- Angiotensin II (AT1)
- Vasopressin/ADH (V1)
Arzneistoffe mit Wirkung auf die glatte Gefäßmuskulatur und ihre Indikationen
PDE-Inhibitoren
PDE3 (Enoximon)
PDE5 (Sildenafil)
- Herzinsuffizienz
- erektile Dysfunktion
NO-Pharmaka
organische Nitrate (GTN)
NO-Donatoren (Molsidomin)
- KHK
Ca2+-Kanalblocker
Dihydropyridine (Nifedipin)
Phenylalkylamine (Verapamil)
Benzothiazepine (Diltiazem)
- Hypertonie
- KHK
- Arrhythmien
K+-Kanal-Öffner
Minoxidil
- Hypertonie
Endothelinrezeptor-Antagonisten
selektiv (Ambrisentan)
nicht-selektiv (Bosentan)
- pulmonale Hypertonie
RAAS-Inhibitoren
ACE-Inh. (Ramipril)
AT1-Rez.-Antagonisten (Sartane)
Renin-Inhibitoren (Aliskiren)
- Hypertonie
- Herzinsuffizienz
unbekannter Wirkmechanismus
Hydralazin
Dihydralazin
- Hypertonie
Renin-Inhibitoren
Substanz
- Aliskiren
Wirkmechanismus
- direkte Bindung an katalytisches Zentrum von Renin (Aspartyl-Protease)
Indikation
- essentielle Hypertonie
Pharmakokinetik
- orale Applikation
- HWZ: 25-30h
UAW
- Diarhhoe und andere GIT-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Müdigkeit
ACE-Inhibitoren
Wirkungsmechanismus
- Hemmungn der Spaltung des inaktiven Angiotensin I zum aktiven Angiotensin II
- Hemmung der Inaktivierung des (vasodilatatorischen) Bradykinins (und anderer Kinine)
Wirkstoffe (->Prodrugs)
- Ramipril -> Ramiprilat
- Enalapril -> Enalaprilat
- Fosinopril -> Fosinoprilat
- Quinapril -> Quinaprilat
- Captopril
- Lisinopril
Indikation
- arterielle Hypertonie
- chronische Herzinsuffizienz (Abnahme der Nachlast und Vorlast)
- nach Myokardinfarkt (Sekundärprevention kardiovaskulärer Ereignisse)
UAW
- funktionelle Niereninsuffizienz
- Hyperkaliämie
- trockener Husten und Angioödem (aufgrund Anstieg inflammatorischer Peptide und Prostaglandine)
- unspezifische Symptome (v.a. bei Captopril)
- Neutropenie
- nephrotisches Syndrom
- Hautausschläge
- Geschmacksstörungen
Angiotensin I - Rezeptor - Antagonisten
Sartane
Wirkstoffe
- Losartan
- Valsartan
- Candesartan-cilexetil (Prodrug)
- Irbesartan
- Eprosartan
- Telmisartan
Wirkung
- Hemmung der Blutdrucksteigerung durch Angiotensin II
- Unterdrückung der Angiotensin-II-induzierten Aldosteronsekretion
- Verminderung der Angiotensin-II-induzierten Flüssigkeitsaufnahme
- keine Hemmung des Abbaus von vasodilatatorisch wirksamen Peptiden
- NW von Husten und angioneurotischem Ödem umgangen
Pharmakokinetik
- AT1/AT2-Rezeptoraffinität > 10000
- gute bis hinreichende orale Bioverfügbarkeit
- lange Wirkdauer durch hohe Affinität zum AT1-Rezeptor, langsame Dissoziation vom Rezeptor
UAW
- günstiges Nebenwirkungsprofil (kaum mehr UAW als Placebo)
Indikation
- wie ACE-Hemmer (arterielle Hypertonie, chronische Herzinsuffizienz, nach Myokardinfarkt
- gleichwertige Alternative zu ACE-Hemmern und bei deren Unverträglichkeit
NO-Pharmaka
Wirkung von NO
- Vasodilatation über Aktivierung lösliche Guanylatcyclase -> Anstieg cGMP -> Hemmung MLCK und Ca-Freisetzung aus ER
- Hemmung der Thrombozytenaggregation und -adhäsion
- Senkung der Expression von Adhäsionsmolekülen
- toxische Wirkung bei übermäßiger NO-Synthese -> massive Vasodilatation -> Schock
- Schädigung benachbarter Zellen -> Unterhaltung der chronischen Entzündung
Substanzen
organisches Nitrit (historisch, experimentell)
- Amylnitrit
organische Nitrate (enzymatische Metabolisierung, Bioaktivierung)
- Glyceroltrinitrat (GTN)
- Isosorbid-2,5-dinitrat (ISDN)
- Isosorbid-5-mononitrat (ISMN)
- Pentaerythrityltetranitrat (PETN)
Substanzen, die nicht-enzymatisch NO freisetzen
- Molsidomin -> Linsidomin (SIN-1)
- Nitroprussidnatrium, nur i.v., HWZ 3-4min, UAW: Freisetzung von Cyanidionen -> Dosisbeschränkung!
Pharmakokinetik
- hohe Lipidlöslichkeit -> gute Resorption über Schleimhäute und Haut
- p.o. Gabe: GTN, ISDN, ISMN, PETN -> rasche und vollständige intestinale Resorption, hoher First-pass-Effekt
- GTN eher sublinguale oder bukkale Applikation
Indikation
- koronare Herzkrankheit (Selektivität für große im Vergleich zu kleinen Gefäßen)
- akute Angina Pectoris
- GTN sublingual, perlingual, i.v.
- ISDN sublingual, i.v.
- Anfallsprophylaxe
- GTN (TTS)
- ISDN, ISMN, PETN (Tbl.)
UAW
- Flush-Symptomatik (Erweiterung der Arteriolen im Gesichts- und Halsbereich)
- schwere Kopfschmerzen (Vasodilatation der Meningealarterien)
- Blutdruckabfall
- orthostatische Dysregulation
- orthostatische Hypertonie (Nitratsynkope)
- paradoxe Reaktion (Verschlimmerung eines myokardialen O2-Mangel aufgrund Verminderung des koronaren Perfusionsdrucks)
Endothelinsystem
Endotheline
- 21 AS-Peptide
- 3 Isoformen
- ET-1: Gefäßendothel u.a. Zellen
- ET-2: Niere, Darm
- ET-3: Gehirn, MDT, Lunge, Niere
- erhöhte Ausschüttung bei niedrigem Scherstress, Angiotensin II, Zytokine, Thrombin
- ETA + ETB - Rezeptoren
- 7TMR
- Stimulation PLC -> IP3 -> Ca-Freisetzung -> Vasokonstriktion
Wirkung
- dosisabh. direkte Kontraktion der Gefäßmuskulatur
- positiv iniotrop und chronotrop
- Kontraktion Tracheal- und Bronchialmuskulatur, Gewebsfibrose
- Vasokonstriktion in Niere -> GFR sinkt, Na- und Wasserausscheidung nimmt ab
- endokrines System: Sekretion von Renin, Aldosteron, Vasopressin, ANP
Endothelinrezeptor-Antagonisten
Bosentan
- nichtselektiver ETA/B - Rezeptor-Antagonist, ETA:ETB 10:1
Sitaxentan
Ambrisentan
- hochselektiver ETA-Rezeptor-Antagonist
Pharmakokinetik
- gute orale Resorption
Indikation
- pulmonale arterielle Hypertonie
UAW:
- Kopfschmerzen
- Flush
- reversible Erhöhung der Leberenzyme
Hemmstoffe von Phosphodiesterasen
Phosphodiesterasen
- Familien PDE1-11
- Unterschiede in Affinität zu cAMP, cGMP, Primärstruktur, Sensitivität zu Inhibitoren, Lokalisation in menschlichen Geweben
Hemmstoffe
- Theophyllin
- Milrinon
- Enoximon
- (Amrinon)
Theophyllin
Indikation
- Asthmatherapie
- chron. obstruktive Atemwegserkrankungen
UAW:
- kardiovaskuläre Effekte bei Asthmatherapie (Tachykardie, Arrhythmien, Blutdruckabfall)
Hemmung der Phosphodiesterase 3
Amrinon, Milrinon, Enoximon
Wirkmechanismus
- cAMP steigt an -> intrazelluläre Ca-Konz im Herzmuskel steigt
- positiv inotrop, chronotrop, dromotrop
- Gefäße: Vasodilatation (Arterien + Venen), da cAMP MLCK hemmt
Pharmakokinetik
- Enoximon i.v., HWZ 4-6h
- Milrinon i.v. HWZ 2-4h
UAW:
- Milrinon: ventrikuläre Arrhythmien, bei chronischer Therapie steigt Risiko für plötzlichen Herztod
- Enoximon: Arrhythmien
Indikation
- akute Herzinsuffizienz (schwerste Formen)
- kardiogener Schock
- nur kurzzeitig eingesetzt
Phosphodiesterase 5 Inhibitoren (PDE5)
erektile Dysfunktion
- Sildenafil
- Vardenafil
- Tadalafil
pulmonale arterielle Hypertonie
- Sildenafil
- Tadalafil
Pharmakokinetik
- ausreichende Bioverfügbarkeit
- maximale Plasmaspiegel nach 1-2h
- hepatische Metabolisierung
- HWZ 3-5h (Sildenafil, Vardenafil), >16h Tadalafil
UAW
- Verstärkung der NO-vermittelten Vasodilatation -> Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Schwindel, Flush
- Störung des Blau-Grün-Sehens (Sildenfail, Vardenafil)
- potenzieren die Wirkung organischer Nitrate u.a. NO-Donatoren - gleichzeitige Anwendung kontraindiziert
Calciumkanalblocker
Wirkstoffklassen
- Dihydropyridine
- Phenylalkylamine
- Verapamil
- Gallopamil (außer handel)
- Benothiazepine
- Diltiazem
- therapeutisch nutzbare kardiale Effekte -> negativ chronotrop, negativ dromotrop, negativ inotrop
Indikatiion
- Hypertonie
- supraventrikuläre Arrhythmien
- Angina pectoris
Calciumkanalblocker
Dihydropyridine
Substanzen
1. Generation:
- Nifedipin
- schnelle Anflutung und kurze Wirkdauer -> rasche Blutdrucksenkung
- reflektorische Aktivierung des Sympathikus und des RAAS
2. Generation
- Felodipin
- Nitrendipin
- Isradipin
3. Generation
- Amlodipin
- Lercanidipin
- lange und gleichmäßige Wirkung nach einmaliger tgl. Gabe
- geringer ausgeprägte sympathische Gegenregulation
- kaum direkte Wirkung auf Myokard (Gefäßselektivität)
Indikatiion
- Hypertonie
- supraventrikuläre Arrhythmien
- Angina pectoris
- Raynaud-Syndrom
Wirkung
- Hemmung von L-Typ Calcium-Kanälen
- lang andauernde Relaxation glatter Gefäßmuskulatur
- Abfall Blutdruck
- Abnahme der Kontraktilität im Herzmuskel
- Senkung der Schrittmacherfrequenz im Sinusknoten und der Leitungsgeschwindigkeit im AV-Knoten
Kontraindikation
- instabile Angina, Myokardinfarkt (erste 4 Wochen)
UAW:
- Knöchelödeme, Schwindel, Kopfschmerzen, Flush, orthostatische Hypotonie
- durch überschießende symp. Gegenregulation Herzklopfen, Arrhythmien u. Angina pectoris-Symptome
Kaliumkanalöffner
Wirkung
- erhöhen die Öffnungswahrscheinlichkeit von ATP-abhängigen Kaliumkanälen über Stimulation der ATPase-Aktivität von SUR
- Membranhyperpolarisation
- Ca-Einstrom durch spannungsabhängige Calciumkanäle vermindert
- Wirkung in Bronchien, Herz und ß-Zellen des Pankreas (Hemmung der Insulinfreisetzung), da überall K-ATP-Kanäle
Substanzen
- Minoxidil
- Prodrug
- stark wirksames Reserve-Antihypertensivum
- kurze HWZ (4h), lange Wirkdauer (>24h) durch aktiven Metaboliten
UAW
- Tachykardie, Palpitationen
- starke Na- und Wasserretention durch Aktivierung des RAAS
- Kopfschmerzen
- Hypertrichose - als Regaine Haarwuchsmittel zur topischen Anwendung
Vasodilatatoren mit unbekanntem Wirkungsmechanismus
Substanzen
- Hydralazin
- Dihydralazin
Wirkung
- direkte Vasodilatation
- primäre Wirkung auf Arteriolen und kleine Arterien
- ausgeprägte Abnahme des peripheren Gefäßwiderstands
- starke Gegenregulation
- blutdrucksenkende Wirkung
- Na- und Wasserretention durch Aldosteronsekretion
- Kombination mit ß-Blockern und Diuretika zur Kompensation der Reflexreaktionen
Therapie des hypertensiven Notfalls
Therapie außerhalb der Klinik
- Glyceroltrinitrat (Spray oder Kapsel)
- Nifedipin o. Nitrendipin p.o.
- Urapidil i.v.
- Clonidin i.v.
Therapie in der Klinik
- Erstmaßnahmen wie außerhalb der Klinik
- ggf. parenterale Therapie i.v. Dauerinfusion mit Nitroglycerin oder alternativ mit Clonidin, Urapidil, Dihydralazin
- Furosemid i.v. bei Zeichen der Überwässerung
- bei hypertensiver Krise ohne Symptome -> orale Gabe eines lang wirkenden Antihypertensivums unter regelmäßiger RR-Kontrolle
Therapie der Hypotonie
RR<100/60
- nur bei subjektiven Beschwerden
- Sympathomimetika
- alpha-Adrenozeptor-Agonisten: Midodrin
- alpha- und beta-Adrenozeptor-Agonisten: Etilefrin (auch in Kombi mit Diihydroergotamin)
- peripher angreifende indirekt wirksame Sympathomimetika: Amezinium
Arzneistoffklassen zur Behandlung der Koronaren Herzkrankheit
- organische Nitrate
- schnell wirkende Nitrate (sublingual) - Mittel der ersten Wahl zur Anfallskupierung
- lang wirkende Nitrate (ISDN, ISMN, PETN) - Mittel der 2. Wahl für AP-Anfallsprophylaxe
- Calciumkanalblocker
- Abfall des Blutdrucks -> Arteriolen empfindlicher als Venen -> Abhahme Nachlast ohne orthostatische Hypotension
- Abnahme der Kontraktilität, Schrittmacherfrequen, Leitungsgeschwindigkeit und mechanischer Herzfunktion
--> Senkung des kardialen O2-Verbrauchs
- 2. Wahl bei symptomatischer Angina Pectoris Behandlung
- DHP-Calciumkanalblocker bis zu 4 Wochen nach Infarkt und bei instabiler AP kontraindiziert durch sympathische Gegenregulation mit Tachykardie
- besonders geeignet bei vasospastischer AP
- 1. Wahl bei stabiler Angina pectoris
- ß-adrenerge Antagonisten
- Abnahme Herzfrequenz, Kontraktilität und Blutdruck --> O2-Verbrauch nimmt ab
- Herzfrequenz sinkt -> Diastolendauer steigt -> O2-Angebot steigt
- If-Kanalblocker Ivabradin
- Senkung der HF -> Verlängerung der Diastole -> verlängerte Koronarperfusion -> antiischäische Wirkung
- keine negativ inotropen oder dromotropen Effekte, keine Blutdrucksenkung
- eingesetzt bei Patienten mit Kontraindikation oder Unverträglichkeit von ß-Blockern
- Reservepräparat
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