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Familienrecht 2 - Wirkungen der Ehe im Allgemeinen (inkl. Eheschutz)

van der Meer, Repetitorium Familienrecht, Orell Füssli Verlag AG, 3. Auflage, Zürich 2015

van der Meer, Repetitorium Familienrecht, Orell Füssli Verlag AG, 3. Auflage, Zürich 2015


Kartei Details

Karten 20
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.09.2015 / 18.01.2024
Lizenzierung Keine Angabe    (van der Meer, Repetitorium Familienrecht, Orell Füssli Verlag AG, 3. Auflage, Zürich 2015)
Weblink
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1. Innenverhältnis der ehelichen Gemeinschaft

  • ZGB 159 II: Pflicht zur Wahrung des gemeinsamen Wohls (Ehe- vor Eigeninteressen)
    • Konsensprinzip
    • solidarisches/loyales Zusammenwirken
    • gemeinsame Sorge für die gemeinsamen Kinder/Stiefkinder (z.B. Betreuung, Erziehung, Unterhalt)
  • ZGB 159 III: Treue & Beistandspflicht (Grenze: moralisch/wirtschaftliche Zumutbarkeit)
  • Einschränkung der Wahlfreiheit bei Beruf/Gewerbe (Treuepflicht, ZGB 159)
  • Auskunftspflicht der Ehegatten (ZGB  170)
  • Forderungen unter Ehegatten:
    • Stillstand der Verjährungsfristen während der Ehe (OR 134 I 3)
    • privilegierte Anschlusspfändung (SchKG 111)
    • 1. Konkursklasse von Unterhaltsforderungen (SchKG 219, 6 Monte)

2. Aussenwirkung der ehelichen Gemeinschaft

  • Vertretungswirkung (ZGB 160)
  • gesetzliche Einschränkung der  alleinigen Handlungsfähigkeit (Verpflichtung zum Zusammenwirken, z.B. ZGB 169, OR 266m, OR 494 etc.)
  • Nicht-pfändbare Quote des Einkommens eines Ehegatten (Existenzminimum): Beitrag zum Familieneinkommen / Familieneinkommen x Familienexistenzminimum; z.B. Ehemann: 5'000.-, Ehefrau: 1'000.-, Existenzminimum 4'500.-; Existenzminimum Ehemann: 5000/6000 x 4'500.- = 3'750.-
  • Forderungen gegen Ehegatten nur beschränkt pfändbar (BGE 115 III 103)

3. Vertretung der ehelichen Gemeinschaft (Aussenwirkung)

  • während des Getrenntlebens, allg. Stellvertreter Regeln OR 32
  • während des Zusammenlebens (ZGB 166)
    • für laufende Bedürfnisse der Familie (ZGB 166 I): jederzeit Vertretungswirkung
    • für übrige Bedürfnisse (ZGB 166 II)
      • Mit Ermächtigung des Ehegatten/Gericht: jederzeit Vertretungswirkung
      • Ohne Ermöchtigung: nur bei Dirnglichkeit Vertretungswirkung

Rechtsfolge: Solidarhaftung der Ehegatten, bei gesetzlicher Vertretungswirkung (ZGB 166 III)

  • nur soweit als nicht erkennbar, dass Vertretungsbefugnisse überschritten sind

pro memoria:

laufende Bedürfnisse = gebührenden Unterhalt; je nach finanziellen Verhältnissen und gewähltem Lebensstandard.

übrige Bedürfnisse: kommt objektiv dem Beruf/Geschäft eines Ehegatten zugute, äusserst kostspielige Folgen, ausserordentliche Luxusgüter (nicht aber wenn dies zum Lebensstandard gehört.

4. Wirkung der ehelichen Gemeinschaft auf die Handlungsfähigkeit

Grundsatz: jeder Ehegatte uneingeschränkt handlungsfähig

Ausnahme: Vorschrift des Zusammenwirkens bei bestimmten Rechtsgeschäften

  • Bürgschaft (OR 494)
  • Kündigung der Familienwohnung (OR 266m)
  • Annahme/Ausschlagung einer Erbschaft bei Gütergemeinschaft (ZGB 230)

5. Was ist ein Allianzname?

  • durch Bindestrich "-" verbundene Kombination des Familienname mit dem eigenen Ledignamen, z.B. Müller-Meier
  • kein amtlicher Name
  • kann auf Wunsch in gewissen Ausweisen eingetragen werden

6. Wie können Anita Müller und Beat Meier nach ihrer Heirat heissen?

7. Welches Bürgerrecht haben Anita Müller (Heimatort: Bern BE) und Beat Meier (Heimatort: Zürich ZH) nach ihrer Heirat?

8. Anita Müller (Heimatort: Bern BE) und Beat Meier (Heimatort: Zürich ZH) heiraten. Wie kann ihr Sohn Carlo heissen und welches Bürgerrecht hat er?