Epik - Gattungstheorie
Erzählhaltung und Perspektive und Gattungsmerkmale
Erzählhaltung und Perspektive und Gattungsmerkmale
Kartei Details
Karten | 31 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 01.04.2016 / 03.10.2023 |
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Einmischung
Oberbegriff für die Fähigkeit des auktorialen Erzählers, das Geschehen zu kommentieren, werten und deuten.
Erzählerbericht
Oberbegriff für alle erzählerbezogenen Darbietungsformen (keine personenbezogene wie Personenrede, innerer Monolog etc.)
Erzählgegenwart
der zeitliche Standort des auktorialen oder Ich-Erzählers
Erzählweise
Zusammenfassende Bezeichnung für alle Gestaltungsmittel in einem Erzähltext
Erzählzeit
Zeitspanne, die ein Leser zum Lesen der Erzählung braucht
Fabel
- volkstümliche Textgattung
- in Vers oder Prosa
- von geringem Umfang
- lehrhafter (und/ oder sozialkritischer, politischer) Charakter
- enthält eine moralische Vorschrift
- mit Hilfe von Beispielen (insb. aus der Tierwelt)
Inhaltliches Konzentrat eines Erzähltextes im Hinblick auf Geschehen & Personen
Roman
Literarische Gattung: Langform einer schriftlichen Erzählung
Gattungsmerkmale Bildungsroman
- in der Aufklärung entstandene Romanart
- Hauptthema: Entwicklungsprozesse eines (meist jungen) Helden
- Ziel des Protagonisten: Erreichen des Ideals eines gebildeten Menschen
- Themen: Selbstfindung und -verwirklichung, Erkennen von Chancen, Achtung der Autonomie & Entfaltung der eigenen Fähigkeiten
- Aufbau oft: Jugendjahre - Wanderjahre - Meisterjahre
- Held (jung, naiv) hat schwieriges Verhältnis zu seiner Umwelt
Gattungsmerkmale Kriminalroman
- etablierte sich erst im 19. Jahrhundert zur eigenen Gattungsart
- Hauptthematik: Verbrechen und seine Verfolgung & Aufklärung durch die Polizei, einen Detektiven oder Privatperson
- erzählende Prosagattung
- standartisiertes Erzählmuster
Erzählung
- sämtliche Texte der Epik
- ausgezeichnet durch einen Erzähler
- meist in Prosa verfasst
- in drei Teile gegliedert: Einleitung, Hauptteil, Schluss
- überschaubare Handlung
- meist chronologisch
Novelle
- beudeutet Ereignis/ Neuigkeit
- Prosa- Erzählung (kurz - mittellang)
- am Anfang der Handlung bereits Ereignis einer unerhörten Begebenheit
- konzentriert sich nur auf diese Begebenheit (keine Nebenhandlungen und zu viele Details)
- dramatischer Spannungsverlauf
- straff und gradlinig
- klar herausgearbeiteter Höhe- und Wendepunkt
- schneller Schluss
- stark geraffte Erzählweise mit Vorausdeutungen, Leitmotiven oder Dingsymbolen
- Zufall als Motor des Geschehens
Bsp. Das Erdbeben in Chili
Kurzgeschichte
- kurz
- komprimierter Inhalt
- das Wesentliche wird verstärkt & konzentriert im Text offenbart
- unmittelbarer Einstieg ins Geschehen
- meist offener Schluss
- selten Zeitsprünge = chronologisch und fortlaufend
- häufig Alltagssituationen des Protagonisten
Parabel
- epische Kleinform (kurz und lehrhaft)
- eine Geschichte, welche sich von der Bildebene auf die Sachebene übertragen lässt und somit eine zusammenhängende Funktion hat
- Entschlüsslung durch den Leser notwendig
- verwandt mit Fabel und Allegorie, funktioniert wie Vergleich nur komplexer
Sage
- volkstümliche, anonyme und oft mündlich überlieferte Erzählung
- meist historisch bestimmter Ort und bestimmte Zeit
- eine Person im Mittelpunkt, welche sich in gegebener Situation aus eigener Kraft behaupten muss
- kann Fabelwesen enthalten
Aphorismus
- ein einzelner Gedanke
- selbstständig bestehend aus einem (Lehr-)Satz oder mehreren Sätzen
- formuliert eine besondere Einsicht rhetorisch kunstreich als allgemeinen Sinnspruch
- Bauprinzip ist die Antithese
Bsp.
Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang.
Mit dem Band, das ihre Herzen binden sollte, haben sie ihren Frieden stranguliert.
Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.
Erzähler
- Vermittlungsinstanz
- vermittelt dem Leser das fiktive Geschehen
- häufig personifiziert
- nicht mit dem Autor identisch!! (Ausser bei Autobiographie)
Erzählperspektive
Art und Weise der Vermittlung einer Erzählung
auktorialer Erzähler
- auch allwissender Erzähler genannt
- kennt Verlauf & Hintergründe des Geschehens
- kann Personen äusserlich & innerlich charakterisieren (Innen- & Aussensicht)
- erkennbar durch Einmischungen wie Reflexionen, Kommentar oder Wertung
neutrale Erzählerperspektive
- kaum spürbarer Vermittler
- Beschreibung als unbeteiligter Beobachter der Personen und Geschehnissen
- Beschreibungen nur von aussen
Ich-Perspektive
- Erzähler selbst am Geschehen beteiligt
- in der Ich-Form erzählt
- Vebindung der Möglichkeiten eines auktorialen und neutralen Erzählers (eigene Erlebnisse, Gedanken und Gefühle in aukorialer Ausdrucksweise und Äusserungen gegenüber Drittpersonen nur neutral und in Aussensicht)
- häufig sehr subjektive Sichtweise
personalen Erzählperspektive
- subjektiver Blickwinkel
- ohne eine beteiligte Person als Ich-Erzähler
- Geschehen, Gedanken und Gefühle werden dennoch als unmittelbarer Ausdruck der Erfahrung einer beteiligten Person (sog. Perspektivfigur) dargestellt
- häufig nur anhand von Redeeinleitungen & dritter Person erkennbar
Innenperspekive (2 Arten)
- Innerer Monolog
- Erlebte Rede
Innerer Monolog
- Ausdruck des inneren Sprechens
- keine Redeeinleitung
- 1. Person (Ich-Form)
- im Präsens
- Indikativ (wie direkte Rede)
- ! häufig grammatische Unvollständigkeit der Sätze, da es sich um assoziative Gedanken- und Gefühlsbewegungen der Perspektivfigur handelt !
Erlebte Rede
- Mischform von direkter und indirekter Rede
- 3. Person
- im Präteritum
- Indikativ (wie direkte Rede)
- ! wenn Konjunktiv wird dieser beibehaltet in der erlebten Rede ! Gefahr: nicht verwechseln mit der indirekten Rede!
Erzählhaltung
- Einstellung des Erzählers zum dargestellten Geschehen mit Hilfe der Erzählperspektive und sprachlichen Mitteln wie Satzbau und Wortwahl
- durchgehende Grundeinstellung des Erzählers
Aussensicht
Verfahren des neutralen, auktorialen und Ich-Erzählers (-> Erzählperspektive), Geschehnisse und Personen zu beschreiben, soweit sie wahrnehmbar sind.
Bericht
erzählender Bericht:
Darbietungsform im Zusammenhang -> zeitraffendes Erzählen
Bildebene
Den Text von bspw. Parabeln auf die Sachebene übertragen.
Verschiedenen Bildebenen können in einer Erzählung ihre Bedeutung und Wichtigkeit haben. Zu unterscheiden ist - wenn möglich - welches die Haupt-Bildebene ist.
Deckung
zeitdeckendes Erzählen (zeitlich)
Dehnung
zeitdehnendes Erzählen (zeitlich)
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