Entwicklungspsychologie

Ein Input aus der Umgebung läuft durch das sensorische Register (Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozesse); läuft in den Kurzzeitspeicher bzw. Arbeitsspeicher (Einsatz von Gedächtnis- und Problemlösestrategien) und diese führen dann in den Langzeitspeicher (Speicherung von Handlungsstrategien und Wissen auf der Basis von Erfahrungen). Aus dem Kurzzeitspeicher erfolgt die Verhaltensantwort. Außerdem wird dieser durch Kontrollprozesse, also zentrale Exekutive, beeinflusst, darunter Wahrnemungs- und Aufmerksamkeitssteuerung, Auswahl von Gedächtnis und Problemlösestrategien, Überwachung des Verhaltenserfolgs und der Qualität der Problemlösung

• visuell-räumlicher Speicher/Notizblock
• phonologische Schleife
• episodischer Puffer
• zentrale Exekutive (Steuerungs & Kontrollfunktion) -> dieser ist im Modell nach Baddeley und Hitsch mit allen anderen Bestandteilen verbunden und hat darauf Auswirkung
   

• Semantisches Gedächtnis (Weltwissen)
• Episodisches Gedächtnis (autobiographisches Wissen)
• Prozedurales Gedächtnis ( Automatisierte Fertigkeiten)

• Einsatz effizienter Gedächtnisstrategien
• Effizientere Nutzung der Kapazität des Arbeitsspeicher
• Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit
• Zunahme des Inhaltswissens

• Vorschulkinder nutzen keine systematische Strategie
• 7jährige zu 50% Rehearsal
• ab 10 Jahren nutzen das alle Kinder

-> Kinder haben bei vielen Aufgaben begrenzte Erfahrungen und benötigen daher viel Kapazität des Arbeitsspeichers für die jeweilige Informationsverarbeitung

• Zunahme des Umfangs semantischer Netzwerke, die wiederum das Erkennen und Einordnen neuer Informationen erleichtern
• Zunehmende Verfügbarkeit von Handlungsskripten für bestimmte Situationen, die sowohl die Erinnerung an Vergangenes als auch die Antizipation von Zukünftigem erleichtern

Die Entwicklung erfolgt nicht bereichsübergreifend gleichförmig, sondern kann in verschiedenen Inhaltsbereichen unterschiedlich erfolgen (z.B. können sich Schach spielende Kinder Schachfiguren auf einem Schachbrett besser einprägen als nicht Schach spielende Erwachsene)

• bei fehlender Spezialisierung erfolgt eine gleichförmige Entwicklung in allen Inhaltsbereichen
• bei Spezialisierung in einzelnen Bereichen erfolgt eine beschleunigte Entwicklung in einigen Bereichen

• Privilegierte Wissensdomänen sind Wissensbereiche, zu denen bereits früh intuitive Wissensbestände vorliegen, wie Physik, Biologie, Psychologie
• Beispiel zur Überprüfung: Ball fällt in Kasten, liegt er danach unter dem Mittelbrett (physikalisch unmöglich) wird er länger betrachtet als ein Ball der auf dem Mittelbrett liegt (physikalisch möglich) -> passiert bereits bei zwei Monate alten Säuglingen
• diese haben bestimmte Erwartungen an das Verhalten der physikalischen Umgebung (Objekte bewegen sich als Ganzes, kontinuierlich, bewirken etwas wenn sie mit anderen Objekten zusammenstoßen)

• Verständnis über den emotionalen Zustand anderer, über Wünsche und Intentionen (Kaninchen im Vorgarten suchen), und (falsche) Überzeugungen (Murmel in der Box)
• Emotionaler Zustand:
  • zeitliche Kontingenz zwischen Stimme und Mimik, sonst Verunsicherung (ab 3 Monaten)
  • Signale der Mimik der Mutter werden als Hinweisreize für eigenes Verhalten genutzt (ab einem Jahr)
  • Sensitivität für emotionalen Zustand (Ende des zweiten Lebensjahres)

Entwicklung baut auf frühen Wissensgrundlagen auf, wenn besondere Interessen entwickelt werden, kommt es darüber hinaus zu Spezialisierungen in einzelnen Wissensbereichen.

Individuelle Entwicklung im Kontext von Systemen; Familienentwicklung als Entwicklung eines Systems und die Entwicklung eines Kindes als Teil der Familienentwicklung

1. Mikrosysteme: Lebensbereiche in denen Menschen leicht direkt Interaktionen mit anderen aufnehmen können -> unmittelbare Umgebung (Familie, Schule, Arbeitsplatz)
2. Mesosysteme: Lebensbereiche die Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Lebensbereichen umfassen die für die Person von Bedeutung sind (Beziehung zwischen Schule und Elternhaus)
3. Exosysteme: Lebensbereiche, an denen die Person nicht direkt beteiligt ist, aber die Einfluss auf Person nehmen (Freunde von Eltern die Erziehungsratschläge geben)
4. Makrosysteme: Kulturelle Einflüsse
5. Chronosysteme: zeitliche Veränderung eines Systems

• Diskontinuierliche Familienkonzepte: Postulation verschiedener Entwicklungsstufen, die durch mehr oder weniger tiefe Einschnitte voneinander abgegrenzt sind
• Kontinuierliche Familienkonzepte: Übertragung des Anforderungs-Bewältigungsmodells auf die Entwicklung von Systemen ohne Postulation von Entwicklungsstufen
   

• Veränderungen in der Zahl der Mitglieder einer Familie
• Entwicklungsstand des ersten Kindes
• Ausscheiden der Haupterwerbsperson aus dem Arbeitsleben

Beschreibt verschiedene Stufen von verheirateten Paaren ohne Kinder, über Kinder im Schulalter, leerem Nest und sterbenden Ehepartnern

Zeigt allerdings lediglich den idealtypischen Fall aus großem Spektrum möglicher Familienentwicklungsmodelle dar
 

• Familien müssen diese zur Fortentwicklung bewältigen
• je nach Bewältigungsgrad erfolgt positive oder negative Entwicklung
• die Bewältigungsgrade haben ebenfalls Auswirkungen auf die noch folgenden Entwicklungsaufgaben
  • bei positiver Bewältigung Gefühle des Selbstvertrauen
  • bei negativer Bewältigung Unzufriedenheit und Frust

1. Intrafamiliäres Bewältigungspotential

• Persönliche Bewältigungsressourcen der Familie (Konfliktfähigkeit, gesicherter ökonomischer Status, flexible Familienmitglieder die sich auf Änderungen einstellen können)
• Ressourcen des Familiensystems

1. 2. Extrafamiliäres Bewältigungspotential

• Unterstützung: sozial, instrumentell, aktiv, materiell

• Annahme einer kontinuierlichen vs. diskontinuierlichen Entwicklung
• Annahme eines Endniveaus
• Annahmen zur Reversibilität und Universalität von Entwicklung
• Unterschiede hinsichtlich des Gegenstandsbereichs, auf denen sich Theorien beziehen
• Zentrierung auf die individuelle Entwicklung versus die Entwicklung im Kontext eines Systems