Entwicklungspsychologie II Kapitel 1, 2
Grundannahmen der Entwicklung Veränderungskonzepte Schulübertritt
Grundannahmen der Entwicklung Veränderungskonzepte Schulübertritt
Kartei Details
Karten | 43 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.05.2014 / 26.02.2018 |
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Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
SELBST
Sich selbst kennen lernen und wissen, wie andere einen sehen, d.h. Klarheit über sich selbst gewinnen
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
WERTE
Eine eigene Weltanschauung entwickeln. Sich darüber klar werden, welche Werte man vertritt, und an welchen Prinzipien man das eigene Handeln ausrichten will
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
ZUKUNFT
Eine Zukunftsperspektive entwickeln. Sein Leben planen und Ziele ansteuern, von denen man annimmt, dass man sie erreichen könnte
Konzept ‚Kritische Lebensereignisse‘ (KLE)
nach Oerter
• KLE sind lebensverändernde Ereignisse, die nicht nur negativ, sondern auch positiv oder neutral sein können
• KLE bewirken einen erhöhten Spannungszustand, es stehen keine bewährten Handlungsmuster zur Bewältigung zur Verfügung
Chinesisches Zeichen für Krise
Veränderungskrise - nach CAPLAN (1964)
– Konfrontation
– Gefühl des Versagens
– Mobilisieren
• Bewältigung
• Rückzug / Resignation
• Chronifizierung
– Vollbild der Krise
Traumatische Krise n. CULLBERG (1978)
– Schock
– Reaktion
• Chronifizierung
• Krankheit
• Alkohol, Drogen, Medikamentenabhängigkeit
• Suizidales Verhalten
– Bearbeitung
– Neuorientierung
Leitfaden zur Krisenintervention
– Beziehung aufbauen
– Erfassen des Krisenanlasses und der realen Lebenssituation
– Lindern der Symptome:
• Verstehen
• Gedanken ordnen
– Leute zur Unterstützung einbeziehen
– Ansatz zur Problembewältigung
• Problem definieren
• Herausstellen der gefühlsmäßigen Bedeutung
• Bereitschaft zur Veränderung
Normativ kritische Lebensereignisse
Mehr oder weniger eng an ein Lebensalter gebunden, meist vorhersehbar
Nicht normativ kritische Lebensereignisse
Auftreten in jeder Lebensphase möglich, keine präventiven Maßnahmen vorhanden
Historisch kritische Lebensereignisse
Situationen, die sozial und historisch von großer Bedeutung sind
Konzept ‚Übergänge‘
Übergänge stellen Zeitabschnitte der Veränderung dar, die durch Ungleichgewicht gekennzeichnet sind.
Folge: Verunsicherung, Stress, Labilisierung
Typisierung von Übergängen
- internale vs. externale Verursachung
- normativ vs. ideosynkratisch
- ‚on time‘ vs. ‚off time‘
- langandauernd vs. kurzdauernd
- glückliches vs. tragisches Erleben
- reflektiert vs. unreflektiert
Neue Anforderungen beim Schulübertritt
• Wegfall des Klassenlehrers
• Mehrlehrersystem (unpersönliches Verhalten, „härterer“ Kommunikationsstil, Verständnisschwierigkeiten, )
• Beurteilung auf Grund von Wissens- und Kenntniskontrollen
• Frontalunterricht – „gymnasialer Anspruch“
• Unkenntnis seitens der AHS- Lehrer über Lehrpläne der VS
• Fehlerbewertung statt Positivbewertung
• Unregelmäßige Kontrolle der Hausübungen
• Erhöhung der Gesamtwochenstundenzahl und Lernzeit zu Hause (Leistungsdruck, Aufwand für Hausübung und Lernen wird höher; Leistungen dennoch schlechter)
• Notensturz (Freude am Lernen wird beeinträchtigt)
• Neue Mitschüler
Bewältigungshilfen für den Schulübertritt
• Bessere Ausbildung der AHS/HS- LehrerInnen
• Reduktion des Lernstoffes
• Kooperation zw. VS- und AHS/HS- LehrerInnen
• Geeignete Lehrer für die ersten Klassen
• Berücksichtigung der Fächerabfolge im Stundenplan
• Vermittlung von Lernstrategien
• Koordination der täglichen Hausübungen (Teamgespräche)
• Reduktion der Wertigkeit von Tests und Schularbeiten im 1. Semester
• Bessere Vorbereitung durch VS- LehrerInnen (Ausnützung der Notenskala, Automatisiertes Lesen, Großraumhausübungen, Selbstständigkeitsförderung (Tempo))
• Informationen für Eltern über Leistungsanforderungen
der AHS/HS
• Soziale Begleitung (Förderung der Gemeinschaft, Emotionale Beteiligung, Projekte zum Kennenlernen)
Gegenstand der Entwicklungspsychologie
Generell:
Beschreibung und Erklärung, sowie Vorhersage und Beeinflussung menschlichen Verhaltens und Erlebens
Speziell:
Unter dem Aspekt der Veränderung über die Zeit
Grundlegende Fragestellungen der Entwicklungstheorien
1. Kontinuität/ Diskontinuität: Entfalten sich vorhandene Fähigkeiten schrittweise oder verläuft die Entwicklung in Stufen?
2. Verlauf der Entwicklung / Entwicklungspfade: Ist der Verlauf der Entwicklung spezifisch für alle Mitglieder einer Spezies oder resultieren aus unterschiedlichen Entwicklungsumwelten (Kontexten) auch unterschiedliche Entwicklungswege?
3. Anlage/ Umwelt: Sind es genetische oder Umweltfaktoren, die für die Entwicklungsvariationen ausschlaggebend sind?
Typologie von Entwicklungstheorien
Endogenistische Theorien
Reifungstheorien – Entwicklung wird auf die Entfaltung eines intern angelegten Plans zurückgeführt
S nicht aktiv/ U nicht aktiv
Typologie von Entwicklungstheorien
Exogenistische Theorien
Entwicklung ist durch externe Reize kontrollierbar – Umwelteinflüsse, Lernprozesse
S nicht aktiv/ U aktiv
Typologie von Entwicklungstheorien
Selbstgestaltungstheorien
Aktive Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt
S aktiv/ U nicht aktiv
Typologie von Entwicklungstheorien
Interaktionistische Theorien
Entwicklung als wechselseitige Beeinflussung zwischen Individuum und Umwelt
S aktiv/ U aktiv
Endogenistische Theorien
Exogenistische Theorien
Selbstgestaltungstheorien
Interaktionistische Theorien
Der psychoanalytische Ansatz
Der psychoanalytische Ansatz geht davon aus, dass der Mensch eine Reihe von Stadien durchläuft und mit Konflikten zwischen seinen biologischen Trieben und den Erwartungen der Umwelt konfrontiert wird. Die Art und Weise, wie diese Spannungen aufgelöst werden, bestimmt die Fähigkeit zur Bewältigung der Anforderungen seines weiteren Lebens.
Als wichtig werden sowohl die Anlage als auch die Umwelt erachtet. Die früheren Erfahrungen sind für den späteren Verlauf der Entwicklung von Bedeutung.
Basisbedürfnisse als Voraussetzung für aktive Selbstgestaltung
1. Autonomieerleben
Streben nach persönlicher Verursachung, eigene Ziele erreichen und eigene Handlungen kontrollieren können.
2. Kompetenzerleben
Sich selbst als wirksam erleben. Wesentlich ist die Art der Rückmeldung – diese kann sozial vermittelt werden, oder durch die Sache selbst erfolgen.
3. Soziale Eingebundenheit
Bedeutung von Bezugspersonen in Abhängigkeit der jeweiligen Entwicklungsphase - wesentlich für das Hineinwachsen in die Gesellschaft!
modernen Entwicklungstheorien
Lebensspannenperspektive
Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess
• Entwicklung ist mehrdimensional- geht in verschiedene Richtungen
• Entwicklung ist äußerst plastisch es bestehen enorme individuelle Veränderungsmöglichkeiten
• Entwicklung ist in unterschiedliche Entwicklungskontexte eingebettet
Entwicklungsaufgaben nach Havighurst
Lernaufgaben
„Eine Entwicklungsaufgabe stellt gewissermaßen ein Bindeglied dar im Spannungsverhältnis zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen.“
Formale Kriterien der Entwicklunsaufgaben
• Alterskorrelierte Aufgaben über die Lebensspanne
• Auf einen Altersbereich beschränkt – über mehrere Altersbereiche
• Sensitive Perioden – limited windows of opportunity / teachable moments
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