Forensik
Fragen zu forensischer Psychologie und Psychiatrie
Fragen zu forensischer Psychologie und Psychiatrie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 25 |
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Utilisateurs | 14 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Criminologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 27.02.2010 / 30.03.2022 |
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Disinhibitorische Syndrome nach Hirnschädigung
• Affektive Störungen und manische Symptomatik
• Affektive Instabilität
• Pathologisches Lachen oder Weinen
• Angst und Panik
• Aggression
• Distanzlosigkeit
• Andere Arten sozial auffälligen Verhaltens
Neuropsychologie in den Forensischen Wissenschaften
= interdisziplinäre Erfahrungswissenschaft: untersucht neuropsychologische Bedingungen, Prozesse und Funktionen, die dem abweichenden/delinquenten Verhalten vorausgehen, dieses begleiten oder als Folge zu erwarten sind.
Ziel: Neue Theorien und Erklärungsansätze erstellen, die eine über die bisherigen Ansätze hinausgehende Bedeutung besitzen (inkrementelle Validität = Zusatznutzen erzielen).
Das Dysexekutive Syndrom
• Unfähigkeit in neuen, unerwarteten Situationen adäquat zu reagieren.
• Inflexibles, stereotypes und situationsinadäquates Verhalten
• Perseverationen
• Dissoziation von Wissen über erforderliches Verhalten und der Fähigkeit dieses tatsächlich umzusetzen (knowing-doing-dissociation)
• Unorganisiertes und wenig zielgerichtetes Verhalten
• Anosognosie (=wenig oder keine Einsicht in Störung) trotz offensichtlicher Schwierigkeiten im Alltag.
• Breites und heterogenes kognitives Störungsmuster
Depression
Konkret umschreibbares Krankheitsbild, das an verschiedenen seelischen und körperlichen Krankheitszeichen zu erkennen ist:
• Sie beeinträchtigt das soz. Leben und die soz. Beziehungen
• Sie ruft ein Leidens- oder Krankheitsgefühl hervor
• Dieses Gefühl dauert mindestens zwei Wochen lang unverändert und unbeeinflussbar an.
• Traurige Verstimmung, Rat- und Hoffnungslosigkeit
• Gefühlserstarrung, Gefühle innerer Leere
• Interessen-, Lust- und Entschlusslosigkeit
• Angst, innere Unruhe
• Denkhemmung (Denken blockiert, zähflüssig, gebremst), pessimistisches Denken, Grübelneigung
• Schlafstörungen
• Versagensgefühle, Selbstvorwürfe, Schuld- oder Minderwertigkeitsgefühle
Depression
• Selbstisolierung, Kontaktarmut, sexuelles Desinteresse
• Vernachlässigung sonst selbstverständlicher Normen hinsichtlich Kleidung und Hygiene
• Allgemeine körperliche Abgeschlagenheit, Mattigkeit
• Appetitstörungen, Gewichtsverlust
• Kopfschmerzen oder unterschiedliche Schmerzzustände in nahezu allen Körperregionen
• Missempfindungen und Funktionsstörungen im Bereich von Herz, Kreislauf, Atmung, Magen oder Darm
• Druckgefühl im Hals- oder Brustbereich
• Libidoverlust, Impotenz, Frigidität, Ausbleiben Monatsblutung
Depression
Lebenszeitprävalenz:
• Leichte: 5.6 %
• Mittelschwere: 7.3 %
• Schwere: 4.2 %
• Gesamt: 17.2 %
Punktprävalenz: 10.3 %
Ätiologie:
• Psychosoziale Belastung
• Genetische Prädisposition
• Persönlichkeitsfaktoren
• Physikalische Einwirkungen
• Traumatische Erfahrungen
=> Störung der Neurotransmitter
Fehler im Umgang mit depressiven/suizidalen Krisen
• Nicht-Anerkennung der Krankheit des Patienten
• Therapeutische Überaktivität als Abwehr von Betroffenheit
• Klassifikation von Suizidalen als Versager oder Erpresser
• Geheime Suizidpakte schliessen
• Vermeidung von direktem Nachfragen
• Nichtbeachten von Zeichen
• Mangelnde Exploration der Umstände, die zu Suizidalität geführt haben
• Bagatellisierung von Not und Krise
• Mitmachen von Bagatellisierungstendenzen des Patienten
Depression-Forensische Relevanz
• Delinquenz ist selten
• Delinquenz resultiert aus
o Autoaggressiven Tendenzen
=> Erweiterter Suizid
o Einbezug von Angehörigen
=> Altruistische Motive
o Planung und Vorbereitung der Tat sprechen nicht gegen krankheitsbedingte Tatmotivation
o Tötungshandlungen kosten viel Kraft
o Energie reicht oft nicht mehr aus, um den Suizid durchzuführen
• Diebstahlshandlungen
o Erregung von Aufmerksamkeit für das eigene
Manie
• Stimmung ist gehoben
o Stimmung schwankt zwischen sorgloser Heiterkeit und unkontrollierbarer Erregung
• Gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
• Rededrang
• Ideenflucht, subj. Gefühl von Gedankenrasen
• Verlust normaler sozialer Hemmungen
• Vermindertes Schlafbedürfnis
• Überhöhte Selbsteinschätzung (oder Grössenwahn => Manie mit psychotischen Symptomen)
• Ablenkbarkeit, Wechsel von Aktivitäten oder Plänen
• Tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten
• Gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit
Schizophrene Störungen ICD-10: Symptomatik, Dauer, diagnostischer Algorithmus, Ausschlusskriterien, Subtypen, Verlauf
Symptomatik: 8 Symptomgruppen (u.a. Wahn, Ich-/Denkstörungen, Halluzinationen)
Dauer: mind. 1 Monat
Diagnostischer Algorithmus: bestimmte Anzahl an Symptomen
Ausschlusskriterien: u.a. organische Gehirnerkrankung
Subtypen: 7 Subtypen
Verlauf: 5 spezifische Verlaufstypen (u.a. kontinuierlich, episodisch mit/ohne Residuum)
Unterformen, Verlaufsformen
Paranoide Schizophrenie (wahnvorstellungen, akustische Halluzinationen) => alle Verlaufsformen
Hebephrene Schizophrenie (Affekt- und Antriebsstörungen, formale Denkstörungen) => Verlaufsprognose ungünstig
Katatone Schizophrenie (psychomotorische Störungen) => Verlaufsprognose eher ungünstig
Schizophrene Störungen: Epidemiologie
Prävalenzraten: 1.4 - 3.9/1000
Morbiditätsrisiko: > 1%
ersterkrankungsalter: M: 15-25 Jahre; W: 25-35.
Differentialdiagnose Schizophrenie
Psychische Störungen:
-andere Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis
-Depressive Episode
-Zwangsstörung
-Autismus
-Persönlichkeitsstörung
-Simulation
Somatische Erkrankungen
-Epilepsie, Tumor, SHT, ZNS-Infektionen, Endokrinopathien, Metabolische Störungen, Autoimmunerkrankungen, Vitaminmangel, Intoxikationen
Substanzinduzierte Psychosen
-Psychostimulanzien
-Halluzinogene
-Alkohol
Schizophrenie: Begutachtung im Strafrecht
Akuter Schub mit florider psychotischer Symptomatik (Wahn, Hallus, Ich-Störungen)
- Schuldunfähig!
- Handeln nicht mehr von allgemeinverbindlichen Rechtsgedanken geleitet
- es kann nicht sinnvoll zwischen Einsichts- und Steuerungsfähigkeit.
-Katatone erregungszustände, Zustände dysphorischer Vverstimmung oder impulsiver Spannung bei hebephrener oder ausgeprägter Residualsymptomatik
-meist Schuldunfähig
- Kranke mit leichten Restzuständen:
- Steuerungsfähigkeit
Anhaltende wahnhafte Störung
>Synonyme:Paranoia, sensitiver Beziehungswahn
>Symptomatik:
>Wahn steht im Vordergrund
>Halluzinationen oder Verstimmungen können vorübergehend auftreten
>Formale Denk-und Antriebsstörungen oder psychomotorische Auffälligkeiten und Ambivalenz fehlen
>Leben wird von einem dauerhaften, systematisierten Wahn beeinflusst
>Meist auf ein Thema beschränkt, z.B.
—Verfolgungswahn
—Liebeswahn (Erotomanie, Clerambault-Syndrom)
—Eifersuchtswahn (Othello-Syndrom)
—Querulantenwahn
—(Induzierter Wahn = Folie à deux)
>Diagnoseoft schwierig, weil Realitätstestung häufig nicht möglich ist, häufig auch Relativierung von Seiten des Betroffenen
>Behandlung:schwierig, kaum spez. Ansprechen auf Psychopharmaka
Psychologische Therapieansätze: Zielbereiche
>Symptomatik: Akut-und Residualsymptomatik
>Non-Compliance, fehlende unzureichende Krankheitseinsicht
>Rückfallverhinderung
>primäre und/oder sekundäre Defizite:
—basale Störungen der Informationsverarbeitung
—soziale Defizite i.w.S.
—Schwierigkeiten Lebensführung
—Selbstwertprobleme
Behandlung der SchizophreniePsychologische Behandlung
>Psycho-und Soziotherapie
—Tragfähige Arzt-Patient-Beziehung
—Psychotherapeutische Basisbehandlung
–Aufbau von situationsadäquater Selbstwirksamkeitserwartung Hoffnung auf Bewältigbarkeit anstehender Schwierigkeiten
–Stabilisierung des Selbstwerts
–Psychoedukation
–Identifizierung individueller Risikofaktoren für den Verlauf
–Erarbeitung eines Krisenplans
—Einbeziehen von Angehörigen
>Soziales Fertigkeiten-und Problemlösetraining
>Kognitiv-behaviorale Therapie von Halluzination und Wahn
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