Emotionspsychologie
UZH HS16, BSc Psychologie
UZH HS16, BSc Psychologie
Kartei Details
Karten | 307 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.09.2016 / 04.09.2022 |
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Studie von Wright & Bower (1981)
Versuchsaufbau:
• Vpn werden in glücklichen, neutralen oder traurigen Zustand versetzt.
• Vpn schätzen subjektive Wahrscheinlichkeit positiver und negativer Ereignisse ein.
-> Stimmungskongruenzeffekt
Wie lauteten die Ergebnisse?
Soziale Urteilsbildung: Personwahrnehmung
Klassische Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung
Hypothesen:
1) Längere Betrachtung stimmungskonsistenter Information
2) Stimmungskonsistente Beurteilung einer Person
3) Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information
Versuchsablauf:
- Zwei angeblich von einander unabhängige Studien
- „Studie 1“: Stimmungsinduktion (positiv, negativ) durch fiktiveLeistungsrückmeldung in einem Test zur sozialen Kompetenz und psychischen Stabilität
- “Studie 2”: auf PC 12 Sätze, die eine Person beschreiben (2 neutrale, 5 positive, 5 negative); insgesamt 4 Personen
- Beispiele: “Cindy was always good at sports”; “Cindy is short and very plain looking”; “Cindy is a generous and extraverted person”
- Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
- AVs:
- Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
- Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
- Erinnerungstest für Sätze
Auf welches Resultat kommt die Studie bezüglich der Einschätzung der beschreibenen Personen?
Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung
• Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
• AVs:
► Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
► Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
► Erinnerungstest für Sätze
Deuten Sie die Grafik und erklären sie die Resultate.
Vpn in positiver Stimmung betrachteten die positiven Sätze länger, als die negativen Sätze.
Vpn in negativer Stimmung betrachteten die negativen Sätze länger, als die negativen Sätze.
Längere Betrachtung stimmungskonsistenter Information resultiert aus der hohen Verfügbarkeit stimmungskongruenter Information -> Verlangsamung der Verarbeitung
Studie von Forgas & Bower (1987) zur Stimmungskonsistenz bei der Personwahrnehmung
• Instruktion: Bilden Sie sich einen Eindruck von der Person! Klicken Sie nach jeder Personbeschreibung weiter zur nächsten.
• AVs:
► Betrachtungsdauer der einzelnen Sätze
► Einschätzung der beschriebenen Person (z.B. self-confident-shy, likable-dislikable, competent-incompetent, Skala 1 bis 9)
► Erinnerungstest für Sätze
Deuten Sie die Grafik und erklären sie die Resultate.
Vpn in positiver Stimmung erinnern sich an mehr positive Merkmale als an negative.
Vpn in negativer Stimmung erinnern sich an mehr negative Merkmale als an positive.
Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information
Reichere Assoziationen und grössere Aufmerksamkeit auf stimmungskongruenter Information beim Enkodieren -> bessere Gedächtnisleistung
Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)
Erkläre das assoziative Netzwerkmodell von Bower.
- Affektive Zustände im Gedächtnis sind als Knoten im semantischen Netzwerk abgespeichert
- Es bestehen Assoziative Verbindungen zu anderen Wissensinhalten (Emotionskomponenten, typische Auslösesituationen für Emotion, biographische Ereignisse, ...)
- Die assoziativen Verbindungen entstanden durch frühere Erfahrung
- Beim Erleben eines bestimmten affektiven Zustands wird der betreffende "Knoten" aktiviert
- Die Aktivierung breitet sich zu den assoziativ verknüpften Inhalten (spreading activation) aus, die in Folge dessen ebenfalls stärker aktiviert werden.
- Kognitive Prozesse (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Urteilsbildung) werden davon beeinflusst.
Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)
Das assoziative Netzwerkmodell ist ein ______psychologisches Modell in dem grafisch dargestellt wird, wie unser _______ Wissen abgespeichert ist.
Jede _______ Emotion stellt einen Knoten in diesem Netzwerk dar.
Inkompativle Verbindungen werden _______.
Erklärung des Stimmungskongruenzeffekts: Das assoziative Netzwerkmodell von Bower (1981)
Wie lauten die theoretischen Erklärungen der Befunde von Forgas & Bower (1987)
- Längere Betraachtung stimmungskonsistenter Information
- Verfügbarkeit stimmungskongruenter Information hoch
- -> Verlangsamung der Verarbeitung
- Stimmungskonsistente Beurteilung einer Person
- Stimmungskongruente Information reicher verfügbar
- -> Beurteilungen werden von der verfügbaren Information geleitet
- Bessere Erinnerung an stimmungskonsistente Information
- Reichere Assoziationen und grössere Aufmerksamkeit auf stimmungskongruenter Information beim Enkodieren
- -> bessere Gedächtnisleistung
Studie von Schwarz & Clore (1983) zur Gefühlsheuristik
• Telefoninterview mit Studierenden zu ihrer aktuellen Lebenszufriedenheit
(1 „überhaupt nicht zufrieden“, 10 = „völlig zufrieden“)
• UV 1: Anruf bei gutem vs. schlechtem Wetter
UV 2: Hinweis auf Wetter: kein, indirekt, direkt
Wie lauteten die Ergebnisse und wie kann das assoziative Netzwerkmodell den Befund erklären?
Sobald die Vpn einen direkten oder indirekten Hinweis zum Wetter erhalten, attributieren sie ihre schlechte oder gute Stimmung zum Wetter.
Die aktuelle Stimmung verliert ihren Einfluss auf die Beurteilung von Objekten, wenn die Stimmung nicht auf das Objekt
zurückgeführt wird (-> misattribution-Paradigma).
Fazit:
- Nur wenn kein Hinweis auf das Wetter gegeben wurde, bestand Stimmungseffekt.
- Die Befunde lassen sich mit dem gedächtnispsychologischen Stimmungskongruenz-Ansatz nicht erklären.
- Neuer theoretischer Erklärungsansatz: Gefühl als Information- Theorie (zusf. Schwarz & Clore, 2003)
- Die eigene Stimmung dient als Indikator für die Beurteilung eines Sachverhalts, wenn dieser Sachverhalt als Ursache für die Stimmung interpretiert wird.
Die Studien von Schwarz & Clore (1983) konnten in aktuellen Replikationsprojekten nicht repliziert werden!
Menschen in guter Stimmung lassen sich eher von peripheren Hinweisreizen beeinflussen, vor allem bei Themen, die ihnen bei kritischer Auseinandersetzung die Laune verderben könnten. Menschen in schlechter oder trauriger Stimmung sind dagegen skeptischer und lassen sich nur schwer und hauptsächlich auf dem zentralen Weg der Informationsverarbeitung überzeugen.
Es gibt zwei Arten der kognitiven Verarbeitungsstrategien in Abhängigkeit von affektiven Hinweisereizen.
Wie unterscheiden sie sich?
Heuristische Verarbeitung
• Positive affektive cues -> Situation unproblematisch -> keine Motivation etwas zu verändern -> „top-down“ Strategie, Routinen, Fokus auf globalen Aspekten der Situation = heuristische Verarbeitung
Systematische Verarbeitung
• Negative affektive cues -> Situation problematisch -> Motivation etwas zu verändern -> „bottom-up“ Strategie, systematisch, Fokus auf Details der Situation = systematische Verarbeitung
Welches sind die kognitiven Merkmale, die die Bewältigung einer problematischen Situation unterstützen?
• Eingeengter Aufmerksamkeitsfokus
• Spontane Suche nach Ursachenfaktoren
• Sich nicht auf Routinen verlassen
• Simple Heuristiken und unsichere Lösungen vermeiden
Welche Arten von affektiven Hinweisreizen (cues) gibt es?
- Gefühle/Stimmungen (Bless et al., 1990)
- Willkürbewegungen, die Annäherung von Positivem bzw. Vermeidung von Negativem implizieren (z. B. Arm strecken = Vermeidung, Arm beugen = Annäherung; Friedman & Förster, 2000)
- Situative Merkmale (z. B. Farben; Elliot et al., 2007; Soldat, Sinclair & Mark, 1997; Ziffern, die für Noten stehen: Schüler, Brandstätter & Baumann, 2013)
Einfluss von Stimmung auf Einstellungsänderung
• Einstellungsänderung auf zentralem vs. _______ Weg (ELM, Cacioppo & Petty) bzw. aufgrund systematischer vs. _______ Informationsverarbeitung (HSM, Eagly & Chaiken)
• Positive Stimmung führt zu _______ Informationsverarbeitung, negative Stimmung zu _______ Informationsverarbeitung
peripherem
heuristischer
heuristischer
zentraler
Einfluss von positiver Stimmung auf Stereotypisierung
Studie von Bodenhausen et al. (1994)
• UV 1: Induktion positiver Stimmung durch Erinnerung an glückliches Ereignis vs. neutrale Stimmung
• Soziale Beurteilungsaufgabe:
AV: Wie gravierend wird das Fehlverhalten einer anderen Person (z.B. Schlägerei anzetteln) eingeschätzt?
• UV 2: „Täter“ gehört zu einer stereotypisierte Gruppe (Name Juan Garcia) vs. „Täter“ gehört nicht zu einer stereotypisierten Gruppe (Name John Garner)
Wie lauteten die Ergebnisse bezüglich dem Ausmass an zugeschriebener Schuld?
Wie erklärst du die Ergebnisse?
In welchem ganz wesentlichen Punkt unterscheidet sich bzw. in welchen ganz wesentlichen Punkten unterscheiden sich die James-Lange-Theorie der Emotion von der Zwei-Faktoren-Theorie von Stanley Schachter?
(eine oder mehrere Antworten erforderlich)
- In beiden Ansätzen spielt das Konzept der Basisemotion eine wichtige Rolle. In der James-Lange-Theorie werden jedoch andere Kriterien zur Bestimmung der Basisemotionen herangezogen als in der Zwei-Faktoren-Theorie.
- Die James-Lange-Theorie geht von einer unspezifischen physiologischen Erregung als Grundlage des emotionalen Geschehens aus, während die Zwei-Faktoren-Theorie physiologische Emotionsspezifität annimmt.
- Die James-Lange-Theorie geht von physiologischer Emotionsspezifität aus, während die Zwei-Faktoren-Theorie eine unspezifische physiologische Erregung als Grundlage des emotionalen Geschehens annimmt.
- Die zentralen Annahmen der James-Lange-Theorie konnten von ihren Autoren in zahlreichen Studien empirisch bestätigt werden, während die empirische Befundlage von Schachter für seine Zwei-Faktoren-Theorie schwach ist.
- In der James-Lange-Theorie kommt kognitiven Prozessen (im Sinne von Attributionen) für das emotionale Geschehen eine grössere Bedeutung zu als in der Zwei-Faktoren-Theorie.
Antwort 3 ist richtig, alle andern falsch
Emotionen sind zentrale Phänomene unseres Lebens, weil.... (3 Gründe)
- sie häufig vorkommende Phänomene sind
- sie mit Ereignissen verbunden sind, die persönlich bedeutsam sind
- sie mit unserem Handeln in enger Beziehung stehen
Nenne zwei Ergebnisse der Tagebuchstudie von Oatley und Duncan (1994).
Erwachsene berichten in ihrer Tagebuchstudio pro Tag mindestens ein emotionales Erlebnis, das von körperlichen Symptomen begleitet war.
33 % der berichteten emotionalen Erlebnisse waren länger als 30 Minuten.
Wie heisst die Arbeitsdefinition von Emotionen nach Meyer et al.?
Emotionen sind zeitlich datierte, konkrete einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Freude, Traurigkeit, Ärger, Angst, Eifersucht, Stolz, Überraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Enttäuschung, Erleichterung sowie weiterer Arten von psychischen Zuständen, die den genannten genügend ähnlich sind.
Gemäss Definition von Emotionen gemäss Meyer et al. haben die Phänomene von Emotionen (Angst, Eifersucht, Stolz, usw.) folgende vier Merkmale gemeinsam:
1. Sie sind aktuelle psychische Zustände von Personen
2. Sie haben eine bestimmte Qualität, Intensität und Dauer.
3. Sie sind in der Regel objektgerichtet.
4. Personen, die sich in einem dieser Zustände befinden haben normalerweise ein charakterliches Erleben, und häufig treten auch bestimmte physiologische Veränderungen und Verhaltensweisen auf.
Was meint Meyer, wenn er Emotionen als objektgerichtet bezeichnet?
Man freut, ärgert sich über etwas.
Nenne 3 Komponenten einer Emotion nach Meyer et al.
1. Subjektives Erleben, spezifischer Bewusstseinszustand
2. Physiologische Veränderungen (Herzschlag, Atmung, ...)
3. Verhalten (Körperhaltung, Mimik, Stimme, Handeln)
Nene die sechs Punkte der Emotionsdefinition von Cornelius (1996).
1. Subjektives Erleben und Empfinden
2. Ausdruckverhalten (Mimik, Stimme, Körperhaltung)
3. Physiologische Reaktion
4. Verhalten
5. Gedanken
6. Funktion für Handlungssteuerung (Motivation)
Wie lautet die Emotionsdefinition von Brandstätter et al (2013)?
Emotionen haben subjektive erfahrbare und objektive erfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten bzw. fördern, das dem Organismus eine Anpassung an seine Lebensbedingungen ermöglicht.
Womit beschäftigt sich Emotionspsychologie nach Brandstätter et al. (2013)?
Die Emotionspsychologie beschäftigt sich damit, welche Komponenten, Funktionen und physiologischen Grundlagen Emotionen haben.
Wie wird ein Affekt definiert?
Ein Affekt ist ein intensiver emotionaler Zustand.
Was unterscheidet eine Stimmung von einer Emotion?
Eine Stimmung ist von geringerer Intensität und längerer Dauer.
Es fehlt die Objektgerichtetheit.
Nenne drei Forscher, die sich zwischen 1870 und 1920 intensive mit Emotionen beschäftigten.
James
McDougall
Watson
Weshalb betreffen Emotionen auch kognitive Prozesse?
Wenn man z. B. in positiver Stimmung ist, geschieht eine besondere Art der Gedächtnisverarbeitung auf der Aufmerksamkeitszuwendung (Kognitionspsychologie).
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