Hemmstoffe der ribosomalen Proteinbiosynthese
Tetracycline, Makrolide und Ketolide, Lincosamide, Aminoglykosid-Antibiotika, Chloramphenicol und Derivate
Tetracycline, Makrolide und Ketolide, Lincosamide, Aminoglykosid-Antibiotika, Chloramphenicol und Derivate
Kartei Details
Karten | 52 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 14.07.2016 / 18.09.2016 |
Weblink |
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Einteilung der Aminoglykosid-Antibiotika
Streptomycin (Zuckerreste an C4), Neomycin (Zuckerreste an C4 und C5), Kanamycin-Gentamycin (Zuckerreste an C4 und C6) und Streptinomycin (Zuckerreste an C4 und C5)
Aminoglykosid-Antibiotika Eigenschaften
• breites Wirkspektrum: grampositiv und gramnegativ; hptsl: gram-negative Problemkeime
• Ototoxizität! (Anreicherung durch pH-Gradient) und nephrotoxisch
• rasche Resistenzentwicklung
• Binden an 16S-rRNA der 30S-Untereinheit bakterieller Ribosomen und induzieren
die Anlagerung falscher Aminoacyl-tRNAs => Produktion von Nonsense-Proteinen
• bakterizid!
(aus Streptomyces oder halbsynthetisch)
Aminoglykosid Strukturmerkmale
Struktur:
• Cyclit (Cyclohexan), an Pos. 1 und 3 basischer Substituent
• Cyclit ist an versch. Positionen mit Mono- oder Disacchariden verknüpft
• gut wasserlösliche Basen, physiologisch als Polykationen: topisch oder parenteral,
da kaum resorbierbar.
Fusidinsäure
• steroidal, trans-syn und trans-anti verknüpft => Wanne statt Sessel, wichtiger Unterschied im ggs. zu Steroiden
• hemmt den ribosomalen Aminosäuren-Transfer von der Aminoacyl-t-RNA auf die Peptidkette
• bakteriostatisch, in höheren Konz. bakterizid (hptsl. gegen Staphylokokken)
• topisch oder systemisch bei hautinfektionen
• HWZ 5-6 h, hohe Proteinbindung (95%)
aus Mikroorganismen, sehr lipophil trotz 3 hydrophilen Gruppen
Welche Antibiotika wirken über die Hemmung der bakteriellen Proteinbiosynthese und warum wird dadurch die menschliche Proteinbiosynthese nicht gestört? Wirken sie bakterizid oder bakteriostatisch?
Tetracycline, Makrolide und Ketolide, Lincosamide, Aminoglykosid-Antibiotika, Chloramphenicol und Derivate
weil Bakterien 70S-Ribosomen haben
bakteriostatisch
Reihenfolge der Vorgänge bei der ribosomalen Translation
• Aminoacyl-tRNAs (beladen mit Aminosäure) binden via Anticodon an
entsprechendes Codon der mRNA am Ribosom.
• Aminosäure wird mittels Peptidyltransferase mit Peptidkette verbunden
Aus welchen UE bestehen 70S Ribosomen?
30 S und 50S UE
Tetracyclin Grundstruktur + sterische Grundstruktur
• aus Streptomyces-Arten
• breites Wirkspektrum
• blockieren die Anlagerung der Aminoacyl-tRNA an 16S-rRNA der 30S-UE
• Struktur: partiell hydriertes und oxidiertes Naphthacen-Grundgerüst
• Strukturelle Unterschiede und Variationen an C5, C6 und C7 (für Target-Interaktion unwichtig)
Resistenzen: durch Punktmutationen der 16S-rRNA, Effluxpumpen, ribosomale
Schutzproteine, enzymatische Modifizierung der Tetracycline.
Wann ist eine Therapie mit Tetracyclinen kontraindiziert? Warum? Was ist bei der Einnahme zu beachten?
• Ausbildung schwerlöslicher und schwer resorbierbarer Komplexe mit mehrwertigen Kationen:
CAVE:
- nicht mit Nahrungsmitteln, die viel Ca2+ enthalten (Milch, Joghurt etc.)
- nicht mit Antazida (Mg2+, Al3+),
- nicht bei Kindern und Schwangeren (Einlagerung in Knochen und Zähne)
Tetracycline: besondere pharmakokinetische Eigenschaften
• Gute Penetration in Gewebe, hohe Konz. im Urin und in Galle
• Hohe Affinität in Geweben mit hoher Stoffwechselaktivität
Welche Tetracycline werden therapeutisch genutzt?
Tetracyclin, Doxycyclin, Minocyclin, Chlortetracyclin
Makrolid und Ketolid-Grundstruktur
bakteriostatische Antibiotika, die die Proteinbiosynthese hemmen, vorwiegend bei grampositiven Erregern
Struktur der Makrolide:
• 14-15-gliedriger Lactonring mit einer Ketofunktion oder bioisoteren Gruppe
• an C4 und C6: zwei glykosidisch verknüpfte Hexosen: Cladinose (C4) und Desosamin (C6), Cladinose trägt kaum zur Wirkung bei, aber Desosamin ist essentiell wichtig, Substitution an 2' auch sehr wichtig
• weitere funktionelle Gruppen an C7, C12 und C13.
• Methylgruppen
Struktur der Ketolide:
• Cladinose an C4 ersetzt durch Ketogruppe
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