Entwicklung und Lernen
PH Bern, 1. Semester
PH Bern, 1. Semester
Set of flashcards Details
Flashcards | 76 |
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Language | Deutsch |
Level | Other |
Created / Updated | 07.12.2010 / 20.12.2014 |
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Sternbergs Triarchische Theorie
3 Komponenten der Intelligenz
1. Kognitive Prozesse / Wissen / Problemlösefähigkeiten
2. Umgang mit neuen Erfahrungen / Anwenden von neuen kognitiven Prozessen auf neue Situationen / Automatisieren von neuen Anwendungen
3. Anpassen an das soziale und kulturelle Umfeld / Veränderung der Umwelt an die eigenen Bedürfnisse
Intelligenzstrukturmodell nach Guilford
1. Dimension: Inhalte
- Arten oder Bereiche der Informationen
2. Dimension: Vorgänge
- Hauptarten intellektueller Prozesse, Operationen oder das, was der Organismus beim Verarbeiten der Informationen tut
3. Dimension: Produkte
- Formen, die Informationen annehmen, wenn sie vom Organismus verarbeitet werden.
Intelligenzstrukturmodell nach Guilford 2. Dimension
Operationen (Vorgänge):
• Hauptarten intellektueller Prozesse, Operationen oder das, was der Organismus beim Verarbeiten der Informationen tut.
– Kognition: Schnelles Entdecken, Erkennen oder Wiederentdecken, Wiedererkennen von Informationen in den verschiedenen Formen. Verstehen, Begreifen.
– Erinnerung,Gedächtnis: Festhalten der neu gewonnenen Informationen im Speichersystem.
– Divergente Produktion: Entwickeln mehrerer unterschiedlicher logischer Schlussfolgerungen aus den vorliegenden Informationen.
– Konvergente Produktion: Entwickeln einer einzigen, der "besten" oder "richtigen" Schlussfolgerung oder Lösung aus den gegebenen Informationen.
– Bewertung,Evaluation: Vergleich von Informationen anhand bestimmter Kriterien (Korrektheit, Gleichheit, ...), Wertung, Beurteilung.
Intelligenzstrukturmodell nach Guilford 3. Dimension
Produkte:
• Formen, die Informationen annehmen, wenn sie vom Organismus verarbeitet werden.
– Einheiten: Relativ abgegrenzte, getrennte Informationsteile, die jedoch einen Dingcharakter haben.
– Klassen: Begriffe, die aus der Gruppierung von Informationen nach bestimmten Merkmalen entstehen und diese möglich machen.
– Beziehungen: Informationsverbindungen, die sich auf Variablen oder Berührungspunkte anwenden lassen.
– Systeme: Organisierte oder strukturierte Informationsansammlungen. Komplexe, die aus zusammenhängenden oder sich beeinflussenden Teilen bestehen.
– Transformationen: Informationsveränderungen verschiedenster Art (Übergänge, Wechsel).
– Implikationen: Zufällige Informationsverbindungen, die eine Zugehörigkeit mit sich bringen (enge räumliche oder zeitliche Aufeinanderfolge).
Emotion
- Eine Emotion ist eine automatische Antwort des Körpers auf eine bestimmte Situation (z.B. Erröten)
- Emotionen haben eine körperliche Komponente
- Gefühle sind bewusst wahrgenommene Emotionen (z.B. Freude, Scham)
- Gefühle folgen den Reaktionen des Körpers
Komponenten der Emotion
- Auslösender Kontext
- Körperzustand (somatisch, biochemisch, neurologisch)
- Emotionaler Ausdruck (Mimik, Haltung, Stimmung)
- Emotionale Erfahrung (Wahrnehmung, begriffliche Verarbeitung, Bezeichnen von Gefühlen)
Beispiel: Angst
Motivation
- Motive sind Beweggründe.
- Sie sind von aussen nicht erkennbar.
- Motive aktivieren menschliches Verhalten.
- Motive steuern das Verhalten auf ein bestimmtes Ziel hin.
Motivation als gedankliches Konstrukt
- Motivation ist nicht direkt beobachtbar.
- Motivation wird aus dem beobachtbaren Verhalten erschlossen.
Beispiel: Aggression
Zusammenhang Emotion / Motivation
- Emotion und Motivation sind nicht zwei verschiedene psychische Prozesse, sondern sind sehr eng miteinander verbunden.
- Derselbe psychische Vorgang hat sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite.
- Betont man die momentane Erlebnislage, spricht man von Emotion und Gefühl.
- Betont man hingegen die Ziellage, zu der die Kraft drängt, spricht man von Motivation.
Die Bedeutung von Emotion und Motivation
- Gefühle sind wesentlich für die Entstehung, Steuerung und Gestaltung von menschlichen Beziehungen.
- Positive Emotionen sind Voraussetzungen für jegliche Art von Bindung, um sich geborgen und sicher zu fühlen.
- Ausreichende emotionale Zuwendung bildet die Basis für die Entwicklung eines Kindes und ist für seine spätere Beziehungsfähigkeit bedeutsam.
Entstehung von Aggression
Es gibt drei bedeutende Modelle oder Theorien zur Erklärung der Entstehung von Aggression
- Trieb- oder Instinkttheorie:
Aggression ist ein angeborener trieb des Menschen
- Frustrations-Aggressions-Theorie:
Aggression ist die Folge von Frustration
- Lerntheorie:
Aggressionen sind nicht angeboren, sondern erlernt. Der Einfluss der Erziehung ist gross
Entwickeln und Lernen von Emotionen
Wie entwickeln sich Emotionen?
Die kognitive Entwicklungstheorie als auch die Lerntheorie haben Modelle entwickelt, mit denen man die Entwicklung von Emotionen des Kleinkindes zu den Emotionen Erwachsener begreifen kann.
Wie werden Emotionen gelernt?
- Der Mensch ist mit einem Vorrat von emotionalen Reaktionen ausgerüstet
- Emotionslernen vollzieht sich durch klassisches und instrumentelles Konditionieren
- Durch die verbalen Bezeichnungen der Eltern
- Durch Beobachtungslernen von Menschen in der Familie, Freunden, Bekannten, Idolen und Berichten aus den Medien
Emotionsentwicklung in Altersschritten
(2) Kinder besitzen Vokabular für grundlegende Emotionen, Emotionen werden mit dem auslösenden Reiz verbunden, z.B. „Mami traurig“
(2-5) Situationen und mimische Ausdrücke werden erkannt und benannt, die für unterschiedliche Gefühle stehen. Vor allem Unterschiede zwischen positiven und negativen Gefühlen werden erlernt z.B. Bilder mit Gefühlsaudrücken werden nach zwei Kategorien geordnet.
(5-6) Emotionen werden nach den Kategorien positiv und negativ unterschieden z.B. Glück, Trauer, Ärger korrekt, keine Bezeichnung für Überraschung, Furcht und Ekel
(6-10) Emotionen sind nicht nur situationsabhängig, innere Situationen lösen Emotionen aus z.B. Erinnerungen lösen Gefühle aus
(7-10) Kinder begreifen die Ambivalenz, also die Mischung von negativen und positiven Gefühlen z.B.Lieblingsspielzeug wird unabsichtlich kaputt gemacht, Gefühle des Ärgers und der Trauer
Unterscheidung zwischen wirklichen und beobachteten Gefühlen, Emotionen können verborgen werden z.B. Schneewittchen
Motivaton und schulische Leistung (4 Faktoren)
- Konstitution (Genetische Ausstattung, Biologische Eigenschaften, Pränatale Umwelt)
- Umwelt (Elternhaus, Kultur und Subkultur, Bildungserfahrungen, Massenmedien)
--> Intelligenz (schulbezogene Fähigkeiten)
--> Leistung, Bemühung, Arbeitsfertigkeiten (Erfolgswert, Standarts, Erwartung, Eigene Wirksamkeit, Ursachenzuschreibung)
Attribuierung
Ursachenzuschreibung für Erfolg und Misserfolg, beeinflusst das Leistungsverhalten genauso wie die Erwartungen über zukünftige Leistungen
Intern (Fähigkeit s / Anstrengung ns)
Extern (Schwierigkeitsgrad der Aufgabe s / Glück ns)
Stabil, nicht stabil
Entstehung von Angst
1. Psychoanalytische Theorie
Die Bildung von Symptomen hat fast immer den Zweck, konflikthafte Bestrebungen und Einstellungen im Individuum durch einen Kompromiss miteinander zu versöhnen und so das psychische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Misslingt eine solche Konfliktlösung tritt Angst auf. Die betroffene Person konnte in ihrer Entwicklung nicht die Fähigkeit entwickeln, mit normaler Angst umzugehen. In konflikthaften Situationen erlebt die Person deshalb eine Überforderung, und es können alte kindliche Ängste in ihr aufsteigen. Bei drohendem Verlust einer nahestehenden Bezugsperson oder sozialen Anerkennungsverlusten treten akute Ängste wie z.B. Trennungsangst auf.
Phobien: Treten innerhalb eines Individuums Konflikte auf (z.B. verdrängte sexuelle Phantasien) werden diese durch Abwehrmechanismen nach außen verlagert. Der Betroffene fürchtet in Wahrheit nicht das wirkliche Objekt, sondern nur die unbewusste Phantasie, die mit diesem Objekt in Verbindung steht.
Entstehung von Angst 2. Lerntheoretische Erklärungen
Zunächst "erlernt" eine Person die Angst vor einer ehemals neutralen Situation. Eine Person, die zB nie Angst vor dem Fliegen hatte, erlebt bei einem unruhigen Flug die Angst abzustürzen. Die Situation des Fliegens ist nun mit Angst besetzt. Würde diese Person sich danach wiederholt dieser Situation aussetzen und dabei sehen, dass die Angst unbegründet ist, würde das Fliegen seinen bedrohlichen Charakter verlieren. Die erworbene Angst vor dem Fliegen hält aber die Person davon ab, sich dieser Situation erneut auszusetzen. Durch die Vermeidung der angstbesetzten Situation wird die Angst aufrechterhalten, denn die Vermeidung der Situation wird durch das Ausbleiben der Angst "belohnt". Es kann auch Angst vor einer Situation oder einem Objekt erworben werden, mit der die Person selbst noch nie schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Entstehung von Angst 3. Neurobiologische Aspekte
Nicht allein schlechte Lernerfahrungen führen zu der Ausbildung einer Phobie, sondern eine biologische Disposition muss dazu bestehen. Ein Faktor, der hierbei eine Rolle spielt, ist die Labilität oder Stabilität des autonomen Nervensystems. Das autonome Nervensystem reguliert und kontrolliert die Funktionen der inneren Organe, z.B. Herz und Atmung. Angstpatienten verfügen über ein labiles autonomes Nervensystem, das leicht durch verschiedenste Reize erregt werden kann. Dies führt dazu, dass Angstsymptome besonders schnell ausgebildet werden können. Die Labilität des autonomen Nervensystems scheint angeboren zu sein. So zeigt sich auch, dass genetische Faktoren an der Entstehung von Angst- und Panikstörungen beteiligt sind.
Was versteht man unter Entwicklungspsychologie?
Mit Entwicklung ist eine Reihe von miteinander zusammenhängenden Veränderungen des Erlebens und Verhaltens gemeint, die sich auf bestimmte zeitliche Abschnitte im Organismus beziehen. Dabei erstreckt sich Entwicklung über den Zeitraum von der Zeugung eines Lebewesens, bis zu dessen Tod.
Was sind die Ziele der Entwicklungspsychologie?
- Beschreibung (Beobachtetes bzw. Gemessenes Festhalten)
- Erklärung (Beziehungen zwischen beschriebenen Merkmalen herstellen)
- Voraussage (Prognose)
Veränderung (des Erlebens und Verhaltens)
Welche Merkmale kennzeichnen den Begriff Entwicklungspsychologie?
Die Reihenfolge, in der sie auftreten, ihre Kontinuität, ihre verschiedenen Verlaufsformen, der unterschiedliche Zeitpunkt ihres Beginns, sowie die unterschiedliche Zeitdauer ihres Verlaufs.
Differenzierung (Vorgang einer zunehmenden Ausgliederung psychischer Merkmale aus einem globalen ungegeliederten Anfangszustand.
Integration: Vorgang, vorher isoliert erlebte Einzelteile und Funktionen zueinander in Beziehung zu setzen und im Zusammenhang zu sehen.
Was sind die Merkmale entwicklungsbedingter Veränderungen?
Auf- und Abbauvorgänge (von Persönlichkeitsmerkmalen)
festgelegte Reihenfolge
Zeitpunktbezogenheit
Zeitdauerbezogenheit
Kontinuität
Differenzierung/Integration
--> Verlaufsform
Vorannahmen über Aktivität und Passivität des Subjekts (Anlage-Umwelt-Problematik)
Je nachdem, ob dem Subjekt und/oder der Umwelt ein gestaltender Beitrag zur Entwicklung zugebilligt wird oder nicht, lassen sich vier prototypische Theoriefamilien unterscheiden:
Subjekt und Umwelt AKTIV: interaktionistische Theorien
Subjekt und Umwelt PASSIV: endogenistische Theorien
Umwelt AKTIV, Subjekt PASSIV: exogenistische Theorien
Umwelt PASSIV, Subjekt AKTIV: Selbstgestaltungstheorien
Theorien menschlicher Entwicklung
1. Reifungstheorie (endogenistisch)
2. Behaviorismus (exogenistisch)
3. Kognitiver Ansatz (strukturgenetisch)
4. Psychodynamischer Ansatz (tiefenpsychologisch)
5. Wechhselwirkung zwischen Person und Umwelt (kontextualistische Theorie)
6. Vergleichende Verhaltensforschung
Reifungstheorie
- Motorische Verhaltensweisen zeigen sich stets in der gleichen Reihenfolge und in annähernd gleichem Lebensalter
- Reifungsprozesse verwirklichen das, was in den Erbplänen vorgegeben ist.
- Umwelt hat nur geringe Einflussmöglichkeit.
Behaviorismus
- "Gebt mir ein dutzend Kinder..." John Watson
- Der Geist eines Neugeborenen ist wie ein leeres Papier, das nur noch beschrieben werden muss.
-Der Mensch lertnt einfach unter bestimmten Bedingungen Reiz und Reaktion zu verbinden.
- Nur direkt Beobachtbares darf wissenschaftlich untersucht werden.
Kognitiver Behaviorismus (Albert Bandura)
Kognitiver Ansatz
Jean Piaget (1896-1980)
- Kind ist ein aktives Wesen
- Kind wirkt auf die Umwelt
- Es passt sein Wissen und sein Verständnis neuen Erfahrungen an
- Die kognitive Struktur verändert sich durch die Interaktion mit der Umwelt
- Entwicklung geschieht durch Reifung und Erfahrung
Psychodynamischer Ansatz
Sigmund Freud (1856 - 1939)
- Mensch ist nicht nur ein von Vernunft geleitetes Wesen
- Mensch ist ein triebgesteuertes Wesen
- Mensch wird stark von unbewussten Konflikten beeinflusst
- Triebbefriedigung steht dabei im Vordergrund
Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt
Klaus Riegel (1925 -1977)
- "...dass man wohl sagen kann ein jeder, nur zehn Jahre früher oder später geboren, dürfte, was seine eigene Bildung und die Wirkung nach aussen betrifft, ein ganz anderer geworden sein." (Goethe)
- Mensch wird nicht ausschliesslich von der Umwelt geprägt, sondern er gestaltet diese gleichzeitig wesentlich mit.
- Mensch ist Produkt und Gestalter der Umwelt.
- Architektur, Eingriffe in Natur, Industrie, Technologie.
Ansatz der vergleichenden Verhaltensforschung
Konrad Lorenz (1903-1989)
- Mensch passt sich den Lebensbedingungen an, um möglichst überleben zu können (Inzest)
- Bestimmte Schlüsselreize (Reflexe, Schreien, Zuwendungsverhalten) dienen der Überlebensfunktion
- Während der Entwicklung des Menschen gibt es "kritische Phasen" (Prägung) in denen bestimmte Ereignisse einen dauerhaften Einfluss auf ein Merkmal im Organismus ausüben (Sprache, Motorik, sozial-emotionale Bindung)
Was ist Operationalisieren?
Die Umformung von theoretischen Begriffen und Hypothesen im Sinn ihrer empirischen Überprüfbarkeit durch Angabe korrekter, im Einzelnen überprüfbarer Schritte.
Einen Begriff auf das Beobachtbare zurückführen
Was ist Validität?
Reliabilität?
Objektivität?
Gütekriterien der Forschung
Validität: Man beobachtet tatsächlich das, was man zu beobachten und messen angibt. (Gültigkeit der Vorgabe)
Reliabilität:
Der Forschende beobachtet und misst genau und exakt, was er zu beobachten und messen angibt. (Zuverlässigkeit der Messmethode)
Objektivität: Die Untersuchung in ihrer Durchführung, Auswertung und Interpretation ist von der Person des Forschers unabhängig.
Querschnittuntersuchung
Längsschnittuntersuchung
- Versch. Personen zur gleichen Zeit
- Versch. Personen über bestimmten Zeitraum
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